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Vorrichtung zum Antreiben und selbsttätigen Auswechseln der in einem
Rollengestell gelagerten Papierrollen für Rotationsdruckmaschinen Die Erfindung
bezieht sich auf eire Vorrichtung zum Antreiben und selbsttätigen Auswechseln der
in einem Rollengestell gelagerten Papierrollen für Rotationsdruckmaschinen.
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Es ist bekannt, den Umfang der neuen Rolle vor der Verbindung mit
der ablaufenden Papierbahn in Drehung zu versetzen, um ihn auf die Einlaufgeschwirdigkeit
der in die Maschine einlaufenden Papierbahn zu bringen. Zu diesem Zweck hat man
vorgeschlagen, die neue und die alte Rolle durch ein und denselben Gurt anzutreiben..
Bei dieser bekannten Einrichtung liegt der die neue und die alte Rolle antreibende
Gurt auf der Seite, auf der die Papierbahn von der alten Rolle abläuft. Das hat
den Nachteil, daß beim Anlaufenlassen der neuen Rolle im Augenblick der Berührung
ihrer Oberfläche mit dem Gurt die dazwischenliegende Papierbahn zu stark beansprucht
wird und zerreißt, wenn nicht die Arbeitsgeschwindigkeit vorher herabgemindert wird.
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Der Erfindung gemäß wird die Gefahr des Zerreißens dadurch vermieden,
daß der die neue Rolle auf Einlaufgeschwindigkeit bringende Gurt auf die von der
ablaufenden Papierbahn abgewendete Seite der Rolle verlegt ist. Eine zu starke Beanspruchung
der ablaufenden Papierbahn durch die auf Einlaufgeschwindigkeit zu bringende neue
Rolle besteht also nicht mehr; das Einlegen und Verbinden der ablaufenden mit der
anzulegenden Papierbahn einer neuen Rolle erfolgt also viel sicherer.
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Bei amerikanischen sogenannten Dreirollensternen ist auch schon vorgeschlagen
worden, die Abtrennvorrichtung durch ein Klinkenschaltwerk in Abhängigkeit von der
zugeführter Rolle zu schalten un.d die Anklebevorrichtung so anzuordnen, daß sie
in Abhängigkeit von der Stellung der neu eingeschwenkten Rolle gesteuert wird.
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Beim Gegenstand der Erfindung erfolgt die Beistellung der Anklebe-
und Abtrennvorrichtung nacheinander selbsttätig durch einen auf der ablaufenden
Rolle ruhenden Fühlhebel o. dgl. oder mechanisch vom Antrieb der Druckmaschine aus.
Die Erfindung ermöglicht daher, den Rollenwechsel auch bei solchen Anlagen vollkommen
selbsttätig durchzuführen, in denen die Achsen der ablaufenden und der Ersatzrollen
z. B. in einer gemeinsamen Ebene bleiben müssen.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und es zeigen: Fig. z und 2 schematisch in Seitenansicht Vorrichtungen zum Lagern,
Antreiben und Auswechseln von Papierrollen, in welchen eine ablaufende und eine
neue Rolle durch denselben Gurt antreibbar sind, Fig. 3 in teilweiser Seitenansicht
den oberen Teil einer vollständig selbsttätig arbeitenden Ausführungsform,
Fig.
4. die Anwendung der Erfindung bei einer anderen bekannten Anordnung der Rollenlager,
Fig. 5 in Einzeldarstellung ebenfalls schematisch die Anordnung der Anklebevorrichtung
bei einer Vorrichtung nach Fig. 4., Fig. 6 in Seitenansicht eire Ausführungsförtn,
in der die Rolle unter Zwischenschaltung eines Freilaufs angetrieben wird, ehe die
Rolle mit dein Antriebsgurt in Berührung kommt.
