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Vollautomatische Maschine zum Zerschneiden von Papierstapeln in Streifen
Die durch das Patent 544 884 geschützte Erfindung betrifft eine vollautomatische
Maschine zum Zerschneiden von Papierbogenstapeln und besteht darin, daß der Sattel
bei einzelnen Arbeitstakten des Vorschubes verschieden weit vorgeschoben wird, und
zwar in an sich bekannter Weise nach Maßgabe von das jeweilige Vorschubmaß bestimmenden,
von der Maschine selbst einzuschaltenden einstellbaren Anschlägen. Bei dieser Maschine
erfolgt der Antrieb des Sattels in bekannter Weise durch eine hin und her gehende,
von einer Schubkurbel oder einer Kurbelschleife angetriebene Zahnstange, die den
Sattel nur in der einen@Richtung verschieben kann, weil zwischen die Zahnstange
und den Sattel ein Freilaufgetriebe eingeschaltet ist. Im übrigen wird bei der in
der Hauptpatentschrift beschriebenen Ausführungsform durch die Anschläge ein Zahnräderdifferentialgetriebe
beeinflußt, das zwischen der Zahnstange und dem Sattel vorgesehen ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiterbildung der durch das
obengenannte Patent 544 884 geschützten Erfindung in dem Sinne, daß eine wesentliche
Vereinfachung der den Erfindungsgedanken des Hauptpatentes verkörpernden Konstruktion
erzielt wird. Die Erfindung besteht darin, daß die Anschläge den Antrieb der Zahnstange
derart beeinflussen, daß der Hub der Zahnstange von der jeweiligen Stellung der
Anschläge abhängig ist. Bei Papierschneidmaschinen, bei denen die Zahnstange durch
eine Kurbelschleife angetrieben wird, kann die Erfindung in der Weise durchgeführt
werden, daß die Kurbelschleife nur in der einen Richtung zwangsläufig zum Ausschlag
gebracht, in der anderen Richtung dagegen durch Feder- oder Gewichtszug mitgenommen
wird, derart, daß der Anschlag der Kulisse in dieser Richtung durch die Anschläge
begrenzt werden kann.
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Eine andere Durchführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß die zwischen die Kulisse und die Zahnstange geschalteten Getriebeteile hinsichtlich
ihres Angriffspunktes in bezug auf die Zahnstange verstellt werden können.
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Zwei Ausführungsformen der Erfindung sind auf der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Abb. r den Vordertisch der Maschine mit dem, neuen Antrieb in Draufsicht,
Abb. 2' die über dem Vordertisch angeordnete Schalttrommel, Abb.3 eine Seitenansicht
der Schalttrommel über dem Vordertisch, Abb. 4 und 5 das Schaltgetriebe für die
auf der Trommel angeordneten Anschläge, Abb.6 einen Teil der Schalttrommel in Seitenansicht
in vergrößertem Maßstabe, Abb. 7 einen Teil der Schalttrommel in Stirnansicht in
vergrößertem Maßstabe,
Abb. 8 und 9 die andere Ausführungsform in
Auf- und Grundriß.
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Auf dem Tisch i ist in bekannter Weise der Sattel 2 angeordnet, der
durch das Seil 3, das über eine Seiltrommel d. geführt ist, vorgezogen wird: Die
Trommel ¢ wird, wie üblich, durch ein auf der Trommelachse sitzendes Schneckenrad
5 gedreht, das mit einer Schnecke 6 in Eingriff steht, welche auf einer Welle 7
gelagert ist. Der Antrieb der Welle 7 erfolgt über ein Freilaufgetriebe 8, das auf
einer Welle 9 angeordnet ist, auf der ein Zahnrad io sitzt, das von einer sich hin
und her bewegenden Zahnstange i i ständig hin und her gedreht wird. Die bisher beschriebenen
Teile der Maschine sind bekannt. Die Zahnstange i i wird durch eine Kurbelschleife
12 angetrieben, was an sich gleichfalls bekannt ist. Neu ist jedoch die nachstehend
beschriebene erfindungsgemäße Art des Antriebes der Zahnstange i i von der Kurbelschleife
12 aus. Gemäß der Erfindung ist der Kulissenstein der Kurbelschleife 12 durch eine
Schubstange 14. mit einem ebenfalls als Kulisse ausgebildeten Schwinghebel 15 gekuppelt,
der um einen ortsfesten Drehzapfen 16 schwingbar ist. In dieser Kulisse gleitet
ein Stein 17, der durch einen Drehzapfen 18 mit einem Kulissenstein i9 gekuppelt
ist, der in einer Kulisse 20 gleitet. Die Kulisse 2o kann sich zwischen Führungen
21 hin und her bewegen und ist durch die Arme 22 mit der Zahnstange ii starr verbunden.
