DE669131C - Verfahren zur Herstellung keramisch gebundener Gegenstaende aus koernigem Gut - Google Patents

Verfahren zur Herstellung keramisch gebundener Gegenstaende aus koernigem Gut

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DE669131C
DE669131C DEN37683D DEN0037683D DE669131C DE 669131 C DE669131 C DE 669131C DE N37683 D DEN37683 D DE N37683D DE N0037683 D DEN0037683 D DE N0037683D DE 669131 C DE669131 C DE 669131C
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    • B24D3/00Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents
    • B24D3/02Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents the constituent being used as bonding agent
    • B24D3/04Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents the constituent being used as bonding agent and being essentially inorganic
    • B24D3/14Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents the constituent being used as bonding agent and being essentially inorganic ceramic, i.e. vitrified bondings
    • B24D3/18Physical features of abrasive bodies, or sheets, e.g. abrasive surfaces of special nature; Abrasive bodies or sheets characterised by their constituents the constituent being used as bonding agent and being essentially inorganic ceramic, i.e. vitrified bondings for porous or cellular structure

Description

Es ist bekannt, bei der Erzeugung keramisch gebundener poriger Körper, z. B. Schleifkörper, aus körnigem Gut, z. B. Schleifkorn, und einem keramischen Bindemittel auf trockenem Wege durch Rütteln, Stampfen, Pressen und darauffolgendes Brennen durch mehr oder weniger starkes Verdichten der Masse den Porigkeitsgrad des erzeugten Körpers zu regeln. Der Grad der Porigkeit hängt vom Luftgehalt der Rohmasse ab, und dieser ist erfahrungsgemäß größer, als es für die Erzeugung auch der größten üblichen Porigkeit nötig ist, so daß man auf jeden Fall einen größeren oder kleineren Teil der Luft durch Verdichten der Masse austreiben muß, um einen Körper der jeweils gewünschten Porigkeit zu erhalten.
Bei Anwendung des Naßverfahrens (Gießen) wird alle in der trockenen Masse enthaltende Luft durch das zugesetzte Wasser verdrängt und der schließliche Porengehalt des Enderzeugnisses durch den beim Trocknen und Brennen verdunstenden Wassergehalt bestimmt. Dabei ist eine Regelung des Porigkeitsgrades so gut wie gar nicht möglich. Zu erzielen sind auf diesem Wege nur niedrige Porigkeitsgrade, weil sich in einer Masse der vorliegenden Art bei einem Flüssigkeitsgrad, der noch ein Formen von Körpern erinöglicht, die festen Teile bekanntlich besonders dicht lagern. Eine stärkere Porigkeit, als dem Wassergehalt der Masse entspricht, kann man dadurch erzielen, daß man in die rohe Masse einen festen Füllstoff, z. B. Sägemehl, einbringt, der sich beim Brennen unter Zurücklassung entsprechender Hohlräume verflüchtigt. Statt dessen ist bereits vorgeschlagen worden, Luft in feiner Verteilung, in Form von Bläschen, künstlich in die flüssige Masse einzuführen. 1«
Erfindungsgemäß wird nun, um im Naßverfahren Gegenstände aus keramisch gebundenem körnigem Gut mit vorausbestimmtem Verhältnis der Raumprozente des Korns, des Bindemittels und der Poren herzustellen, das *5 Einführen von Gasbläschen (Luft) in die Masse und das Zerteilen in ihr so lange fortgesetzt, bis eine Probe des flüssigen Gemisches ein voraus'bestimmtes Raumeinheitsgewicht erreicht hat, das z<xx einem bestimm- 5" ten, den gewünschten Raumprozentsätzen von Körnern, Bindemittel und Poren entsprechenden Rauimeinheitsgewicht des gebrannten Gegenstandes führt.
Auf diese Weise kann man durch das Naßverfahren keramisch gebundene Gegenstände, insbesondere Schleifscheiben gewinnen, die ein vorausibestimmtes endgültiges Gefüge aufweisen. Bei der Berechnung sind natürlich der Schwund durch Trocknen und Brennen
des rohen Bindemittels und andere bei der Herstellung vorkommende Umstände zu berücksichtigen.
