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Sektionalschermaschine Das Scheren der Kettenfäden an Webstühlen vollzieht
sich auf unterschiedliche Art. Nach einer Ausführung werden alle Fäden des Spulengatters
auf einer Trommel bandweise angeordnet in einer Breite, die nur einen Teil der Kettenbreite
ausmacht.
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Diese Methode ist besonders vorteilhaft, wenn es sich darum handelt,
bunte Fäden zur Musterherstellung zu scheren, weil die Anordnung der Buntfadenspulen
im Spulengatter genau mit der Lage der das Kettenmuster bildenden Fäden übereinstimmt
und zur Ausführung anderer Lagen oder Abschnitte nicht verändert zu werden braucht.
Indessen hat diese Methode des Scherens bisher verschiedene Nachteile.
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Zunächst war das Fassungsvermögen der Schertrommeln nur gering, denn
das Zunehmen der Stärke der Fäden auf der Trommel machte eine genaue Kenntnis der
Gesetze erforderlich, denen die Faktoren unterlagen, von denen diese Stärke abhing.
Da derartige Gesetze nicht vorhanden waren, behoben die Konstrukteure die Schwierigkeit
durch die Verwendung von Schertrommeln großen Umfanges, um das Aufnahmevermögen
der Trommeln zu erhöhen, ohne eine wesentliche Dicke der Fäden bzw. der Bewicklung
in Kauf nehmen zu müssen und um die Gefahr einer nicht parallelen Lage der verschiedenen
Fadenschichten und demgemäß eines Aufspulens der Fäden einer und derselben Schicht
mit unterschiedlichen Längen zu vermeiden.
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Andererseits können die Sektionalschermaschinen mit großer Schertrommel
praktisch nicht mit erhöhten Geschwindigkeiten arbeiten. Um ein schnelles Anlaufen
und Abbremsen zu erreichen, müßten entsprechend leistungsfähige und verwickelte
mechanische :Mittel vorgesehen werden.
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Diese Kettenschermaschinen benötigen auch entweder eine Bäumvorrichtung,
die dazu bestimmt ist, alle Fäden der Kette der Schertrommel gleichzeitig abzubäumen,
oder ein Hebezeug, das die mit den Fäden bewickelte Schertrommel anhebt und über
eine Leitschiene an einen Förderwagen abgibt, dann eine leere
Trommel
auf einem anderen Förderwagen erfaßt und sie in die Kettenschermaschine einlegt.
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Im ersteren Falle wird für das Bäumen ein verhältnismäßig großer Zeitaufwand
benötigt. Im zweiten Falle ist die zum Auswechseln der Trommeln mit Hilfe eines
Flaschenzuges erforderliche Zeit zwar kürzer, stellt aber auch hier noch einen beträchtlichen
Zeitverlust dar.
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Das bandweise Scheren der Fäden auf die Schertrommel erfordert eine
seitliche Verlagerung der Fäden in dem Maße, wie die Stärke der Fadenlagen zunimmt.
Diese seitliche Verlagerung wurde durch fortgesetzte Bewegung eines Scherblattschlittens
erreicht, der parallel zur Trommelachse auf einer Querführung der Kettenschermaschine
läuft; jedoch brachte es für jede Lage oder jeden Abschnitt die Stellung dieses
Schlittens in bezug auf das Spulengatter einerseits und in bezug auf den Anfang
und das Ende der Fadenlage andererseits mit sich, daß die von dem Spulengatter kommenden
Fäden, je nachdem, ob der erste, der mittlere oder der letzte Abschnitt geschert
wurde, unter verschiedenen Winkeln lagen und daß die Fadenführerrolle in unterschiedlichem
Abstande von dem Berührungspunkt der Fäden auf der Schertrommel lag, so daß die
Fäden nicht genau und regelmäßig geführt wurden.
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Die Schertrommel wurde mit einem in der Höhe regelbaren, konischen
Teil versehen, der je nach der Art der Fäden, ihrer Garnnummer, ihrer Zahl und je
nach der Hubgeschwindigkeit des Scherblattschlittens empirisch eingestellt wurde.
