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Wähleinrichtung Die Erfindung betrifft eine Wähleinrichtung mit einer
unter dem Einfluß einer Rückzugsfeder stehenden Fingerscheibe zur Betätigung eines
Nummernstromstoßsenders. Es ist bekannt, mit dieser Fingerscheibe für den. wahlweisen
Anruf von durch Leitungen unmittelbar miteinander verbundenen Fernsprechteilnehmern
einen Linienwähler zu kuppeln. Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art wird der
Linienwähler mechanisch mit der Fingerscheibe gekuppelt, so daß also entweder nur
der Nummernstromstoßsender oder dieser und der Linienwähler gesteuert werden. Diese
Einrichtungen werden verhältnismäßig kompliziert, da zugleich mit der mechanischen
Kupplung des Linienwählers mit der Achse des Nummernschalters auch Sperreinrichtungen
wirksam gemacht werden müssen, die ein Zurücklaufen des Nummernschalters oder des
Linienwählers für die Dauer der Verbindung verhindern. Die mechanischen Mittel zur
wahlweisen Artkupplung des Linienwählers an den Nummernschalter erfordern zudem
viel Platz, so daß in der Regel die Stationsgehäuse besonders ausgebildet werden
müssen, um die Unterbringung des zur Betätigung der Kupplung erforderlichen Druckknopfes
oder Kipphebels zu ermöglichen. Infolgedessen, ist es nicht möglich, diese bekannten
Einrichtungen in beliebige Fernsprechstationen einzubauen.
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Gemäß der Erfindung ist die Fingerscheibe des Stromstoßsenders starr
mit dem Kurbellinienwähler gekuppelt, und es ist lediglich eine wahlweise einschaltbare
Sperrvorrichtung. vorgesehen, die besonders zweckmäßig als magnetisch steuerbare
Klinke ausgebildet ist, um bei Benutzung des Linienwählers. dessen Einstellung für
die Dauer der Benutzung aufrechtzuerhalten. Durch diese Anordnung wird erreicht,
daß die besonderen und umfangreichen mechanischen, Mittel für die Kupplung, Entkupplung
und Auslösung des Linienwählers in Wegfall kommen. Infolgedessen bedarf es auch
keiner besonderen Ausbildung des Stationsgehäuses zwecks Lagerung mechanischer Betätigungsglieder.
Der mit der Fingerscheibe starr gekuppelte Linienwähler kann vielmehr in jedes beliebige
Gehäuse eingebaut werden, sofern im Inneren des Gehäuses genügend Raum vorhanden
ist. Die Betätigung der Sperrvorrichtung kann elektromagnetisch erfolgen, so daß
es hierzu lediglich eines Kontaktes bedarf, der leicht an allen Stationsgehäusen
angebracht werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen Fig. z die Seitenansicht des Stromstoßsenderlinienwählers, Fig. 2 die
Rückansicht des Stromstoßsenderlinienwählers, Fig. 3 und q. Einzelheiten zur Erläuterung
der Klinkensteuerung.
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Auf der Grundplatte z des Stromstoßsenders sind die an sich bekannten
und als gestrichelt gezeichnetes Rechteck 2 in der Zeichnung Fig. r angedeuteten
Einrichtungen angeordnet zur Steuerung eines nicht dargestellten Stromstoßsendekontaktes.
Diese Einrichtungen, welche
von der Firgerscheibe 3 über die Achse
5 angetrieben, werden und beim Rücklauf der Fingerscheibe unter der regelnden Wirkung
einer Bremse die Stromstoßreihen abgeben, sind d' "" gleichen wie bei einem in der
Fernsprechtechn gebräuchlichen Nummernschalter.
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Außer dieser durch die Fingerscheibe 3 betätigten Stromstoßsendeeinrichtung
2 befindet sich auf der Achse 5 das Bürstenpaar 4, welches über io Kontakte (Fig.
2) eines Kontaktbankkranzes schleifen kann. Ferner ist auf der Achse das Sperrad
6 befestigt, welches 12 Zähne aufweist und mit welchem die Klinke 7 in- Eingriff
steht.
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Die Klinke 7 befindet sich- am freien. Ende eines um den Schraubenschaft
8 schwenkbaren Ankers 9, welcher unter der Wirkung eines Elektromagneten, io steht.
Die Klinke wird durch die Schraubenfeder ii für gewöhnlich in Eir griff mit den
Zähnen des Sperrades 6 gehalten (Fig. 3). _ Die Kraft der Feder ii kann jedoch durch
Erregen des Elektromagneten 9 überwunden werden und dabei die Klinke beim Ankeranzug
völlig aus den Zähnen des Sperrades hervorgezogen werden. Elektromagnet io und Achsschraube
8 sind ebenfalls an der Grundplatte i befestigt. Die Achse 5 der Wähleinrichtung
ist hohl. Ein. durch die hohle Achse geführter Schaft i2, auf dem in Achsrichtung
der Druck des Federsatzpaketes F' liegt,. kann am Knopf 13 eingedrückt werden; dabei
werden die Kontaktfedern Fr betätigt und beim völligen Niederdruck des Knopfesi3
auch der KontaktF2 geschlossen. Der Kontaktsatz F1, FZ ist auf der Kontaktbank K
befestigt (Fig. 2). An der Befestigurgsstelle für den Kontaktfedersatz befindet
sich auch ein Ausleger 14, an welchem eine sichelförmige, unter Federdruck stehende
Falle 15 bei 16 gelagert ist. Diese Falle 15 trägt einen Stift 17, gegen
welchen in der Ruhelage der Stift 18 des Bürstensatzes 4 schlägt und die Falle damit
in der in Fig. 2 dar gestellten Lage hält. Der die Kontaktfedern betätigende Kopf
i9 des Schaftes m besitzt eine Hinterschneidung2o, in welche,, wenn der Knopf 13
nach Betätigung der Fingerscheibe 3 eingedrückt wird, dieFallei5 einschnappen kann.
