DE66910C - Typendrucktelegraph ohne Uhrwerk - Google Patents
Typendrucktelegraph ohne UhrwerkInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Typendrucktelegraphen, dessen Arbeitsweise
von der des Hughes'schen Telegraphen wesentlich verschieden ist. Während bei dieser Vorrichtung
Gleichlauf der zusammen arbeitenden Telegraphen unerläfslich ist, ist dieses bei der
vorliegenden nicht mehr nöthig. Wenn der Sender ruht, so ist auch auf dem Empfänger
alles ruhig, während jede Bewegung des ersteren eine gleichartige Bewegung des letzteren hervorruft. Dieses Nichtbewegen der Vorrichtungen
während der Ruhepausen ist von grofser Wichtigkeit insofern, als durch das Fortfallen
der gleichlaufenden Arbeitsweise die Hauptfehlerquelle aus dem Telegraphen entfernt worden
ist. Aufserdem aber ist auch in grofsen Telegraphenämtern, wo 100 und mehr Telegraphen
in einem Saal aufgestellt sind, der fortwährende Betrieb einzelner Vorrichtungen
für die Beamten, welche dem Dienst ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen haben, sehr störend,
da dieses beständige Umlaufen ein unaufhörliches und unangenehmes Summen hervorruft.
Schliefslich liegt auch ein weiterer Vortheil noch darin, dafs rückbleibender Magnetismus
in den Elektromagneten nicht vorhanden sein kann, wie dies später aus der Beschreibung
hervorgehen wird.
Die auf jeder Stelle befindlichen Vorrichtungen bestehen zunächst aus dem Zeichengeber
A, Fig. i, 2, 2a und 2b, welcher mit
einem selbstthätig betriebenen Stromwender K in Verbindung steht, ferner aus einem Stromverstärker
B, Fig. 3 bis 5, welcher mit einem Umschalter zusammenarbeitet, aus einem polarisirten
Relais C, Fig. 6, 7, 8, 8 a und 8 b, und schliefslich aus der eigentlichen Druckvorrichtung
D, Fig. 9 bis 11.
Das Leitungsschema jeder Stelle ist in Fig. 12 gesondert dargestellt, und man ersieht, dafs die
Vorrichtungen A und B mit drei Batterien d e'2f
in Verbindung stehen und dafs vier weitere Batterien EFGH mit der Vorrichtung C
und D verbunden sind. Die einzelnen Drähte sind mit Zahlen bezeichnet, und ebenso ist des
leichteren Verständnisses halber jede Stromrichtung durch Pfeile bezeichnet, mit Ausnahme
der Drähte, in welchen die Stromrichtung eine wechselnde ist. Die bei den Einzeldarstellungen
der Einrichtungen punktirt gezeichneten Linien bezeichnen die Enden der Drahtverbindung,
wobei durch die dabeistehenden Zahlen angedeutet ist, welcher Draht des Hauptleitungsschemas
an dem betreffenden Theil liegt.
