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Klappkamera mit verschiebbar geführtem Laufboden Es ist bei Scherenspreizenkameras
mit Basisentfernungsmesser bereits bekannt, den Schraubantrieb, der zur Einstellung
des Ob-
jektivs auf das eine Ende der Schere einwirkt, oder aber den Schwenkgriff,
der durch ein Übertragungshebelgestänge den Schnekkengang verstellt, am Gehäuse
der Kamera anzuordnen, wodurch erreicht wird, daß man die Einstellung des Objektivs
auf das Objekt und die Auslösung des Verschlusses vornehmen kann, ohne die Kamera
vom Auge nehmen zu brauchen.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Klappkamera, bei der der
von Spreizen gehaltene Klappboden einen verschiebbar geführten Laufboden aufweist,
der die übliche Standarte, vorzugsweise auch den Basisentfernungsmesserantrieb und
das Übertragungsgestänge für den vom Gehäuse aus zu betätigenden Verschlußauslöser
trägt. Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei einer solchen Kamera die
Einstellung des Laufbodens so handlich zu machen, daß man durch die optische Einrichtung
hindurch dauernd das Objekt beobachten kann, ohne durch diesen Einstellungsvorgang
irgendwie abgelenkt oder gestört zu werden. Dies wird nach der Erfindung .durch
einen neuen und eigenartigen Laufbodenantrieb erreicht, dessen Bedienungsstelle
ganz nahe an das Klappbodengelenk heranverlegt ist. Man kann nun, während man die
Kamera in üblicher Weise an ihren beiden Stirnseiten erfaßt und durch den Basisentfernungsmesser
nach dem aufzunehmenden Objekt sieht, z. B. mit dem Zeigefinger oder auch mit dem
Mittelfinger der rechten Hand die Einstellung des Objektivs und darauf sogleich
mit dem Zeigefinger der rechten Hand die Auslösung des Verschlusses vom Gehäuse
her vornehmen, ohne abzusetzen.
Die Kamera wird also bis zur erfolgten
Verschlußauslösung nicht vom Auge weggenommen.
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Dieses Ziel erreicht die Erfindung dadurch, daß der Antrieb des Laufbodens
durch einen im Klappboden gelagerten Kniehebeltrieb erfolgt, dessen am einen, dem
langen Ende angeordnete Handhabe in die Nähe des Klappbodensc'harneres verlegt ist,
während dessen ä.nderes, kurzes Hebelende durch einen Schlitz den Antrieb auf einen
Stift oder Vorsprung des Laufbodens überträgt. Wenngleich das lange Hebelende freiliegen
kann, wird es vorteilhaft durch eine Deckkappe überdeckt, die über dem Ende des
langen Hebels einen bogenförmigen Schlitz aufweist, durch den der Schaft einer im
Hebel befestigten Handhabe h indürchtritt und an dem auch die Meterskala angebracht
sein kann, in welchem Falle die Handhabe selbst zweckmäßig zeigerförmig ausgebildet
wird.
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Bei Laufbodenkameras kann es ferner leicht vorkommen, daß der Laufboden
beim Schließen des Klappbodens sich noch in einer etwas ausgezogenen Lage befindet
und Beschädigungen der Schließvorrichtung o. dgi. eintreten. Gegenstand der Erfindung
ist darum auch eine Einrichtung, die bei Beginn der Schließbewegung den. Laufboden
in die Ausgangslage (Un.endlichstellung) zurückbewegt. Zu diesem Zwecke besitzt
der Laufboden Vorsprünge, die derart in den Bereich von Steuerungsverlängerungen
der Spreizen ragen, daß diese bei der Schließbewegung durch .Druck auf die Vorsprünge
den Laufboden zurückbewegen und ihn auch bei geschlossener Kamera derart gesperrt
halten, däß man den Laufbodenauszug von außen her nicht bewirken kann. Die Steuerungsverlängerungen
sind nach Art einer Kurvenscheibe gebildet und entsprechend bemessen.
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Außen am Klappboden wird noch ein bogenförmiges Führungsstück angeordnet.
Dieses bildet eine durch Kröpfung erzeugte Bahn, unter der das federnde Ende des
langen Hebels liegt und gleitet. Am Ende dieser Führung ist ein Ausschnitt angeordnet;
in j den eine entsprechend schmale, Verlängerung des Hebels in dem Augenblick einschnappt,
wenn sich der Laufboden in der normalen Lage (Unendlich) befindet. Die Entrastung
erfolgt durch einfaches Drücken auf die Handhabe.
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Erfindungsgemäß wird, um eine gute Ablesung der eingestellten Entfernung
zu ermöglichen, zwischen dem Klappboden und der Deckkappe eine Scheibe um einen
Zapfen drehbar angeordnet, z: B. in letzterer eingenietet, die mit dem langen Hebel
in Bewegungseingriff steht, vorzugsweise durch einen Schlitz, durch -den der Schaft
des Stellgrifbes mit hindurchtritt. Diese Scheibe trägt am Umfange die Skala, deren
Werte durch ein Fenster hindurch sichtbar gemacht werden.
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Die Deckkappe trägt gleichzeitig den Steg, der die Kamera in, waagerechter
Lage auf ,einer Unterlage abstützt, und die zugehörige Feder.
