-
Spritzvergaser für gemischverdichtende Brennkraftmaschinen Die Erfindung
beschäftigt sich mit der Aufgabe der möglichst innigen Vermischung von Luft und
flüssigem Brennstoff bei gemischverdichtenden Brennkraftmaschinen und einer solchen
Ausgestaltung des Spritzvergasers, daß der Brennstoff im Ansauggemisch bei Eintritt
in den Verdichtungsraum möglichst vollständig verdampft ist. Hierdurch wird nicht
nur der spezifische Brennstoffverbrauch verringert und der thermodynamische Wirkungsgrad
der Brennkraftmaschine verbessert, sondern unter anderem auch die Klopffestigkeit
des Brennstoffes erhöht.
-
Es sind bereits zahlreiche Durchmisch- bzw. Durchwirbelvorrichtungen
bekannt, durch die das Mischen und Zerstäuben von flüssigem Brennstoff in der Ansaugluft
bei Brennkraftmaschinen verbessert werden soll. Diese Vorrichtungen bestehen im
wesentlichen aus in der Ansauggemischleitung angeordneten Luftführungsmitteln wie
Leitflächen, Einbauschnecken, Flügelrädern, Düsen usw. Diese Einrichtungen besitzen
naturgemäß einen hohen aerodynamischen Widerstand, da sie turbulente Strömungen
und Wirbel im Ansauggemisch hervorrufen sollen. Außerdem verringern solche Einbauten
den Strömungsquerschnitt der Ansaugleitung, wodurch ebenfalls der Ansaugwiderstand
erhöht wird. Insbesondere waren ferner auch Einrichtungen bekannt, bei denen der
Brennstoff vor dem Eintritt in den eigentlichen Ansaugstutzen mit einer geringen
Luftmenge vorgemischt wird. Beim Arbeiten mit derartigen Einrichtungen mußte jedoch
festgestellt werden, daß mit einer einfachen Vermischung vor der Hauptdüse die erforderliche
vollständige Vergasung des Brennstoffes vor Eintritt in den Verbrennungsraum nicht
möglich ist. Bei anderen bekannten Einrichtungen besteht wieder der Nachteil, daß
im Düsenrohr zwischen dem Brennstoff und der Luft keine Durchwirbelung stattfindet,
sondern
sich flüssiger Brennstoff am unteren Teil des Vormischraumes ansammeln kann. Schließlich
waren Einrichtungen bekannt, bei denen eine Injektorevirkung ausgenutzt wird, durch
die an sich eine bessere Durchmischung stattfindet. Die injektierende Kraft wird
_bei diesen Einrichtungen jedoch nicht durch die Luft, 'sondern durch den Flüssigkeitsstrahl
erzeugt; aus diesem Grunde wird der Strahl erst verhältnismäßig spät und nur unvollständig
aufgeteilt, so daß auch hierbei noch Tropfen des flüssigen Brennstoffes austreten
können.
-
Die genannten Nachteile der bekannten Einrichtungen werden durch die
vorliegende Erfindung sämtlich beseitigt: Gegenstand der Erfindung ist ein Spritzvergaser
für gemischverdichtende Brennkraftmaschinen, bei dem der Brennstoff in einer Vorkammer
mit einem Teil der Ansaugluft vorgemischt wird. Die Erfindungsmerkmale bestehen
darin, daß diese Vorkammer zwei Einzelräume aufweist, in deren einem, und zwar dem
engeren Raum der Brennstoff mit der vor dem Drosselorgan abgenommenen Ansaugluft
vermengt und in deren anderem, weiterem Raum das Luft-Brennstoff-Gemenge mit weiterer,
und zwar hinter dem Drosselorgan abgenommener Ansaugluft innigst vermischt wird.
Die erste Kammer wird mit Vermengkammer, die zweite mit Mischkammer bezeichnet.
-
Weitere Erfindungsmerkmale sind aus der nachstehenden Beschreibung
und den zur Beschreibung gehörenden Zeichnungen ersichtlich. In den Zeichnungen
zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch einen Spritzvergaser nach der Erfindung, Fig.
