DE703443C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung phosphorsaeurehaltiger Duengemittel - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung phosphorsaeurehaltiger Duengemittel

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DE703443C
DE703443C DE1937L0093040 DEL0093040D DE703443C DE 703443 C DE703443 C DE 703443C DE 1937L0093040 DE1937L0093040 DE 1937L0093040 DE L0093040 D DEL0093040 D DE L0093040D DE 703443 C DE703443 C DE 703443C
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Dr Emil Luescher
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CHEMISCHE FABRIKEN AKT GES
Lonza AG
Lonza Elektrizitaetswerke und Chemische Fabriken AG
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CHEMISCHE FABRIKEN AKT GES
Lonza AG
Lonza Elektrizitaetswerke und Chemische Fabriken AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B13/00Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials
    • C05B13/02Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials from rock phosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung-phosphorsäurehaltiger Düngemittel Es ist mehrfach versucht worden, Rohphosphate oder mehr oder weniger schwer lösliche künstliche Phosphate, wie z. B. Thomasschlacken, für sich oder mit Zuschlagstoffen, wie Quarz, Kalk, alkalihaltige Gesteine u. dgl., durch Schmelzen, insbesondere in Gegenwart wasserdampfhaltiger Gase, in Düngemittel zu überführen, welche die Phosphorsäure in einer für die Pflanzen gut assimilierbaren Form enthalten. -Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, bei welchen Rohphosphate in Gegenwart erheblicher- Mengen. von Alkaliverbindungen bei Sintertemperatur aufgeschlossen werden, haben die bisher vorgeschlagenen Schmelzverfahren in.der Regel zu wirklich befriedigenden Ergebnissen nicht geführt. Die Hauptgründe für das Versagen der bisher vorgeschlagenen Schmelzverfahren beruhen darin, daß sie entweder nicht genügend wirtschaftlich waren oder zu große Schwierigkeiten technischer Art boten oder zu nicht genügend aufgeschlossenen Erzeugnissen führten.
  • Versuche des Erfinders haben gezeigt, daß es bei der Durchführung von Phosphataufschlußverfahren, bei welchen die ganze Reaktionsmasse in den schmelzflüssigen Zustand übergeführt wird, vor allem wichtig ist, daß der Fluorgehalt der Phosphate bis auf die letzten Reste, z. B. bis auf etwa o,oz bis 0,03 °/o, ausgetrieben wird, insbesondere wenn man in Abwesenheit von Alkalien oder in Anwesenheit nur geringer Mengen von Alkalien arbeitet.
  • Es wurde nun gefunden, daß die praktisch restlose Entfernung des Fluors unter wirtschaftlich günstigen und technisch einfachen Bedingungen durchgeführt werden kann, wenn das Phosphat erfindungsgemäß unter ständiger Temperaturerhöhung bis zur Stelle seines Austritts aus dem Ofen nacheinander zunächst in einem im folgenden als Einschmelzraum bezeichneten Ofenraum vollständig zum Schmelzen gebracht und sodann in flüssigem Zustand in einer Schicht von verringertem Querschnitt (dünner Schicht) durch einen an den Einschmelzraum unmittelbar anstoßenden, im folgenden als Schmelzflußraum bezeichneten Ofenraum hindurchgeführt wird und gleichzeitig durch die beiden Räume Wasserdampf oder ein wasserdampfhaltiges Gas im Gegenstrom zu der Wanderung des Schmelzgutes geleitet wird. In dem Einschmelzraum wird die Hauptmenge des Fluors während des Schmelzprozesses aus dem Phosphat verjagt, während in dem Schmelzflußraum die hocherhitzte, verhältnismäßig leicht bewegliche. dünne, flüssige Reaktionsmasse durch die innige Berührung und Wechselwirkung mit den wasserdainpfhaltigen Gasen von den letzten Fluorresten befreit wird. Die den Prozeß günstig beeinflussende innige Berührung zwischen gasförmiger und flüssiger Phase bzw. der rasche Oberflächenwechsel der Schmelze kann gegebenenfalls durch kaskadenförmige oder durch andere Einbauten und/oder auch durch Drehung des Ofens bzw. der Schmelzflußzone begünstigt werden.
