DE663460C - Verfahren zum Aufschliessen von Rohphosphat - Google Patents

Verfahren zum Aufschliessen von Rohphosphat

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DE663460C
DE663460C DEK133159D DEK0133159D DE663460C DE 663460 C DE663460 C DE 663460C DE K133159 D DEK133159 D DE K133159D DE K0133159 D DEK0133159 D DE K0133159D DE 663460 C DE663460 C DE 663460C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B13/00Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials
    • C05B13/02Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials from rock phosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Aufschließen von Rohphosphat In den Rohphosphaten, Phosphoriten, Phosphatkreiden o. dgl. liegt die Phosphorsäure in Form von Verbindungen der Apatitgruppe vor. Unter Apatit wird dabei eine Gruppe von Calciumphosphatverbindun,gen verstanden, die nach ihrer Basizität zwischen dem drei- und vierbasischen Calciumphosphat liegen und deren Bildung durch geringe Gehalte von Fluor, Chlor, Hydroxyl, Carbonat usw. bedingt wird. Die Überführung dieser an sich sehr schlecht löslichen Verbindungen in brauchbare Düngemittel hängt davon ab, daß diese Bestandteile, wie Fluor usw., möglichst restlos entfernt werden.
  • Es ist bereits bekannt, äaß durch Erhitzen des Phosphates mit kieselsäurehaltigen Zuschlägen ohne Zusatz von Alkali auf Temperaturen über iooo° Fluor entfernt wird. Für die technische Durchführung dieses Verfahrens ist vorgeschlagen worden, einen rotierenden Zementofen zu benutzen. Es hat sich aber herausgestellt, @daß diese Maßnahme praktisch nicht zu dem gewünschten Erfolg führt. Vermischt man nämlich Rohphosphat (Flori.da-Pebble-Phosphat mit 30,7 % P205) mit Silbersand und erhitzt die Mischung in einem mit Öl beheizten Drehrohrofen (7,5 m lang, 0,7 m lichte Weite) bis auf 1q.50°, wobei man auf i t Rohphosphat 30o kg Silbersand verwendet, so zeigt eine nach längerer Betriebszeit vom Ofenaustrag entnommene Probe nur eine relative Zitronensäurelöslichkeit von 443 0/0, während die Zitratlöslichkeit praktisch o ist. Ein technisch ausreichender Aufschl.uß hat also nicht stattgefunden.
  • Dieser Befund ist durchaus überraschend, weil an sich ähnliche Verflüchtigungsreaktionen, wie z. B.- die Verflüchtigung von Schwefel aus Gips zur Herstellung von Schwefelsäure unter gleichzeitiger Gewinnung von Zement oder die Verflüchtigung von Metallen, insbesondere Zink, nach dem sogenannten Wälzverfahren, in derartigen Ofen glatt verlaufen und eine vollständige Austreibung der flüchtigen Bestandteile erzielt wird.
  • Die Erfindung beruht nun auf der neuen Erkenntnis, daß das Gleichgewicht zwischen fester und gasförmiger Phase ungewöhnlich urigünstig für die Fluoraustreibung liegt. Schon bei Anwesenheit kleiner Fluormengen im Gas und bei Temperaturen, die nur wenig unter der Aufschlußtemperatur liegen, tritt eine Umkehrung der Aufschlußreaktion ein. Im technischen Drehrohrofen, wie überhaupt immer im kontinuierlichen Betrieb, sind nun die Bedingungen für eine solche Umkehr der Aufschlußreaktion zwangsläufig gegeben. Die Verhältnisse liegen hier so, daß die aus der heißesten Zone abziehenden fluorhaltigen Gase möglichst eng mit dem noch auf niedrigerer Temperatur befindlichen Aufschlußgut in Berührung kommen. Der Bodenkörper kann daher jetzt bei den mittleren Temperaturen nur weniger Fluor abgeben als bei Berührung mit einem fluorfreien Gas, und schließlich wird bei noch niedrigeren Temperaturen sogar Fluor aus - dem Gas in das feste Gut übergehen. Auf. diese Weise wird die Entfernung des Fluors,insbesondere bis zu den erforderlichen niedrigen Gehalten von etwa o,1 °/o und darunter, verhindert. Damit erklärt sich der Mißerfolg der bisherigen Versuche zum Aufschluß des Rohphosphats im technischen Maßstab.
  • Um zu beweisen, daß diese Vorgänge tatsächlich auftreten, und um ihre Auswirkung auf den Aufschluß noch weiter zu erläutern, seien folgende Versuche angeführt: z. In einem normalen Zementdrehrohrofen (4o m lang, 2,2o m lichte Weite) wurde ein Rohphosphat zusammen mit kieselsäurehaltigen Zuschlägen erhitzt. Die Ausgangsmischung enthielt 1,5, °1a Fluor. Nach wenigen Stunden Betriebszeit wurde aus der am Aufgabeende des Ofens befindlichen Staubkammer eine Probe entnommen. Sie enthielt 2,8 °/o Fluor. Man siena also sehr deutlich, daß schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit eine sehr erhebliche Fluorrückaufnahme eingetreten war.