2 einen Querschnitt durch die Einrichtung nach Fig. i gemäß Linie BI-B2 der Fig.
i, Fig.3 eine Seitenansicht auf die Ansaugleitung längs der Linie Dl D. der Fig.
i zeit abgenommenem Reglergehäuse, Fig. q. einen Teillängsschnitt durch eine abgeänderte
Ausführungsform der Vergasereinrichtung nach der Erfindung ähnlich der Einrichtung
nach Fig. i, Fig. 5 einen seitlichen Teillängsschnitt durch eine Vergasereinrichtung
nach der Erfindung längs der Linie Cl-C, der Fig. i.
-
Das in den Fig, i bis 5 im einzelnen beschriebene Ausführungsbeispiel
der Vergasereinrichtung nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus zwei Hauptteilen,
nämlich dem Ansauggehäuse A und dem Reglergehäuse B. Beide Teile bestehen vorzugsweise
aus Leichtmetall oder anderem verformbarem, insbesondere gießbarem Material.
-
Das Ansauggehäuse A ist an seinem Ansatzende mit Gewinde oder vorzugsweise
mit Flanschen (Fig. 3) versehen und wird derart an den Maschinenblock bzw. den Ansaugkrümmer
angebaut, daß er von der Ansaugluft bzw. von dem Ansauggemisch von oben nach unten
im Sinne der Fig. i durchströmt wird. Aus Gründen der Vereinfachung soll in der
weiteren Beschreibung der zylinderferne Eintrittsteil als der Oberteil und der zylindernahe
Gemischausgangsteil als der Unterteil des Ansauggehäuses bezeichnet werden. Der
Oberteil des Ansauggehäuses trägt die Luftzuführung, beispielsweise das Luftfilter.
Im Oberteil des Ansauggehäuses ist die übliche, beispielsweise durch ein Gestänge
mit dem Gaspedal eines Kraftfahrzeuges verbundene Drosselklappe i mittels in Seitenwandstutzen
ruhender Welle 2 drehbar gelagert.
-
Die Drosselscheibe ist in üblicher Weise in einem Längsschnitt der
Drossellclappenwelle eingesetzt und durch Schrauben festgehalten.
-
Etwas unterhalb seiner Mitte ist das Ansauggehäuse bei 3 nach innen
abgesetzt, so daß eine Verengung entsteht, die sich nach unten hin trichterförmig
auf den normalen Querschnitt erweitert, im Oberteil jedoch zylindrisch endet. Im
Oberteil dieser Verengung ist ein Trichter q. axial verschiebbar gelagert, dessen
konische Wände 5 an der Innenwand des weiten Oberteils des Ansauggehäuses A eng
anliegen. Der Trichter besitzt in seinem konischen Teil eine Mehrzahl von schräg
zu seiner Achse verlaufenden Bohrungen 6, die den Innenraum des Trichters mit dem
hinter der Trichterwandung liegenden Ringraum 7 verbinden. In dem in der Gehäuseverengung
3 gelagerten Halsteil 8 des Trichters ist ein unterbrochener Ringschlitz g eingefräßt,
der bei Trichterstellung- gemäß Fig. i durch die Innenwand der Gehäuseverengung
abgeschlossen ist. Unterhalb des Trichters ist ein auf einer Welle io befestigter
Exzenter ii angeordnet, der den Trichter q. in axialer Richtung zu heben und zu
senken vermag. Die Exzenterwelle io ist mit der Drosselklappenwelle 2 durch nicht
dargestellte Lenker od. dgl. kraftschlüssig verbunden.
-
Gegenüber der Exzenterwelle ist in der Wandverengung 3 ein Gemischzuführungsrohr
12 eingesetzt, das die Einspritzdüse eines normalen Vergasers ersetzt.