  • Es sind zwar bereits `'erfahren zum Aufschließen von Phosphaten bekannt, bei welchen das Material aufeinanderfolgend durch zwei verschiedene Ofenräume hindurchgeführt und gegebenenfalls der Einwirkung eines Stromes von Wasserdampf oder wasserdampfhaltiger Gase unterworfen wird. Bei diesen bekannten Verfahren werden die Ausgangsstoffe jedoch in körniger Form eingeführt und nur bis zur Sinterung erhitzt, wobei höchstens in der zweiten Stufe eine Schmelzung erfolgen kann. Hierbei besteht die Gefahr, daß bei der weiteren Berührung des bereits fluorhaltigen Wasserdampfes oder wasserdampflialtigen Gasgemisches mit dem körnigen Phosphat, und zwar in steigendem Maße mit abnehmender Temperatur, dem Wasserdampf wieder Fluor entzogen wird, was zur Folge hat, daß die einzelnen Phosphatkörner sich mit sinterartigen Überzügen bedecken, welche die weitere Einwirkung von Wasserdampf verhindern.
  • Demgegenüber wird bei vorliegender Erfindung das Phosphat im ersten Raum bereits vollständig geschmolzen und diese Schmelze zwecks Entfernung der letzten Fluorreste in einem anschließenden Raum mit verringertem Querschnitt einer gründlichen Einwirkung des Wasserdampfes bzw. der wasserdampfhaltigen Gase ausgesetzt.
  • Bei Durchführung des vorliegenden Verfahrens steigt der Schmelzpunkt der Rohphosphate bzw. der Reaktionsgemische in dem Maße an, wie Fluorid und gegebenenfalls andere Verbindungen, wie Alkalien, verflüchtigt werden. Demgemäß ist das Schmelzgut beim Durchgang durch den Schmelzflußraum entsprechend und zunehmend über die Temperatur des beginnenden Schmelzens zu erhitzen. Hierdurch erfolgt einerseits das Austreiben der letzten Fluorreste unter den günstigsten Reaktionsbedingungen, während andererseits der normalerweise größere eigentliche Schmelzofen geschont wird.
  • Die Heizung des Ofens kann auf die verschiedenste Art und Weise erfolgen, z. B. durch Verbrennen von Kohlenstaub, 0I oder Gas mit Sauerstoff oder sauerstoffreichen Gasen und Hindurchführen der heißen Verbrennungsgase durch den Ofenraum, ferner auf elektrische Art, z. B. mittels elektrischer Widerstandsheizung, oder nach den Prinzipien des elektrischen Hochspannungsbogens sowie der elektrischen Strahlungs- und Induktionsheizung. Man kann auch die verschiedenen Heizarten, z. B. Gas und elektrische Beheizung, miteinander kombinieren. Enthalten die Heizgase keinen oder nicht genügend Wasserdampf, so muß man letzteren besonders hinzufügen. z. B. nach dem er durch einen Hochspannungslichtbogen hoch erhitzt wurde. Man wird den heißen Wasserdampf oder die heißen wasserdampfhaltigen Gase vorzugsweise dort einführen, wo die hocherhitzte Schmelze mit der höchsten Temperatur den z. B. kanalförmigen Schmelzflußraum verläßt.
  • Als besonders zweckmäßig hat sich eine elektrische Heizung erwiesen, bei der man das Reaktionsprodukt selbst als elektrische Widerstandsmasse benutzt. Der mit dem Einschmelzraum in Verbindung stehende Schmelzflußraum kann dabei in der bereits erwähnten Art durch zusätzliche Wärmezufuhr, zweckmäßig durch Hindurchführen heißer, wasserdampihaltiger Gase, z. B. durch. eine Olgasflamme, erhitzt werden. Gewisse unerwünschte Reaktionsprodukte, die in geringen Mengen durch Reduktionsprozesse an den Elektroden entstehen können, wie z. B. Calciumphosphid, werden dabei in dem Schmelzflußraum durch den Wasserdampf und den meistens vorhandenen überschüssigen Sauerstoff zersetzt bzw. aufoxydiert.
