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Mahl- und Sichterschacht für Kohlenstaub-Mühlenfeuerungen Geschwindigkeitsmessungen
im Schacht der Mahl- und Sichterkammer von Kohlenstaub-Mühlenfeuerungen haben ergeben,
daß die Aufgabe dieses Schachtes als Sichtkammer für den Brennstoff zum Teil hinfällig
wird, weil das auf der Austrittsseite der Schlägermühle austretende und hochgeschleuderte
Kohlenstaubluftgemisch nur in einem schmalen Bande entlang der Wand sich hochbewegt,
die auf der Austrittsseite der Mühle liegt, während an der gegenüberliegenden Wand
eine Strömung des Gemisches nach unten hin eintritt. Die Aufwärtsbewegung hat eine
starke Spitze in urimittelbarer Nähe der Wand; sie fällt jedoch nach der Mitte des
Mahlschachtes hin schnell ab, so daß überhaupt nur in etwa einem Drittel des , Mahlschachtquerschnittes
eine solche Bewegung vorhanden ist, während in dem restlichen Zweidrittel desselben
keinerlei merkliche Aufwärtsbewegung, vielmehr zum Teil sogar eine rückläufige Strömung
stattfindet. Die mit der einseitigen starken Aufwärtsbewegung hochgerissene Brennstoffmenge
ist daher weit größer, als es der auf den ganzen Schachtquerschnitt bezogenen Schwebegeschwindigkeit
der Brennstoffteile entspricht. Infolgedessen gelangen mit diesem einseitigen Strömungsband
weit gröbere Brennstoffteile vor die obere Übertrittsöffnung des Mahlschachtes und
von dort in den Feuerraum, als mit der Aussichtung beabsichtigt ist.
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Durch die bereits vorgenommene Anordnung von Prallblechen oberhalb
des Mühlenaustrittes, auf die das hochgeschleuderte Kohleluftgemisch zur weiteren
Zerkleinerung der Brennstoffteile und zur Rücklenkung der gröberen Teile in die
Mühle aufprallen soll, wird keine Vergleichmäßigung, sondern nur eine kleine Verringerung
der Geschwindigkeit des Kohlenstaubbandes ' erreicht. Auch wird, wie Messungen gezeigt
haben, durch derartige Einbauten das Band nur auf die entgegengesetzte Seite des
Mahlschachtes abgelenkt, auf der es dann weiter mit geringerer Tiefe und mit einer
Geschwindigkeitsspitze in der Nähe der Wand hocheilt.
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Um daher den ganzen Mahlschachtquerschnitt zur Sichtung auszunutzen,
wird gemäß der Erfindung das einseitig aus der Schlägermühle austretende Kohlenluftband
so gelenkt, daß es sich auf den ganzen Querschnitt des Mahlschachtes verteilt und
durch die damit eintretende Geschwindigkeitsverringerung nur die genügend zerkleinerten
Brennstoffteile in der Schwebe hochgetragen werden und in den Feuerraum gelangen,
während größere Teilchen entgegen dem Luftstrom wieder in die Mühle zurückfallen
und hier weiter aufbereitet werden. Erfindungsgemäß
wird diese
gleichmäßige Verteilung des Kohlenstaubes und der Sichterluft über den ganzen Mahlschachtquerschnitt
durch in bestimmter Weise angeordnete Leitflächen (Leitbleche oder Schaufeln) erreicht.
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In den Abb. i bis 6 sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar im wesentlichen im Längsschnitt.
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Abb. z zeigt die Ausführung einer Mahl- und Sichterkammer mit den
bekannten Einbauten oberhalb des Mühlenrostes, durch die eine Verringerung des Kraftbedarfs
-der Mühle und eine tangentiale, über die ganze Läuferlänge gleichmäßig verteilte
Luftzuführung erreicht wird. Die Luft tritt hier von der Seite des Mühlengehäuses
her durch die Öffnung a unter einem Dacheinbau b ein, der düsenförmig bei c offen
ist und gleichmäßig zum Mühlenläufer f. Der geschlossene Blecheinsatz d dient in
bekannter Weise zur Vermeidung von Wirbelbildung und zur Ermäßigung des Leerlaufkraftbedarfs.
Das an der Stelle k hochgeschleuderte Kohleluftband wird durch Schaufeln e, von
denen nur zwei Stück angedeutet sind, von seinem Wege entlang der Wand l abgelenkt
und aufgelöst, so daß entsprechend den eingezeichneten Pfeilen nunmehr der ganze
obere Teil des Schachtes g von dem mit verlangsamter Geschwindigkeit hochsteigenden
Luftstrom ausgefüllt wird und eine Trennung von in der Schwebe bleibendem, brennfähigem
Gut und zurückfallenden Grießen eintritt. Gleichzeitig wird die aus der Brennstoff
zuführung i in den Mahlraum fallende Kohle durch die auch an dieser Wand hochsteigende
Sichterluft einer Vorsichtung unterzogen und aus ihr schon genügend feines Brenngut
ausgesondert, so daß es nicht mehr bis zur Mühle gelangt. Auf diese Weise wird Verschleiß
vermieden und an Kraftbedarf gespart. Die Stellung der Schaufeln e kann von außen
geändert werden.
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Bei dem Beispiel nach Abb. 2 ist eine Ausführung gezeigt, bei der
in bekannter Weise zunächst eingeschlossenes Prallblech k oberhalb des Mühlenaustrittes
vorhanden ist. Das durch diesen Einbau einseitig von der Wand l nach der gegenüberliegenden
Wand u abgelenkte Kohleluftband wird vor der Spitze des Prallbleches k durch nebeneinander
angebrachte Schaufeln e zerlegt und in Teilströmen so aufwärts gelenkt, daß in einer
gewissen Höhe oberhalb der Schaufeln der ganze Mahlschacht g mit einem hochsteigenden
Sichtgutstrom von gleichmäßiger Sichterluftgeschwindigkeit erfüllt wird. Auch hier
können die Schaufeln e von außen verstellbar eingerichtet sein. In Abb. 3 bis 7
ist eine Mahl- und Sichteikammer mit axialem Lufteintritt zur Mühle ohne den dachförmigen
Einbau nach Abb.i dargestellt. Die angestrebte gleichmäßige Verteilung der Luft
auf den ganzen Schachtquerschnitt wird durch Prallbleche in verschiedenen Ausführungen
erzielt. Das an der Wand l aus der Mühle f hochsteigende Kohleluftband trifft beider
in Abb. 3 im Längsschnitt und in Abb. q. in seitlicher Ansicht der Leitflächen dargestellten
Ausführung auf schmale Prallbleche m, n, o, die nebeneinänderliegen und verschiedene
Neigung zur Wand L haben. Die Prallbleche m ergeben Luftströmungen gemäß
Pfeil v"Z, die weniger geneigten Bleche n und o solche gemäß den Pfeilen v" und
vp, während durch die Zwischenräume zwischen den Blechen Luftfäden gemäß Pfeil v
unmittelbar an der Wand l hochgehen.
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Abb. 5 zeigt eine Anordnung mit treppenartig abgestuften, in gleicher
Schrägstellung nebeneinanderliegenden Blechen q, Abb. 6 ein Leitblech mit schräg
liegenden Schlitzen Bei Ausführung nach Abb. 7 ist ein oberhalb des Mühlenaustrittes
liegendes schräges Prall-Blechs mit längs liegenden Schlitzent versehen.
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Zwischen den erwähnten Leitblechen und der Wand l etwa ausgeschiedene
Kohlenknorpel können durch eine Klappe P in der Wand Z leicht entfernt werden.