Man hat so mit Überlegung die Aufnahmefähigkeit der Schertrommel vermindert, weil
mit der Verminderung der Konushöhe eine Begrenzung der maximalen Stärke der Fadenlagen
verbunden war.
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Im übrigen muß die Einstellung der nebeneinanderliegenden Abschnitte
sehr genau ausgeführt werden, damit das ganze Fadenband über seine Breite gleichmäßig
ist. Die bisher benutzten Vorrichtungen waren in dieser Hinsicht unvollkommen, da
man es meist dem Arbeiter überließ, die Lage eines Abschnittes neben dem vorhergehenden
nach Augenmaß abzuschätzen.
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Die starke Anhäufung der Fadenschichten auf einer Schertrommel macht
schließlich eine entsprechende Festigkeit der Trommel erforderlich, die bei der
bisher benutzten Konstruktion von Kettenschermaschinen mit großem Trommelumfang
oft nicht gegeben war.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neuartige Sektionalschermaschine,
die alle diese Nachteile vermeidet.
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Diese Schermaschine besteht aus einem beweglichen Gestell, das einen
die Antriebsmittel für die Drehbewegung, die Bremsmittel und das Hubgetriebe enthaltenden
Stirnteil aufweist, mit dem der die Schertrommel tragende Wagen gekuppelt ist. Die
ganze Maschine ist dabei gegenüber dem vor dem Spulengatter befestigten Scherblatt
verfahrbar.
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DerStirnteil besteht aus einem massiven Gu ßst ück,das an seinem Fuß
vier Räder aufweist, die sich auf ihren Achsen frei drehen und auf zwei parallelen
Schienen laufen, die @ als Führungsbahn für die Maschine dienen.
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Die Verstellung des Stirnteils und des mit ihm gekuppelten Wagens
wird mittels einer im Boden fest angeordneten Zahnstange erreicht.
Der Stirnteil ist mit einem Elektromotor versehen, |
der eine Welle ständig antreibt, auf der sich eine Kupp- |
lung.befindet, mittels der die Hauptwelle des Stirnteils |
eingerückt werden kann, die mit der Trommel der |
Kettenschermaschine unmittelbar über einen Mit- |
nehmen verbunden ist. |
Die Hauptwelle treibt außer der Schertrommel auch |
das Getriebe für die Bewegung des ganzen Stirnteils |
samt Wagen auf den Führungsschienen an. Die Trom- |
meldrehzahl wird mittels eines Zählers registriert. |
Die Verstellung des Schertrommelwagens von der |
Hauptwelle des Stirnteils erfolgt über ein Zahnrad, |
das an dem Stirnteil gelagert ist und mit einer in den |
Boden fest eingelassenen Zahnstange in ständigem |
Eingriff steht. Diese Verstellung wird durch einen |
Zähler gesteuert, der an dem Stirnteil angebracht ist |
und zwei Zifferblätter mit zugeordneten Zeigern auf- |
weist, die ein genaues Anlaufen der Einrichtung in |
richtiger Stellung mit Bezug auf das Scherblatt |
sichern. |
Der Stirnteil ist vorzugsweise auch mit einem Zähler |
ausgestattet, der die Umlaufzahl der Schertrommel |
anzeigt, wobei dieser Zähler mit einer zylindrischen |
Trommel versehen ist, eine automatische Doppelkupp- |
lung enthält und einen auf Null zurückstellbaren Läu- |
fer aufweist. Der Stirnteil kann außerdem mit einer |
Vorrichtung versehen sein, mit der sich durch Betäti- |
gung eines einfachen Hebels eine Schnellverstellung in |
beiden Richtungen erzielen läßt. |
Die Schertrommel, die auf ihrem mit dem Stirnteil |
gekuppelten Wagen fest gelagert ist, ist mit einer |