  • Bei der direkten elektrischen Widerstandsheizung,des Schmelzgutes spielt die Auswahl der zu verwendenden Elektroden eine wichtige Rolle. Werden Kohle- bzw. Graphitelektroden angewandt, so muß man möglichst vermeiden, daß diese an der Reaktion teilnehmen und die Phosphate bis zu Phosphor reduzieren. Bei vollständig in die Masse;. z. B. seitlich, eingeführten Graphitelektroden kann dies durch hinreichende Kühlung derselben weitgehend vermieden werden. Bei vertikaler Einführung müssen die Elektroden auch gegen die Angriffe der Reaktionsgase zweckdienlich geschützt werden.
  • Wichtig ist auch die- richtige Auswahl der für die Konstruktion des Schmelzöfens verwendeten Werkstoffe. Hier ist einerseits die aggressive Wirkung der: geschmolzenen Reaktionsprodukte zu berücksichtigen, andererseits der korrodierende Einfluh der Reaktionsgase, besonders der Fluorverbindungen. Den hochschmelzenden basischen Phosphoriten hält z.- B. keine der bekannten hochfeuerfesten keramischem Massen im Dauerbetrieb stand. Die bekannten Produkte, wie Schamotte, Dinasstein, Pythagorasmasse, werdeu in kurzer Zeit korrodiert. Selbst Sinterkorund, der erst bei etwa. 2050° C schmilzt und sehr dicht ist, wird. von den basischen Phosphoriten in Schmelzfluß erheblich angegriffen. Gegen kieselsäurereiche Phosphoritgemische hält er dagegen etwas besser stand.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese Werkstoffschwierigkeiten. auf einfache Weise beheben kann, wenn. man zwischen dem eigentlichen Ofenfutter und dem schmelzflüssigen Gut eine Puffermasse aus einem dem Reaktionsprodukt gleichen oder ähnlichen Werkstoff einlagert. Durch geeignete Kühlvorrichtungen, wie z. B. von einem gasförmigen oder flüssigen. Kühlmittel, wie Wasser oder durchströmte Luft, in die Ofenwände an geeigneten Stellen eingelegte Rohre und oder durch entsprechende Dimensionierung der Ofen-,vandung wird erreicht; daß irr der Puffermasse ein -derartiges Temperaturgefälle vom Ofeninnern nach dem Ofenfutter stattfindet, daß sich die Puffermasse in der Zone ihrer Berührung mit dem hocherhitzten schmelzflüssigen Gut etwa auf Schmelztemperatur befindet, während. ihre den eigentlichen Ofenwänden anliegenden Teile höchstens die Sintertemperatur der Puffermasse erreichen. Es gelingt dadurch, den hocherhitzten Schmelzfluß durch das Schmelzgut oder eine ähnlich zusammengesetzte Masse auf Grund eines solchen Temperaturgefälles derart einzudämmen und thermisch zu puffern, daß die angrenzenden drucktragenden Elemente des Ofens nicht mehr gefährdet werden. Dies gilt sowohl für den eigentlichen Einschmelzraurn als auch für den Schmelzflußraum. Wesentlich ist dabei, daß die Werkstoffe des Ofenfutters mit der Puffersubstanz keine oder keine wesentlichen Schmelzpünktdepressionen ergeben, wenn diese zufälligerweise einmal in der Kontaktzone lokal zu stark sintern. bzw. erweichen sollte. Diesen Anforderungen genügt z. B. Silicocarnotit bzw. der hochkalkhaltige basische Silicocarnotit, wie z.. B. Schmelzprodukte von der folgenden ungefähren Zusammensetzung: 5 CaO -P205 - Si 02 bis g bis io Ca:0 -=P205 - 3 Si02 entsprechend einem Gehalt von etwa 16 bis 30 °/o P2 05, 58 bis 64 °/o Ca O und 12 bis 21 °/Q Si 02, oder ein Phosphatgemisch, das mit dem Schmelzgut eine ähnliche sehr hoch schmelzende Verbindung liefert.
  • Für die Herstellung der hochtemperaturbeanspruchten drucktragenden Ofenelemente bzw. für das Ofenfutter haben sich hochfeuerfeste Stoffe, wie z. B. Siliciumcarbid-, S-interkorund- und Chromitsteine, sowie zum Teil auch Magnesitsteine sehr gut bewährt, besonders bei Anwendung der obenerwähnten Pufferungsmaßnahmen. Für die mit den fluorhaltigen Gasen in Berührung kommenden Ofenmaterialien haben sich Siliciumcarbid und Korundsteine relativ gut bewährt. Bei weniger stark aggressiven Schmelzen und Gasen können auch Mullit- und Sillimanitsteine in Frage kommen.