Der Zeichengeber (Fig. 1, 2, 2 a und 2 b) besteht zunächst aus einem Grundbrett A,
Fig. 2a und 2b, auf welchem eine Ebonitleiste b* befestigt ist, über welche ein schieberartiger
Halter y4 greift. Dieser Halter ist durch
einen Winkel fu mit einem Schieber di verbunden,
der mit drei an ihm befestigten Federn ee'e11 eine Metallröhre α (oder auch eine volle
Metallstange) umfafst. Letztere ist auf zwei Winkelstücken b b1, Fig. 1, verschiebbar angeordnet
und es wird die Verschiebung durch zwei links und rechts befestigte Winkel c El
begrenzt; gleich unterhalb der Ebonitleiste b* ist eine Metallstange j befestigt, welche mit
halbrunden Erhöhungen bs versehen ist, über welche vier an der Rückseite des Schiebers d*
angeschraubte Federn i i1 i2 i3 hinweggleiten
können, sobald der Schieber d* durch Ver-
mittelung eines Handgriffes t nach links oder rechts verschoben wird, wodurch abwechselnd
Stromschlüsse und Stromunterbrechungen bewirkt werden. Um dem Schieber eine möglichst
leichte Beweglichkeit zu geben, sind an seinem oberen Theil eine Anzahl Hartgummiröllchen
y durch Vermittelung kleiner Stifteyx
angeordnet, welche auf der Metallschiene j entlang laufen. Der Griff t ist mit dem Schieber
d* durch eine Stangey2 verbunden, welche
sich durch den Deckel A1 erstreckt. Die Stange trägt aufserdem einen Zeiger h, welcher
über einer Anzahl Plättchen, von denen jedes zwei Buchstaben oder sonstige Zeichen trägt,
nach links oder rechts verschoben werden kann, wobei natürlich auch der Schieber dl
mitgenommen wird. Um dies zu ermöglichen, ist im Deckel A1 ein Schlitz ^1 für die Stange jr2
vorgesehen. Bei Verschiebung des Zeigers h bezw. des Schiebers d* in der einen Richtung
werden die oberen Buchstaben telegraphirt, während bei Verschiebung in der anderen
Richtung die unteren telegraphirt werden, wie dies später noch weiter erklärt werden wird.
Anstatt -der vier Stromschlufsfedern i z1 z"2 i3
könnten natürlich auch weniger verwendet werden, doch ist die Anzahl im Interesse des
absolut sicheren Arbeitens des Telegraphen ausgewählt und als die zweckmäfsigste befunden
worden. Es ist klar, dafs, wenngleich vier Federn verwendet werden, bei jeder Verschiebung
um einen der Zähne bs doch immer nur eine Unterbrechung bezw. ein Schlufs des
Stromes bewirkt wird.
Zwischen der Stromschlufsstange j und der Röhre α ist der selbsttätige Stromwender K,
Fig. i, angeordnet; derselbe ist als Schieber ausgeführt, und zwar geschieht die Verschiebung
nach links oder rechts durch eine Stange m3,
an deren rechtsseitigem Ende zwei Scheiben ml m5 verstellt werden können, so dafs, wenn
der Schieber J4 und mit ihm die Stange a
nach links oder rechts verschoben wird, eine am Ende von α zwischen den Scheiben m4 m5
angeordnete Scheibe g entweder gegen m4 oder gegen rrfi stöfst und so eine Verschiebung des
Stromwenders in der einen oder anderen Richtung bewirkt.
Der Stromwender besteht nun aus zwei Federn /11, deren Enden einerseits auf zwei
Stromschlufsplatten nl n- und andererseits auf
zwei Stromschlufsplatten m η aufliegen, welch
letztere durch kreuzweise Drähte mit zwei gleichartigen Platten op verbunden sind. Die
Platte nl ist durch Draht 4 (Fig. 12) mit dem
Kohlenpol der Batterie d und die Platte n2
durch Draht 5 mit dem Zinkpol der Batterie e2 verbunden. Die Platten 0 und η sind mittelbar
mit dem Draht 6 (Fig. 12) verbunden, was in dieser Figur durch Punkte angedeutet ist.
Es geht nämlich von 0 ein Draht zunächst zu den Winkeln b b1 und verbindet so die verschiebbare
Hülse α mit dem Stromwender. Die Hülse α ist dann durch die Federn i bis i3
mit der Stange j verbunden und diese wieder mit dem Draht 6. Die Stromschlufsplatten ρ
und m liegen am Draht 7, so dafs der Strom beim Verlauf in der einen Richtung vom Draht 4
durch n1, I, m, ρ zum Draht 7 und zurück
durch den Draht 6 und durch j, b5, i bis i3, d*, a, b oder bl, o, n, I1 und'rc2 zum Draht 5
geht. Bei Wechsel der Stromrichtung, d. h. bei Verschiebung der Federn 111 von m η auf
op wird natürlich in den übrigen Theilen der Strom in der umgekehrten Richtung verlaufen.
