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Verfahren und Vorrichtung zum Erzielen von Stoffbahnen bestimmter
Fertiglänge Viele Stoffbahnen, insbesondere textile Gewebe oder Wirkwaren mit leicht
verschiebbaren Fäclen, verändern ihre Länge und Breite auf dem Weg vom rohen zum
fertigen Stück in weiten Grenzen. Werden die sich meist im nassen oder feuchten
Zustande befindenden Stücke Fertigmachmaschinen vorgelegt, die ein Beeinflussen
ihrer Länge oder Breite erlauben, so ist der Arbeiter mehr oder weniger auf gut
Glück angewiesen, um die Maschine so einzustellen, daß insbesondere die gewünschten
Fertiglängen auch nur annähernd erreicht werden. Dabei ist das Erreichen einer bestimmten
Fertiglänge oft von großer Bedeutung, sei es, daß es sich um krumpfrei auszurüstende
textile Stoffe handelt, oder daß für die Zwecke der Konfektion mit Rücksicht auf
die bei der Herstellung der Gebrauchsgegenstände verwendeten Schablonen bestimmte
Maße vorgeschrieben sind, oder daß bei Wirkwaren vorgeschriebener Breite das gewünschte
Maschenbild eine gewisse Gesamtlänge des Stückes verdangt. Auch das Einhalten eines
vorgeschriebenen Gewichts je Flächeneinheit des fertigen Stülckes macht offenbar
eine bestimmte Fertiglänge bei gegebener Fertigbreite erforderlich.
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Das richtige Einstellen der Ausrüstmaschine zum Erreichen der. bestimmten
Fertiglänge stößt jedoch bei besonders zugempfindlichen Stoffen, beispielsweise
Wirkwaren, Kreppgeweben o. dgl., die selbst bei der Zuführung in die Behandlungsmaschinen
ihre Abmessungen ändern, auf solche Schwierigkeiten, daß selbst die Einstellung
der berannten Mittel zum Regeln der Geschwindigkeit der Zuführvorrichtung keinen
eindeutigen Maßstab für die jeweils der Maschine wirklich zugeführte Stoffmenge
abgeben kann, weil die wirkliche Länge der Stoffbahn im Augenblick ihrer Erfassung
durch die Zuführvorrichtung unbekannt ist. Weiter kommt erschwerend hinzu, daß nicht
einmal vor dem Erfassen nasser Gewebe durch die Zuführvorrichtung ein richtiges
Messen möglich ist, da die nassen Gebilde meist schon unter der Hand ihre Abmessungen
ändern.
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Erfindungsgemäß wird daher angestrebt, das Erreichen bestimmter Fertiglängen
dadurch zu erleichtern, daß die von dem Fördermittel der maßgebenden Ausrüstmaschine
jeweils laufend aufgenommene Stoffmenge bereits beim Zulauf richtig angezeigt wird.
Als Anzeigemittel werden erfindungsgemäß auf der Bahn vorher angebrachte Merkzeichen
oder die Gewichtsänderungen benutzt, die das in laufender Bahn zu behandelnde Stück
beim Einlaufen in die Ausrüstmaschine erfährt, gegebenenfalls also die Änderung
des Maßgewichts eines vorgelegten Gewebestapels.
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Es ist an sich bekannt, an fertig ausgerüsteten Stücken Längenmerkzeichen
in üblichen Maßsystemen anzubringen, also in einem Zustande des Stoffes, in dem
seine
Länge keinerlei Änderungen mehr unterliegt. Auch ist es nicht
mehr neu, entsprechendunterteilte 1\,Zaßfäden miteinzuweben, wobei jedoch bisher
Voraussetzung war, daß sich die Länge des Gewebes nicht ändert, wie dies beispielsweise
bei vielen Buntgeweben der Fall ist, die keine besondere Nachbehandlung erfahren.
Bei Geweben dagegen,-die nachzubehandeln sind, wird der Maßfaden erst nach der Behandlung
angebracht, während ein etwa schon vorher angebrachter Faden genau so wie gelegentlich
zur Überwachung der Schußdichte lose miteingebundene Fäden vor der Nachbehandlung
wieder entfernt wird.