  • Die wasserdampfhaltigen Abgase können in bekannter Weise von dem Flugstaub und den Reaktionsprodukten befreit und gegebenenfalls im Kreislauf unter Benutzung von Wärmeaustauschern in den Prozeß zurückgeführt werden. Die Schmelze kann man je nach dem Charakter derselben rasch, z. B. in Wasser, oder langsam abkühlen.
  • Die Zusammensetzung des Schmelzgutes kann je nach den besonderen Erfordernissen in den weitesten Grenzen schwanken. So ermöglichen z. B. bei der elektrischen Wider= standsheizung des Schmelzgutes besondere alkalireiche und kalkhaltige Zusätze, die z. B,. zur Bildung von tetraphosphatartigen und noch alkali- bzw. kalkreicheren Verbindungen führen, eine erhebliche Verringerung des spezifischen Widerstandes der Schmelzmasse gegenüber den leichter schmelzenden, jedoch weniger gut elektrisch leitenden Metasilicaten. Es können aber auch kieselsäurereiche hochschmelzende Phosphatgemische, die z. B. zu den bekannten silicocarnotitartigen Verbindungen führen, auf diese Art leicht geschmolzen werden, ferner Rohphosphate ohne irgendwelche Zusätze. Das Verhältnis von P2 05 : Ca O : Si 02 kann in sehr weiten Grenzen geändert werden. Auch Zusätze von Tonerde, Eisen, Magnesium und Borax haben sich als durchaus brauchbar erwiesen, insbesondere in Anwesenheit von reichlichen Mengen Kalk.
  • In- den beiliegenden Zeichnungen sind beispielsweise drei öfen, die sich für die Ausführung des Verfahrens der Erfindung eignen, schematisch dargestellt.
  • Fig. i zeigt einen stationären Kammerofen mit Gasheizung. A ist der Einschmelzrauen, in den das Rohphosphatgeinisch vor. oben oder seitlich eingeführt und zum Schmelzen gebracht wird. Das Schmelzgut wandert dann durch den kanalförmigen Schmelzflußraum B der Abflußöffnung C zu. Bei D werden wasserdampfhaltige hocherhitzte Gase, z. B. durch eine Wassergas-Sauerstoff-Gebläseflamme, eingeführt. Die heißen Gase durchstreichen zuerst den Schmelzflußkanal B, wobei sie mit dem abfließenden, den Kanal in verhältnismäßig dünnen Schichten durchfließenden Schmelzgut in innige Berührung kommen, dasselbe hoch erhitzen und daraus die letzten Reste Fluor austreiben. Dann treten die Gase in den Einschmelzraum ein, wo sie (las Reaktionsgut zum Schmelzen bringen, hernach in einen Abscheider E, in dem die schwer flüchtigen Verbindungen kondensiert werden, und zum Schluß in einen Absorber F. Dieser besteht aus einem Waschturm, in dem die heißen Gase, z. B. bei Siedehitze, mittels einer wäßrigen Lösung gewaschen werden. Ein Teil der hierbei abgehenden wasserdampfhaltigen Gase kann durch den Ventilator G abgesaugt und nach Durchgang durch den Wärmeaustauscher H durch eine Nebenleitung ,l der Sclimelzflußzone B wieder zugeführt werden.
  • Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der durch Anwendung eines rotierenden Ofens eine besonders gründliche Einwirkung des heißen wasserdampfhaltigen Gases auf die Schmelze gewährleistet ist. lY ist der rotierende Ofenkörper mit dein Einschmelzrauin A, K die Zuführung für das Ausgangsgemisch, B der Schmelzflußraum, C die Ausflußöffnung für (las Endprodukt. L zeigt die Strömungsrichtung der Gase, :Il die des Schmelzflusses.