Der Stromverstärker B, Fig. 3 bis 5, besteht zunächst aus einem Querbalken w, Fig. 3
und 4, welcher zwischen Winkeln a6 a1
schwingend gelagert ist und an jeder Seite zwei Arme aB α9 ai0 a11 trägt, von denen zwei gleichzeitig
in Quecksilbernäpfchen tauchen. Die beiden linksseitigen Näpfchen (Fig. 3) liegen am
Draht 1, welcher sowohl mit dem Zinkpol der Batterie / als auch mit dem Kohlenpol der
Batterie e'2 verbunden ist, während die beiden rechtsseitigen Näpfchen am Draht 3 liegen. Der
schwingende Querbalken w selbst ist durch Draht 2 mit dem Zinkpol der Batterie d verbunden.
Es befindet sich ferner an w noch ein dritter Arm w6, welcher beständig unter
dem Einflufs einer Feder w7 , Fig. 4, steht,
so dafs hierdurch die Arme as α9 beständig in
ihre Näpfchen eingetaucht werden, während die Arme aw a11 nur dann eintauchen, wenn
auf den Knopf c1 des Armes w^ gedrückt
wird, wobei gleichzeitig durch den Draht 3 eine Verbindung von w mit dem Kohlenpol
der Batterie f bewirkt wird. Die Länge der an den Enden der Stangen a8 bis a11 sitzenden,
in das Quecksilber eintauchenden Stifte ist so bemessen, dafs, wenn Umschaltung erfolgt,
sämmtliche Stifte einen Moment gleichzeitig eintauchen, so dafs also eine vollständige
Unterbrechung des Stromes vermieden ist. Während also beim Ruhezustand nur die Batterien d und eä durch die Arme as und α11
und durch den Querbalken n> gekuppelt sind,
werden, wenn auf den Knopf c1 gedrückt wird, die Batterien d, e2 und f gekuppelt, wobei
Draht 1 ausgeschaltet wird, so dafs also in diesem Fall eine Verstärkung des Stromes eintritt.
Da nun durch die Wirkung des Stromwenders K die Stromrichtung in den Drähten 6
und 7 nach Belieben geändert werden kann, und da man ferner den die Drähte durchfliefsenden
Strom in beiden Fällen schwächen oder verstärken kann, so kann man den Strom in vielfach verschiedener Weise in die Vorrichtung
C schicken, so dafs er hier durch Vermittelung der Relais vier verschiedene Wirkungen
ausübt. Die in den Stromverstärker B eintretenden Drähte 6 und 7 stehen mit zwei
aus B austretenden Drähten ία und ii in Verbindung,
und es ist in B ein Umschalter (Fig. 5) eingeschaltet, vermittelst dessen man durch
Drehung einer mit Arm h1 und Stromschlufsvorrichtungen
α β γ versehenen Scheibe die Vorrichtung auf Empfang oder auf Absendung
stellen kann, indem man die Ferndrähte 8 und 9 entweder mit den Drähten 6 und 7
oder 10 und 11 verbindet.
Das vierfache polarisirte Relais C, Fig. 6, 7,
8, 8 a und 8 b, besteht zunächst aus zwei hufeisenförmigen Stahlmagneten ala2, Fig..7, 8a
und 8b, von denen der Südpol des einen Magneten und der Nordpol des anderen je mit
einem Kern b% b3 versehen ist, auf denen
Elektromagnetspulen ß1 sich befinden. Die
Magnete mit den Spulen befinden sich auf dem Boden eines Kästchens, und es ragen die
oberen Theile der Spulen mit den Polen der Kerne durch den Deckel des Kästchens hindurch.