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Im Gegensatz hierzu werden die Zeichen zur Verwirklichung des Erfindungsgedankens
im roh- oder halbfertigen Zustande des Stoffes mit Einteilungen angebracht, die
entweder dem augenblicklichen Stoffzustand oder dem erstrebten Fertigzustand entsprechen,
und zwar so, daß danach das Verhältnis der Zulaufgeschwindigkeit zur Fördergeschwindigkeit
der Ausrüstmaschine eingestellt werden kann. Sollen beispielsweise je Meter des
Stoffes Längenmerkzeichen vorgesehen werden, so lassen sich diese so anbringen,
daß der Abstand zwischen zwei Zeichen entweder einem Rohmeter oder einem Fertigmeter
entspricht, da es für die Durchführung des Verfahrens im Erfindungssinne zunächst
gleichgültig ist, welchen absoluten Abstand die in angemessener Entfernung voneinander
befindlichen Richtpunkte besitzen. Es ist dabei auch ohne Belang, ob als Fertigzustand
der Zustand des Gewebes am Ende der letzten Behandlung oder am Ende irgendeiner
Zwischenbehandlung, für die die Erzielung bestimmter Maße von Bedeutung ist, zugrunde
gelegt wird. Auch können gleichzeitig verschiedenartige Merkzeichen im Rohgewebe
angebracht werden, damit beispielsweise die einen Zeichen als Maßstab für eine Zwischenbehandlung,
die auf die Länge Einfluß hat, und die anderen als Richtpunkte für die Fertigbehandlung
dienen können. Je nach Bedarf sind die Merkzeichen fortlaufend entlang dem ganzen
Stückoder nur abschnittweise anzubringen. Bei festen Geweben genügt es nämlich unter
Umständen, daß die Zulaufgeschwindigkeit gegenüber der Fördergeschwindigkeit nur
nach dem ersten einlaufenden Merkzeichen eingeregelt bzw. gelegentlich in gewissen
Abschnitten nachgeregelt wird.
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Diese Merkzeichen stellen somit unabhängig von den Veränderungen,
die die Abmessungen des Stoffes zwischenzeitlich erfahren haben, einen unerschütterlichen
Maßstab dar, der in Verbindung mit Abstandrnarken in der Maschine, z. B. im. Spannrahmen,
selber die richtige Einstellung der Ausrüstmaschine ermöglicht. Die Abstimmung der
Geschwindigkeit des Bahnzulaufs zur Fördergeschwindigkeit der Ausrüstmaschine erfolgt
dann in der Weise, daß die Bedienung diese Geschwindigkeiten so- -lange gegeneinander
ändert, bis beispielsweise zwei Merkzeichen des Stückes gleichzeitig an zwei Abstandmarken
der Maschine selber vorbeilaufen. Entspricht der Abstand der Kennzeichen einem Rohmeter,
so werden die Abstandmarken der Maschine in der Regel auf eine kürzere Strecke einzustellen
sein, und zwar in dem Verhältnis zu der Entfernung der Kennzeichen voneinander,
in dem die Gesamtfertiglänge zur Gesamtrohlänge steht. Entspricht dagegen der Abstand
der Kennzeichen einem Fertigmeter, so sind auch die Abstandmarken der Maschine genau
auf i m Entfernung einzustellen. Auf diese Weise können die im Rohgewebe angebrachten
Merkzeichen als sogenannte Markierungen im fer. tigen Stück dienen, so daß das Stück
beispielsweise nach diesen Markierungen metergerecht gelegt werden kann, ohne daß
es dazu besonderer Hilfsmittel an der Meß- und Legemaschine bedarf. Auch kann die
sonst übliche Markierung des fertigen Stückes in Fortfall kommen. Für die Ausführungsform
des Verfahrens unter Mitverwendung von Merkzeichen ist es im übrigen gleichgültig,
ob und um wieviel sich die Länge des Stükkes während der Vorbehandlung geändert
hat oder welchen Feuchtigkeitsgrad das Stück besitzt. Fallen nämlich zwei einander