Keramisch gebundene Gegenstände mit vorausbestimmtem Verhältnis der Raumprozente von Korn, Bindemittel und Poren werden bereits im Trockenverfahren hergestellt. Dabei erreicht man das gewünschte Ergebnis dadurch, daß man einen 'mehr oder weniger ίο großen Teil der in der lose geschütteten Masse enthaltenen Luft durch Verdichten der Masse austreibt. Bei gegebenen Raummengen von Korn und Bindemittel erhält man einen bestimmten Porenraum durch Verdichten auf •5 einen bestimmten Gesamtraum, der aus dem Fertigraum unter Berücksichtigung des Brennschwundes errechnet werden kann. Jeder Fertigraummenge entspricht natürlich ein bestimmtes Raumeinheitsgewicht, das der Porenraummenge umgekehrt proportional ist. Aber man kann praktisch nur über die Rauimmenge zum Ziele kommen, weil man nur über diese während des Verdichtens eine Überwachung hat.
Ein solches Vorgehen ist bei dem nassen Verfahren mit Einmischen von Luft in das zunächst luftfreie flüssige Gemisch von Korn, Bindung und Wasser nicht möglich, weil man bei dem Lufteinmischvorgang keine Prüfung über die Raumimenge des Gemisches hat. Statt dessen wird durch wiederholte Probenahme die Entwicklung des Raumeinheitsgewichtes überwacht und mit dem Einmischen der Luft aufgehört, sobald ein Raumeinheitsrohgewicht erreicht ist, das unter Berücksichtigung des Trocken- und Brennschwundes einem bestimmten Raumeinheitsfertiggewieht des gebrannten Gegenstandes entspricht.
Das Verfahren kann bei der Herstellung ron Schleifscheiben, porigen Platten, Ziegeln, feuerfesten Steinen u. dgl. Anwendung finden. Das Korn kann je nach dem herzustellenden Gegenstand kristallines Aluminiumoxyd, Siliciumcarbid, Magnesiumoxyd, Zirkonoxyd, Quarz oder andere Kieselerde, sowie ein natürliches Silicat, wie Spinell, Granat, Beryll sein. Als Bindemittel kann eine beim Brennen verglasende keramische Masse verwendet werden.
. Um das eingeführte Gas in der Masse festzuhalten und damit während des Trocknens und Brennens des gegossenen Gegenstandes das durch die Gasibläschen bedingte zellige Gefüge zu wahren, muß man es möglichst fein verteilen, so daß die Masse die Form eines dichten Schaumes annimmt. Zweckmäßig wird der Masse ein Stoff zugesetzt, der den Schaum so steif erhält, daß er das Gewicht der Körner und des Bindemittels tragen kann, so daß auch kein Absetzen fester Teile stattfindet, "durch das das Gefüge des
Körpers ein ungleichmäßiges werden würde. Als Schaumerhalter kann man z.B. wäßrigen -Auszug von Sägemehl, sulfoniertes Rizinusöl, Saponin, Süßholzsaft und Seifenbaumrindß 65 . verwenden.
Das Einführen des Gases in die Masse und seine Verteilung darin in Bläschenform geschieht vorzugsweise durch Rühren oder Schlagen, doch kann man auch andere geeignete Verfahren anwenden.
Bei der Ausführung der Erfindung müssen zuerst die spezifischen Gewichte der besonderen verwendeten Bestandteile und ihre Gewichtsverluste beim Trocknen und Brennen bestimmt werden. Hierauf erfolgt eine Bestimmung der Änderungen des Rauminhalts des ganzen Gegenstandes, die sich bei dem verwendeten Bindemittel sowie bei der Form, der Größe und dem Abstande der verwendeten Körner beim Trocknen und Brennen ergeben. Zur Erzielung eines Körpers, z. B.. einer Schleifscheibe mit bestimmten Raumprozenten von Körnern, Bindemitteln und Poren, ist es nun möglich, aus einer Tafel von Zahlen, die sich auf das spezifische Gewicht sowie auf die Gewichts- und Raumänderungen beim Trocknen und Abbinden beziehen, die anfänglichen Gewichte und Rautnverhältmsse der verschiedenen Bestandteile des flüssigen Gemisches zu bestimmen, "die das Gefüge des nassen Körpers ergeben, das zu einem bestimmten endgültigen Raumgefüge in dem gebrannten fertigen Gegenstande führt.
