-
Wareneinführung für Spann- und Trockenmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Wareneinführung für Spann- und Trockenmaschinen, bei denen die Gewebebahn
mit veränderbarer Voreilgeschwindigkeit gegenüber der Spannkettengesc 'hwindigkeit
in die Spannketten eingeführt wird.
-
Spann- und Trockenmaschinen, die zum kontinuierlichen Spannen und
Trocknen von meist appretierten Gewebebahnen dienen, werden häufig mit sogenannten
Wareneinführungen mit Voreilung ausgerüstet. Diese Wareneinführungen mit Voreilung
bewirken, daß jeweils eine größere Länge der Stoffbahn in die Spannketten eingeführt
wird, als sie der Länge der Ketten entspricht. In den Nadelleisten der Spannketten
oder in den besonders gestalteten Spannkluppen bilden sich dabei kleinere oder größere
Fältchen, und zwar je nach der Höhe der Übergeschwindigkeit, mit der die Warenbahn
gegenüber der Kettengeschwindigkeit in die Spannketten eingeführt wird. Bei dieser
Art der Hindurchführung der Gewebebahn durch den Trockner bleiben die bei den vorangegangenen
Behandlungsprozessen meist überdehnten Kettenfäden entspannt und erhalten damit
die Möglichkeit, während des Trockenprozesses in dem gewünschten Maße einzulaufen,
d. h. zu krumpfen Je nach Gewebeart ist es wünschenswert, den Grad der Voreilung
einzustellen, d. h. ihm Werte von bis 300/0 gegenüber der Kettengeschwindigkeit
zu geben.
-
Die Voreileinführung wird dadurch bewirkt, daß die Haupteinführwalze
vor dem Spannrahmen und
die beiden Mechanismen für die Einführung
der Warenkanten in die Ketten mit entsprechend höherer Fördergeschwindigkeit laufen
als die Spannketten selbst. Da ihre Übergeschwindigkeit gegenüber der Kettengeschwindigkeit
einen veränderlichen Wert haben muß, muß auch der Antrieb dieser Aggregate mit einer
drehzahlveränderlichen Übersetzung ausgerüstet sein. Dies wird bei den bisher bekannten
Konstruktionen meist wie folgt ausgeführt: Im Bereich des Einlauffeldes ist eine
Querwelle angeordnet, die mit dem am Ende des Rahmens befindlichen Hauptantrieb
über eine Längswelle oder bei moderneren Konstruktionen über eine sogenannte elektrische
Welle verbunden ist. Die erwähnte Querwelle treibt nun über einen regelbaren Keilriementrieb,
einen sogenannten Varitrieb, zunächst die Haupteinführwalze an. Dieser Walze kann
damit durch entsprechende Einstellung des Varitriebes eine mehr oder weniger große
Voreilung gegenüber der Kettengeschwindigkeit gegeben werden. Der Antrieb der beiden
Kanteneinführapparate erfolgt über einen zweiten Varitrieb. Da diese jedoch auf
den horizontal beweglichen Kettenführungsbahnen angeordnet sind, ist in ihren Antrieb
eine zweite Querwelle eingeschaltet, mit der die Einführapparate über je einen Kettentrieb
mit auf der Querwelle axial verschiebbaren Kettenrädern verbunden sind. Die Einstellung
der Fördergeschwindigkeit der Kanteneinführapparate erfolgt meist so, daß sie gegenüber
der Haupteinführwalze mit einer etwas höheren Voreilung laufen. Dadurch wird zwischen
Haupteinführwalze und Kanteneinführapparat eine gewisse Spannung erzeugt, die erforderlich
ist, um die Einlaufbreitenregulierung und die Wareneinführung einwandfrei betreiben
zu können.
-
Es hat sich nun gezeigt, daß die bisher verwendeten Regel- und Antriebselemente
erhebliche Nachteile aufweisen. Einmal ist es kaum möglich, mit den verwendeten
Varitrieben exakte Voreilwerte einzustellen, andererseits ist auch ihr mechanischer
Wirkungsgrad schlecht. Vor allem aber zeigen die Kettentriebe für die Kanteneinführapparate
wesentliche Nachteile, da die notwendigerweise sehr offene konstruktive Ausführung
laufend zu Störungen führt und die Einführgeschwindigkeit grundsätzlich begrenzt.
-
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, die
vorgenannten Nachteile auszuschalten. Noch einmal zusammengefaßt, liegen sie in
der Anwendung von ungenau arbeitenden Regeltrieben und von nachteiligen Übertragungselementen
der eingestellten Voreilwerte auf die Einführwalze und insbesondere auf die Einnadelapparate,
ferner in den sehr beschränkten Anordnungsbedingungen, die die vorgenannten Konstruktionselemente
im Bereich der Wareneinführung und der Gewebeeinnadelung mit sich bringen.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe in erster Linie dadurch, daß zum
Antrieb eines jeden der beiden Kanteneinführapparate je ein Synchronlaufmotor dient,
die beide ihre Leistung und Laufgeschwindigkeit in an sich bekannter Weise von einem
gemeinsamen Gebermotor erhalten, der über ein Regelgetriebe mit dem Hauptantrieb
der Wareneinführung verbunden ist. Die Anordnung kann nach der Erfindung gegebenenfalls
auch so getroffen werden, daß zum Antrieb eines jeden der beiden Kanteneinführapparate
je .ein Zugmotor mit nahezu drehzahlunabhängigem, gegebenenfalls einstellbarem Drehmoment
dient. Die Regeltriebe für die Einstellung der jeweiligen Voreilwerte können erfindungsgemäß
mit Überholtrieben ausgestattet sein.