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Soweit an sich bekannte Lager und Hebeeinrichtungen zur Anwendung
kommen, sind diese der Übersichtlichkeit wegen nur schematisch eingezeichnet.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. z soll der Erfindung gemäß eine
neue Rolle durch dieselben Antriebsgurte, welche die ablaufende Rolle treiben und
bremsen, oder denselben Gurt auf die Papiergeschwindigkeit der in die Druckmaschine
einlaufenden Parpierbahn gebracht werden, bevor die Rolle mit der ablaufenden Papierbahn
in Berührung kommt. Der Erfindung gemäß wird daher der Gurt auf die von der ablaufenden
Papierbahn abgewendete Seite beider Rollen verlegt, d. h. die Papierbahnen sollen,
wie in Fig. r gezeigt, nach der dem Gurt abgewendeten Seite ablaufen.' In einem
Gestell 15 läuft die ablaufende Rolle 16 in Hilfslagern 17, während eine neue Rolle
18 in mittels Transportspindel Z9 bewegten Lagern 2o ruht. Die ablaufende Papierbahn
1611 wird über Rollen 21 der Druckmaschine zugeführt. Die neue Rolle 18 wird zunächst,
nachdem sie mit einem Klebestreifen versehen ist, den Antriebsgurten 811 genähert
und in Umlauf gesetzt. Oberhalb der neuen Rolle ist eine Anklebe- und Abschneidevorrichtung
22 mit Hilfe einer Spindel 23 von Hand oder durch Motorantrieb bzw. vom Triebwerk
der Druckmaschine aus auf und ab beweglich gelagert. Der Gurt 811 wird in an sich
bekannter Weise angetrieben.
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Hat die neue Rolle 18 die gewünschte Geschwindigkeit, z. B. Einlaufgeschwindigkeit,
erreicht und ist die ablaufende Rolle 16 nahezu abgelaufen, so kann selbsttätig
mit Hilfe eines Kontakt- oder Fühlhebels oder durch Druckknopfsteuerung die Anklebe-
und Abschneidevorrichtung 22 auf die Rolle 18 herabgesenkt werden; eine Andruckwalze
oder Bürste 24 drückt die ablaufende Papierbahn 16a auf die neue Rolle und verbindet
sie durch die Klebestreifen mit der freigegebenen Papierbahn dieser Rolle 18. Gleichzeitig
senkt sich auch das Abtrennmesser hinter der Bürste und Aufdruckwalze und trennt
die Papierbahn, 1611 von der abgelaufenen Rolle 16. Die Bewegung der Messerwalze
kann durch Reibung erfolgen, indem die ablaufende Papierbahn 1611 die Messerwalze
mitnimmt und dreht. Bald darauf kann die Anklebe- und Abschneidevorrichtung, z.
B. mit Hilfe ihres Spindelantriebes, gehoben oder ausgeschwenkt werden. Der Rollenrest
wird in üblicher Weise aus den Hilfslagern herausgenommen oder selbsttätig' abgeworfen.
Solche Abwurfvorrichtungen sind an sich bekannt und, da nicht zur Erfindung gehörig,
auch nicht dargestellt.
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..: Die Ausführungsform nach Fig.2 veranschaulicht die Bewegung der
Spindellager auf einer schräg oder geneigt liegenden Hebespindel 25. Im übrigen
soll der Antrieb der neuen Rolle 26 und der ablaufenden Rolle 27 gemeinsam durch
einen Gurt oder gemeinsame Gurte erfolgen, wie in. Fig. 2 dargestellt. Der Ablauf
der Papierbahnen geschieht wieder in entgegengesetzter Richtung, vom Antriebsgurt
abgewendet, über Gleitrollen 27a, während die Anklebebürste 28 und der Abschneider
örtlich fest im Gestell 29 der Maschine gelagert sind. Die Betätigung der Messerwalze
kann wieder durch Reibung erfolgen. Durch Druckknopfsteuerung oder Fühlhebel auf
der ablaufenden Rolle o. dgl. werden die Anklebebürste und der Abschneider ausgelöst,
wenn die bis zum gewünschten Durchmesser abgelaufene Rolle z7 bzw. deren Papierbahn
27a mit der auf Einlaufgeschwindigkeit gebrachten Rolle 26 verbunden werden soll.
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Fig. 3 veranschaulicht die Erfindung in ihrer Anwendung bei einer
vollkommen selbsttätig arbeitenden Ausführungsform. In einem Gestell 30 sind
die Hebelager 31 für die neue Rolle in bekannter Weise gelagert. Zum Heben und Senken
der beiderseitigen Lager 31 mit der Rolle dienen in gleichfalls bekannter Weise
die Spindeln 32. Insoweit sind die Konstruktion und der Arbeitsgang bekannt. Ein
Hilfslager 33 ist ebenfalls in an sich bekannter Weise in dem Gestell schwenkbar
so gelagert, daß es der Achse der angehobenen neuen Rolle ausweichen und diese vorbeilassen
kann, um sie beim Rückwärtsgang des Lagers 31 abzufangen und das Lager 31 zu entleeren.