-
Eine in der Wandung' des Gehäuses A befindliche Bohrung 13 mündet
einerseits in den Ringraum 7 zwischen Trichterwand 5 und Verengung 3 und andererseits
in einen halbkreisförmigen Kanal 14 auf der linksseitigen Stirnfläche des Gehäuses
A, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Diese halbkreisförmige Rinne 1q. ist durch eine
Mehrzahl von Verbindungskanälen 15 mit einer zylindrischen Ausbohrung 16 in der
unteren Hälfte des Ansauggehäuses A verbunden, die einen Teil der Vormischkammer
nach der Erfindung darstellt. Am Boden dieser Mischkammer 16 befindet sich das weiter
oben erwähnte Gemischzuführungsrohr 12, dessen in die Kammer hineinragender flacher
Kopf mit einer Mehrzahl radialer Bohrungen 17 versehen ist.
-
Im Oberteil des Ansauggehäuses A ist fernerhin eine Schrägbohrung
18 angeordnet, die einerseits im Gehäuseinnern oberhalb der Drosselklappe i und
andererseits in der linksseitigen Stirnfläche des Ansauggehäuses endet (s. Fig.
i).
-
Im Unterteil des Ansauggehäuses A ist eine Rohrleitung ig eingesetzt,
die, wie in Fig. i strichpunktiert angedeutet ist, zu einer Bohrung im Reglergehäuse
B führt.
-
Das Reglergehäuse B weist drei Bohrungen zur Aufnahme von Ventilen
und die Zuführungs- und Verbindungsleitungen für die Ventilkammern auf, die im nachstehenden
näher beschrieben werden sollen.
-
Auf seiner gemäß Fig. i rechten Seite besitzt das Gehäuse B eine Ansatzstirnfläche,
die der linksseitigen
Stirnfläche des Ansauggehäuses A entspricht
und beim Zusammenbau mit dieser unter Zwischenfügung einer Abdichtungsscheibe mittels
Bolzen verschraubt wird. In der Ansatzstirnfläche befindet sich eine Bohrung 2o,
die zusammen mit der Mischkammer 16 im Ansauggehäuse A die Mischkammer nach der
Erfindung bildet. In den Boden der Ausbohrung 2o ist eine Vermengkammer 21 eingebohrt.
-
In der Nähe des Ansatzflansches befindet sich auf der Oberseite des
Gehäuses B eine Schrägbohrung 22, die sich an ihrem unteren Ende in eine engere
Bohrung 23 fortsetzt. Diese engere Bohrung mündet in die Vermengkammer 21. Der Oberteil
der Schrägbohrung ist mit Gewinde versehen, während das untere Ende der Bohrung
schwach konisch im Sinne eines Ventilsitzes ausgebildet ist. Eine Schrägbohrung
24 mündet einerseits im Oberteil der Stirnfläche des Gehäuses B und andererseits
im mittleren Teil der Bohrung 22. Die Bohrung 24 dient dazu, im zusammengebauten
Zustande die Leitung 18 im Teil A mit der Bohrung 22 im Teil B zu verbinden. Die
Bohrung 22 dient als Führung für ein federbelastetes Ventil 25,
das im Ruhezustande
die Leitung 23 abschließt. Der Schaft des Ventils 25 steht unter der Wirkung einer
Steuerkurve, beispielsweise eines an der Drosselwelle 2 befestigten Exzenters 26.
-
Auf der Oberseite des Gehäuses B ist fernerhin eine weitere Bohrung
27 für ein zweites, federbelastetes Ventil 28 vorgesehen, dessen Schaft unter dem
Einfluß eines ebenfalls auf der Drosselwelle 2 befestigten Exzenters 29 steht. Dieses
Ventil 28 regelt in weiter unten beschriebener Weise die Brennstoffzuführung.
-
Das Gehäuse B trägt fernerhin eine durchgehende Bohrung 3o, die beiderseits
durch Rohrnippel 31 und 32 abgeschlossen ist. Der oberseitige Rohrnippel 31 steht
einerseits durch die in Fig. i strichpunktierte Rohrleitung mit dem Rohrstutzen
1g im Unterteil des Ansauggehäuses A in Verbindung und dient andererseits als Führung
für einen freibeweglichen Ventilkörper 33. Der unterseitige Rohrnippel 32 ist mit
der Brennstoffzuleitung verbunden und bildet auf seiner Innenseite den konischen
Sitz für den Ventilkörper 33.