Bremse ausgestattet, die sowohl beim Scheren als auch |
beim.Bäumen betätigt werden kann. |
Der die Schertrommel tragende Wagen läuft auf vier |
an Drehzapfen lenkbaren Rädern, mit denen er nach |
dem Abnehmen vom Stirnteil und Freikommen von |
den Führungsschienen nach jeder beliebigen Richtung |
gefahren werden kann. |
Eine einwandfreie Führung des Fadenbandes wird |
durch selbsttätiges und gesteuertes Rückführen des |
Scherblattschlittens in Abhängigkeit von der Ver- |
lagerungsgeschwindigkeit der Schertrommel erreicht. |
Die Zeichnungen zeigen ein Beispiel für eie Ausfüh- |
rung einer Sektionalschermaschine nach der Erfindung, |
und zwar zeigt |
Fig. i eine Gesamtansicht der Schermaschine im |
Aufriß, vom Spulengatter aus gesehen, |
Fig. 2 den Grundriß <ler 3laschine, |
Fig. 3 den Stirnteil der @laschire im waagerechten |
Schnitt, |
Fig. .I den gleichen Teil im senkrechten Schnitt nach |
Linie IV-IV von Fig. 2, |
Fig. 5 die Vorrichtung zur selbsttätigen Verstellung |
des Scherblattträgers und der Fadenfiihrer senkrecht |
zur Schertrommelachse, |
Fig. 6 uryd 7 je in einem senkrechten und waage- |
rechten Schnitt durch den Stirnteil der ':Maschine mit |
dem Getriebe zur Schnellverstelhing nach rechts oder |
links, |
Fig. 8 die nebeneinanderliegenden Einstellskalen, |
Fig. 9 und io einen Querschnitt nach Linie IX-IX |
von Fig, io und eine Vorderansicht mit tcilwcisem |
Längsschnitt des Tourenzählers, |
Fig. ii <lie Bandbremse derSchertrommel im Schnitt nach Linie
XI-XI von Fig. 2 und Fig. 12 das Getriebe des Zählers, der die Verstellung des Stirnteils
steuert.
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Gemäß Fig. i und 2 besteht die Schermaschine aus drei Hauptteilen,
nämlich einem Stirnteil i, der auf Schienen 5 läuft und alle erforderlichen Getriebe
enthält zum Antrieb der Schertrommel 2, zum Fahrantrieb auf den Schienen, zum Bremsen
und Kuppeln der Schertrommel und weiterhin auch die Steuervorrichtungen und Kontrollapparate;
ferner aus der Schertrommel 2, die bleibend auf ihren Wagen 3 drehbar gelagert ist,
und der mit frei laufenden Rädern 4 auf den Schienen 5 des Stirnteils r geführt
ist, schließlich aus dem Scherblattträger 6 (Fig. i und 5), der vor dem Spulengatter
fest stehend auf dem Boden gelagert ist und einen Schlitten 7 trägt, dessen senkrecht
zur Achse der Schertrommel stattfindende Verschiebung mittels Zahnrädern und Zahnstangen
von dem Schertrommelwagen 3 aus bei dessen Verstellung erfolgt.
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Die Schertrommel 2 ist vollständig geschlossen. Sie ist aus Stahlblech
gefertigt und hat die Gestalt einer großen flaschenartigen Spule. Der Stützkonus
der Fäden ist fest angebracht. Die Trommel hat ein großes Fassungsvermögen. Sie
ist mit einer regelbaren Bremse ausgestattet, die in Fig. ii dargestellt und weiter
unten beschrieben ist. Diese Bremse sichert beim Scheren ein sofortiges Stillsetzen
und beim Bäumen der Kette ein sanftes und gleichmäßiges Abbremsen. Die Schertrommel
ist weiterhin mit Schnellverschlußkupplungsgliedern ausgestattet, die eine feste
Verbindung mit dem Stirnteil i herstellen können.
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Zur Verstellung des Stirnteils i auf den Schienen 5, die senkrecht
zum Spulengatter in den Boden fest eingelassen sind, dient ein Getriebe, das mit
einem Ritzel 9 in eine gleichfalls am Boden fest angebrachte Zahnstange 14 eingreift.