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Die Kurbelschleife 12 bringt den Kulissenhebel 15 zum Ausschlag, welcher
dabei die Kulisse 2o parallel mit der Messerebene mitnimmt, so daß die Zahnstange
i i hin und her bewegt und der Sattel absatzweise vorgeschoben wird. Das Maß des
Vorschubes läßt sich in bekannter Weise durch Verstellung des Kulissensteines 13
der Kurbelschleife 12 einstellen.
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Gemäß der Erfindung ist nun eine weitere Einstellmöglichkeit dadurch
gegeben, daß der Kulissenstein i9 in der Kulisse 2o verstellt wird, wobei auch die
Lage des Kulissensteines 17 im Kulissenhebel 15 sich ändert, demnach der Ausschlag
dieses Kulissensteines 17 modifiziert wird und damit schließlich der Hub der Kulisse
2o und der Zahnstange i i verändert wird.
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Die Einstellung des Kulissensteines i9 geschieht durch einen T-förmigen
Schieber 23, dessen Fuß zwischen Führungen 24. senkrecht zur Messerebene hin und
her gleiten kann und auf dessen Steg der Kulissenstein i9 verschiebbar sitzt, indem
der Bolzen 18, der die beiden Kulissensteine 17 und i 9 trägt, an einem Gleitstück
23d angeordnet ist; das verschiebbar auf dem Stege 23v des Schiebers 23 sitzt. Der
Schieber 23 wird durch eine Feder 25 ständig gegen das eine Ende eines doppelarmigen
Hebels 26 gezogen (vgl. Abb. r bis 3), der bei 27 am Gestell gelagert ist und dessen
anderes Ende eine Rolle 28 trägt, die sich unter der Wirkung der am Hebel 26 angreifenden
Feder 29 ständig gegen Anschläge legt, die auf einer Trommel 30 angeordnet
sind. Die Trommel 30 und die Anschläge können nach dem Hauptpatent ausgebildet
sein. Das absatzweise Drehen der Trommel 3o bewirkt durch ihre Anschläge veränderliche
Ausschläge des Hebels 26, welche Bewegungen des Schiebers 23 zwischen den Führungen
24 und damit auch Verstellungen des Kulissensteines i9 in der Kulisse 2o zur Folge
haben.
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Durch die vorstehend beschriebene Einrichtung wird bei jedem Schaltschritt
der Trommel 3o, die im Takt des Sattelvorschubes geschaltet wird, das zunächst durch
die Einstellung des Kulissensteines 13 in der Kurbelschleife bewirkte Vorschubmaß
verändert. Man benutzt daher zweckmäßig die Einrichtung in der Weise, daß man den
Kulissenstein 13 so einstellt, daß die Zahnstange einen Vorschub des Sattels bewirkt,
der bei mittlerer Stellung des Kulissensteines i9 in der Kulisse 2o ungefähr dem
arithmetischen Mittel der verschiedenen voneinander abweichenden Sattelvorschübe
entspricht, die erzielt werden sollen. Dann werden die an der Trommel
30 vorhandenen Anschläge so verstellt, daß sie die Stellung des Kulissensteines
i9 im Sinne der sich aus der Abweichung des gewünschten Vorschubes von dem arithmetischen
Mittel aller Vorschübe ergebenden Einstellung beeinflussen. Es wird also der Stein
i9 das eine Mal in der einen Richtung, das andere Mal in der anderen Richtung in
der Kulisse 2o verstellt, je nachdem, ob der gewünschte Vorschub kleiner oder größer
als das arithmetische Mittel ist. Man erhält also durch Verstellung des Kulissensteines
13 von Hand zunächst das mittlere Vorschubmaß, dann durch die dauernd wechselnden
selbsttätigen Verstellungen des Steines i9 in den Kulissen 2o und 15 die einzelnen
Vorschubmaße.