Die Bewickelung der beiden Spulen steht mit den Drähten 10 und 11 in unmittelbarer
Verbindung. Es befinden sich nun auf dem Deckel vier Winkel r*rsrer^ pig. g; ga
und 8 b, welche jeder einen in Spitzen gelagerten Anker c2 c3 dl cP tragen. In der Ruhe
wird der Anker c- durch eine gleichzeitig als Stromschlufsstück dienende Feder/"1, welche
an einem Winkel f& befestigt ist, gegen eine
Stromschlufsschraube g1 gedrückt, wobei ein bei e3 am Ende des Ankers c2 befindlicher
Stromschlufs unterbrochen ist. Genau dasselbe findet bei den übrigen drei Ankern c3 d1 rf2
statt, wobei jedoch zu bemerken ist, dafs bei dl d2 die neben den Stromschlufsschrauben
gl g2 befindlichen gleichartigen Schrauben keine
Stromschlufsschrauben sind.
Es ist nun klar, dafs, da der Strom der Batterien d e2 bezw. d e2 und f die Spulen
ßß1 in gleicher Richtung durchfliefst, und da
die Kerne der beiden Spulen durch die Stahlmagnete bereits magnetisirt sind, der Magnetismus
des einen Elektromagnetkernes verstärkt, der des anderen aber aufgehoben werden mufs,
wobei es von der Richtung des Stromes abhängt, welcher von beiden Kernen verstärkt
bezw. geschwächt wird. Es können also bei Stromschlufs stets nur die an dem einen der
beiden Kerne liegenden Anker bethätigt werden, jedoch niemals die Anker zu beiden Kernen.
Es sind nun aber die Anker dl d2 derart eingestellt,
dafs zu ihrer Ablenkung eine gröfsere Kraft nothwendig ist, wie zu der der Anker
c2 c3, und zwar ist dies in der Weise geregelt,
dafs, wenn nur der von den Batterien d und e2 kommende Strom die Spulen durchfliefst, ein
Anziehen des Ankers c2 oder' c3 stattfindet,
wohingegen, wenn die Battterien d, e2 und f
durch die Vorrichtung B gekuppelt werden und nun der gesammte Strom dieser drei
Batterien die Spulen durchfliefst, auch eine Ablenkung des Ankers d1 bezw. d2 stattfinden
kann. Der Telegraphist kann also durch Schwächung bezw. - Verstärkung des Linienstromes
und durch Umkehrung der Stromrichtung entweder nur einen Anker eines der beiden Kerne oder beide Anker eines der
beiden Kerne in Bewegung setzen und kann dadurch die Ströme von vier Ortsbatterien
schliefsen. welche die Druckvorrichtung in einer Weise bethätigen, wie es weiter unten
beschrieben werden wird. An den Seiten des polarisirten Relais befinden sich zwei gewöhnliche
Relais h2 hs.
Die Spulen der beiden kleinen Relais sind mit ihrem einen Ende verbunden und hier
durch Draht 14 an den Zinkpol der Batterie H gelegt; der Kohlenpol dieser Batterie geht
nach den beiden Stromschlufsstücken p1 p'2
durch Vermittelung des Drahtes 13. Das andere Ende der Spule von h3 geht durch den Draht 25
zum Stromschlufsstück q1 und das Ende der Spule des Relais h2 durch Draht 24 zum
Stromschlufsstück q.
Die Stromschlufsstücke der Relais h2 h3 sind
einerseits durch einen Draht 26 verbunden, welcher durch Draht 12 am Zinkpol der
Batterie G liegt, während der Kohlenpol derselben Batterie durch Draht 15 zur Druckvorrichtung
führt. Die anderen Stromschlufsstücke der Relais h2 h3 sind durch die Drähte 27
und 28 ebenfalls mit der Druckvorrichtung verbunden. Der Kohlenpol der in zwei Theile
getrennten Batterie E liegt durch Vermittelung des Drahtes ig am Stromschlufsstück e3 und
der Zinkpol derselben Batterie durch Draht 18 an der Stromschlufsschraube gl. Aufserdem
führt noch vom Stromschlufsstück fs ein
Draht 23 und vom Stromschlufsstück _/5 ein
Draht 22 zur Druckvorrichtung D. Von der Mitte jeder der Batterien E und F führen
Drähte 20 und 21 ebenfalls zur Druckvorrichtung D, deren Wirkungsweise nunmehr beschrieben
werden soll.