Zur Einführung bestimmter Mengen von Gas in das Gemisch zwecks Erzielung eines Enderzeugnisses von gewünschtem Porengehalt und Gefüge empfiehlt -es sich, von dem Gemisch während der Einführung des Gases in die keramische Masse häufig Proben zu nehmen, um den Vorgang im richtigen Augenblick abzubrechen. Die Bestimmung des Gefüges des flüssigen Gemisches erfolgt aus dem Raumeinhettsgewicht des Gemisches, das dem Raumeinheitsgewicht und dem Härtegrad des fertigen gebrannten Körpers proportional bzw. ein Maß dafür ist. Diese Bestimmung des Einheitsgewichts gestattet die Berechnung des Raumprozentgehalts von Gas nc in jedem Gemisch, in dem die Rauminhaltszusammensetzung des flüssigen Gemisches, gemessen in Gewichtsgrößen, und die spezifischen Gewichte der verschiedenen Bestandteile, nämlich der Körner, des Bindemittels und des Wassers bekannt sind.
Nach dem bevorzugten Verfahren soll der Maschvorgang so vor sich gehen, daß das ganze Wasser in den Mischbehälter eingeführt ist, bevor oder wenn der Rest der trockenen χ20 Stoffe zugegeben wird, weil nach der erforderlichen Menge der trockenen Bestandteile
zugesetztes Wasser sich nicht mehr einwandfrei damit mischen ließe. Mit anderen Worten, es werden vorzugsweise die Bestandteile eines Gemisches in solcher Weise in den Misch-S behälter eingeführt, daß das Gemisch verhältnismäßig dick bleibt, damit es mehr Luft zwischen seinen Teilen eingeschlossen halten kann.
Es ist nun ersichtlich, daß das Gefüge des
1Q nassen Gemisches und der Härtegrad und das Gefüge des gebrannten Gegenstandes von mehreren veränderlichen Größen abhängen, nämlich von den im Gemisch vorhandenen Mengen von Luft, Bindemittel, Wasser und Körnern. Der zur Erzielung eines bestimmten Härtegrades und eines bestimmten Gefüges einer im" Naßverfahren erzeugten Schleifscheibe nötige Bindemittelgehalt kann nur bestimmt werden, wenn auch der nötige Luft- und Wassergehalt bestimmt wird.
Die auf diese Weise mit Bedacht in einer bestimmten Menge in das Gemisch eingeführte Luft ist diejenige, die zwischen den Teilen des trockenen Gemisches von Bindemittel und Schleifmittel bei dessen Einführung in den Mischbehälter enthalten und während des Mischens durch die rührende Wirkung einer umlaufenden Rührvorrichtung im Behälter verteilt wird. In der Praxis werden die trockenen Bestandteile, nämlich die Schleifmittelkörner und das Bindemittel, vorher mit dem die Luft festhaltenden Mittel sorgfältig gemischt, und dieses Gemisch wird sodann zusammen mit dem Wasser in die Mischmaschine aufgegeben. Es wird vorzugsweise eine Mischmaschine bekannter Art mit gegenläufigen Mischflügeln verwendet. Diese rühren die Bestandteile der Masse durcheinander und führen gleichzeitig Luft in die Räume zwisehen den Mischgutteilchen ein. Dies wird so lange fortgesetzt, bis eine feine Verteilung von Luft, Bindemittel und Wasser vorliegt, wodurch man eine flüssige, bildsame Masse von Bindemittel und Wasser erhält, in der festgehaltene Luftblasen verteilt sind. Die Schaumbildung in der Masse wird mit Hilfe einer kleinen Menge eines der obenerwähnten Schaumhaltemittel gefördert und gewahrt.