-
Zwischen den vorstehend beschriebenen drei Ventilräumen und der Vormischkammer
2o befinden sich folgende, in Fig. i und insbesondere Fig. 2 dargestellte Verbindungsleitungen:
In der Ebene der Vermengkammer 21 sind im Gehäusekörper B die sich kreuzenden und
miteinander in Verbindung stehenden Bohrungen 31, 32, 33, 34 und 35 vorhanden. Die
Bohrung31 verbindet die Ventilbohrung 30 mit der Bohrung 32, von der die
Bohrung 33 rechtwinklig abgeht. Die Bohrung 33 mündet andererseits in die auf der
anderen Gehäuseseite befindliche Bohrung 34, die in die rechtwinklig von ihr abgehende
Bohrung 35 mündet. Die Bohrung 35 ihrerseits mündet in die weiter oben beschriebene
Vermengkammer 2i, in die sie mit einem düsenartigen Kopf 36 etwas hineinragt. In
die Leitung 33 ist das obererwähnte Ventil 28 eingebaut.
-
Von der Leitung 32 zweigt fernerhin die Brennstoffleitung für den
Motorleerlauf ab. Diese Leerlaufleitung besteht aus dem Reinigungsfilterraum 37,
dem Bohrungspaar 38 im Gehäuse B bzw. Ansauggehäuse A, dem Verbindungskanal 39,
der Steigleitung 40 (Fig. 5) und der dicht unterhalb der Drosselklappe i in das
Ansauggehäuse mündenden, einstellbaren Leerlaufdüse 41 üblicher Bauart. Unterhalb
der Leerlaufdüse ist im Innern des Ansauggehäuses A ein unterhalb der Wandöffnungen
6 im Lufttrichter 4 trichterförmig zusammenlaufendes Leitblech 42 angebracht, das
ein Herablaufen des aus der Leerlaufdüse 41 austretenden Brennstoffes an der Gehäuseinnenwand
verhindert.
-
Die bei der fabrikatorischen Herstellung der Bohrungen entstehenden,
für die Brennstofführung unnötigen Endabschnitte sind in üblicher Weise verpfropft
oder durch Schrauben verschlossen. Im Sinne der Erfindung liegt es jedoch, in die
hinter dem Ventil 28 liegenden Kanäle oder Kanalabschnitte 33, 34 oder 35, die bei
laufender Maschine unter Unterdruck stehen, mit feinen Luftzuführungsbohrungen zu
versehen, um die Luft-Brennstoff-Vermischung zu erhöhen.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vergasereinrichtung ist die folgende:
Bei betriebsbereiter, stillstehender Maschine sind die Ventilbohrungen 30, die Kanäle
31, 32 und 33 (bis zum Ventil 28) und fernerhin die Leerlaufleitungen 37, 38, 39
und 4o bis zur Einspritzdüse 41 hin mit Brennstoff gefüllt. Die übrigen Brennstoffleitungen
sind leer. Die Drosselklappe i und die Ventile 25 und 28 sind geschlossen.
-
Beim Anlassen der Maschine entsteht bei geschlossener Drosselklappe
i im Unterteil des Ansauggehäuses, im Rohrstutzen i9 und damit oberhalb des Ventilschaftes
33 Unterdruck. Dadurch wird dieses Ventil 33 von seinem Sitz abgehoben und damit
die Brennstoffzuführung zum Vergaser geöffnet. Infolgedessen kann die Leerlaufdüse
41 den zum Anspringen der Maschine erforderlichen Brennstoff liefern. Das Leitblech
42 bewirkt dabei, daß aller aus der Leerlaufdüse austretender Brennstoff gleichmäßig
von der Leerlaufluft aufgenommen wird, so daß ein ganz ruhiger Leerlauf entsteht.
