DE683849C - Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatduengemittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatduengemittels

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DE683849C
DE683849C DEC53675D DEC0053675D DE683849C DE 683849 C DE683849 C DE 683849C DE C53675 D DEC53675 D DE C53675D DE C0053675 D DEC0053675 D DE C0053675D DE 683849 C DE683849 C DE 683849C
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Germany
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sulfur dioxide
phosphate fertilizer
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DEC53675D
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Inventor
Dr Hans Huber
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Hoechst AG Werk Kalle Albert
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Chemische Werke Albert
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B13/00Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials
    • C05B13/02Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials from rock phosphates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatdüngemittels Das Patent 681644 hat ein Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatdüngemittels zum Gegenstand, wobei Rohphosphat mit solchen Mengen Calciumsulfat, daß auf i Gewichtsteil P,0, 4 bis g Teile Ca S04 (Anhydrit)' verwendet werden, unter Zuschlag von Kieselsäure und Kohle höchstens auf Sintertemperaturen erhitzt wird. Es entweicht ein S 02 haltiges Abgas, und es hinterbleibt ein P2 05 haltiger Rückstand, der leicht löslich ist. Bei der Durchführung des Verfahrens hat sich jedoch gezeigt, daß die Konzentration der schwefligen Säure in den Abgasen sehr niedrig wird, wenn durch Brenntemperatur und Brenndauer auf ein S 03 freies und völlig leicht lösliches Phosphat hingearbeitet wird. Bei der Verwendung von Gips mit stark fluorhaltigen Rohphosphaten ist die Gewinnung von Schwefelsäure aus den stark verdünnten Abgasen kaum noch lohnend. Es ist bekannt, diese Fluoraustreibung mit Wasserdampf zu beschleunigen, aber auch das die SO,-Konzentration herabsetzende Wasser ist in diesem Fall auf die Schwefelsäuregewinnung von schädlichem Einfluß.
  • Überraschenderweise hat sich nun nach der vorliegenden weiteren Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents gezeigt, daß bei der Verarbeitung von fluorhaltigen Rohphosphaten der Prozeß der Schwefeldioxydgewinnung fast vollständig von dem Prozeß der Phosphatdüngemittelgewinnung getrennt werden kann; die S02-Austreibung aus dem Gips geht bei niedrigerer Temperatur von iooo bis 400' viel schneller und vollständiger vonstatten als die Fluoraustreibung. Dabei ist es selbstverstdlich notwendig, zur Erleichterung der Gip'`R"# setzung auch noch Kohlenstoff zur Ausga, mischung hinzuzusetzen. Auf diese Weise "1 lingt es z. B., im Drehrohrofen das Gemisch von Calciumsulfat, Fluorapatit, Kieselsäure und Kohle mit einem so geringen Aufwand an Wärmeenergie umzusetzen, daß die Konzentration der schwefligen Säure in den Abgasen durchaus den normalen Anforderungen zu deren Verarbeitung auf Schwefelsäure in einer Kontaktanlage entspricht. Das auf diese Weise bei niedrigerTemperaturmiteinem geringen Wärmeaufwand fast völlig von SO, befreite Glühprodukt, das noch einen Teil des das Glühphosphat nicht völlig leicht löslich machenden Fluors enthält, verläßt das Drehrohr und fällt in ein zweites Drehrohr, das ausschließlich der Fluoraustreibung dient; diese wird in der bekannten Weise mit Wasserdampf und einer Beheizung im Gleichstrom usw. bei Temperaturen von etwa 400' bewerkstelligt. Das auf diese Weise in der zweiten Stufe des Glühprozesses bei erhöhter Temperatur gesinterte Glühphosphat enthält die Phosphorsäure in einer weitgehend ammoncitratlöslichen Form.
  • Selbstverständlich ist die Durchführung dieses Verfahrens nicht auf Drehrohröfen beschränkt. Vielmehr ist jeder Glüh- und Sinterofen dazu geeignet, insbesondere solche Sinteröfen, die nach dem sog. Saugzugverfahren arbeiten und wieder durch eine eigene Konstruktion eine Trennung der Abgase in einen SO,-reichen und in einen SO.,-armen Teil gestatten. Auch ist es möglich, das Verfahren in einem einzigen Drehrohrofen auszuführen, wenn derselbe nur so konstruiert ist, daß die beiden Stufen des Glühens unabhängig voneinander sind.