Erst wenn in der Ruhelage (Fig. 2). Stift 18 an Stift 17 schlägt, wird die Falle
wieder aus dem Einschnitt gehoben und der Schaft 12 in seine ausgesteuerte Lage
(Fig. i) gedrückt.
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Reibungsbeweglich ist an, der Achse 5 ein Steuerglied 27 angebracht,
welches unter der Wirkung einer Feder 22 (Fig. 3, 4) steht, aber in der Ruhelage
durch das von der Fingerscheibe mitgenommene Stück 23 die bestimmte, in Fig. 3 gezeichnete
Lage erhält. Wird jedoch die Fingerscheibe aufgezogen und das Stück 23 in Pfeilrichtung
verstellt (Fig. 4), dann wird das Glied 27
unter der Wirkung der Feder 22
um ein geringfügiges Maß verschwenkt. Ein hochgebogener Lappen 24 steht in Wirkungszusammenhang
mit einem Anschlag 25 der Klinke 7. Beim ,Aufzug der Fingerscheibe, bei welchem
die pe des Sperrades 6 die Klinke 7 schrittweise . gen der Wirkung der Feder ii
anheben, t:` der Ansatz 24 an den Ansatz a5, ohne ere Wirkungen auszulösen. Wird
jedoch die Klinke 7 bei Erregen des Elektromagneten io etwas weiter aus den Zähnen,
des Sperrades gehoben, dann kann der Ansatz 24 unter der Wirkung der Feder 22 in
die Vertiefung 26 der Klinke treten und sich hier fangen. Auch bei kurzzeitig andauerndem
Anzug des Ankers 9 bleibt dieser und damit die Klinke 7 in der Arbeitsstellung.
Erst wenn die Fingerscheibe wieder die Ruhelage erreicht hat und das Stück 23 das
Steuerglied 27 wieder in, die Ruhelage zurückführt, wird auch die bis dahin gehaltene
Klinke wieder frei, um unter der Wirkung der Feder ii in die Ruhestellung, d. h.
in Eingriff mit einem Zahn des Rades 6 zu gelangen.
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Beim Aufzug der Fingerscheibe 3 werden die Bürsten 4 über die Kontakte
des Kranzes K geführt. Wird die Fingerscheibe losgelassen, so tritt die Klinke 7
in einen der bereitstehenden Zähne des Sperrades und hält die Bürsten auf dem so
gewählten Kontakt. Je nachdem, ob die Wähleinrichtung als Kurbellinienwähler oder
als Stromstoßsender dienen soll, können zwei Fälle eintreten.
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Wird die Wähleinrichtung als Stromstoßsender verwendet, so wird durch
kurzzeitige oder auch länger dauernde Erregung des Magneten io der Anker 9 angezogen
und damit der ungehinderte Rücklauf unter Stromstoßentsendurng veranlaßt, bis die
Fingerscheibe wieder die Ruhelage erreicht hat.
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Wird die Wähleinrichtung hingegen als Kurbellinienwähler benutzt,
so erfolgt die Durchschaltung des eigenen Apparates zum gewählten, auf dessen Kontakt
die Bürsten 4 eingestellt sind, dadurch, daß der -Knopf 13 niedergedrückt wird.
Im ersten Teil des Niederdruckes wird der Federsatz F1 umgelegt und damit die an
diesem Federsatz angeschlossenen Teilnehmerleitungen des Rufenden auf die gewünschte
Linienwählerleitung durchgeschaltet. Beim weiteren Niederdruck, wenn der Kontakt
FZ betätigt wird, wird der gewählte Teilnehmer der Linienwähleranlage gerufen. Gegebenenfalls
kann dieser Ruf verabredet, z. B. ein Morsezeichen, sein.. Beim Wiederloslassen
des Knopfes 13 kehrt der Schaft i2 unter dem Einfloß der Federn F1 ein Stück zurück,
jedoch nur so weit, wie es die Falle 15 gestattet, welche beim Niederdruck des Knopfes
in den Einschnitt 2o des Schaftknopfes i9 eingefallen ist.
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Beim Schluß des Gespräches über die Linienwählereinrichtung wird der
Magnet io kurzzeitig erregt, und die Fingerscheibe wird unter
dem
Einfluß ihrer Rückzugsfeder in die Ruhelage gebracht. Bei dieser Rückkehrbewegung
wird auch jetzt die Klinke 7 außer Eingriff mit den Sperrzähnen des Rades 6 gehalten
und erst in der Ruhelage wieder eingesteu Auch die Falle 15 wird in der Ruhelage
dur den Stift 18 wieder ausgesteuert, und die Durchschaltung wird aufgehoben.
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Die Rückkehr der Fingerscheibe 3 geschieht in jedem Falle unter der
Wirkung des nicht dargestellten Bremsreglers. In welcher Weise der Elektromagnet
ro beim -Selbstanschlußverkehr zur Einleitung der Stromstoßentsendung erregt wird,
ist hier ohne Interesse. Je nach der Lage des Falles kann dabei der Erregerstrom
von einer Ortsbatterie oder auch von der Zentralbatterie des Selbstanschlußamtes
entnommen werden.
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Die Art der Kontaktsteuerung und die Sicherheitsmaßnahmen, z. B. Überbrückung
des Stromstoßsendekontaktes bei der Auslösung im Linienwählerverkehr, sind unwesentlich.
Gegebenenfalls ist es möglich, die Durchschalte- und RufkontakteFl und F2 in Abweichung
vom oben beschriebenen Ausführungsbeispiel an eine andere Stelle zu setzen.