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Spritzvergaser für Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf Spritzvergaser für Brennkraftmaschinen, bei denen ein Brennstoffventil durch
eine an der Luftdrossel angeordnete Hubscheibe gesteuert wird. Bei diesen Vergasern.
regelt das von. der Hubscheibe bewegte Ventil die Brennstoffzufuhr sowohl bei Leerlauf
als auch bei Belastung. Nach der Erfindung erfolgt der Angriff der Hubscheibe im
Brennstoffventil erst nach einer gewissen Drehung der Luftdrossel mittels eines
einstellbaren. Ventilstößels, also bei einer höheren als der Leerlaufdrehzahl, während
die Brennstoffzufuhr im Leerlauf und im Bereich der niederen Drehzahlen durch ein
federbelastetes Rückschlagventil mit einstellbarer Hubbegrenzung über eine Leitung
erfolgt, die von der Hauptbrennstoffleitung abzweigt.
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Diese Bauart des Vergasers hat di,e Wirkung, daß, bei geschlossener
oder wenig geöffneter Drossel im Vergasergehäuse -voller bzw. hoher Unterdruck herrscht
-und daß die Brennstofförderung bei Leerlauf und im Bereiche niederer Drehzahlen
auch ohne Anwendung von Lufttrichtern. möglich ist. Das Vergasergehäuse kann als
einfaches zylindrisches Rohr vom Durchmesser des Ansaugerohres ausgeführt werden,
so daß das Gemisch ohne Änderung seiner Geschwindigkeit und ohne Drosselung durch
Querschnittsveränderung dem Motor zuströmt. Die Zylinder erhalten bei voller Drosselöffnung
volle Gasfüllung, während bei Verwendung der üblichen Lufttrichter höchstens ein
Füllungsgrad von 7o bis 8o % bei voller Drosselöffnung erreicht werden kann. Die
Vermeidung von Drosselwirkungen macht den Vergaser auch für Schweröle sehr gut brauchbar.
Man wird gegebenenfalls in die Brennstoffzuleitung einen Dreiwegehahn einschalten,
der gestattet, beim Anfahren, den Vergaser an einen leichten Brennstoff, im Betriebe
an einen schweren Brennstoff anzuschalten. Bei Verwendung als Schwerölvergaser wird
das Gehäuse zweckmäßig beheizt.
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Die Verbrennungsluft strömt bei ganz geschlossener Drossel durch Öffnungen
in der Drosselscheibe in den Vergaser. Beim Anfahren ist daher das Gemisch verhältnismäßig
reich. Bei geringer Öffnung der Drossel wird der Einströmquerschnitt für die Luft
vergrößert, das Gemisch ärmer und damit ein allmählicher Übergang zu dem Gemisch
bei Belastung des Motors geschaffen, das bei öffnung des Hauptventils durch den
Stößel sich bildet. In diesem _ Sinne wirkt auch ein geringer Brennstoffvorrat,
derbei geschlossenem Hauptventil im Ventilgehäuse eingeschlossen. ist und beim Öffnen
des Ventils zusätzlich in die Mischkammer geschoben wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Vergasers nach
der Erfindung dargestellt.
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Fig., i ist ein Längsschnitt durch den Vergaser, Fig. 2 eine Aufsicht
auf die Luftdrossel, Fig. 3 eine Aufsicht auf die Prallfläche. . Das Gehäuse i des
Vergasers ist ein einfaches zylindrisches Rohr vom Durchmesser des Ansaugerohres,
das zur Verbindung mit diesem an einem Ende mit einem Flansch 2 versehen ist. Auf
das andere Ende des Rohres
ist eine Filterkammer 3 zur Reinigung
der Ansaugeluft aufgesetzt. Die Menge der angesaugten Luft ist durch eine Luftdrossel
4 regelbar, die am Eintrittsende des Vergasergehäuses mittels ,einer Welle 5 drehbar
gelagert ist. Bei ganz geschlossener Drossel erfolgt die Zuführung der Verbrennungsluft
durch geschlitzte Schrauben 6. Mit der Einschraubtiefe der Schrauben ändert sich
die Größe des Eintrittsquerschnittes der Luft.
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Die Drossel 4 wird dazu benutzt, das Hauptbrennstoffventil @ zu steuern.
Sie ist zu diesem Zweck auf der Unterseite mit einer unter Umständen auswechselbaren
Hubkurve 8 versehen, die über einen Stößel 9 auf den Ventilschaft io einwirkt. Bei
ganz geschlossener Drossel steht die Hubkurve mit dem Stößel nicht in Berührung.
Der Angriff erfolgt erst nach einem kleinen Öffnungswinkel der Drossel, um das sehr
reiche Anfahrgemisch abzuschwächen und dem ärmeren Gemisch, wie es sich bei Öffnung
des Hauptventils und weiterer Öffnung der Drossel einstellt, anzupassen. Der Stößel
ist in einer Büchse i i geführt, die durch Speichen 12 und einen Ring 13 im Gehäuse
i auswechselbar befestigt ist. Der Spalt, der zwischen Stößel und Hubscheibe, 8
bei ganz geschlossener Drossel vorhanden ist, kann durch Mutter 14 und Gegenmutter
15 eingestellt werden.
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Das Ventil 7 wird durch eine Feder 16 geschlossen gehalten, die zwischen
dem Ventilgehäuse 17 und einem Teller 18 des Ventilschaftes i o angeordnet ist.