folgende Merkzeichen mit den Abstandmarken der Maschine zusammen, so fördert ja
die Ausrüstmaschine je Einheit ihres Fördermittels (z. B. auf i m Walzenumfang oder
i m Spannkettenlänge) genau i m Fertiglänge des Stoffes. Die Marken selber können
an den Fördermitteln oder auch jenseits der Fördermittel bzw. bei der Verwendung
von Förderketten o. dgl. seitlich der Ketten angeordnet sein, solange sie nur so
angebracht sind, daß die Bedienung deutlich sehen kann, ob zwei einander folgende
Merkzeichen des Stoffes den gleichen Abstand voneinander besitzen wie die Maschinenmarken,
oder nicht. Ist die Entfernung der Merkzeichen voneinander größer als der Abstand
der Marken, so muß die Zulaufgeschwindigkeit erhöht «erden, ist sie dagegen geringer,
so muß die Zulaufgeschwindigkeit verlangsamt werden. -Stehen dägegen Merkzeichen
als Richtpunkte für die Abstimmung der Zulauf- und Fördergeschwindigkeit aufeinander
nicht zur Verfügung, so muß von dem Zustande ausgegangen werden, den das Gewebe
unmittelbar vor Eintritt in die Ausrüstmaschine hat. In diesem Falle wird erfindungsgemäß
die Gewichtsänderung als Richtmaß für die Abstimmung benutzt, die ein der Maschine
auf
einer Waage vorgelagerter Stoffvorrat erleidet, wenn von ihm
laufend oder absatzweise Stoff in die Maschine eingeführt wird. Auch dieses- Richtmaß
ist untrüglich, selbst wenn es sich um einen nassen Stoff handelt, der in der Ausrüstmaschine
getrocknet werden soll. Ist beispielsweise für ein Stück irgendwelcher Rohlänge
und irgendwelchen Rohgewichts eine Fertiglänge von 30 m vorgeschrieben, und
beträgt das Naßgewicht des Stücks vor der Maschine 6 kg, so entspricht ein 1# ertig
nieter trockener Ware einem \ aßgewicht von Zoo g, da Ekg das Dreißigfache von 2oog
wie 3o in das Dreißigfache von i m sind. Es bedarf alsdann nur noch üblicher Mittel,
um den Vorschub des Fördermittels der Ausrüstinaschine und die Gewichtsänderungen
des ihr :-orgelagerten Stoffvorrats laufend sichtbar zu machen, damit die richtige
Einstellung der lHaschine ermöglicht wird, weil. ja bei Abstimmung der Zulaufgeschwindigkeit
auf die Fördergeschwindigkeit wiederum das richtige Untervielfache der Gesamtfertiglänge
auf die Einheit des Fördermittels kommt.
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Die Erfindung ermöglicht außerdem eine selbsttätige Steuerung der
Bahnzuführung und -förderung. Zu dem Zwecke wird vorgeschlagen, die Geschwindigkeit
- des Fördermittels in der Maschine und die Geschwindigkeit der Zuführvorrichtung
im Verhältnis zueinander durch das von der Gewichtsänderung des vorgelegten Stoffvorrats
beeinflußte Mittel zu steuern, -die der Stoffvorrat bei der Entnahme durch die Zuführvorrichtung
erleidet. Dazu kann erfindungsgemäß ein Fältelrahmen mit regelbar angetriebener
Zuführvorrichtung dienen, deren Regelgetriebe bei gegebener Geschwindigkeit der
Spannkette durch den Zeiger einer Waage mittels eines Hilfsmotors gesteuert wird.
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Die selbsttätige Steuerung läßt sich auch in der Weise ermöglichen,
daß die Merkzeichen der Bahn als Kontaktgeber oder in ähnlichem Sinne ausgebildet
«-erden und gemeinsam mit den von ihnen berührten Abstandmarken der Maschine einen
Zeitschalter beeinflussen, der seinerseits in üblicher Weise auf das Regelgetriebe
wirkt, das Zuführ- und Fördergeschwindigkeit aufeinander abstimmt.