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Damit der Laufboden eine leichte Verschiebung erfährt, sind am Klappboden
durchgedrückte Führungsrillen angeordnet. Zwecks guter Lagerung des Kniehebeltriebes
ist der Klappboden durch Drücken oder Ziehen derart gestaltet, daß er eine Ringfläche
zur Auflagerung des kurzen Hebels und eine kleine Hülse zur Lagerung de"s Gelenkbolzens
auf--weist. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der Zeichnung und deren Beschreibung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt den Klappboden der Kamera von unten in Ansicht, Fig.
z denselben nach Abnahme der kappenförmigen Deckkappe; Fig. 3 den Klappbaden in
Seitenansicht, Fig. ¢ den Laufboden allein, Fig. 5 den Klappboden allein von oben
gesehen, Fig. 6 die Deckkappe allein, Fig.7 die Kamera mit ausgeschwenktem Klappboden
und Laufboden in der Ausgangslage, Fig.8 die Kamera mit ausgeschwenktem Klappboden
und Laufboden in seiner- aus- ! gezogenen Lage, Fig. 9 die Kamera geschlossen bei
entfernter Seitenwand, Fig. io die Lagerstelle des Hebelbolzens im Klappboden, Fig.
i i eine .etwas abgeänderte Ausführung der Deckkappe.
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An der Kamera i ist durch Scharnier z in üblicher Weise der Klappboden
3 angelenkt, der durch Spreizen d in der ausgeklappten Lage vergastet wird. An der
Innenseite des Klappbodens 3 ist in üblicher Weise durch Schlitze und Stifte der
Laufboden 5 verschiebbar geführt; der das Standartenblech und ebenso die Aufrichtevorrichtung
für die Standarte trägt, sowie den Antrieb für den Basisentfernungsmesser und das
Ühertragungsgestänge für den vom Kameragehäuse aus zu betätigenden Auslöser für
den Objektivverschluß. Der Laufboden 5 wird in seine Auszugslage zur Einstellung
des Objektivs auf kürzere-Entfernungen dadurch bewegt, daß ein langer Hebel 6 um
einen im Klappboden 3 gelagerten Bolzen 7 mittelst eines Griffes, Knopfes o. dgl.
8 verschwenkt wird: Der Zapfen des Knopfes 8 gleitet dabei im Schlitz 9 einer Deckkappe
io. Auf der
anderen Seite des Bolzens 7, der Innenseite des Klappbodens
3, aber unterhalb des Laufbodens 5 befindet sich ein starr gekuppelter, kurzer Hebel
i i mit einem Schlitz i i a, in den ein Stift i2 eingreift, der auf der Unterseite
des Laufbodens 5 eingenietet ist, der aber auch als Lappen aus diesem Laufboden
herausgeschnitten und herausgebogen sein kann. Beim Verschwenken des Hebels 6 wird
also, wie'hieraus ersic'htlic'h, der Laufboden aus der Stellung Unendlich vorbewegt.
Die flache Deckkappe io trägt in diesem Falle auch den üblichen Klappsteg 13 und
die gegen diesen wirkende Feder i¢ und wird durch Schrauben 15 gehalten.
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Um anzuzeigen, auf welchen Wert das Objektiv eingestellt ist, ist
zwischen der Außenseite des Klappbodens 3 und der» Innenseite der Deckkappe io an
letzterer eine Scheibe 16 um einen Zapfen 17 drehbar angeordnet. Diese trägt am
Rande die Meterskala, die durch ein Fenster 18 unterhalb eines Zeigers des Deckbleches
io sichtbar wird. Die Mitnahme erfolgt durch den Zapfen des Griffes 8, der .durch
einen Schlitz i9 der Scheibe 16 hindurchgreift.
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Auf der Außenseite des Klappbodens 3 .ist noch ein bogenförmig ausgebildetes
Führungsstück 2o angebracht, dessen innerer hochgebördelter Rand 2oa einen Einschnitt
tob aufweist. In diesen Einschnitt legt sich in der Normalstellung ein Rastenvorsprung
6a des Hebels 6 ein. Bevor die Auszugsbewegung des Laufbodens 5 demnach beginnen
kann, muß der Griff 8 einwärts gedrückt werden, so daß der Hebel 6 entrastet wird.
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Da es vorkommen kann, daß der Benutzer der Kamera diese schließen
will, ohne zuvor den Laufboden 5 zurückbewegt zu haben, ist dafür Vorsorge getroffen,
daß der Laufboden bei Beginn der Schließbewegung des Klappbodens 3 in an sich bekannter
Weise selbsttätig zurückbewegt wird, und' zwar durch die Schwenkbewegung der Spreizen
4. um ihren Schwenkpunkt 4.a. Die Spreizen 4 sind mit entsprechend geformten Steuerunasvorsp.rüngen
4bb versehen, die gegen auswärts gebogene Vorsprünge oder Böckchen 21 dies Laufbodens
5 drängen. Auf diese Weise bewirken sie den Rückzug des Laufbodens 5 und damit das
Zurückgehen des Bedienungshe#bels 6 sowie die Sperrung desselben bei geschlossener
Kamera.
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Um die Führung des Laufbodens zu verbessern, sind am Klappboden 3
durc'hg'edrückte Rippen 3a vorgesehen. Der Klappboden 3 bildet auch die Lagerung
für den Bolzen 7, indem er an dieser Stelle entsprechend Fig. io so durch Ziehen
oder Drücken bearbeitet ist, daß eine erhöhte Ringfläche 3' für dien Hebel i i und
eine kurze Ringhülse 3" für den Zapfen 7 entsteht. Diese Ausbildung ist besonders
billig und durchaus dauerhaft.
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Die Meterskala kann auch am Schlitz 9 angebracht sein, in welchem
Falle .der Griff 8 pfeilartig ausgebildet sein kann. In Fig. i i z. B. ist die Deckkappe
am dem Griff $ zugewendeten Ende selbst bogenförmig und als Skalenträger ausgebildet.