Der Stirnteil i enthält einen Antriebsmotor 8, eine Reibungskupplung 15 (Fig. 3),
die elektromagnetisch betätigt wird, ein Getriebe, das die Drehzahl des Ritzels
9 in bezug auf die Drehung der Schertrommol in weiten Grenzen zu verändern gestattet,
einen Tourenzähler io für die Trommeldrehungen, der das Stillsetzen der Maschine
elektrisch steuert, zwei nebeneinanderliegende Anzeigeskalen ii zur Anzeige der
Wicklungsdurchmesser, einen nicht dargestellten Elektromagneten, der die Bandbremse
der Schertrommel betätigt, einen Hebel 12 zum Einschalten der Schnellverstellung
nach rechts oder nach links, und schließlich die für das Einschalten und Stillsetzen
der verschiedenen Getriebe erforderliche elektrische Ausrüstung.
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Der Motor 8 treibt über Riemen ioo eine ständig umlaufende Zwischenwelle
16 an. Auf dieser Welle (Fig. 3) sitzt einerseits ein Kettenrad 17, das die Welle
für den weiter unten beschriebenen Schnellvorschub antreibt, und andererseits ein
Zahnrad 18, das auf der Welle 16 lose läuft. Dieses Zahnrad liegt zwischen zwei
Flanschen i9, i9', die als Kupplungsteile auf der Welle verteilt sind und von denen
der eine bei seitlicher Beweglichkeit durch eine einstellbare Druckfeder 20 ständig
gegen das Zahnrad gedrückt wird. Dieser Flansch unterliegt über den Hebel 21 der
Eintvirkung eines nicht dargestellten Elektromagneten und einer Rückführfeder 22
(Fig. 6), so daß der Elektromagnet, wenn er unter Spannung kommt, die Druckfeder
2o zurückzieht und die Welle 16 von dem Zahnrad 18 entkuppelt wird. Dieses letztere
treibt auf ein Zahnrad 23 der Hauptantriebswelle 24 des Stirnteils. Außerhalb des
Stirnteilgehäuses trägt die Hauptwelle 24 eine Kupplung 13 für den Antrieb der Schertrommel
2. Zusätzlich zu dem Trommelantrieb vermittelt die Hauptwelle 24 auch den Antrieb
für den Vorschub der ganzen Einrichtung auf den Schienen 5 und treibt ferner den
Zähler io an, der die Umlaufzahl der Schertrommel aufzeichnet.
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Zur Übertragung des Vorschubantriebes auf den Schienen 5 treibt das
Kettenrad 25 über eine Kette oler ein sonstiges Zwischengetriebe einen Satz Zahnräder
28 an, die über weitere Zahnradvorgelege 29, 30, 31, 32 und ein Schneckengetriebe
34, 35 den Antrieb auf das Vorschubritzel9 übertragen. Dieses Ritzel greift ohne
Spiel in die Zahnstange 14 ein, die an ihren Enden mit Haltern am Boden befestigt
ist. Jeder Umdrehung der Schertrommel entspricht ein seitlicher Vorschub des Stirnteils
und der Trommel, dessen Größe von der Wahl der Zahnräder 29, 30, 31, 32 abhängt.