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Der Antrieb der neuen Rolle geschieht wiederum durch den Antriebsgurt
34 der ablaufenden Rolle, während die Hebung der Papierrolle durch einen Hilfsmotor
erfolgen kann, wenn diese mit dem Antriebsgurt in Berührung gebracht werden soll.
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Die Anklebe- und die Abtrennvorrichtung sind in diesem Ausführungsbeispiel
vor dem Hilfslager 33 angeordnet, und zwar so, daß Anklebewalze und Abtrennmesser
zeitweise ausgerückt und in ihrer Ruhelage blockiert sind, während sie vor der Verbindung
der Papierbahn der ablaufenden Rolle mit der neuen Rolle auf diese herabgesenkt
werden. Im oberen Teil des Gestelles 30 sind zwei Spindeln 35 und 35a gelagert.
Die hintereinander auf gleicher Höhe gelagerten Spindeln 35 und 3511 können durch
den Hilfsmotor 36 und den Zahnradantrieb 36a gedreht, gleichzeitig aber auch seitlich
in ihren
Lagern hin und her gerückt werden. Auf den Spindeln sind
Nocken oder Anschläge 5o11 verzapft und andere Nocken 41 und 351, die auf
Schraubengewinde einstellbar sind. Die Nocke 41 sitzt auf der vorderen Spindel 35,
die Nocke 351 auf der hinteren Spindel 35a.
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Zwei Fühlhebel 52 und 53 sind bei 51 gelagert und dient der obere,
52, der auf der ablaufenden Rolle anliegt, in einer durch die ablaufende Rolle bestimmten
Stellung zur Inbetriebsetzung des Motors 36, der dann die Anklebe- und Abtrennvorrichtung
herabsenkt, während der untere Fühlhebe153 unter der Einwirkung der sich hebenden
neuen Rolle zum Anhalten des Motors dient, welcher zum Heben und Senken der neuen
Papierrolle in den Lagern 31 vorgesehen ist.
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Die Seitwärtsverschiebung und damit die Betätigung der Anklebewalze,
der Bremse und des Abtrennmessers erfolgt durch einen Winkelhebel 5o, welcher auf
die Nocken 50a einwirken kann, die sich und ihre Spindel mit Schraubenfedern auf
ihr -Lager abstützen.
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Die Anklebewalze 37 oder Bürste ist mit ihren Lagerarmen bei 38 mit
Federspannung am Gestell drehbar gelagert. Der hier als Kniehebel ausgeführte Hebel
trägt einen nach oben ragenden Arm 39, der auch auf der Drehachse 38 verkeilt sein
kann und durch eine Klinke 40 festgehalten wird, die mit einem nach oben ragenden
Arm an, der Schaltnocke 41 anliegt. Die in Schwenkhebeln auf 38 gelagerte Messerwalze
43 steht unter dem EinfluB einer Winkel-oder Spannfeder, die das Bestreben hat,
die freigegebene Messerwalze in Pfeilrichtung zu drehen. Das freie Ende einer Klinke
42, die an, eine Schubstange 44 angelenkt ist und mit einem Hebel 45 in Verbindung
steht, liegt mit einer Nase der Walze 43 in Eingriff. Der Hebel 45 liegt mit einem
Arm an einer Nocke 35L, welche auf der hinteren der beiden waagerechten Spindeln,
nämlich 35a, sitzt. Die Spindel 35a beeinflußt also an dieser Stelle zwei Hebel.
Der Hebel 45 dient zur Freigabe des Abtrennmessers bzw. zur Ausrückung seiner Halteklinke
42 und gleichzeitig, wie aus Fig.3 ersichtlich, zur Betätigung der Bremse 54 der
abgelaufenen Rolle. Der dahinterliegende Hebel 46 dient zum Ausschwingen der Hilfslager
33, wodurch die abgelaufene Rolle von dem Antriebsgurt abgeschwenkt wird.