Die Druckvorrichtung (Fig. 9 bis 11) besteht zunächst aus einer Anzahl hufeisenförmiger
Elektromagnete, von denen ein Theil oberhalb der Grundplatte m1, der andere Theil unterhalb
derselben angeordnet ist, und zwar befinden sich auf der linken Seite der Oberplatte
zwei hufeisenförmige Elektromagnete p3p3pipi
und auf der rechten Seite zwei ebensolche p5p5p6pG Zwischen den einander zugekehrten
Polen dieser Magnete sind hufeisenförmige Stahlmagnete q1 q3 in den Trägern rrrlrl
aufgehängt. Die Spulen der Magnete p3 p4
sind einerseits durch den Draht 27 mit dem Relais h3 und andererseits durch den Draht 21
mit der Mitte der Batterie E verbunden. Die Spulen der Magnete päpe sind einerseits durch
Draht 28 mit dem Relais h2 und andererseits
durch den Draht 20 mit der Mitte der Batterie F verbunden.
Unterhalb der Platte m1, in der Nähe der
Magnete ps j74, befinden sich zwei hufeisenförmige
Elektromagnete ee e7 e8 e9, zwischen
deren einander zugekehrten Polen ein Anker e4 frei beweglich aufgehängt ist. Es ist dieser
Anker in der Platte ml zwischen Spitzen gelagert
und trägt am oberen Ende einen Arm, an welchem eine waagrechte Stange^'1 befestigt
ist. Bei der Bewegung des Ankers e4 nach den Polen des einen oder anderen Elektromagnetpaares
wird die Stange j1 natürlich entsprechende Seitenverschiebungen erfahren.
Aufserdem befinden sich unterhalb derPlattem1
zwei weitere Elektromagnete n3 n4, welche den Anker u u beherrschen. Letzterer sitzt am Ende
einer in s8 s9 gelagerten Stange u', welche an
ihrem anderen Ende eine Rolle f2 trägt, über die das Papierband der Vorrichtung geführt
ist. Oberhalb der Stange «' ist eine waagrechte Achse K1 in den Winkeln f°f gelagert
und trägt einerseits ein Zahnrad g3 und andererseits ein Typenrad h4, welches mit zwei
Reihen Typen besetzt ist, wobei die eine Reihe diejenigen Typen enthält, welche bei dem auf
dem Deckel des Zeichengebers A angebrachten Plättchen in der oberen Reihe vorgezeichnet
sind, während die Typen der zweiten Reihe des Typenrades der unteren Reihe des Zeichengebers
entsprechen.
• Aufserdem trägt die Achse K1 eine Scheibe i4,
in deren Nuth die vorerwähnte Stange jl ruht, so dafs jede Seitenverschiebung der Stange j1
eine axiale Verschiebung der Achse K1 bewirkt, je nachdem eine Type der einen oder anderen
Reihe gedruckt werden soll. Die Stahlmagnete q'2 q3 sind an ihren unteren Enden jeder mit
einer waagrechten Stange w1 n>'2 verbunden,
welche durch die Schwingungen der Magnete q% q3 selbst zum Schwingen gebracht werden.
Zwei etwas höher gelegene Stangen w3 w* sind
einerseits in geeigneter Weise mit den Stangen JV1W2 verbunden und laufen andererseits über
Rollen oder durch Führungen χ χ1. Die dem Zahnrad g3 zugekehrten Enden der Stangen
n>3 W^ sind mit schräg ausgebildeten, sperrzahnartigen
Ansätzen versehen, welche abwechselnd in das Zahnrad g3 durch die Magnete q2 q3
hineingetrieben werden und so ersteres und mit ihm die Achse K1 mit dem Typenrade /z4
nach der einen oder anderen Richtung hin in absatzweise Bewegung versetzen.