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Der Einbau einer Waage innerhalb einer Gewebebehandlungsmaschine wird
bisher benutzt, um mittels des Gewichts eines auf der Waage sich bildenden sogenannten
wandernden Stapels die Behandlungsdauer in der Ma-#chine zu regeln. Die Auswirkung
der Behandlung auf die Stücklänge kann auf diese Weise nicht festgestellt und infolgedessen
auch nicht im Erfindungssinne nutzbar gemacht werden.
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Auch zur Regelung des Selbstauflegens in Krempeln und ähnlichen Maschinen
venvendet man fortgesetzt wirkende Waagen, welche die Geschwindigkeit des Zuführtisches
je nach Geschwindigkeitsbedürfnis beeinflussen. Diese Einrichtungen haben aber mit
dem die vorliegende Erfindung beherrschenden Gedanken keinerlei nähere Berührungspunkte.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert. Es zeigen
Abb. i..und 2 den Einlaß eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fältelrahmens in Seitenansicht
bzw. Draufsicht, teilweise geschnitten, Abb.3 und q. eine selbsttätige Steuervorrichtung
für eine Maschine nach Abb. i und 2 im senkrechten und waagerechten Schnitt.
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GemäßAbb. i und2 liegt diezubehandelnde, einem Fältelrahmen zuzuführende
Bahn i auf der Plattform einer Waage 2, vor deren runder Skala 3 der Gewichtsanzeiger
.4 läuft. Die Plattform der Waage 2 kann auswechselbar eingerichtet sein, so daß
auf einer Plattform außerhalb der Waage bereits ein neuer Stoffvorrat gebildet wird,
während der auf der Waage befindliche Stoffvorrat behandelt wird. Auch sonstige
Behelfe zur Erleichterung einer fortlaufenden Arbeitsweise können angeordnet werden.
Die Plattform kann auch zur Aufnahme von Kaulen eingerichet werden. Der Zeiger q.
der Waage 2 ist auf einer hohlen Welle 5 befestigt, auf die die Waagenbrücke wirkt.
Durch die hohle Welle 5 ist die Welle 6 geführt, die an einem Ende ein Antriebskettenrad
8 und an dein anderen Ende eine Stellschraube 9 zum .Festklemmen eines zweiten Zeigers
7 trägt. Das Antriebskettenrad 8 ist durch den Kettentrieb i o, i i und das Regelgetriebe
z2 mit dem die Führungsketten 1¢ treibenden Hauptantrieb 13 des Spannrahmens gekuppelt.
Die als Zuführvorrichtung ausgebildeten Breitstreichwalzen 15, 16 sowie die aus
den Zuführrollen 17, 18 in Verbindung mit der Aufnadelbürste i9 bestehende Fälteleinrichtung
sind durch den Kettentrieb 20, 2 1 über das Regelgetriebe 22 ebenfalls mit dein
Hauptantrieb 13 des Spannrahmens gekuppelt. Durch vorübergehende Lösung der Klemmschraube
9 ist es möglich, den Zeiger 7 auf seiner Welle von Hand so zu drehen, daß er zu
Beginn der Behandlung der Stoffbahn in Deckung mit dem das Naßgewicht des betreffenden
Stückes anzeigenden Zeiger 4 gebracht wird.