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In der Achsenrichtung der neuen Rolle im Lager 31 ist eine Kurvenscheibe
47 gelagert, welche durch einen am Gestell verzapften Winkelhebel 48 und durch eine
Zugstange 49 auf den Winkelhebel 50 und die Nocke 50a und damit auf die Spindeln
einwirken kann. Ein Ausschwingen des Hebels 48 und ein Zug an der Stange 49 bewirkt
also das Ausrücken der Klinke 4o durch Verschiebung der Spindeln und Nocken 41 und
35 L. Das Ausheben der Klinken 40 und 42 erfolgt aufeinanderfolgend, damit
die Freigabe des Hebels 39 der Anklebewalze 37 und der Messerwalze 43 zeitlich hintereinander
geschieht. Die ausgelöste Anklebewalze legt sich auf die Papierbahn der ablaufenden
kleinen Rolle und drückt diese auf die neue Papierrolle. Nach Durchdrehung der Nockenscheibe
47 kehren der Hebel 50 und die Nocke in, ihre Ruhelage zurück.
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Die auf der ablaufenden Papierrolle-ruhende Anklebewalze 37 wird durch
die spätere Hebung der neuen Papierrolle entgegen der Federspannung wieder nach
oben ausgeschwenkt und greift mit ihrem Ende unter die Nase der Klinke 40. Ebenso
wird auch die Messerwalze, die die alte Papierrolle bereits abgetrennt hat und gleichfalls
unter Spannung einer Winkelfeder liegt, die sie in Pfeilrichtung drehen will, wieder
zurückgeschwenkt und mit ihrer Nase in die Klinke 42 eingehakt.
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Sind die Lager 31 in die in Fig. 3 veranschaulichte Lage gebracht,
in der die neue Rolle mit dem Gurt oder den Gurten 34 in wirksame Berührung kommt
und auf Papiergeschwindigkeit angetrieben werden kann., so bleiben sie zunächst
in dieser Stellung, bis die ablaufende Rolle abgelöst werden soll. Sobald die abgelaufene
Rolle angeklebt und durch die Freigabe ,des Abtrennmessers von der einlaufenden
Papierbahn abgeschnitten ist, wird sie durch die federnde Bremse 54 abgebremst und
durch den Hebel 46 mit ihrem Lager 33 nach vorne ausgeschwenkt, d. h. vom Antriebsgurt
34 wegbewegt.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ergibt sich aus der obigen Beschreibung.
Angenommen, es ist eine neue Rolle in die rager 31 eingehoben, so wird diese Rolle
durch Druckknopfsteuerung gehoben und an den Antriebsgurt angelegt, um von diesem
in Pfeilrichtung angetrieben zu werden. Die neue Rolle ist mit einem Klebestreifen
versehen, die Papierbahn der in die Druckmaschine einlaufenden Rolle läuft in. der
vom Antriebsgurt abgewendeten Richtung (Pfeilrichtung) ab. Während die Gurte 34
die neue Rolle auf Papiergeschwindigkeit bringen, dreht sich die Kurvenscheibe 47.
Sobald sie in die in Fig. 3 gezeichnete Lage kommt, stoppt sie über den Hebel 53
den Motor ab, und wenn die Kurvenscheibe 47 den Kniehebel ausschwingt, wird durch
die Zugstange 49, den Hebel 5o und vermittels der Nocken die Freigabe der Anklebewalzen
und der Messerwalze bewirkt. Letztere trennt die Bahn der abgelaufenen' Rolle ab,
nachdem vorher durch Vermittlung des Klebestreifens die einlaufende Papierbahn an
die neue Rolle bei voller Papiergeschwindigkeit angeschlossen ist.
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Inzwischen hat der durch die hintere Nockenspindel 35a bewegte Hebel
mittels der Bremse 54 die abgelaufene Rolle abgebremst, während der
Hebel
46 das Hilfslager mit seiner Rolle um seinen Drehzapfen vom Gurt 34 abgeschwenkt
hat. Bei weiterem Anheben des Lagers 3= mit der nunmehr betriebsmäßig laufenden
Rolle werden die Anklebewalze und das Abtrennmesser wieder zurückgedreht und durch
ihre Klinken 42 und 40 wieder blockiert. Die abgelaufene Restrolle wird entfernt,
und das Hilfslager 33 kehrt in seine Normallage zurück, in der es später die neue
Rolle, nachdem diese zum größten Teil abgelaufen ist, aus den Hauptlagern herausheben
kann.