  • Es sind zwar schon mehrfach Vorschläge gemacht worden, um Phosphate oder phosphathaltige Mischungen in zwei voneinander unabhängigen Stufen zu erhitzen. Von allen diesen Verfahren unterscheidet sich das Vorliegende besonders dadurch, daß die zu glühende Ausgangsmischung von einer ganz anderen Zusammensetzung ist; es ist nirgends bekannt, eine Ca S 04 haltige Rohphosphatmischung einem zweistufigen Erhitzungsprozeß zu unterwerfen. Demgemäß wird auch nirgends während der ersten -Phase des Glühprozesses wesentlich ein SO2-Abgas neben einem SO,-armen und nur wenig leicht löslichen Rückstand gewonnen. Auch die Zusammensetzung des erfindungsgemäß hergestellten Fertigprodukts ist infolgedessen grundsätzlich von den bekannten, in zwei Erhitzungsstufen hergestellten Düngemitteln verschieden. Es ist besonders darauf hinzuweisen, daß die erste Stufe des erfindungsgemäßen Glühaufschlusses wesentlich eine Phase der Abgasgewinnung darstellt, in der Temperaturen von iooo bis z400° angewandt werden, um eine weitgehende S 02-Austreibung zu bewerkstelligen ; eine Fluoraustreibung findet bei diesen 'Temperaturen kaum oder nur wenig statt. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, bei denen schon in der ersten Phase des Glühprozesses eine weitgehende Fluoraustreibung bewerkstelligt wird, findet gemäß vorliegender Erfindung die Fluoraustreibung und damit die Überführung des Glühprodukts in ein leicht lösliches Phosphatdüngemittel erst in der zweiten Stufe statt.
  • Im Anschluß an bekannte Verfahren war es auch nicht zu erwarten, daß ein im Vergleich zu der bekannten Zementherstellung (auch Gips, Kohle und Ton) geringer Überschuß an Calciumsulfat in der Ausgangsmischung notwendig ist, um dieselbe Konzentration der schwefligen Säure in den Abgasen zu erzielen, wie in den Abgasen der genannten Zementgewinnung aus Gips. Die überraschend hohe SO,-Konzentration ist aber erfindungsgemäß darauf zurückzuführen, daß der Überschuß an Säurebildnern, im vorliegenden Fall der Zusatz an P,0" und das niedrige Ca0: Si02-Verhältnis, die Zersetzung des Calciumsulfats wesentlich erleichtert und die aufzuwendende Wärmeenergie erniedrigt.
  • Ausführungsbeispiel _2o Teile aus wasserfreien, Ton und Kieselsäure enthaltenden 85 %igen Calciumsulfats, 8 Teile Kolaapatit mit 390/, P,0, und z Teil Koks werden in fein gemahlenem Zustand gemischt und im Drehrohr auf z3oo bis 400' erhitzt. Die Konzentration der schwefligen Säure in den Abgasen beträgt 4% bei fast gleich hohem Sauerstoffgehalt der Abgase. Das kaum gesinterte Glühphosphat selbst fällt in ein darunter aufgestelltes Drehrohr und wird hier im Gleichstrom unter Einleiten von Wasserdampf weitererhitzt: das das erste Drehrohr mit nur geringem S 03 Gehalt und einer im Durchschnitt 55 o/oigen relativen Citronensäurelöslichkeit verlassende Produkt hat nach der Erhitzung im zweiten Drehrohr einen Gesamt-P205-Gehalt von i6,5°/0 und einen citronensäurelöslichen P,0,-Gehalt von 15,96°/o; mithin beträgt die relative Citronensäurelöslichkeit 96,3"/,. Der Gehalt an ammoncitratlöslicher Phosphorsäure beträgt 15,i o/o entsprechend einer relativen Ammoncitratlöslichkeit von gio/o.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatdüngemittels nach Patent 681644, dadurch gekennzeichnet, daß der Glühaufschluß in zwei Stufen derart durchgeführt wird, daB in der ersten Stufe durch Erhitzen bei einer Temperatur zwischen iooo bis 1400' in der Hauptsache Schwefeldioxyd ausgetrieben, das der --Schwefelsäurefabrikation zugeführt wird, und ein Rückstand von nur geringer Löslichkeit der Phosphorsäure er-: zielt wird, worauf man in der zweiten Stufe das weitgehend vom Schwefeldioxyd befreite Glühprodukt in einem anderen Ofen bei einer Temperatur von etwa 1400' weiterglüht, wobei das schwefeldioxydarme Abgas nicht auf Schwefelsäure verarbeitet und ein Phosphatdüngemittel von hoher Löslichkeit gewonnen wird.
DEC53675D 1938-02-09 1938-02-09 Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd unter gleichzeitiger Gewinnung eines Phosphatduengemittels Expired DE683849C (de)

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