Beispiel I
10,9 kg kristallines Aluminiumoxyd von einer Korngröße, bei der das Gut durch ein 324 Maschen je Ouadratzentimeter aufweisendes Sieb hindurchgeht, ■ werden gemischt mit 0,68 kg eines keramischen Bindemittels, das gewöhnlich bildsamen Ton, Sinterton und Feldspat enthält. Dem Gemisch wird 1 ecm sulfoniertes Rizinusöl zugegeben. Diese Stoffe werden sorgfältig miteinander gemischt, sodann werden 2 1 Wasser zugegeben, und die flüssige Masse wird in einer Mischmaschine so lange gerührt, bis man eine schaumige flüssige Masse von der gewünschten Zähigkeit und der vorausbestimmten Naßgewichtsdichte erhält, die dem für den fertigen Gegenstand verlangten besonderen Gefüge entspricht. Durch das geschwefelte Rizinusöl wird der Schaum· haltbar. Hat die nasse Masse so viel Luft aufgenommen, daß sie das vorausberechnete Naßgewicht je Raumeinheit besitzt, z. B. 2>23'g je Kubikzentimeter, so wird das flüssige, bildsame Gemisch in die Formen gegossen und in bekannter Weise getrocknet und gebrannt. Man erhält so ein Enderzeugnis, das das vorausibestimmte porige Gefüge mit
49.1 °/o Schleifmittel, 4,3 °/0 Bindemittel, 46,60Z0 Poren nach Rauminhalt aufweist.
Beispiel II
218 kg kristallines Aluminiumoxyd von einer Korngröße, bei der das Gut durch ein 324Maschen je Ouadratzentimeter aufweisendes Sieb hindurchgeht, werden gemischt mit
10.2 kg keramischem Bindemittel, z. B. Ton-Feldspat-Bindemittel und 150 g Sägemehl von solcher Feinheit, daß es durch ein Sieb von 576 Maschen je Ouadratzentimeter hindurchgeht. Dieses Gemisch wird dann durch Zugabe von 30,21 Wasser in flüssigen Zustand gebracht, wobei die Masse sorgfältig so lange gerührt wird, bis sie die richtige Menge Luft aufgenommen hat, was man durch wiederholte Probenahme aus dem Mischbehälter und Feststellen des Gewichts einer bekannten Raumimenge feststellen kann. Die Dichte des nassen Gemisches möge z. B. auf 1,89 g je Kubikzentimeter vorausberechnet sein. Die flüssige Masse wird sodann in die Formen gegossen und trocknen und erhärten gelassen. Das getrocknete Formstück wird in üblicher Weise gebrannt. Der fertige Gegenstand, Z.B.Schleifscheibe, enthält rauminhaltlich 42,5% Schleifmittel, 2,8 °/0 Bindemittel, 54,7 °/0 Poren.
Die Luftbläschen werden an sich durch das 10g Sägemehl nicht beeinflußt, aiber durch seinen wäßrigen Auszug festgehalten. Die verwendete Menge Sägemehl kann je nach der Menge des herzustellenden Gemisches und dem Grade der zu erzielenden Porigkeit verändert werden. Jedoch kann sie für das Festhalten der Luftbläschen in dem flüssigen Gemisch klein sein und etwa 0,07 °/0 des in dem Gemisch enthaltenen Schleifmittelgewichts betragen. Statt des trockenen Sagemehles kann man der Masse auch einen wäßrigen Auszug desselben zusetzen.
Beispiel III
7,27 kg kristalline Tonerdekörner von einer Korngröße, bei der das Gut durch ein 324 Maschen j e Quadratzentimeter aufweisen-
des Sieb hindurchgeht, werden mit 454g Ton-Feldspat-Bindernittel und 50 ecm einer wäßrigen Süßholzauszuglösung gemischt. Die Süßholzauszuglösung wird gewönnen durch Kochen von log eines im Handel zu habenden pulverförmigen Süßholzauszuges in 100 ecm Wasser. Das Schleifmittel, das Bindemittel und die Süßholzauszuglösung werden miteinander gemischt, und das Gemisch wird dann sorgfältig mit 1330 ecm Wasser gemischt und so lange gerührt, bis eine Masse von gewünschter Bildsamkeit und gewünschtem Luftgehalt erzielt ist, worauf das flüssige Gemisch in bekannter Weise weiter verarbeitet wird.