  • 2. Im Laboratorium wurden in einem Porzellanrohr das Fluor aus Rohphosphat durch Erhitzen auf Temperaturen von iooo bis 45o° bei gleichzeitigem Durchblasen von feuchter Luft ausgetrieben. Die so entstehenden fluorhaltigen Gase strichen im gleichen Rohr über eine gleich große Probe des gleichen Rohphosphates, die sich bei verschiedenen Temperaturen befand. Bei Zimmertemperatur hat sich innerhalb einer Stunde der Fluorgehalt der zweiten Probe von 3,04 °/o auf 5,83 % erhöht, d. h. fast alles in der ersten Probe ausgetriebene Fluor ist in der zweiten wieder aufgenommen worden. Befand sich die zweite Probe bei 5oo°, so erhöhte sich der Fluorgehalt auf 4,77 °(o.
  • Die Rückaufnahme des Fluors durch das Rohphosphat ist nun besonders deswegen für den Aufschluß hinderlich, weil die sich dabei bildenden fluorhaltigen Verhsndungen eine ausgezeichnete FluBmittelwirkung besitzen, d. h. der Schmelzpunkt des Aufschlußgutes sinkt durch die Fluoraufnahme stark ab, so daß an der Oberfläche des Aufschlußgutes eine Schmelze entsteht, die das Austreten von fluorhaltigen Gasen überhaupt verhindert. Durch die Rückaufnahme des Fluors. wird also die Aufschlußreaktion an sich gehemmt oder vollständig zum Stillstand gebracht. Für den Drehrohrofen bedeuten die geschilderten Vorgänge eine besondere Erschwerung, weil in diesen Öfen der Betrieb vollständig gestört wird, wenn das Gut teilweise schmilzt. Es bilden sich dann große Ansätze oder Klumpen, die in kurzer Zeit den Ofen verstopfen. Bei dem unter r. geschilderten Versuch mußte aus diesem Grund der Versuch schon nach wenigen Stunden abgebrochen werden.
  • Biese der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Erkenntnisse von den, besonderen Verhältnissen, die durch das Gleichgewicht zwischen Rohphosphat und fluorhaltigen Gasen bei höherer Temperatur beim kontinuierlichen Betrieb entstehen, sind völlig neu. Es ergibt sich daraus die Aufgabe, den Aufschluß des Rohphosphats im technischen Maßstab und kontinuierlichen Betrieb so durchzuführen, daß eine Umkehr der Aufschlußreaktion verhindert wird. Dies geschieht gemäß der Erfindung in der Weise, daß beim Erhitzen des Rohphosphats mit kieselsäurehaltigen Zuschlägen auf Temperaturen über rooo° im Drehrohrofen das Aufschlußgut und die Heizgase .im Gleichstrom durch den Ofen hirndurchgeführt werden.
  • Die Bildung der flüchtigen Fluoride hängt naturgemäß von einer Anzahl von Faktoren ab, wie von der Größe der Oberfläche des Reaktionsgutes und von der innigen Vermischung desselben mit Zuschlagstoffen. Auch ist es schon bekannt, daß die Fluoraustreibung vom Wasserdampfgehalt der Gase in gewissem Umfange abhängig ist. Die Zuführung von Wasserdampf kann daher zweckmäßig sein.
  • Für besondere Zwecke können auch andere bekannte Zuschlagstoffe, wie Kalk, dem Reaktionsgemisch beigefügt werden.
  • Als feuerfestes Futter für derartige Öfen verwendet man am zweckmäßigsten das zur Reaktion .gelangende Rohphosphat selbst bzw. ein solches, das in seiner Zusammensetzung dem Reaktionsprodukt möglichst ähnlich ist. Zur Erzielung einer -möglichst geringen Porosität kann es zweckmäßig ,sein, dieses Futter vor Beginn der eigentlichen Reaktion innerhalb oder außerhalb des Ofens bis zur Sinterungstemperatur zu brennen.
  • Der besondere Fortschritt der vorliegenden Erfindung gegenüber den bekannten Verfahren besteht darin, daß es zum erstenmal gelungen ist, ohne Anwendung der im Großbetrieb sehr teueren Alkalien, lediglich durch Erhitzen von Phosphatgestein mit Sand oder ähnlichen praktisch wertlosen Stoffen, ein Phosphat zu erzielen, in welchem die Phosphorsäure vollkommen .in eine für die Pflanzen verwertbare Form übergeführt ist. Die Phosphorsäure des nach dem neuen Verfahren gewonnenen Erzeugnisses ist sowohl in Zitronensäure als auch in Ammonzitratlösung nahezu vollständig löslich. Der Gehalt an Fluor, Chlor und ähnlichen Stoffen läßt sich bis auf solche geringen Beträge herabdrücken, daß keine Apatitbildu ng mehr eintreten kann. Dabei benötigt das Verfahren zu seiner Durchführung keineswegs ungewöhnlich lange Reaktionszeiten. Das Verfahren gestattet die Aufarbeitung gerade auch solcher Phosphate, die besonders reich an Kieselsäure und Fluor sind und daher bisher als besonders minder-. wertig galten. Unter Verwendung dieser minderwertigen Ausgangsstoffe wind also gemäß der Erfindung mit billigen Mitteln innerhalb kürzester Zeit ein hochwertiger Düngestoff erzielt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCIr: Verfahren zum Aufschließen von Rohphosphat durch Erhitzen mit kieselsäurehaltigen Zuschlägen auf Temperaturen über iooo° im Drehrohrofen unter Entfernung von Fluor, Chlor u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß .das Aufschlußgut und die Heizgase im Gleichstrom durch den Ofen hindurchgeführt werden.
DEK133159D 1934-02-10 1934-02-10 Verfahren zum Aufschliessen von Rohphosphat Expired DE663460C (de)

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