-
Die vorstehenden Erfindungsmerkmale der Ausführung des Antriebes der
Voreileinführung bzw. der Einnadelung an einem Spannrahmen haben neben der Beseitigung
der oben erläuterten Nachteile der bisherigen Konstruktionen noch den großen Vorteil,
daß die Anordnung der Regeleinrichtung und der Antriebselemente in keiner Weise
an den Bereich der Einnadelapparate gebunden ist. Damit können wesentlich betriebssicherere
und technologisch günstigere Konstruktionen des Wareneinlaufs an der Spannmaschine
gewährleistet werden.
-
In der Zeichnung ist die erste Ausführung der neuen Antriebseinrichtung
für die Wareneinführung mit Voreilung schematisch dargestellt, bei der das Antriebssystem
der Wareneinführung mit Voreilung nach -der Erfindung mit einem Grundantrieb .des
Wareneinlaufs eines Spannrahmens mit einer elektrischen Hauptwelle bekannter Art
verbunden, .isst.
-
i stellt die Haupteinführwalze dar, während mit 2 die beiden Kanteneinführapparate
bezeichnet sind, die die Warenkanten mit Voreilung in die Ketten selbst einführen.
3 stellt den Synchronantriebsmotor der genannten elektrischen Grundwelle dar, der
Geschwindigkeit und Antriebsleistung vom Hauptantrieb am Auslauf des Spannrahmens
zum Einlauf des Spannrahmens bringt. Zunächst treibt dieser Synchronantriebsmotor
3 über ein erstes Präzisionsregelgetriebe q. und einen einfachen Wellenkeilriemen-
oder Zahnradtrieb 5 die Haupteinführwalze i an, wobei seine Grundleistung direkt
auf die Einführwalze übertragen wird: Die Voreilung und die anteilige Antriebsleistung
werden über das Regelgetriebe q. und über einen auf der Hauptwelle angeordneten
Überholungstrieb 6 übertragen. Mit dieser Schaltung wird eine genaue Regelung der
Voreilgeschwindigkeit der Haupteinführwalze i erreicht und ein mechanisch besonders
günstiger Wirkungsgrad erzielt, da nur die anteilige Leistung der Zusatzgeschwindigkeit
über das Regelgetriebe übertragen wird. Der Leistungsgeber g der gegabelten elektrischen
Welle, der die zwei Antriebsmotoren io der Kanteneinführapparate der Voreileinführung
zum Zwecke eines Synchronlaufs speist, könnte nun unmittelbar mit der Hauptachse
des eben beschriebenen Getriebesatzes gekoppelt werden. Er wird aber vorteilhaft
über einen weiteren Regeltrieb 7 mit einem überholungstrieb 8 angetrieben,
damit
über diesen geringe Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Einlaufwalze i und Einnad,elapparaten
2 ausgeglichen werden können.
-
Wie die Darstellung der Anwendung des neuen Prinzips in einer ersten
Ausführung zeigt, hat der unmittelbare elektrische Antrieb der Kanteneinführapparate
2 mit je einem Antriebsmotor io ganz bedeutende Vorteile. Es entfallen die sehr
störenden freiliegenden Kettenantriebe mit der gemeinsamen, Antriebswelle, auf denen
.die Antriebskettenräder sich laufend axial verschieben müssen. Die Geschwindigkeit
der Kanteneinführung ist nicht mehr antriebsseitig begrenzt. Die Kantenspannung
zwischen Kanteneinführung2 und Haupteinführwalze i kann durch konstruktiv leicht
zu ermöglichende zusätzliche Anordnung eines zweiten Regeltriebs feinstens einreguliert
werden. Durch die besondere Schaltung des Regeltriebs 7 und des Überholungstriebs
8 wird auch hier die Hauptleistung unmittelbar über die durchlaufende Achse auf
den Drelhzahl,geber 9 übertragen, während die in diesem Fall nur geringen Voreilwerte
den Regeltrieb durchlaufen. Schon der Hauptregeltrieb q. kann in seinen Dimensionen
wesentlich kleiner gehalten werden als die in den bisherigen Konstruktionen üblichen
Regeltriebe. Der Regeltrieb 7 hat nur noch einen Bruchteil der Leistungswerte bisheriger
Ausführungen mit zusätzlicher Feinregelung zu übertragen.
-
Die Anwendung des der Erfindung zugrundeliegenden Prinzips des Antriebs
läßt viele Varianten der Ausführung des unmittelbaren Antriebs der Einnadelapparate
und der Kombination des Voreilantriebs mit dem Antrieb der Wareneinführung bzw.
des Spannkettenantriebs zu.
-
In einer Variante zur Ausführung der Antriebsmotoren io der Einnadelapparate
2 als als Zugmotoren arbeitende Gleichstrommotoren kann auch der Gebermotor 9 mit
den Regeltrieben, 7 und 8 ganz entfallen. Dies ist möglich, wenn die Voreilwerte
der Wareneinführgeschwindigkeit ausschließlich durch die Haupteinführwalze i gegeben
werden können und, damit auf den Synchronantrieb der Kanteneinführung 2 verzichtet
werden kann. In diesem Falle werden die als Gleichstrommotoren ausgeführten Antriebsmotoren
io der Kanteneinführung 2 als reine Zugmotoren mit besonderer Leistungscharakteristik
ausgebildet, wobei sie unabhängig von der jeweiligen Einnadelgeschwindigkeit ein
ungefähr konstantes Drehmoment aufweisen. Dies wird unter anderem dadurch erreicht,,
daß in die Ankerwicklungen der Antriebsmotoren io entsprechend dimensionierte Widerstände
eingeschaltet werden. Durch Regelung dieser Widerstände kann dann in der gewünschten
Weise die Zugspannung zwischen Kanteneinführung :2 und Haupteinführwalze i eingestellt
werden.