Beispiel IV
3,6kg Siliciiumcaribidkörner von einer Korngröße, bei der das Gut durch ein 576 Maschen je Ouadratzentimeter aufweisendes Sieb hindurchgeht, werden mit 1,8 kg Ton-Feldspat-Bindemittel und 5 g Saponin vermengt. Diesem Gemenge werden 1450 ecm Wasser hinzugefügt, und die Masse wird gerührt, bis sie einen bildsamen flüssigen Zustand mit dem verlangten Naßgewicht je Raumeinheit erlangt hat, Worauf die Weiterverarbeitung in der üblichen Weise erfolgt.
Beispiel V
7,27 g kristallines Aluminiumoxyd von einer Korngröße, bei der das Gut durch ein 324Maschen je Ouadratzentimeter aufweisendes Sieb hindurchgeht, werden mit 454 g keramischem Bindemittel und 100 ecm wäßrigem Seifenbaumrindenauszug gemischt. Dieser Auszug wird erhalten durch Behandeln von 5OgS eifenbaumrinde mit 3.50 ecm kochendem Wasser, Stehenlassen, Filtern der Lösung, Behandeln des Rückstandes mit 350 ecm kochendem Wasser, Stehenlassen, Filtern der Lösung, Vereinigen beider Filtrate und Hinzufügen von 100 ecm der sich ergebenden Lösung zu dem Schleif- und Bindemittel, wie oben angegeben. Dem Gemisch von Schleifmittel, Bindemittel und Seifenbaumrindenlösung werden 1167 ecm Wasser zugegeben, und die Masse wird gründlich gerührt, bis die gewünschte Bildsamkeit und der gewünschte Luftgehalt erreicht sind, worauf man sie in der üblichen Weise weiterbehandelt.
Beispiel VI
Ein Magnesium-Aluminium-Spinell wird mit einem Gemisch von 22°/0 Feldspat, io°/0 bildsamem Ton und 13% Sinter ton gebunden. Ein Korn von geringerer Feuerfestigkeit wie z. B. Beryll wird gegebenenfalls ein Bindemittel von niedrigerer Brenntemperatur erfordern, wie z. B. ein Gemisch von 7 Gewichtsteilen Natriumsilicat, einem Teil Zinkoxyd und zwei Teilen Sinterton auf 80 Teile Beryll öder in anderen passenden Verhältnissen.
Bei der praktischen Ausführung der Erfindung mit einer in dem Gemisch enthaltenen gleichbleibenden Menge eines schaumhaltenden Mittels finden sich andere veränderliche Umstände, die im Sinne einer Beeinflussung des Luftgehaltes und des Naßgewichts je Raumeinheit wirken. Diese Umstände sind beispielsweise die Schnelligkeit der Einführung der trockenen Bestandteile in den Mischbehälter, der Wassergehalt des nassen Gemisches und die Massendichte und Form des verwendeten körnigen Gutes.
Zur Veranschaulichung des Vorgehens, durch das 'das Raiumgefüge einer durch die Naßherstellung erzeugten Schleifscheibe vorausbestimmt werden kann, wird aus einem Gemisch von 454 g kristallinen Aluminiumoxydkörnern von einer Korngröße, bei der das Gut durch ein 324 Maschen je Ouadratzentimeter aufweisendes Sieb hindurchgeht, und 45,5 g üblichem keramischem Bindemittel mit einem Raumnaßgewicht von 2,2 folgendes endgültige Raumgefüge erhalten: Schleifmittel 44,5 °/0, Bindemittel 6,4%, Poren 49.1 "°/o·
Bei Herstellung einer solchen Schleifscheibe werden für das Schleifmittel vorzugsweise Stoffe gewählt, die die folgenden bekannten physikalischen Eigenschaften haben:
Schleifmittel (kristallines
Aluminiumoxyd) ....
Bindemittel
Dichte
(g/ectn)
unge
brannt brannt
3.9° 2,70
ge-
3*9° 2,50
Wasserverlust beim Brennen
0 9>6
Durch Versuch ist gefunden, daß beim Trocknen und Brennen der Masse ein gewisses Schwinden des Körpers als Ganzes stattfindet in Abhängigkeit von den verwendeten Stoffen und dem angewendeten Verfahren. Bei den besonderen angegebenen Stoffen und dem besonderen angegebenen Vorgehen ist gefunden worden, daß zur Erzielung eines 44,5 °/0 Raum Schleifmittel enthaltenden Enderzeugnisses das nasse Gemisch in der Mischmaschine 4.2,20J0 Raum Schleifmittel enthalten muß. Bei anderen Stoffen und anderen Vorgehen würde der Schwindbetrag sich ändern, wie durch unmittelbare Messungen feststellbar ist.