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Der Vorschub des Stirnteils wird von einem Zähler mit zwei Zahlenscheiben
ii (Fig.1, 2,8) bekannter Art gesteuert, der von der Welle der Schnecke 35
über Kegelzahnräder 36 und eine Schrägwelle 7o (Fig. 12) angetrieben wird. Diese
Schrägwelle treibt die Zeiger des Zählers an. Die linke Skalenscheibe (Fig. 8) ist
mit einer Einteilung von o bis iooo mm, die rechte mit einer Einteilung von obis
ioo mm versehen. Der kleine Zeiger ioi über jeder Skala gibt die genaue Lage des
Stirnteils samt Trommelschlitten in bezug auf einen festen Punkt an z. B. in bezug
auf den Scherblatthalter. Diese beiden Zeiger ermöglichen es, die Stoßlinie zwischen
dem zylindrischen und dem kegeligen Teil der Schertrommel sehr genau so einzustellen,
daß sie demjenigen Zahn des Scherblattes oder Rietkammes gegenüberliegt, in dem
sich die ersten Fäden des Abschnittes führen. Der große Zeiger 102 jeder Skalenscheibe
gibt die Verlagerung des Stirnteils samt Trommelwagen vor dem Scherblatthalter für
jede Fadenlage oder jeden Fadenabschnitt an. Die kleinen Zeiger foi sind nicht einstellbar,
während die großen Zeiger 102 am Beginn jedes Abschnittes auf Null einstellbar sind,
um die genaue Verstellung der beweglichen Einheit aufzuzeichnen. Zu diesem Zweck
werden sie über eine kleine keibscheibe angetrieben, die es ermöglicht, die großen
Zeiger durch Drehen an einem geriffelten Knopf auf Null zu stellen. In Betrieb dreht
sich der große Zeiger io2 der rechten Skalenscheibe zehnmal schneller als derjenige
der linken Skalenscheibe, wodurch ein sehr genaues Ablesen des Vorschubes der ganzen
Einrichtung möglich ist, den man bis auf etwa 0,25 mm schätzen kann. Auf
jeder Skalenscheibe befindet sich ein einstellbarer Index 37, dessen Lage an der
Gradeinteilung der Skalenscheibe nach Bedarf verändert werden kann. Diese beiden
Indexe werden nach der genauen Breite des Garnabschnittes auf der Schertrommel eingestellt.
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Auf der Antriebswelle des Stirnteils befindet sich ein Zahnrad zum
Antrieb einer Querwelle, die ihreri-;eits über ein Schneckengetriebe den Zähler
io antreibt,
der die Trommeldrehzahlen aufzeichnet. Dieser Zähler
(Fig. 9 und io) besteht aus einem mit einer Gradeinteilung versehenen zylindrischen
Körper, der an seiner Außenfläche eine schraubenförmige Nut 103
aufweist.
Abnehmbare Anschläge 40 wirken mit einem Läufer 38 zusammen, der sich längs einer
genuteten Welle 39 verschiebt und durch Ausklinken die Schermaschine nach einer
vorher festgelegten Anzahl Umdrehungen stillsetzt. Um diesen Stillstand zu bewirken,
betätigt der Läufer 38, wenn er durch die Anschläge 40 ausgeklinkt wird, gleichzeitig
je einen elektrischen Aus-und Einschalter. Der erstere schaltet die Spulen der Kupplung
und der Bremse vom Stromkreis ab und bewirkt so den augenblicklichen Stillstand
der Schertrommel. Der zweite schließt den Stromkreis einer Signallampe, die im Blickfeld
der Arbeiterin am Schaltkasten der Maschine angeordnet ist.
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Dieser Zähler kennzeichnet sich durch eine automatische Doppelkupplung
104, die mit einem Handrad 41 zur Rückstellung auf Null zusammenwirkt und den Zylinder
io ohne Einwirkung der Arbeiterin nach vorwärts oder rückwärts dreht, und ferner
durch einen schwingbar gelagerten Läufer 38, der eine schnelle Rückkehr auf Null
ermöglicht.
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Die automatische Doppelkupplung 104 mit Rollen und Nocken ist an sich
zwar nicht neu, doch war es mit der bisher verwendeten einfachen Kupplung in der
Vortriebsdrehrichtung nicht möglich, eine spielfreie Verbindung des Zählerzylinders
mit seinem Mitnehmerteil zu erreichen. Bei jedem Schwanken während des Drehens konnte
sich der Zylinder schneller verlagern als sein Antriebsglied. Diese unzweckmäßige
Verlagerung war zwar nicht groß und betrug nur einige Winkelminuten, doch trat sie
häufig auf und verursachte dann eine erhebliche Unstimmigkeit, so daß der Fehler
schließlich eine ganze Trommeldrehung ausmachen konnte.
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Der zweite Satz von Rollen und Nocken in der Kupplung beseitigt diesen
Nachteil und sichert eine genaue Lage des Zylinders in beiden Umlaufrichtungen in
bezug auf sein Mitnahmeglied.
