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Lichtsetzmaschine Bei Typensetzmaschinen setzt der Bedienungsmann
durch Drücken vonTasten eineAnzahl von Typengießmatrizen in eine Zeile, von der
dann eine später zum Drucken des Satzes dienende Typenzeile gegossen wird. Es ist
bereits bekannt, an Stelle des Gießens der Typen von der Matrizenzeile, diese im
vorliegenden Falle Schriftzeichen tragenden Matrizen durch eine Kamera zu photographieren,
die sich in einer bei der gewöhnlichen Typensetzmaschine vom Schmelztiegel und dem
Gießkasten eingenommenen Stellung befindet. Das so erzielte photographische Negativ
wird dann zum photomechanischen Herstellen einer Druckform benutzt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Setzmaschine der vorerwähnten
Art und bezweckt, eine Einrichtung zum selbsttätigen Einstellen der Zeilenlänge
entsprecheüd dem Abstande der Kamera von der Zeile zu schaffen. Für gewöhnlich läßt
sich die Kamera gegen die gesetzte Matrizenteile oder von dieser fortbewegen, um
die photographische Wiedergabe zu vergrößern oder zu verkleinern. Bisher war dies
jedoch nicht möglich, wenn gleichzeitig die photographierten Schriftzeichen aufeinanderfolgender
Zeilen ohne Änderung der Zeilenlänge oder Spaltenbreite verschiedene Größe haben
sollten.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst, indem durch die Bewegung
der Kamera gegen die Matrizenzeile oder von dieser fort selbsttätig der Abstand
der die Matrizen haltenden Backen voneinander eingestellt wird, so daß durch eine
Einstellung der Kamera auf eine bestimmte Schriftzeichengröße selbsttätig die Ausschließung
der Zeile bewirkt wird.
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Zur Ausführung der Erfindung ist die Kamera an einem Träger angebracht,
der z. B. mittels einer Zahnstange gegen die die Matrizen haltenden Backen und von
diesen fort beweglich und mit den Backen durch ein scherenartiges Gestänge verbunden
ist. Durch dieses Gestänge werden die Backen gegen- oder voneinander bewegt, je
nachdem, ob die Kamera den Backen genähert oder von ihnen entfernt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt, und es zeigen Fig. i eine Vorderansicht der Backen einer üblichen Typensetzmaschine
mit einer zwischen ihnen angeordneten Matrizenzeile, Fig.2 eine Seitenansicht einer
Typensetzmaschine mit der Vorrichtung zum Bewegen des die Kamera tragenden Schlittens,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Vorrichtung zur Einstellung
der Zeilenlänge beim Bewegen der Kamera mit Bezug auf die Matrizenzeile und Fig.
q. einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 3, in Richtung der Pfeile gesehen.
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Fig. i veranschaulicht eine Zeile von Matrizen 9, die photographisch
wiedergebbare Schriftzeichen tragen. Zwischen den durch die Backen 31 an dem Gestell
32 der üblichen Setzmaschine gehaltenen Matrizen 9 sind Ausschlußstreifen3o vorgesehen.
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Als Kamera findet, wie Fig. 2 zeigt, eine übliche Kinokamera io mit
einem Objektiv 16,
Führungsrollen 50 und Spulen,
51: für einen Film 1.7 Verwendung. Die Kamera ist mit einei Beleuchtungseinrichtung
38 versehen, und einstellbare Schirme 57 verhindern, daß das Licht der Lampen 38
in das Objektiv 16 fällt. Ein. die Kamera zo tragendes Gestell 52 weist eine Zahnstange
58 auf, mit der ein an einer Welle 59 angebrachtes Zahnrad 6o in Eingriff steht.
Eine zweite Zahnstange 58' ist in einer am Maschinenrahmen vorgesehenen Führung
verschiebbar angeordnet. Mit dem Zahnrad 6o kämmt ein Ritzel 61, dessen Welle 62
am; Ende einen geriffelten Knopf 63 trägt. Durch Drehen des Knopfes 63 verschieben
sich@die Zahnstangen 58 und 58' in entgegengesetzten Richtungen, wodurch die Kamera
zo vor oder zurück verschoben wird, um sie in, genaue Lage mit Bezug auf die in
den Backen 31 gehaltene Matrizenzeile zu bringen.
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An den Backen 3z sind Arme 55 (Fig. 3) befestigt, die einen, Teil
eines scherenartigen, die Backen 31 mit dem Gestell 52 verbindenden Gestänge bilden.
Die Arme 55 sind an Winkelhebeln 54 angelenkt, die bei 50a drehbar gelagert und
mit dem am Gestell 52 befestigten Gestängeteil 56 gelenkig verbunden sind. Wenn
das die Kamera zo tragende Gestell 52 gegen die Matrizenzeile bewegt wird, um eine
vergrößerte Wiedergabe der Schriftzeichen an diesen Matrizen auf dem Film
17 zu erzeugen, bewegen sich die Backen 31 gegeneinander, um die Scbriftzeichenzeilenlänge
zu verkleinern, so daß sich die Schriftzeichenzeile nicht seitlich über den Film
hinaus erstreckt. Mit andern Worten: Während die Wiedergabe der Schriftzeichen selbst
auf dem Fiten größer wird, bleibt die Zeilenlänge auf dem Film dadurch konstant,
daß die Backen 31 gegeneinanderbewegt worden sind und mithin weniger Matrizen
aufnehmen können.
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Wenn dagegen das die Kamera tragende Gestell 52 von der Schriftzeichenzeile
fortbewegt wird, werden durch das Scherengestänge 55, 54 und 56 die Backen 31 voneinander
entfernt, wodurch die Schriftzeichenzeile verlängert wird, so daß auch hier wieder,
obwohl die Wiedergabe der Schriftzeichen auf dem Film kleiner wird, die Zeilenlänge
auf dem Film konstant bleibt, da jetzt mehr Matrizen 9 zwischen den Backen 3= gehalten
werden können. Um dem Bedienungsmann die Bestimmung der genauen Schriftzeichengröße
auf dem Fiten bei Einstellung der Kamera in irgendeine gewünschte Lage zu erleichtern,
kann eine mit Teilungen versehene Anzeigevorrichtung verwendet werden.
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Es ist eine Maschine bekannt, bei welcher bekannte Elemente einer
Typensetzmaschine verwendet werden, um durch Bedienung einer Tastatur eine Anzahl
von Schriftzeichenmatrizen aus dem Vorratsbehälter in eine waagerechte Führung zu
bringen, wobei jede Matrizenzeile nach dem Zusammensetzen einen mittleren beweglichen
Teil der Führung zugeleitet und in. Übereinstimmung mit der Objektivöffnung einer
photographischen Kamera gebracht wird. Bei dieser bekannten Maschine wurde durch
eine Matrizenzeile ungewöhnlicher Länge eine selbsttätige Änderung der Brennweite
der Kamera, d. h. also eine Einstellung der Vergrößerung des photographischen Bildes,
bewirkt. Hierdurch ergab sich also eine photographische Vergrößerung oder Verkleinerung
der Zeile. Die bekannte Vorrichtung war jedoch nicht in der Lage, die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe zu lösen.