Der erste Schritt würde nun sein, dem Schleifmittel und Bindemittel so viel Wasser zuzusetzen, daß das sich ergebende Gemisch
die gewünschten 42,2 °/0 Raum Schleifmittel enthält. Da üblicherweise das Verhältnis der Bestandteile -durch Wiegen hergestellt wird, errechnet sich die Gewichtszusamtnensetzung des rohen Gemisches, das verwendet werden muß, um das gewünschte Raumverhältnis im gebrannten Erzeugnis zu erhalten, wie folgt: Schleifmittelgewichtsteile ungebrannt = Schleifmittelraumteile gebrannt X spezifisches Gewicht des Schleifmittels gebrannt:
100 — °/o Wasserverlust 44,5 X 3,90 X
100
100 — — 174 Gewichtsteile Schleifmittel.
Bindemittelgewichtsteile ungebrannt = Bindemittelraumteile gebrannt X spezifisches Gewicht des Bindemittels gebrannt:
100 — °/o Wasserverlust 6,4 X 2,50 X
100
ioo — 9,6 — 16,67 Gewichtsteile Bindemittel.
Diesen Gewichtsmengen von ungebranntem Bindemittel und Schleifmittel wird so viel Wasser zugegeben, daß das sich ergebende Gemisch zu 42,2 Raumprozenten aus Schleifmittel besteht. Dieses Wassergewicht wird folgendermaßen bestimmt:
Schleifmittelraumteile im ungebrannten Gemisch = Gewichtsteile im ungebrannten Gemisch: spezifisches Gewicht ungebrannt =174:3,90 = 44,5.
Bindemittelraumteile im ungebrannten Gemisch = Gewichtsteile im ungebrannten Gemisch: spezifisches Gewicht ungebrannt = 16,67:2,70=6,17.
Die Summe dieser beiden Teilmengen ist 50,67.
Die Summe der beiden Raumteile für das vollständige Gemisch einschließlich Wasser muß nun derart sein, daß 44,5 Raumteile Schleifmittel gleich 42,2 °/0 des Gesamtrauminhalts sind oder
Gesamtrauminhalt .-=
42,2 = 105,5 Raumteile.
Die Wasserrartimmenge ist daher gleich dem Gesamtrauminhalt abzüglich des Rauminhalts des Schleifmittels und des Bindemittels oder = 105,5 — 50,67 = 54,83. Da das spezifische Gewicht von Wasser gleich 1 ist, sind diese 54,83 Raumteile Wasser auch Gewichtsteile.
Nimmt man nun dieses Gemisch, das aus
174,00 Gewichtsteilen oder 44,50 Raumteilen Schleifmittel' 16,67 - - δ·?1 - Bindemittel
54,83 - - 54,83 - Wasser
245.50
105,50 Gesamtmasse
besteht, und versucht man, es in der im Naßverfahren üblichen Weise zu mischen, so findet man, daß das flüssige Gemisch nicht imstande ist, die schweren Schleifmittelteile in der Schwebe zu halten.
Deshalb wird in das Gemisch Luft unter Benutzung eines Schaumerzeugers eingeführt. Dies geschieht beispielsweise dadurch, daß man Sägemehl in einer Menge von 0,07 °/0 des Schleifmittelgewichts verwendet und dadurch einen Teil des Wassers durch eine gleiche Raummenge Luft ersetzt. Wird als Schaumerzeuger sulfoniertes Rizinusöl verwendet, so kann man es im Verhältnis von ι ecm auf 21 Wasser anwenden. Bei dem besonderen oiben angegebenen Gemisch findet man nun, daß der Ersatz von 13,03 Raumteilen Wasser durch ebenso viele Raumteile Luft der Masse die für das Mischen und Gießen nötigen Eigenschaften gibt. Folglich wird die Menge des gebrauchten Wassers von 54,83 auf 41,8 Raumteile (oder Gewichtsteile, weil Wasser das Raumeinheitsgewicht 1 hat) herabgesetzt, und die Zusammensetzung des Gemisches wird die folgende:
Raum- Raumteile prozente
Schleifmittel 44,5 42,2
Bindemittel .6,17 5,9
Wasser 41,8 39,5
Luft 13,03 _ 12^4
insgesamt 105,50 100,0
Die Raummenge von Sägemehl oder anderm Beständigmachungsmittel ist kleiner als 0,3 % und kann daher vernachlässigt werden.