-
Bei unter Teillast laufendem Motor ist die Drosselklappe 1 unvollständig
und das mit der Drosselklappenwelle 2 über das Steuerelement 29 gekuppelte Durchlaßventil
28 in vorbestimmtem Ausmaß geöffnet. Infolgedessen wird der Brennstoff unter seinem
Förderdruck durch das Ventil 28 hindurch in den hinteren Teil des Kanals 33, in
die Kanäle 34 und 35 und schließlich aus der Düse 36 herausgespritzt. Zur gleichen
Zeit wird das mit der Drosselklappenwelle 2 über das Steuerelement 26 gekuppelte
Lufteintrittsventil 25 geöffnet. Infolgedessen wird Luft durch die Bohrungen 18,
22 durch das geöffnete Ventil 25 in die Vermengkammer 21 und von dort über die Vormischkammer
und die Gemischzuführungsleitung 12 in den Unterteil des Ansauggehäuses A eingesaugt.
Diese Luft reißt den aus der Düse 36 in die Vormischkammerbohrung 21 hineinspritzenden
Brennstoff mit sich mit und fördert ihn in feiner Verteilung in die Vormischkammer
2o.
-
Gleichzeitig bleibt infolge der düsenartig wirkenden Verengung 3 des
Ansauggehäuses im Bereich des konischen Teils 5 des Lufttrichters 4 ein höherer
Luftdruck als im zylindernahen, unteren Teil des Ansauggehäuses A bestehen. Infolgedessen
strömt die hier
befindliche Luft zum Teil durch die Trichterbohrungen
6, den Ringraum 7, die Bohrung 13, die halbkreisförmige Rinne 14 und die Tangentialbohrungen
15 in die Vormischkammer, in die sie infolge der vergleichsweise geringen Bohrungsquerschnitte
mit großer Geschwindigkeit eintritt. Infolge ihres praktisch tangentialen Eintritts
in die Vormischkammer entsteht eine im wesentlichen geregelte, spiralförmige Vermischung
zwischen dieser Ansaugluft und der aus der Vormengkammer 2i heraustretenden, brennstoffbeladenen
Primärluft. Dadurch vergast der Brennstoff bereits in dieser Vormischkammer praktisch
vollständig, was beispielsweise daran erkennbar ist, daß dieser Teil des Vergasers
im Betrieb außen beschlägt oder sogar vereist. Die Durchmischung des Luft-Brennstoff-Gemisches
wird weiterhin dadurch gefördert, daß das Gemisch beim Austreten aus der Vormischkammer
in den radialen Zuführungsdüsen 17 der Gemischzuführungsleitung 12 nochmals einer
Zwischenentspannung unterworfen wird, bevor es in den Unterteil des Ansauggehäuses
A und damit in den Zylinder gelangt.
-
Bei unter Vollast arbeitendem Motor sind die Brennstoff- undLuftbewegungsverhältnissedie
gleichen wie bei Teillast. Die Anordnung und Ausgestaltung der Steuerkurven 26 und
29 ist jedoch derart, daß bei völlig offener Drosselklappe i die Ventile 25 und
28 weniger offen als bei Teillaststellung der Drosselklappe sind. Die Reduzierung
der Brennstoffzuführung bei Vollast durch ein in Abhängigkeit von der Drosselklappenstellung
betätigtes Ventil ist an sich bekannt. Die Regelung der zum Einbringen des Brennstoffes
in die Vormischkammer dienenden Primärluft in Abhängigkeit von der Drosselklappenstellung
ist jedoch neuartig und Gegenstand der Erfindung. Durch diese gemeinsame Regelung
von Brennstoffzufuhr und Primärluft besteht die vorteilhafte Möglichkeit, die Menge
und Strahlintensität der Primärluft auf die Menge des jeweils zugeführten Brennstoffes
derart abzustimmen, daß das Luft-Brennstoff-Gemisch in jedem Fall in optimaler Verteilung
in die Vormischkammer eintritt. Durch die Verstellung der Drosselklappenwelle 2
auf Vollast wird gleichzeitig über einen nicht dargestellten Lenker die Exzenterwelle
io derart verstellt, daß der Exzenter ii den Lufttrichter 4 so weit anhebt, daß
der Ringschlitz g in vorbestimmtem Ausmaß von der Wandverengung 3 freikommt. Durch
diese Ringschlitzöffnung 9 wird die Kammer 7 mit dem Innenraum des Trichters
und weiterhin mit dem Unterteil des Ansauggehäuses A verbunden, wodurch sich der
Überdruck in diesem Ringraum 7 und in den damit verbundenen Kanälen 13, 14
und 15 verringert, so daß die Menge der in die Kammer 16 eintretenden Wirbelluft
entsprechend verringert wird. Diese Verringerung wird durch geeignete Ausgestaltung
des Exzenters i i und der Querschnitte der Luftleitungen so abgestimmt, daß das
Brennstoff-Luft-Mischverhältnis in d: r Vormischkammer praktisch konstant bleibt.
