DE498662C - Verfahren zur Herstellung von Gluehphosphaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gluehphosphaten

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DE498662C
DE498662C DER72927D DER0072927D DE498662C DE 498662 C DE498662 C DE 498662C DE R72927 D DER72927 D DE R72927D DE R0072927 D DER0072927 D DE R0072927D DE 498662 C DE498662 C DE 498662C
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DE
Germany
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annealing
production
fluorine
mixture
phosphoric acid
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Expired
Application number
DER72927D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Brenek
Dr Fritz Rothe
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Kali Chemie AG
Original Assignee
Kali Chemie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B13/00Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials
    • C05B13/02Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials from rock phosphates

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Glühphosphaten Bei der Herstellung von Phosphorsäure enthaltenden Düngemitteln bedient man sich heute zweier Methoden, um die Phosphorsäure der natürlichen Phosphorite in eine für .die Pflanzen leicht aufnehmbare Form überzuführen. Die-erste besteht darin, daß man die Phosphorite mit Schwefelsäure aufschließt und die Phosphorsäure in eine wasserlösliche Form überführt. Die zweite Methode bedient sich eines Glühprozesses unter Verwendung von Alkaliverbindungen im Verein mit Kieselsäure, Kalk und alkalihaltigen Gesteinen als Aufschlußmittel. Sie führt zu Produkten, welche. die Phosphorsäure in zitronensäure- oder citratlöslicher Form enthalten. Von besonderem Interesse sind in letzter Zeit die Methoden zur Herstellung von Glühphosphaten mit citratlöslicher Phosphorsäure geworden, wobei unter Citratlöslichkeit Löslichkeit in ammoniakalischer Citratlösung nach P e t e r m a n n verstanden ist, weil sich herausgestellt hat, daß diese Form der Phosphorsäure der wasserlöslichen Phosphorsäure des Superphosphates in der Wirkung nahekommt.
  • Von den vielen vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung von Glühphosphaten haben aber nur wenige Eingang in die Praxis gefunden, weil entweder ein genügender Aufschluß der Phosphorsäure nicht erzielt wurde oder der Glühprozeß Temperaturen erforderte, denen kein keramisches Ofenmaterial auf die Dauer widerstand (vgl. z. B. B r ä. u e r - D' A n s, Fortschritte in der anorganisch - chemischen Industrie, Bd. I, 2. Teil, S. 2266 und 2270.
  • Erst neuerdings ist es gelungen, Verfahren zu finden, die es gestatten, die Phosphorsäure von Phosphoriten praktisch vollständig in die citratlösliche Form überzuführen unter Anwendung einer Mindestmenge an Aufschlußstoffen bei Temperaturen, die eine Zerstörung des Ofenmaterials ausschließen. Bei diesen neuen Verfahren werden alle an dem Glühprozeß beteiligten Stoffe in bestimmten molekularen Mengen angewandt. Die für den Aufschlußprozeß günstigsten Temperaturen liegen bei etwa i ioo bis i 2oo° C.
  • Aber auch diesen Verfahren haften noch Übelstände an, welche insbesondere darin bestehen, daß trotz der verhältnismäßig niederen Temperaturen bei dem Aufschlußprozeß die Reaktionsmischung stark zusammenfrittet oder gar zusammenschmilzt und die praktisch völlige Ammoncitratlöslichkeit der Phosphorsäure nicht erreicht wird, indem bei diesen Verfahren Sintertemperatur und Schmelztemperatur der Mischung nahe beieimnderliegen. Eingehende Untersuchungen haben nun ergeben, daß diese Erscheinung auf den Gehalt an Fluorcalcium der als Ausgangsmaterial verwendeten Phosphorite zurückzuführen ist: Übersteigt die berge -des Fluorcalciums etwa 2 °/b; so ist hierbei" durch= @-weg mit Sehinelzen oderstarkem -Znsaminen=-fritten derartiger Mischungen und ungenügender Citratlöslichkeit der Phosphorsäure zu rechnen. Solche Mischungen schmelzen bereits bei Temperaturen von etwa 1 0500 C, und es ist sehr schwierig, nachdem einmal Schmelze eingetreten ist, den Aufschlußprozeß zü Ende zu führen.
  • las ist nun aus einem älteren -Verfahren wohl eine bestimmte, aus Phosphat; Phonolith und Kaliummagnesiumcarbonat bestehende Mischung bekannt "geworden; bei welcher der Sinterpunkt vom- Schmelzpunkt etwa um 400' C, also so weit auseinander liegt, daß mit der Gefahr, des Schmwlzens bei der Durchführung des Glühprozesses kaum zu rechnen ist. Wie indessen bei diesem Verfahren besonders hervorgehoben wird, ist das Verhalten einer derartigen Mischung eine spezifische Eigenalt derselben und stellt daher eine Ausnahme dar.