Das Einführen der Luft in dieses Gemisch durch die Schlagwirkung der Mischmaschinenflügel wird abgebrochen, sobald eine der in kurzen Zeitabständen zu entnehmenden Proben das vorausbestimmte Raumeinheitsgewicht
hat, das sich aus der bekannten Gewichtszusammensetzung der Masse und der Menge der in dieser vorhandenen Luft wie folgt errechnet:
Schleifmittel 44,5 Raumteile X spezifisches Gewicht 3,90 = 174 Gewichtsteile Bindemittel 6,17 - X -" ; - 2,70= 16,67 Wasser 41,8 - X - - 1,0 = 41,80
Luft 13,03 - X -''.-Q=O
insgesamt 105,5
Das Raumeinheitsgewicht dieses Gemisches ist also 232,47 Gewichtsteile : 105,5 Raumteile = 2,2. Das Mischen wird daher so lange fortgesetzt, bis dieses Raumeinheitsgewicht erreicht ist, also eine Probe von 1 ecm 2,2 g wiegt.
In der Praxis erweist es sich möglich und wünschenswert, in weiten Grenzen verschiedene Verhältnisse von Luft und Wasser bei der Schaffung der gewünschten Mischungseigenschaften zu verwenden. In dem obigen Beispiel war das Verhältnis etwa 1 Teil Luft auf 3 Teile Wasser. Es kann aber erwünscht sein, Verhältnisse von 1:8 bis 2 :1 Luftteilen zu Wasserteilen zu verwenden. Das besondere zugrunde gelegte Verhältnis hängt .jeweils von der Art und Korngröße des Schleifmittels, der Art und Menge des Bindemittels und dembesonderen zu erziel enden Raumgefüge ab.
Auf welche Weise das Gas in das Gemisch eingeführt wird, ist unwesentlich, sofern es nur in verlangter Menge in der flüssigen Masse festgehalten und dadurch die Porigkeit zu einer bestimmten gemacht wird.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    I.Verfahren zur Herstellung keramisch gebundener Gegenstände aus körnigem 232,47
    Gut, bei dem 'den Raumanteilen in den gebrannten Gegenständen entsprechende Raumanteile von Körnern und Bindemittel •miteinander und dann mit Wasser gemischt und Gasbläschen in die Masse eingeführt und in ihr zerteilt und festgehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführen und Zerteilen der Gasbläschen so lange fortgesetzt wird, bis eine Probe des flüssigen Gemisches ein vorausbestimmtes Raumeinheitsgewicht aufweist, das zu einem bestimmten, den gewünschten Raumanteilen von Körnern, Bindemittel und Poren entsprechenden Raumeinheitsgewicht der gebrannten Masse ' führt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführung des Wassers in das Gemisch so verteilt wird, daß es bei Zugabe des letzten Teiles der trockenen Stoffe restlos einver-
    • leibt ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein tonhaltiges Bindemittel und als Korn Siliciumcarbid, kristallines Aluminiumoxyd, Magnesiumoxyd oder Zirkonoxyd verwendet wird.
DEN37683D 1934-01-29 1935-01-30 Verfahren zur Herstellung keramisch gebundener Gegenstaende aus koernigem Gut Expired DE669131C (de)

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DE (1) DE669131C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE904272C (de) * 1950-03-09 1954-02-18 Degussa Verfahren zur Herstellung hochporoeser Schleifkoerper
DE939377C (de) * 1950-05-20 1956-06-21 Degussa Verfahren zur Herstellung von Schleifkoerpern mit poroesem Korn

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE904272C (de) * 1950-03-09 1954-02-18 Degussa Verfahren zur Herstellung hochporoeser Schleifkoerper
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