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Der schwingbare Läufer 38, der sich längs der genuteten Welle 39 verschiebt,
greift mit einem Keil in die Wellennut ein. Diese Welle ist mit dem Kontaktfinger
eines elektrischen Schalters ausgestattet. Dieser Kontaktfinger ist mit einer Rückführfeder
versehen, die zugleich über die Welle 39 den Läufer in der schraubenförmigen Nut
103 des Zylinders io hält.
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Ist die Maschine in Betrieb, so treibt der umlaufende Zylinder io
den Läufer 38 längs seiner Welle 39 an und die auf dem Zylinderumfang vorgesehenen
Löcher io5 kommen nacheinander unter einem Ansatz des Läufers 38 vorbei. Läuft ein
Anschlag 40 (Fig. 9), der in eines der Löcher eingesteckt wird, unter den Läufer
38, so hebt er diesen an, dreht dadurch die Welle 39 und den Kontaktfinger, so daß
der Stromkreis unterbrochen und die Maschine stillgesetzt wird.
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Damit der Läufer nicht unter Benutzung des Handrades 41 durch umgekehrtes
Drehen des Zählerzylinders in seine Ausgangslage zurückgeführt zu werden braucht,
was zeitraubend und umständlich wäre, kann er an seiner Führungswelle zurückgeklappt
und seitlich verschoben werden. Hat man ihn so in sei--e Ausgangs-Lage zurückgebracht,
so braucht man nur noch den Zylinder ein wenig zu drehen, damit der auf dem Zylinder
befestigte Knaggen genau in der Ausgangsstellung O mit dem Läufer zusammenliegt.
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In dem Stirnteil ist noch eine Vorrichtung zur Erzielung einer Schnellverstellung
der Schermaschine auf den Schienen 5 vorgesehen, die gemäß Fig. 6 und 7 folgenden
Aufbau aufweist: Die von dem Motor angetriebene Zwischenwelle 16 trägt ein Kettenrad
17, das über eine Kette ein Wendegetriebe antreibt, dessen Zahnräder 43, 43' ständig
in entgegengesetzten Richtungen umlaufen (Fig. 6). Diese Zahnräder drehen sich lose
an einer Welle 6o, die einen doppelten Kupplungskonus 42 trägt und je nach dessen
Einstellung in der einen oder anderen Drehrichtung die Schnecke 35 über ein Vorgelege
44 antreibt. Die Schnecke 35 überträgt die Drehbewegung auf das Schneckenrad 34
und auf das Ritzet 9 und bewirkt so einen beschleunigten Schnellvorschub der Maschine
auf ihren Schienen. Um die Kupplung der Welle 6o in der einen oder anderen Drehrichtung
einzuleiten, ist diese mit dem Kupplungskonus 42 ausgestattete Welle axial verstellbar
angeordnet. Ihre Verstellung wird durch Drehen eines Hebels 12 bewirkt (Fig. i und
2), der an der Außenseite des Stirnteil; liegt und bei seiner Betätigung eine Welle
63 dreht. Diese Welle trägt an ihrem Ende ein Zahnrad, das mit der Zahnung einer
auf der Welle 6o fest angebrachten, in einer Hülse 62 gelagerten Muffe, im Eingriff
steht. Dreht man den Hebel 12 in der einen oder anderen Richtung, so wird die Welle
6o nach links oder rechts verschoben und hierdurch der Schnellvorschub in der einen
oder anderen Richtung eingeschaltet.
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Der die Schertrommel tragende Wagen 3 ist mit dem Stirnteil i durch
zwei Keilkupplungen verbunden. Ist eine Schertrommel fertig bewickelt, so kann der
Benutzer daher leicht und schnell den Stirnteil in seine Ausgangslage zurückbringen,
in der er mit der neuen Leertrommel gekuppelt wird.
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Jeder Trommelwagen besteht aus einem aus verschweißten Profileisen
zusammengebauter. Rahmen 3, der mit vier lenkbaren Rädern 4 versehen ist, die entweder
auf den Führungsschienen 5 des Stirnteils der Maschine oder auf dem Erdboden laufen.