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Die Übersetzung zwischen dem Hauptantrieb 13 des Spannrahmens und
dem Antriebskettenrad8 für den Zeiger;, welcher den jeweils von der Spannkette zurückgelegten
Weg anzeigen soll, und die Übersetzung zwischen dem Hub der Plattform 2 und dem
Weg des Gewichtszeigers ¢ läßt sich so einstellen, daß beide Zeiger, von gleicher
Stellung ausgehend, stets in Deckung bleiben,
solange die als Durchschnitt
zugrunde gelegte Stoffmenge je Meter Spannkette aufgenommen wird. Beispielsweise
entspreche i cm Weg des Zeigers 4 auf der Skala einer Gewichtsabnahme des Stoffvorrates
um ioo g und i cm Weg des Zeigers 7 einem Weg der Spannketten = i m. Der gleichbleibende
Gang der beiden Zeiger bürgt dann dafür, daß je Meter Spannkette unabänderlich ioo
g Naß. gewicht des Stoffes aufgenommen wird. Es ist natürlich Wert auf gleichmäßige
Verteilung der Feuchtigkeit in der ganzen Länge des Stückes zu legen. Da nun je
nach Art des Stoffes und den Vorschriften für die Ausrüstung das im Fertigstoff
je Meter enthaltene Gewicht starken Unterschieden unterworfen ist, ist die Vorrichtung
erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß die gegenseitige Deckung der beiden Zeiger
auch unter noch so verschiedenen Verhältnissen als unbedingt richtiger Maßstab erhalten
bleibt. Zu dein Zweck ist zwischen dem Antriebsrad 8 der den Geschwindigkeitsanzeiger
7 tragenden Welle und dem Hauptantrieb 13 der Maschine das Regelgetriebe 12 geschaltet,
dessen übersetzungsgrad beispielsweise mit Ziffern i, 2, 3 nebst Bruchteilen ablesbar
ist. Ziffer i mag dem zugrunde gelegten Durchschnitt entsprechen, d. h. bei dem
vorliegenden Beispiel je Meter Vorschub der Spannketten einen Weg des Zeigers 7
= i cm verursachen. Sollen nun Zoo g Stoff je Meter Spannkette aufgenommen werden,
entsprechend einem Weg des Zeigers 4 um 2 cm, so wird durch Einstellung des Regelgetriebes
12 auf die Ziffer 2 auch ein Weg des Zeigers 7 um 2 cm verursacht. Sollen je Meter
Spannkette nur 8o g Naßgewicht des Stoffes gefördert werden, entsprechend einem
Weg des Zeigers 4 = o,8 cm, so wird durch Einstellung des Regelgetriebes 12 auf
die Ziffer o,8 auch ein Weg des Zeigers 7 um o,8 cm bei richtiger Förderung verursacht.
Diese. Einstellung des Regelgetriebes 12 ist grundsätzlich unabhängig von der Geschwindigkeit
des Hauptantriebes 13 des Spannrahmens, also auch von der Geschwindigkeit der Spannketten
14. Maßgebend ist eben das je Meter Spannkette aufzunehmende Stoffgewicht. einerlei,
mit welcher absoluten Geschwindigkeit die Spamzketten sich bewegen.
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Die Arbeitsweise im Sinne der Erfindung mit der oben beschriebenen
Vorrichtung gestaltet sich wie folgt: Der Hauptantrieb der Maschine wird mittels
eines nicht gezeichneten. Regelgetriebes auf die Geschwindigkeit eingestellt, mit
der die Spannketten je nach der Größe und Trockenleistung der Maschine und dem zu
behandelnden Stoff laufen sollen; es verschlägt auch nichts, wenn bei dem Einlauf
der ersten zu behandelnden Meter Stoff der Hauptantrieb auf einen besonders langsamen
Gang eingestellt wird. Das Regelgetriebe 22 für den Antrieb der Zuführv orrichtung
wird auf Grund von` Erfahrungen, beispielsweise auf 2o °/o Voreilung, roh eingestellt.
Ferner wird das Regelgetriebe 12 für den Antrieb des Geschwindigkeitszeigers entsprechend
dem je Meter Spannkette aufzunehmenden Naßgewicht, das sich ohne weiteres aus dem
Naßgewicht des ganzen Stückes und der verlangten Anzahl Fertigmeter ergibt, eingestellt.
Der Anfang des auf der Waage befindlichen nassen Stückes wird nun von Hand durch
die Zuführwalzen dein Einlaßfeld zugeführt oder an ein bereits im Einlaßfeld befindliches
Vorlauftuch angenäht und die Maschine in Gang gesetzt. Ist die Voreilung der Zuführv
orrichtung mit 2o %
gegenüber der Geschwindigkeit der Spannketten richtig
bemessen worden, so bleiben die Zeiger 4 und 7 miteinander in Deckung. so daß es
keiner Änderung der Einstellung bedarf. War dagegen die Voreinstellung ungenau,
so bleibt der Zeiger .4, der die Gewichtsabnahme auf der Waage, d. h. die der Maschine
zugeführte Stoffmenge anzeigt, hinter dem Zeiger 7, der den Weg der Förderketten
anzeigt, zurück oder eilt vor. je nachdem ist die Voreilung der Zuführvorrich. tung
mittels des Regelgetriebes 22 zu ändern. bis die Zeiger 4 und 7 sich wieder decken.