  • In den Fig. 3 bis 6 ist beispielsweise ein Schmelzofen mit an den Einschmelzraum angeschlossenem SChmelzflußraunl schematisch in Längs- und Querschnitten dargestellt, bei dem das Schmelzgut (E) als elektrische
    Ausgangsmischungen auf looo Teile Phosphat Analyse der Endprodukte
    _löslich in-- -, -
    \r. Phosphat Acetylen-. Schmelz- P$ O; '- I
    Flursand; Schlamm' Soda ,Pottasche) tempera- ICitronen-I. Ammon-
    tur total . citrat- F ila
    spure lösung
    reite "feile Teilei eile C u;@@ o: I o/@@
    1 Pebble .... -- - - __ 1650 383 85,0 _ 0,04
    2 Pebble .... 250 125 75 -- 1420 24,5 95,6 68,3 0,02 115
    3 Marokko .. 320 ioo 75 25 1610 23,0 100,0 79,3 0,02
    4 Pebble .... 250 ioo 50 100 1400 23,5I 99,6 61,ö 0,03
    1o Fez 0,
    5 Pebble .... 438 137 40 1480 22,5 95,0 - 0,05 lao
    6 Pebble .... 100 - - - 1450 31,81 99,5 45,6 0,03
    Widerstandsmasse dient und zwischen dem eigentlichen Ofenfutter und der Schmelzmasse eine thermisch abgestufte Puffermasse (U), (velclte die gleiche Zusammensetzung wie die Schmelze hat, eingeschaltet ist. Ferner ist A der Einschmelzraum, B der Schmelzflußraum, C sind die Graphitelektroden mit Wasserkühlung D. Die Linie F zeigt schematisch die Stelle, bis wohin sich die Reaktionsmasse im geschmolzenen Zustand befindet. G und H sind das eigentliche innere Ofenfutter, z. B. aus hochfeuerfester Schamotte bzw. Si C oder Korund. .I und L sind Wasser- oder luftdurchflossene Kühlrohre. K ist die Abtropfschnauze. M und N sind die Wölbung der Ofenräume, beide aus Si C oder Korund. O, P und O sind Wandungen aus feuerfester Schamotte, R ist die äußere Umhüllung aus gewöhnlichen Isoliersteinen. Bei S werden die wasserdampfhaltigen Gase eingeführt. 7' ist eine Isolationsschicht, 1l der Fuchs.
  • Die Verfahrensweise gemäß der Erfindung und die entsprechenden Anordnungen können bei sinngemäßer Anpassung auf alle Schmelzphosphatverfahren mit Vorteil angewandt werden.
    Ausführungsbeispiele
    Als Ausgangsprodukte wurden folgende
    zwei Rohphospahte verwendet:
    P, 0, Ca0 F
    °/n °/o °%
    Pebble-Phosphat ... 34,27
    49,25 3,70
    Marokko-Phosphat . 3335 51,24 etwa3,o
    Die Rohphosphate werden mit verschiedenen Zusätzen in einem Ofen mit Einschmelzraum und Schmelzflußzone in Gegenwart von Wasserdampf geschmolzen. Es werden dabei folgende Düngemittel erhalten: Der Acetylenschlamm enthält 61,4"/, Ca 0, die Pottasche 4o 0/0 K20. Die Ammoncitratlöslichkeit wird nach Petermann bestimmt.
  • Im folgenden wird ferner eine vollständige Analyse eines Düngemittels aus Pebble-Phosphat gegeben, welches mit geringen Mengen Kalk- und Flußsand geschmolzen wurde: 32,240% Gesamt-P205, 93,5 % citronensäurelöslich, 50,4 0/0 citratlöslich, 0,03 0% F, 48,97% Ca O, 0,170/0 M90, 13,62% Si 02, 1,19 0% A1208, 1,oo% Fe, 0" 1,1o % Na, O.
  • Auf Grund von mehreren hundert kleineren und mittleren Versuchen mit rotierenden und stationären Öfen, bei denen etwa 1 bis 1o kg bzw. Zoo bis 50o kg Ausgangsmaterial zur Anwendung gelangen, wird immer wieder festgestellt, daß eine vollkommene Zerstöo rung der Apatitstruktur der Rohphosphate und ein möglichst vollkommenes Austreiben des Fluors Grundbedingung ist für die Erzielung einer guten Citronensäurelöslichkeit der Reaktionsprodukte. Eine Ausnahme bezüglich der letzteren Forderung machen nur die stark ätzalkalischen Aufschlüsse, bei denen das Alkafi zur Zerstörung der Apatitstruktur und zur dauernden Blockierung des nicht verflüchtigten Fluors genügt.