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Bekanntlich kann der Sattelvorschub mittels einer zwischen der Zahnstange
i i und dem Freilaufgetriebe vorgesehenen Kupplung 31 ausgerückt werden, ohne daß
erforderlich ist, den Antrieb der Kurbelschleife 12 auszurücken. Da nun der Antrieb
der Anschlagtrommel 30 zweckmäßig von dem die Kurbelschleife 12 betätigenden
Hauptantrieb erfolgt, so besteht die Möglichkeit, daß die Zahnstange bewegt und
die Anschlagtrommel 30 gedreht wird, während ein Sattelvorschub wegen ausgerückter
Kupplung 31 nicht erfolgt. Es würde in diesem Falle die Möglich-
]zeit
bestehen, daß die eingestellten Anschläge der Trommel 3o in anderer als der gewünschten
Reihenfolge zur Wirkung kommen.
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Daher erfolgt erfindungsgemäß der Antrieb der Trommel 30 in
Abhängigkeit vom Vorschub des Sattels, insbesondere in Abhängigkeit von der Kupplung
31. Die Schalttrominel 30 wird durch ein auf ihrer Achse 32 sitzendes Schaltrad
33 gedreht, das durch eine Schaltklinke 34 absatzweise geschaltet wird. Die Schaltklinke
34 ist in bekannter Weise drehbar an einem Schaltklinkenträger 35 angeordnet, der
hin und her schwingt.
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Erfindungsgemäß kann die Schaltklinke dadurch aus der Verzahnung des
Schaltrades 33 herausgehoben werden, daß die Stange 3b finit einer Nase 37 unter
die Schaltklinke greift und so bewegt wird, daß sie die Schaltklinke 3.4 aus der
Verzahnung heraushebt. Die Betätigung der Stange 36 in diesem Sinne geschieht beim
Ausrücken der Kupplung 31 durch die Stange 36a, indem die Stange 36 mit dem Schalthebel
38 der Kupplung 31 verbunden ist. Beim Einrücken der Kupplung 31 dagegen
bewegt sich die Stange 36 in dem Sinne, daß die Klinke 3.4 in die Verzahnung des
Schaltrades 33 eingreifen kann. Der Antrieb der Anschlagtrommel erfolgt also in
Abhängigkeit vom Antrieb des Sattels.
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Die Anschläge werden gemäß vorliegender Erfindung von Keilen 39 gebildet,
die an der Trommel 30 parallel mit deren Achse verschiebbar angeordnet sind.
Die bereits erwähnte Rolle 28 legt sich gegen die Schrägfläche .4o der Anschläge
39, und zwar in verschiedenen Abständen von der Achse der Trommel 3o, je nachdem,
wie die Anschläge 39 in axialer Richtung an der Trommel 30 verstellt sind. Die Anschläge
39 sind zweckmäßig auf der in der Drehrichtung der Trommel 30 vorn liegenden Seite
41 abgeschrägt, da anderenfalls die Rolle in den Lücken zwischen den einzelnen Anschlägen
hängenbleiben würde.
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Zur Vermeidung eines sprungweisen überganges der Rolle 28 von einem
Anschlage 33 zum nächsten kann der Hebel 26 auch gesteuert werden. Der Hebel 26
legt sich hierbei gegen einen Winkelhebel 42, der durch eine Zugstange .43 mit dein
einen Ende eines doppelarmigen Hebels 4.-. verbunden ist, dessen anderes Ende sich
gegen eine Kurvenscheibe .45 legt, die auf der Kurbelwelle .46 sitzt. Durch diese
Anordnung wird bewirkt, daß die Rolle 28 während der Drehung der Trommel
30 von den Anschlägen 39 abgehoben wird.
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Die andere Ausführungsform der Erfindung, gemäß Abb. 8 und 9, ist
in der Weise ausgestaltet, daß die Anschlagtrommel 30 unmittelbar neben der
Kurbelschleifcnkulisse 12 angeordnet ist. Bei dieser Ausführung besitzt die Kurbelschleifenkulisse
12 keine doppelseitige Führung für den Kurbelzapfen 4.8, sondern nur eine einseitige
Führung durch eine Leiste 47 (s. Abb. 8), gegen die sich der Kurbelzapfen 4.8 zeitweise
legt, wobei er die Kulisse in der einen Richtung zum Ausschwingen bringt. Während
seines Umlaufes gleitet der Kurbelzapfen schließlich von der Nase 4.7 ab, so daß
die Kulisse unter der Wirkung einer Feder ,49 zurückschwingt, wobei ihr Ausschlag
durch die Anschläge der Trommel 3o begrenzt wird. Die Schubstange 14 greift dabei
an der Zahnstange ii an.