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Fig. 4 und 5 veranschaulichen die Anwendung der Erfindung bei "einer
kollenwechselvorrichtung, in der zwei volle Papierrollen gleichzeitig in die Vorrichtung
eingehoben werden können, und zwar sind zwei unabhängige Lager 55 und 56 vorgesehen,
die auf zwei Spindeln 57 und 58 im Ständer so angeordnet sind, daß sie seitlich
aneinander vorbei können. Die Rolle im linken Lager ist bereits nahezu abgelaufen.
Auf der rechten Seite (Fig..4) sind zwei Fühlhebel angeordnet, von denen der obere,
6o, auf der ablaufenden und der untere, 61, auf der neuen Rolle 7o aufliegt. Anklebe-
und Abschneidevorrichtung sind um eine Achse 62 schwingbar in der Lagerkonsole 63
gelagert. Sie können, wie in Fig. 4 gezeigt, so nach oben ausgeschwenkt werden,
daß Raum für die Entnahme der abgelaufenen Restrolle frei gemacht wird. Der Antrieb
beider Rollen erfolgt wieder gleichzeitig durch denselben Gurt, die Ableitung der
Papierbahn 6411 der ablaufenden Rolle 64 in der dem Gurt abgewendeten Pfeilrichtung.
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Die Schwenkarme 65 tragen eine Gleitrolle 66 für die ablaufende Papierbahn
64" und auf ihrer Achse eine Leitrolle 67. In Schwenkhebeln bei 68 ist die Anklebewalze
72, um Zapfen 69 drehbar die Messerwalze gelagert. Beide Drehhebel stehen unter
der Wirkung von Druckfedern 71 und 7,a. Die Schwenkarme für die Ankleberolle 72
und die Messerwalze 73 werden beide durch Klinken 72a und 73a blockiert (Fig. 5)
; diese werden wiederum durch einen. Hebel 74 ausgelöst, der unter der Einwirkung
eines Schalthebels und einer Kurvenscheibe 75 in der Achse der Rollenlager steht.
Jede Lagergruppe besitzt an entsprechender Stelle eine solche Nockenscheibe 75.
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Ist die neue Rolle 7o eingehoben und mittels des Gurtes auf Einlaufgeschwindigkeit
gebracht, so wird durch Vermittlung der Fühlhebel 6o, 61 und eines Hilfsmotors die
Anklebe- und Abschneidevorrichtung gesenkt. Diese drückt die ablaufende Papierbahn
64" gegen einen Klebestreifen der neuen Rolle 7o. Die freigegebene Papierbahn dieser
Rolle verbindet sich mit der zur Druckmaschine laufenden Papierbahn 64a, und es
kann ohne Unterbrechung des Arbeitsganges der Druckmaschine von der neuen Rolle
gedruckt werden. Das Anheben der neuen Rolle und Senken der Lager der abgelaufenen
Rolle erfolgt in gleicher Weise wie bei bekannten Einrichtungen dieser Art.
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In Fig. 5 ist veranschaulicht, wie durch eine Kurvenscheibe oder Daumennocke,
die in der Achse der neuen Rolle angeordnet ist, zum richtigen Zeitpunkt die Auslösung
der schwenkbar gelagerten Anklebewalze und des Abtrennmessers durchführbar ist.
Die schwenkbaren, die Anklebevorrichtung und Abtrennvorrichtung tragenden Arme 65
werden durch Motor oder zwangsläufig durch ein, von der Maschine aus bewegtes Getriebe
mittels Zugstange 76 nach oben ausgeschwungen (Fig. 5) oder auf die neue Rolle herabgesenkt.
Die Schaltung erfolgt selbsttätig und in der erforderlichen Reihenfolge durch die
Fühlhebel oder Fühlkontakte wie vorher beschrieben.
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Zur Auslösung der Anklebevorrichtung und Messerwalze in. Fig. 4 und
5 soll noch gesagt werden, daß, wie aus Fig. g ersichtlich, der Schalthebel 74 zunächst
die Klinke 72d auslöst und dann auf die Klinke 73" trifft und diese auslöst.