  • Die Erfinder vorliegenden Verfahrens haben zwar in einem anderweitig - beschriebenen Verfahren bereits einen Weg angegeben, um die aufschlußhemmende Wirkung des Fluorcalciuins aufzuheben. Nach diesem Verfahren wird der Aufschluß in Gegenwart von Wasserdampf durchgeführt. Bei der Durchführung desselben im Großbetriebe hat sich aber gezeigt, daß häufig Schmelzen oder Fritten der Reaktionsmischung eintritt. Als Ursache hierfür wurzle erkannt, daß der Fluorcalciumgehalt der Mischung in dem Augenblick des Erreichens der eigentlichen Aufschlußtemperatur noch so hoch war, daß die ungünstige Wirkung des Fluorcalciums sich bemerkbar machen konnte.
  • Auch Maßnahmen. derart, wie sie bei einem anderen Verfahren vorgesehen sind, und wobei die aus der Heizkohle stammenden schwer verbrennlichen und mineralischen Bestandteile der Gase vor dem Eintritt in den Heizrauni abgeschieden werden, vermögen nicht zu verhindern, daß der Fluorgehalt der Phosphate den Schmelzpunkt der Mischungen bis zurr Sinterpunkt oder in die Nähe desselben herabdrückt. .
  • Weitere eingehende Forschungen haben ergeben, daß die Reaktionsmischung in dem Augenblick, wo sie die Temperatur von etwa i ooo° C erreicht, nicht mehr als etwa 1 °/o Fluor, entsprechend 2 % CaF2, enthalten darf, wenn Schmelzen oder Zusammenfritten vermieden werden soll.
  • Man muß daher den Glühprozeß so leiten, daß aus der Reaktionsmischung bei Temperaturen unterhalb i ooo° C der größte Teil des Fluors ausgetrieben wird, so daß sie nicht mehr als rund 1 °/o Fluor enthält. - . Alsdanrxerfolgt die Erhitzung auf die eigentliche Aufschlußtemperatur. Es genügt hierfür eine Temperatur von etwa i ioo bis i 20o° C. Ein Erhitzen. auf- höhere Temperaturen beeinträchtigt den Aufschiußprozeß alsdann nicht, da nach der Entfernung der Hauptmenge des Fluors die Gefahr des Schmelzens nicht mehr besteht. Die Zeit, die für die Austreibung des Fluors notwendig ist, ist wesentlich größer als die Zeit für den Aufschluß. Die Abspaltung des Fluors erfolgt teils als Alkalifluorid, teils als Siliciumfluorid oder Flußsäure. 'Durch Anwendung von Wasserdampf kann man die Geschwindigkeit derselben nicht unbeträchtlich erhöhen, wie bereits in dein obenerw ähnten anderweitig beschriebenen Verfahren angegeben wurde Doch ist es in jedem Falle vorteilhaft und gewährleistet ein sicheres Arbeiten im Großbetriebe, wenn der Glühprozeß in der oben angegebenen Art in zeitlicher Trennung der Erhitzungsperioden durchgeführt wird.
  • Bei der Durchführung des Glühprozesses z. B. im Drehofen ist es daher notwendig, die Flammenführung derart zu leiten und zu regulieren, daß etwa 1/4 der Länge des Ofens auf die Aufschlußtemperatur von etwa 1 Zoo bis i i50° C erhitzt wird und etwa 2/4 auf Temperaturen von etwa 80o bis i ooo° C, während im letzten Viertel bis zum Austritt .der Feuergase die Vorwärmung und Vor-. erhitzung der Beschickung erfolgt. Ausführungsbeispiele i. Zur Verwendung gelangte ein Constantinephosphat von folgender Zusammensetzung: .P205 3045 %, Ca0 49,17 F 4,120/0, Si02 0,52%, A120g+Fe20g 0,42 %.
  • ioo Teile dieses Phosphates wurden nach dem Verfahren des Patentes 481 177 mit 23 Teilen. calcinierter Soda und 12,5 Teilen fein gemahlenem Quarzsand gemischt. Die Mischung wurde in einem Flammenofen unter wiederholtem Umschaufeln bei einer Temperatur von 90o bis 95O° C 2 Stunden gebrannt und enthielt jetzt 0,75 °/o F. Nunmehr wurde 1/, Stunde auf i i50° C erhitzt, und man erhielt ein Sinterprodukt mit 26,35 a/o Gesaint-P205 und 26,03 % citratlöslicher P205, d. h. -die Löslichkeit in. ammoniakalischer Citratlösung nach P e t e rm a n n beträgt 98,78 °/o.
  • 2. Eine Mischung wie nach Versuch i wurde im Flammofen unter Zusatz von Wasserdampf zu den Feuergasen i Stunde bei einer Temperatur von 90o bis 95o0 C geglüht. Das Glühprodukt enthielt jetzt o;8 °/D F. Weiteres 1/2stündiges Erhitzen auf etwa i i50° C ergab ein Glühprodukt mit 26,5 °/o Gesamt-P205, und 26, r a/0 oitratlöslidher P205, d. h. die Löslichkeit in Ammoncitratlösung nach Peternlann beträgt 98.6°/".
  • 3. Eine Mischung obiger Zusammensetzung wurde in einem Drehofen gebrannt, in dem die Temperaturen so reguliert waren, daß dieselben im ersten Viertel an der Austragsöffnung etwa i 15o° C, im zweiten und dritten Viertel i ooo bis 8oo° C, im letzten Viertel nach der Aufgabeseite zu im Mittel 6oo° C betrugen. Das Produkt enthielt 26#@y2 0;o Gesamt-P.05, 26,33 % citratlöslicher P.Os und o,83 % F. Die Löslichkeit in Ammoncitratlösung nach P e t e r m a n nbetrug demnach 97,78/,. -¢. ioo Teile des obigen Constantinephosphates wurden mit 19 Teilen fein gemahlenem Quarzsand, 37,3 Teilen Kaliumsulfat und 214 Teilen Calciumcarbonat gemischt. Die Mischung wurde in einem Drehofen wie bei Versuch 3 unter Überleiten von Wasserdampf geglüht. Das Glühprodukt enthielt 19,7 04 citratlöslicher Phosphorsäure, 2o,5 Gesarritphösphorsiäure, 13,6 % KLO, . 0,7 °.'o F Die Löslichkeit in Ammoncitratlösung nach P e .t e r in a n n betrug 96 äjo.