Auf dem Teller 18 ruht der Stößel 9 lose auf. Das Ventilgehäuse 17 hat einen seitlichen
Stutzen, i9 mit einem Kanal 2o zur Zuführung des Brennstoffes. Der Stutzen ig sitzt
mit Gewinde in einem seitlichen Ansatz 21 des Vergasergehäuses i, der in .einer
mit dem Rohr i verschweißten Büchse 22 auswechselbar befestigt ist. Der Stutzen
i9 des Ventilgehäuses ist so bemessen, daß das Ventilgehäuse durch das Vergasergehäuse
eingebracht werden kann. Das Ventil 7 ist ein schlanker Kegel, der über die Mündung
des Brennstoffkanals 2o hinausgeführt ist und oberhalb dieser mit der zylindrischen
Bohrung für -den Ventilschaft io eine Ringkammer 23 einschließt. In dieser Ringkammer
sammelt sich der Brennstoff, der beim Schließen des Ventils verdrängt werden. muß.
Dieser Brennstoff steht beim Wiederöffnen des Ventils sofort zur Verfügung und erleichtert
das Anfahren. Die von dem Ventil-I u zebel 7 und dem Gehäuse 17 gebildete
ringförmige Spritzöffnung liegt in einer kegelförmigen Ausbohrung 24 des Ventilgehäuses
17, die dem Brennstoffstrahl eine trichterförmige Gestalt gibt. Der Brennstoffstrahl
wird daher von der um das Ventilgehäuse, herumströmenden Luft fein zerstäubt. Man
kann die Zerstäubung fördern, indem vor der Spritzöffnung noch ein Prallkörper 25
vbrgesehen wird, der mit Hilfe von Armen 26 und einer Büchse 27 im Vergaser auswechselbar
befestigt ist. -Der Ansatz 2 i dient zur Verbindung des Vergasers mit dem am Brennstoffbehälter
liegenden Brennstoffrohr. Er hat einen zentralen Kanal 28, der in den Kanal 2o des
Ventilgehäuses überleitet. Der Ansatz 21 dient ferner als Träger für ein kegelförmiges
Unterdruckventil 29, dessen Kammer 3o in einen Stutzen 31 des Ansatzes 21 eingeschraubt
ist. Die Kammer 3o steht durch ein Rohr 32 mit dem Vergasergehäuse i unterhalb der
Luftdrosse14 in Verbindung. Das Venti129 wird durch eine Feder 33 auf seinen Sitz
gezogen, die innerhalb einer mit einem Brennstoffsieb ausgekleideten Kammer 34 des
Ansatzes 21 angeordnet ist. Das Ventil hebt sich unter der Wirkung des Unterdruckes
im Vergasergehäuse von seinem Sitz ab, so daß der Brennstoff durch das Rohr 32 in
das Vergasergehäuse einströmt. Die Menge des Brennstoffes kann durch eine Stellschraube
35 geregelt werden, die die Öffnungsweite des Ventils 29 bestimmt.
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Die Wirkung des Vergasers ist folgende: Im Leerlauf ist die Luftdrossel
4 ganz geschlossen. Der Stößel 9 steht außer Berührung mit der Hubscheibe B. Die
Luft wird lediglich durch die Schlitzschrauben 6 angesaugt. Im Vergasergehäuse herrscht
höchster Unterdruck. Das Ventil 29 öffnet sich, und Brennstoff tritt durch Rohr
32 in den Vergaser. Das Gemisch ist verhältnismäßig reich, so daß der Motor leicht
anspringt. Beim weiteren Öffnen der Drossel wird ein Spalt zwischen Drossel und
Vergasergehäuse frei, so daß das Gemisch ärmer wird. Der in den Kanälen 20 und 28
stehende Brennstoff wird abgesaugt. Nach einem von der Einstellung des Stößels abhängigen
Öffnungswinkel der Drossel wird das Hauptventi17 geöffnet. Der in der Kammer i3
des Ventilgehäuses 17 eingeschlossene Restbrennstoff steht sofort zur Verfügung
und wird durch den um den Ventilkörper herumströmendenLuftstrom angesaugt. Diese
Brennstoffmenge ist ausreichend, um beim Öffnen des Ventils die Zeitspanne zu überbrücken,
die das Auffüllen der Kanäle 28 und 20 erfordert. Der Übergang von. Leerlauf zur
Belastung und die Anpassung des Gemisches an den jeweiligen Betriebszustand des
Motors erfolgt daher allmählich und stetig. Der Brennstoff tritt in Form eines kegelförmigen
Schleiers in den Luftstrom ein und wird in diesem fein zernebelt. Im Bedarfsfallekann
kann durch Einsetzen einer Prallplatte 25 die Aufteilung des Brennstoffes noch weiterge=
trieben werden. Das Nebenventil 29 bleibt in
Tätigkeit, da der Unterdruck
bei voller öff-11ung# der Drossel zur öffnung desselben ausreicht. Haupt- und Nebenventil
arbeiten also dauernd miteinander. ` Die einfache Rohrform des Vergasergehäuses
und die Anpassung desselben an :das Ansaugrohr ist für die Erhaltung des Gas-Luft-Gemisches
außerordentlich förderlich. Der Vergaser eignet sich daher sehr gut für schwer vergasbaren
Brennstoff. In, diesem Falle em.pfichlt sich jedoch, den Vergaser durch eine umgelegte
Heizkammer 36 zu beheizen.