-
Die in Fig.4 dargestellte Ausführungsform der Vergasereinrichtung
nach der Erfindung ist für höhere Mengenleistungen bestimmt. Hier dient ein zusätzliches
Wirbelorgan, nämlich ein möglichst reibungsfrei, beispielsweise auf Spitzen gelagertes
Flügelrad 42 zur Verstärkung der Durchmischung.
-
Das im vorstehenden beschriebene Vergasermodell stellt nur eine von
vielen möglichen Ausführungsform2n des grundsätzlichen Erfindungsgedankens dar und
soll daher nicht als schutzumfangbegrenzende Erfindungserläuterung betrachtet werden.
-
Die dargestellte Ausführungsform zeigt jedoch das Erfindungsmerkmal,
daß der flüssige Brennstoff nicht, wie bisher üblich, in flüssiger Form in das Ansauggehäuse
eingeführt wird und daher nur wenig Zeit zur Vernebelung bzw. Verdampfung besitzt,
ehe das Luft-Brennstoff-Gemisch in den Verbrennungsraum eintritt, sondern daß er
zunächst auf vergleichsweise engem Raum mit einer geringen Menge primärer Mischluft
vermischt, in bereits weitgehender Vernebelung und Vergasung in einer Vormischkammer
unter strömungstechnisch günstigen Bedingungen mit einer weiteren Teilluftmenge
unter praktisch vollkommener Vergasung vermischt wird und erst in diesem Zustande
in die zylindernahen Teile des Ansauggehäuses gelangt.
-
Die dargestellte Ausführungsform zeigt weiterhin unter anderem den
konstruktiv günstigen Erfindungsgedanken, daß die Vormischkammer derart auf zwei
Bauteile verteilt wird, daß die gebogenen bzw. tangential gerichteten Luftkanäle
mit einfachen Bearbeitungsmitteln, beispielsweise durch Fräsbearbeitung einer Planfläche,
hergestellt werden können. Die gleiche Maßnahme kann für die Herstellung des Kanalsystems
31 bis 38 im Reglerkörper B angewendet werden, indem man den Reglerkörper in der
Mittelebene dieser Kanäle aufteilt. In diesem Fall können beispielsweise die Abschlußschrauben
für die Kanaldurchbohrungen fortfallen und die Kanäle strömungsgünstig geführt werden.
-
Im Sinne der Erfindung liegt es auch, zwecks einwandfreier Verteilung
größerer Brennstoffmengen besondere Mischvorrichtungen für Primärluft und Brennstoff
im Bereich der Vermengkammer 2i vorzusehen. Beispielsweise könnte in die entsprechend
erweiterte Bohrung ein Futter eingesetzt werden, das eine Ringmischdüse an sich
bekannter Bauart oder ähnliche Einrichtung aufweist.