Claims (1)

  1. PATEN'rA NSPRUC11: Verfahren zur Herstellung von Glühpllosphaten durch Glühen molekularer N-lischungen von fluorhaltigen Phosphorlten, Alkalicarbonaten oder Alkalisalzen oder Magnesiumsalzen oder Mischungen dieser und Kieselsäure mit oder ohne Verwendung von Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß man den Glühprozeß derart durchführt, daß die Hauptmenge des in dem Phosphorit enthaltenen Fluors bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes zier Mischung ausgetrieben wird, worauf der Aufschluß bei erhöhter Temperatur erfolgt.
DER72927D 1927-11-24 1927-11-24 Verfahren zur Herstellung von Gluehphosphaten Expired DE498662C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745129C (de) * 1935-04-27 1944-02-26 Der Chemischen Produkten Fabri Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln
DE750707C (de) * 1938-06-26 1945-01-27 Kali Chemie Ag Verfahren zur Entfernung des Sulfidschwefels aus Schmelzaufschlussgemischen von Rohphosphaten mit bei der Nachentschwefelung von Roheisen anfallender Sodaschlacke
DE933273C (de) * 1952-10-22 1955-09-22 Kali Chemie Ag Sinterphosphatduengemittel
DE1018075B (de) * 1955-08-03 1957-10-24 Walter Hildebrand Verfahren zur Herstellung von ammoncitratloeslichen Sinterphosphatduengemitteln

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