  • Als Zusätze zum Phosphorit werden die verschiedensten mineralischen und chemischen Stoffe für sich allein oder gemischt miteinander verwendet, wie z. B. Quarz, Flußsand, Granit, Feldspat, Lehm, Mergel, Dolomit, Rohkalisalz, Gips und Schlacken, ferner Alkaliverbindungen; wie z.-B. NaCl, Na°OH, Nag C03, NaF, Nag Si F0, Borax, Wasserglas. Die entsprechenden Kaliverbindungen sind im allgemeinen wirksamer, vermutlich zum Teil wegen der größeren Flüchtigkeit des Kaliumfluorids, -,vas namentlich bei hochschmelzenden Gemischen deutlich zum Ausdruck kommt.
  • Des weiteren werden Kalk-, Magnesium-, Aluminium-, Eisen- und Titanverbindungen zugesetzt. Die Abgase enthalten lieben--den-Siliciumfluoriden ü. a. auch merkliche Mengen von Aluminium und Kaliumverbindungen.
  • Der P2 05 Gehalt der untersuchten Endprodukte schwankt zwischenetwa 17 und 38;°/o. Mäßige Zugaben von Flußmitteln, wie z. B.
  • Ca F2, Na F, -i a2 Si F6, K Cl, begünstigen den Schmelzprozeß, ohne indessen die Citronensäurelöslichkeit der Endprodukte merklich zu benachteiligen. Dies zeigt wiederum, daß es nicht auf den mehr oder weniger hohen Fluorgehalt der Ausgangsmaterialien ankommt, sondern auf das möglichst vollständige Austreiben der letzten Fluorreste, was viel mehr Zeit und Aufwand erfordert, als das Verjagen der Hauptmenge des Fluors.
  • Die am leichtesten schmelzenden Rohphosphatgemische, welche besonders reich -waren an Kieselsäure, Kalk und Tonerde, erstarren erst bei etwa T Zoo bis 12°o°. Als schwer schmelzbar eryviesen sich vor allem silicocarnotitartige Phosphatgemische, d. h. solche, welche auf 1 Mol P205 etwa i bis 3 Mol Cal Si 04 enthalten. Die entsprechenden metasilicatartigen Verbindungen sind dagegen wieder relativ leicht schmelzbar. Hochschmelzend sind ferner die stark kalkbasischen Produkte, wie z. B. Calciumtetraphosphat enthaltende und noch basischere Gemische. Auch die sogenannten basischen Silicöcarnotite sind schwer schmelzbar, während Phosphatgemische, welche z. B. auf 1 Mol P2 05 etwa 3 Mol Ca 0 und 2 Mol A12 O$ enthalten, relativ niedrig schmelzen. Auffällig ist auch der hohe Schmelzpunkt stark kieselsäurehaltiger Phosphate. Während der Schmelzpunkt der gewöhnlichen Rohphosphate bei zunehmendem Si 02 Gehalt zunächst fällt, steigt er bei weiterem SiO2-Zusatz rasch an. Bei einem Verhältnis von P205 :3 bis 5 Si0z liegen die Schmelztemperaturen bei etwa 170o bis 19°o°. Es können alsdann starke Si02 Nebel beobachtet werden.