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Bei allen Rollenwechselvorrichtungen dieser Art ist es vorteilhaft,
die Rolle in Bewegung zu setzen, bevor sie mit dem gemeinsamen Antriebsgurt oder
den Gurten in Berührung kommt. Das geschieht zweckmäßig, während die Rolle, z. B.
durch einen Hilfsmotor, mit ihren Lagern angehoben wird. Nachdem die Rolle den Antriebsgurt
berührt, kann sie dann in an sich bekannter Weise infolge ihrer Drehung ihre Lager
selbst auf ihrer Spindel aufwinden.
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Eine geeignete Einrichtung, um der Rolle diese Anstoßbewegung zu geben,
ist z. B. in Fig. 6 dargestellt. Das Hilfslager 77 mit der gerade ablaufenden Rolle
78 ist in bekannter Weise im Gestell 79 angeordnet, und die einlaufende Papierbahn
wird an der Messerwalze oder Abtrennvorrichtung 8o und der Anklebewalze 81 vorbei
über eine Leitrolle 82 zur Druckmaschine geführt. Die Einstellung dieser Teile kann
wie vorher erfolgen. Die Hauptlager mit der neuen Rolle sind auf dem Gestell 79
heb- und senkbar angeordnet und können Räderkasten mit Hebemutter usw. enthalten,
die das Anheben und Anstellen der neuen, Rolle an den Antriebsgurt in bekannter
Weise ermöglichen. Wenn der Motor abgestellt ist und der Treibgurt die Rolle bewegt,
so kann das weitere Aufwinden, von der sich drehenden Achse oder deren Achszapfen
aus erfolgen.
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Vor dem oder seitlich von dem Triebwerk zum Aufwinden der Lager 84
ist ein Zahnrad 85 am Lager drehbar, das beim Heben mittels des Hilfsmotors in eine
im Gestell unter starker Spannung der Schraubenfeder 86 gelagerten Zahnstange 87
eingreift und sich an der Zahnstange also, da diese ortsfest ist, abwickelt. Dieses
Zahnrad ist mit einer Scheibe 88 ver-
Bunden, die in einem Zahnkranz
89 lose gelagert ist, und dieser Zahnkranz greift in einen Triebling go auf
der Rollenwelle oder dem Rollenzapfen. Zwischen Zahnkranz 89 und Scheibe
88 ist ein Freilauf angeordnet.
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Werden die Rollenlager mittels des Hilfsmotors in bekannter Weise
angehoben, so wälzt sich das Zahnrad 85 auf der Zahnstange ab, nimmt durch das sich
klemmende Freilaufgetriebe den ruhenden Zahnkranz 89 mit und dreht die schwere
Rolle in Pfeilrichtung an, so daß sie angedreht wird und schon in Bewegung mit dem
Antriebsgurt in Berührung kommt; dieser gibt der Rolle einen zusätzlichen Impuls
in. Pfeilrichtung, die Freilaufverbindung gibt die Verbindung der Rolle mit dem
Zahnkranz auf, und die federnde Zahnstange kann einem zu kräftigen Anstoß durch
Verschieben begegnen. Dank der Freilaufverbindung kann die nun in Schwung gebrachte
Rolle durch den Gurt auf volle Einlaufgeschwindigkeit gebracht werden, ehe die Papierbahn
mit der ablaufenden Bahn verbunden und in die Maschine geleitet wird.
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Die Anordnung und Lagerung des Antriebsgurtes kann beispielsweise
ebenso durchgeführt werden wie in Fig. i und 2 oder in derselben Weise, wie in Fig.
4 dargestellt. Dort ist der Treibgurt 34a in einem Gestell 34b federgespannt gelagert
und mit diesem Gestell um die Achse 34c schwingbar. Am oberen Ende des Gestelles
34' greift ein Zugseil 34d an, welches unter der Spannung einer Schraubenfeder o.
dgl. 34e liegt. Die Feder sucht den Treibgurt auf die beiden Papierrollen- zu drücken,
während die frei schwingende Lagerung des Gurtgestelles 34b den Gurten die Möglichkeit
gibt, sich verschiedenen Rollendurchmessern anzupassen und auch die strichpunktierte
Lage einzunehmen, wenn eine volle Papierrolle oder eine Papierrolle von größerem
Durchmesser als die Rolle 64a sich im oberen Lager befindet. Die Spannung der Feder
34e ist so bemessen, daß der Gurt mit genügender Reibung an den Papierrollen anliegt.