An den Seiten des Typenrades /i4 liegen
zwei elastisch gelagerte Farbrollen ^, welche die Buchstaben des Typenrades mit Farbe versehen.
Die an dem Ende der Stange ιΐ2 frei
drehbar angeordnete Papierrolle r~, welche in den Fig. 13 und 14 in vergsöfsertem Mafsstab
dargestellt ist, ist an der Endseite zu einem Kronrad e9 ausgebildet, welches zusammen mit
einem unter ihm liegenden Stift d3 die absatzweise
Drehung der Papierrolle und damit die entsprechende Fortrückung des Papierstreifens
in folgender Weise bewirkt: Im Kopf des Stiftes d3, welchen. Fig. 15 in vergrößertem
Mafsstab von der Rückseite zeigt, ist durch einen eigentümlich gestalteten Ausschnitt d10
eine Schrägfläche d8 und eine über dieser liegende Dreiecknase d® gebildet. Sowie nun
Kronrad e9 bei der Abwärtsbewegung der Stange u2 mit nach unten bewegt wird, gelangt
der eine Stift bezw. Zahn desselben, welcher sich zur Zeit gerade über dem oberen schmalen
Theil des Ausschnittes d10 befindet, in den
schmalen Schrägkanal und bewegt sich in diesem abwärts, wie es punktirt in Fig. 13 angedeutet
ist. Ist nun die Abwärtsbewegung vollendet, so befindet sich der betreffende Stift
des Kronrades seitlich unterhalb der Dreiecknase d* und schlägt beim dann folgenden
Wiederaufwärtsbewegen von r2 und e9 gegen diejenige Seite von d9, welche am breiten Theil
von d lü liegt. Es erfolgte sowohl beim Abwärtsgehen
und erfolgt beim jetzigen Aufwärtsgehen eine Theildrehung, durch welche bewirkt wird, dafs, wenn r'2 und e9 ihre erste (Höhen-)
Lage erreicht haben, sich der nächste (links gelegene) Stift wieder über dem oberen schmalen
Theil von d 10 befindet, so dafs beim nächsten
Abwärtsgehen wieder durch die Theile ds und d9 eine weitere Theildrehung bewirkt wird.
Die Vorrichtung arbeitet also in der Weise, dafs, wenn der Strom die Spulen e% bis e9
in der einen Richtung durchläuft, die Typen der einen Reihe des Typenrades über den
Papierstreifen gebracht werden, und wenn er die Spulen in der anderen Richtung durchläuft,
die Buchstaben der anderen Reihe über das Papier gebracht werden. Das Einstellen des
gewünschten Buchstabens erfolgt dann, indem die von den Magneten P3Ji4Ji5J!8 in schwingende
Bewegung gesetzten Anker q2 q3 die sperrzahnartigen
Enden der waagrechten Stofsstangen w3 wi in die Zahnlücken des Zahnrades g3
treiben und dieses in absatzweise Drehung versetzen, wobei natürlich so viele absatzweise
Drehungen stattfinden, wie Stromschlüsse und Stromunterbrechungen durch die Verschiebung
des Schiebers im Zeichengeber A hervorgebracht werden. Vor der erstmaligen Inbetriebsetzung
der Anlage werden die Typen gleich derartig eingestellt, so dafs, wenn z. B. der Zeiger h
des Zeichengebers auf den Buchstaben G Q steht, auch die Beiden entsprechenden Buchstaben
des Typenrades an der tiefsten Stelle, also in druckfertiger Lage, sich befinden. Die
einzelnen Buchstaben haben auf dem Typenrade dieselbe Lage zu einander, wie es bei
den Buchstaben auf dem Deckel des Zeichengebers der Fall ist. Der Druck des eingestellten
Buchstabens selbst erfolgt dann durch das An-
ziehen des Ankers u u durch den Elektromagnet
«3 w4, wobei dann die Papierrolle r2
angehoben und der Papierstreifen gegen die betreffende Type gedrückt wird, welche, entsprechend
der Verschiebung des Typenrades, ein Buchstabe aus der oberen Reihe oder aus der unteren Reihe des Zeichengebers sein kann.