  • Die mittelhoch- bis hochschmelzenden Reaktionsprodukte sind im allgemeinen leichter fluorfrei zu halten, als die an sich leichter zu handhabenden tiefer schmelzenden Phosphatgemische.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung leicht assimilierbarer phosphorsäurehaltiger Düngemittel durch Schmelzen von Rohphosphaten oder von mehr oder weniger schwer löslichen künstlichen Phosphaten, gegebenenfalls unter Zusatz der üblichen Zuschlagstoffe, in Gegenwart von Wasserdampf bzw. wasserdampfhaltigen Gasen, die im Gegenstrom zu dem Aufschlußgut geführt werden, wobei insbesondere das aus dem Ofen austre----tende-Gas von mitgerissenen Reaktionsprodukten, insbesondere von Fluorverbindungen, befreit und sodann ganz oder teilweise im Kreislauf in den Ofen zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Phosphat unter ständiger Temperaturerhöhung bis zur Stelle seines Austritts aus dem Ofen nacheinander zunächst durch einen Raum, in dem es zum Schmelzen gebracht wird (Einschmelzraum) und sodann in flüssigem Zustand in einer Schicht von verringertem Querschnitt (dünner. Schicht) durch einen. an den Einschmelzraum unmittelbar anstoßenden Schmelzflußraum, in dem das Schmelzgut der Einwirkung des durch die beiden vorgenannten Räume im Gegenstrom zu dem Gut hindurchgeleiteten Wasserdampfes oder wasserdampfhaltigen Gases unterliegt, hindurchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das wasserdampfhaltige Gas nach dem Austreten aus dem Einschmelzraum zunächst durch einen zur Abscheidung von Flugstaub und schwerflüchtigen Begleitstoffen geeigneten Raum und sodann durch einen Absorptionsraum hindurchführt, in dem es von den leichtflüchtigen Fluor- und Siliciumverbindungen, insbesondere durch Heißabsorption mittels fester basischer Stoffe oder wässeriger Lösungen bzw. Suspensionen, befreit wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzung des Gutes durch Hindurchführung von elektrischem Strom durch dasselbe unter Verwendung von gegebenenfalls gekühlten Kohle- oder Graphitelektroden und die Zufuhr weiterer Wärme zu dem geschmolzenen Gut in dem Schmelzflußraum auf - anderem Wege, insbesondere durch heiße Gase, erfolgt.
  4. 4.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung des Schmelzgutes innerhalb einer zwischen dem Ofenfutter und dem schmelztlüssigen Gut eingelagerten Schutzschicht aus einer dem Schmelzgut gleichen oder ähnlichen Masse erfolgt, derart, daß die so zwischengeschaltete Puffermasse einem derartigen Temperaturgefälle vom Ofeninnern nach dem Ofenfutter ausgesetzt ist, daß sie sich in der Zone ihrer Berührung mit dem schmelzflüssigen Gut etwa auf Schmelztemperatur befindet, während ihre Temperatur in den den eigentlichen Ofenwänden anliegenden Teilen ihre Sintertemperatur nicht überschreitet.
  5. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen i bis q., bestehend aus einem gegebenenfalls drehbaren geschlossenen Ofen, der einen mit einer Eintragsöffnung für das Schmelzgut versehenen Einschmelzraum und, einen unmittelbar anstoßenden Schmelzflußraum in solcher Anordnung aufweist, daß das Gut aus dem Einschmelzraum durch den Schmelzflußraum in einer Schicht von vermindertem Querschnitt hindurchgeführt wird, sowie aus einem zweckmäßig in demselben Ofenkörper vorgesehenen Absetzraum für schwer flüchtige, aus dem Schmelzgut im Gasstrom mitgerissene Bestandteile und einem mit einem festen oder flüssigen zur Bindung flüchtiger Bestandteile, wie insbesondere Fluorverhindungen, geeigneten Stoff bzw. Lösungen oder Suspensionen beschickten Raum sowie einer Vorrichtung oder Vorrichtungen für die Bewegung des Wasserdampfes oder der wasserdampfhaltigen Gase zunächst in umgekehrter Richtung wie das Schmelzgut durch den Einschmelzraum und den Schmelzflußraum und sodann durch die Räume für die Abscheidung schwer flüchtiger und die Bindung leicht flüchtiger Bestandteile hindurch, gegebenenfalls unter schließlicher vollständiger oder teilweiser Zurückführung in den. Schmelzflußraum des Ofens.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE909695C (de) * 1951-10-14 1954-04-22 Kohlenscheidungs Ges Mit Besch Schmelzofen, insbesondere fuer Rohphosphate, fuer fortlaufende Schmelzgutaufgabe
DE920549C (de) * 1942-07-18 1954-11-25 Maria Amalie Haag Verfahren zur Umwandlung natuerlicher Phosphate in citronensaeureloesliche Duengephosphate
DE928172C (de) * 1951-09-21 1955-05-26 August Hoga Verfahren und Einrichtung zum Herstellen von Duengephosphat
DE967674C (de) * 1951-11-16 1957-12-05 Comptoir Des Phosphates De L A Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln oder Beifuttermitteln

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