-
Es ist fernerhin möglich, an Stelle des durchbohrten Lufttrichters
4 andere Vorrichtungen zur Abtrennung und Einregelung der zur Vormischung dienenden
Ansaugluft zu verwenden. Beispielsweise könnte in der Wandung des Ansauggehäuses
A ein mit der Leitung 13 in Verbindung stehendes Ringventil eingebaut werden, das
urfiter dem steuernden Einfluß der Drosselklappenwelle 2 steht.
-
Es ist andererseits auch möglich, den Lufttrichter 4 durch ein Steuerelement,
beispielsweise eine Zugstange od. dgl., zu beeinflussen, die direkt unter dem Einfluß
der Drosselklappenwelle 2 steht. Hierbei fallen Exzenterwelle io und Exzenter ii
fort.
-
Im Sinne der Erfindung liegt es fernerhin, die zur Vormischung dienende
Luft anzuwärmen, um den Verdampfungseffekt zu erhöhen und gleichzeitig die thermischen
Verluste der Maschine zu verringern. Zu diesem Zwecke können beispielsweise die
Wandungen der Vergaserteile mit Kanälen versehen sein,
die mit den
Kühlmittelkanälen oder dem Auspuff der Brennkraftmaschine in Verbindung stehen.
Derartige Vorwärmeeinrichtungen für die Absaugluft sind an sich bereits bekannt.
-
Bei Verwendung der Vergasereinrichtung nach der Erfindung bei großräumigen
oder vielzylindrigen Brennkraftmaschinen werden vorzugsweise zwei oder mehr Vormischkammern
mit den zugehörigen Regeleinrichtungen verwendet. Beispielsweise kann zu beiden
Seiten eines Ansauggehäuses A je ein Reglergehäuse B der vorstehend beschriebenen
Bauart angeflanscht werden. Die Gemischzuführungsdüsen 12 werden dabei vorzugsweise
nicht gleichachsig, sondern zueinander höhenmäßig oder radial versetzt, um einerseits
schädlichen Gegenstau zu verhindern und andererseits einen zusätzlichen Wirbeleffekt
im Ansauggehäuse hervorzurufen.
-
Das weiter oben beschriebene Abschlußventil33 für die Brennstoffzuführungsleitung
ist vor allem für Vergaser geeignet, die mit unter Druck oder Schwerkraft stehendem
Brennstoff, also durch sogenanntes Fallbenzin, gespeist werden. Bei zwangsläufiger
Brennstofförderung mittels Pumpe kann dieses Ventil fortfallen.
-
Versuche mit Vergasereinrichtungen nach der Erfindung haben unerwartet
günstige Ergebnisse gezeigt. Beispielsweise wurde unter behördlicher Kontrolle festgestellt,
daß ein 31/21-Sechszylinder-Ottomotor, der in einen schweren Gebrauchslastwagen
eingebaut war, mit einem Vergaser nach der Erfindung 261 Brennstoff auf Zoo km verbrauchte,
während derselbe Motor bei Speisung durch andere, bekannte Hochleistungsvergaser
zwischen 36 und q.21 Brennstoff für die gleiche Wegstrecke benötigte. Außerdem konnte
mit dem gleichen Fahrzeug an Stelle der von der Fabrik für normale Vergaser angegebenen
Höchstgeschwindigkeit von 9o bis ioo km auf der Autobahn mühelos in Dauerfahrt eine
Höchstgeschwindigkeit von 125 km erreicht werden.
-
In weiteren Versuchsreihen wurde festgestellt, daß die vorerwähnten
günstigen Ergebnisse auch mit solchen minderwertigen, schweren Brennstoffen erzielbar
sind, die bei Verwendung normaler Vergasertypen ungenügend klopffest sind.
-
Die günstigsten Vergasungs- bzw. Vernebelungseigenschaften des Vergasers
nach der Erfindung wirken sich fernerhin besonders bei der Verwendung von Brennstoff-Schmieröl-Gemischen,
wie sie für den Betrieb von Zweitaktmotoren üblich sind, vorteilhaft aus. Versuche
haben ergeben, daß die bei solchen Gemischbrennstoffen häufig auftretenden Rußfahnen
in den Auspuffgasen fortfallen.