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Die . Vorrichtung nach Abb. 3 und 4. bei Verwendung beispielsweise
einer Maschine nach Abb. i und 2 ermöglicht die laufende selbsttätige Regelung des
Geschwindigkeitsverhältnisses zwischen der Zuführv orrichtung und den Spannketten
je nach der Soll-Fördermenge :je Meter Spannkette. Der Zeiger der Waage ist als
Bügel 27 ausgebildet, welcher die Kontaktrollen 28, 29 trägt. Der Bügel ist auf
der Welle 26 befestigt, die durch das Zahnrad 40 mittels der nicht gezeichneten
übersetzung bei Aufundniedergang der Plattform der Waage gedreht wird. Der Zeiger
für den Vorschub der Spannketten ist als kontaktgebende Lamellenscheibe 23 ausgebildet,
deren Lamellen 32, 33 bzw. 34, 35 in Stromkreise eingeschaltet sind, die bei Schließung
des Stromes den Hilfsmotor des Regelgetriebes 22 (Abb. i) in dem einen oder anderen
Drehsinne in Gang setzen. Die-Lamellen 30, 31 sind dagegen stets stromlos. Die Kontaktrollen
28., 29 des Gewichtszeiger 27 werden von der Lamellenscheibe 23 getragen. Die Lamellenscheibe
23 ist auf der hohlen Welle 24 einerseits durch den Bund 36 gesichert und andererseits
durch das Gewinde 38 und das im Handrad 39 angebrachte Gegengewinde 37 lösbar mit
ihr verbunden. Die hohle Welle 24 ist durch das Antriebsrad 25 und die nicht gezeichnete
Übersetzung über
das Regelgetriebe 12 mit dem Hauptantrieb 13 der
Maschine gekuppelt.
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Beim Ingangsetzen der Maschine befinden sich die Kontaktrollen 28,
29 auf der Nullstellung der Lamellenscheibe, d. h. auf den stromlosen Segmenten
31, 30. Bleibt nun der Gewichtsanzeiger 27 hinter dem Lauf der Lainellenscheibe
zurück oder eilt er vor, so gelangen die Kontaktrollen entweder auf die Segmente
34, 35 oder 32, 33, wodurch das die Zuführvorrichtung steuernde Regelgetriebe 22
beschleunigt oder abgebremst wird, bis die Kontaktrollen sich wieder auf der Nulllamelle
befinden.
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Die Ausbildung der Steuermittel wie überhaupt die Ausbildung der Vorrichtungen
zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beliebig erfolgen; beispielsweise
können für die selbsttätige Steuerung statt Schleifkontakte irgendwelche anderen
Steuermittel, wie auf Photozellen einwirkende Lichtstrahlbündel üsw., verwendet
werden. Der £liitrieb der Breitstreichwalzen 15, 16 kann auch-gesondert von dem
Antrieb der Zuführrollen 17, 18 nebst Aufnadelbürste i9 erfolgen; statt eines Paares
solcher Breitstreichwalzen können auch zwei Paar derart angeordnet werden, daß zwischen
den beiden Walzenpaaren dä,s Gewebe in der Längsrichtung gereckt wird.
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Die Erfindung beschränkt sich auch nicht auf eine bestimmte Maschinenart,
ist vielmehr statt bei Spannmaschinen beispielsweise bei Filzkalandern, Foulards,
Mercerisiermaschinen, Stauchvorrichtungen usw. anwendbar. Maßgebend ist der grundlegende
Erfindungsgedanke, bei Stoffbahnen, deren Abmessungen ständigen Änderungen während
ihrer Behandlung unterworfen sind, die Regelung der Stoffmenge., die je Einheit
des Förder-oder Arbeitsmittels aufzunehmen ist, durch 1?inschaltung eines untrüglichen
Maßstabes einfach bzw. selbsttätig zu gestalten.