Die an diesem Rahmen gelagerte Schertrommel 2 ist aus verschweißten Blechen zusammengebaut
und an einem Ende mit einem fest aufgesetzten Konus 72 versehen, der gleichfalls
aus Blech besteht. An dem gegenüberliegenden Ende der Trommel ist eine Bremse 73
vorgesehen, die sowohl beim Scheren als auch beim Bäumen in Tätigkeit tritt (Fig.
ii). Die Befestigungsstelle 56 desBremsbandes 57 ist an dem Trommelwagen 3 angebracht.
Das bewegliche Ende 58 des Bremsbandes greift an einem Stellhebel 59 an, dessen
Feder 6o das Bremsband 57 unter Spannung hält. Dieser Stellhebel wird durch einen
Elektromagneten betätigt und gibt die Trommel oder die Bremse während des Arbeitens
der Maschine frei. Der als Winkelhebel ausgebildete Stellhebel 59 ermöglicht es,
die Bremswirkung zu verstärken, wenn sich die Trommel während des Scherens in Richtung
des Pfeils 0 dreht, um auf diese Weise ein schnelles und kräftiges Bremsen zu erreichen.
Weiterhin kann die Bremswirkung vermindert werden, wenn
die Trommel
während des Bäumens der Kette in Richtung des Pfeiles E umläuft, wobei sie dann
von der sich abwickelnden Kette angetrieben wird. Im ersteren Falle arbeitet die
Bremse mit Selbsthemmung, im zweiten Falle mit Selbstenthemmung.
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Die Maschine ist schließlich mit einem unabhängigen Scherblattträger
(Fig. 5) versehen, der fest stehend am Boden abgestützt ist.
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Jeder Schertrommelwagen ist an der dem Spulengatter zugekehrten Seite
mit einer über die ganze Wagenlänge reichenden Zahnstange 46 (Fig. 2) ausgestattet,
die mit einem Zahnrad 47 (Fig. 5) in Eingriff kommt, das aus dem Sockel des ortsfesten
Scherblattträgers 6 hervorsteht. Im Innern dieses Sockels treibt dieses Zahnrad
eine Welle 48 an, die ihrerseits über ein lose laufendes Rad 49 und eine Kupplung
ein Ritzel antreibt, das mit einer Zahnstange 5o des Schlittens zusammenwirkt, an
dem die Scherblätter oder Kämme 51, 51' und die Fadenführerrolle 52 angebracht sind.
Ein Gegengewicht 53, das an einer Kette 54 hängt, die mit dem anderen Ende an dem
Schlitten 7 befestigt ist, drückt diesen Schlitten nach vorn in Richtung gegen die
Schertrommel. Ein Betätigungshebel 55 ermöglicht es, den Scherblattschlitten
mit seiner Treibwelle zu entkuppeln. Bei Beginn des Scherens eines Fadenbandes befindet
sich der Scherblattschlitten in vollständig vorgeschobener Stellung, in der die
Fadenführerrolle 52 dicht an der Schertrommel liegt. Während des Scherens verstellt
sich der von dem Stirnteil der Maschine angetriebene Trommelwagen, wobei seine Zahnstange
46 das Rad 47 antreibt und über die Welle 48 und die Zahnstange 5o den Scherblattschlitten
in Abhängigkeit von der zunehmenden Bewicklungsstärke der Schertrommel2 zurückzieht.
Stellt man sich ein Dreieck vor, dessen Hypothenuse durch eine Mantellinie des Kegels
der Schertrommel, dessen große Seite durch die seitliche Verschiebung bzw. den Vorschub
des Trommelwagens und dessen kleine Seite durch die Bewegung des Scherblattschlittens
gebildet werden, so läßt sich feststellen, daß die Fadenführerrolle 52 bei den relativen
Verschiebungen der beiden Teile 3 und 7 genau der Wicklungsstärke beim Scheren der
Trommel und der Neigung des Kegels der Schertrommel folgt. Hieraus ergibt sich eine
genaue Führung des Fadenbandes, die ein gleichmäßiges Auflaufen der Fäden von einem
Ende zum anderen des einzelnen Abschnitts zur Folge hat.