Die Erregung der eigentlichen Druckmagnete ns M4 erfolgt durch die Ortsbatterie G, welche
geschlossen wird durch Anziehen der Anker d[ oder d2 vom polarisirten Relais C Dieses
Anziehen der Anker d1 d2 erfolgt aber stets
dann, wenn in die Spulen ß1 ß1 durch Drücken
auf den Knopf c1 des Stromverstärkers B ein
stärkerer Strom, d. h. der Gesammtstrom der drei Batterien d e2/ hineingeschickt wird. Der
Telegraphist wird also mit der einen Hand den Schieber des Zeichengebers und mit der anderen
Hand den Knopf des Stromverstärkers in Betrieb setzen.
Es ist nochmals kurz zu wiederholen, dafs die beiden Hauptspulen des polarisirten Relais
von dem aus der Fernleitung kommenden Linienstrom sowohl in der einen Richtung als
auch in der anderen durchlaufen werden können, je nachdem der Schieber des Gebers
nach links oder nach rechts verschoben worden ist. Durch die dann folgende Verstärkung
oder Schwächung des Linienstromes werden die vier Anker des polarisirten Relais dann in
der Weise bethätigt, dafs die Anker d1 und d2
den Strom der Relaisspulen schliefsen, welche dann durch Schlufs ihrer verschiedenen Stromschliefsungen
den Strom der Druckbatterie G in die Druckelektromagnete schicken, nachdem
vorher
entweder
3
3
durch den Anker c2
Magnete p3 p* mittelst der Batterie E oder
durch den Anker c3 die Magnete p5 p6 mittelst
der Batterie F erregt worden sind. In dem einen oder anderen Falle ist also das Typenrad
entsprechend der Anzahl der Stromstöfse eingestellt worden und dann erst wird durch
den vom Verstärker der Absendesfelle verstärkten Linienstrom die Druckvorrichtung erregt.
Claims (3)
1. Ein ohne Uhrwerk arbeitender Typendrucktelegraph,
bei welchem das sowohl in beiden Richtungen drehbare als auch axial verschiebbare Typenrad unmittelbar durch
Elektromagnete bewegt wird, derart, dafs die Umkehrung der Drehungsrichtung des
Typenrades und seine Verschiebung einestheils durch Umkehrung der Stromrichtung,
anderentheils durch Verstärkung des Stromes herbeigeführt wird.
2. Bei dem unter i. geschützten Typendrucktelegraph ein Zeichengeber, bei welchem
durch Verschiebung der Zeigernadel abwechselnde Stromschlüsse und Unterbrechungen
stattfinden, wobei die Stromrichtung durch einen von der Zeigernadel
selbstthätig zur Wirkung gebrachten Stromwender bei Richtungsänderung der Nadel umgekehrt wird.
3. Bei dem unter 1. gekennzeichneten Typendrucktelegraph
ein Strom vertheiler, bei welchem durch einen polarisirten, vom Linienstrom durchflossenen Elektromagnet vier
mit Stromschlufsplatten versehene Anker, von denen je zwei an einem Pol liegen und welche die auf die Druckvorrichtung
wirkenden Ortsbatterien öffnen oder schliefsen, derartig beeinflufst werden, dafs
bei geringerer Stromstärke nur ein Anker des einen oder anderen Pols bewegt wird,
bei gröfserer Stromstärke dagegen beide Anker des einen oder anderen Pols bewegt
werden, wobei es von der Richtung des Linienstromes abhängt, welcher Pol des polarisirten Magneten erregt wird. ■
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE66910C true DE66910C (de) |
Family
ID=340587
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT66910D Expired - Lifetime DE66910C (de) | Typendrucktelegraph ohne Uhrwerk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE66910C (de) |
-
0
- DE DENDAT66910D patent/DE66910C/de not_active Expired - Lifetime
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