DE708177C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von phosphathaltigen Duengemitteln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von phosphathaltigen Duengemitteln

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DE708177C
DE708177C DEL91620D DEL0091620D DE708177C DE 708177 C DE708177 C DE 708177C DE L91620 D DEL91620 D DE L91620D DE L0091620 D DEL0091620 D DE L0091620D DE 708177 C DE708177 C DE 708177C
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Dr Emil Luescher
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Lonza Werke Elektrochemische Fabriken GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B13/00Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials
    • C05B13/02Fertilisers produced by pyrogenic processes from phosphatic materials from rock phosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von phosphathaltigen Düngemitteln Es ist schon mehrfach vorgeschlagen worden, Rohphosphate durch Erhitzen z. B. in Schacht- oder D rehrohröfen mit oder ohne Zusätze, wie z. B. Kieselsäure, Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, unter Überleiten von Wasserdampf gegebenenfalls im Gegenstrom zu dem aufschlußgut unter Austreiben des im Rohphosphat enthaltenen Fluors in für xdie Pflanze assimilierbare Düngemittel überzuführen. Es ist auch schon der Vorschlag gemacht worden, hierbei den Abgasen des Aufschlußofens die von ihnen mitgeführten Fluorverbindungen zu entziehen.
  • Technische Verwertung haben diese Vorschläge bisher jedoch nicht gefunden. Eingehende Versuche haben gezeigt, daß die für ein genügend weitgehendes Austreiben des die Löslichkeit des Phosphats in Citronensäure beeinträchtigenden Fluors beim Arbeiten im technischen Maßstab benötigten Mengen von Wasserdampf so außerordentlich groß sind, daß die hiermit verbundenen Kosten für ein Erzeugnis von dem verhältnismäßig geringen Marktwert eines Düngemittels nicht getragen werden können. Dies dürfte auch rke Ursache dafür sein, daß bisher fast keiner der zahlreichen bekannten, auf die Durchführung des Aufschlusses bei Gegenwart von Wasserdampf gerichteten Vorschläge in der Technik verwirklicht worden ist. Dies gilt auch für einen Vorschlag, wonach Rohphosphate dadurch aufgeschlossen werden sollen, daß man sie bei Gegenwart von Kieselsäure ohne Alkalizusatz unter Einwirkung von Wasserdampf auf Temperaturen erhitzt, -die oberhalb des Umwandlungspunktes des ß-Tricalciumphosphats in das a-Tricalciumphosphat liegen, vorzugsweise auf Temperaturen oberhalb 130o° C.
  • Die Versuche :der Erfinder haben ergeben, daß es zur Erzielung technisch und wirtschaftlich wirklich befriedigender Ergebnisse unerläßlich ist, das Fluor viel weitgehender auszutreiben, als man dies bisher für nötig erachtet hat. Denn während man bisher im allgemeinen der Ansicht war, daß eine Entfernung des Fluors b-is auf etwa o,i% ausreichend sei, haben die Versuche gezeigt, daß es, wie aus den nachfolgenden Tabellen ersichtlich ist, um eine Citronensäurelöslichkeit von etwa 9o0/, zu erzielen, erforderlich ist, das Fluor bis auf mindestens 0,03 % auszutreiben und daß dies nur durch ein sehr lange andauerndes Erhitzen bei entsprechend großem Aufwand an Wasserdampf zu ermöglichen ist.
    Tabelle i
    Fluor in dem geglühten Produkt in 0/0 . ..... 1 0,5 0,1 0,o6 0,03 0,02 0,01
    Citronensäurelöslichkeit in 0/0 ............. 19 36 71 80 89 92 100
    Tabelle 2
    Stunden
    t , - @@" Ist.
    Fluor ausgetrieben in % des insgesamt vor-
    handenen Fluors ........................ 0 35 !46 '62 87 ;95 99
    Fluorgehalt des Glühproduktes in 0/0 ....... 2,6 1,69 1,40 0,99 0,341 0,i3: °,03
    Wenn auch gemäß Tabelle :2 zu Anfang des Aufschlußvorgangs der Fluorgehalt des Glühproduktes im Laufe einer Stunde von 2,6% auf r,690/0, d. h. um 35%:des ursprünglichen Betrages, erniedrigt werden kann, so beträgt die im weiteren Verlauf ,des Aufschlußvorgangs im Verlauf von ebenfalls einer Stunde erzielte Verringerung des Fluorgehaltes von z. B. 0,i3 bis auf 0,03% nur 40% des Gesamtgehaltes an Fluor.
  • Es wurde gefunden, daß es möglich ist, die mit der langdauernden Einwirkung der sehr erheblichen benötigten Mengen von Wasserdampf bisher verbundenen hohen Kosten in einfachster Weise dadurch zu beheben, @daß man den zweckmäßig im Gegenstrom zu dem Aufschlußgut bewegten Wasserdampf oder ein wasserdampfhaltiges Gas in geschlossenem Kreislauf zunächst bei einer 'Temperatur von etwa i3oo° auf Glas phosphathaltige Gut gegebenenfalls bei Gegenwart von Zusatzstoffen, wie Kieselsäure, Silikate oderVerbindungen der Alkali- oder Erdalkalimetalle, zur Einwirkung bringt, das abgehende Gas sodann durch Heißabsorption von den darin enthaltenen Fluorverbindungen und anderen flüchtigen, bei dem Aufschlußvorgang gebildeten Verbindungen befreit und das gereinigte Gas schließlich nach Wärmeaustausch mit dem aus dem Aufschlußofen austretenden Gas in den Ofen zurückführt.
  • Auf .diese Weise ist es erstmalig ermöglicht, infolge der Kreislaufführung ,des Wasserdampfes unter Nutzbarmachung eines großen Teils des Wärmeinhalts der Abgase des Aufschlußvorgangs große Mengen von Wasserdampf unter Vermeidung eines wirtschaftlich nicht tragbaren Energieaufwandes auf das Aufschlußgut während der zur genügend weitgehenden Austreibung des Fluors erforderlichen Zeit zur Einwirkung zu bringen.
  • Hierbei wird außer der Verflüchtigung des Fluors durch die Einwirkung der großen Wasserdampfmengen noch der weitere Vorteil erzielt, daß durch den Wasserdampf nicht nur die Kornoberfläche reaktionsfähig gehalten, sondern auch eine Regelung der Reaktionstemperatur ermöglicht wird, die zwecks störungsfreier Durchführung des Glühvorgangs in verhältnismäßig engen Grenzen gehalten werden muß.
  • Falls man die Entfernung der beim Aufschlußvorgang entstehenden flüchtigen Verbindungen, wie HF, Si F4, I3. Si F0, SO." CO. und H Cl, durch Absorption mittels wäßriger Flüssigkeiten, z. B. wäßriger Lösungen oder Suspensionen von zur chemischen Bindung der betreffenden Verbindungen gee-igneten Stoffen, vornimmt, erfolgt dies erfindungsgemäß bei so hohen Temperaturen, z. B. bei der Siedetemperatur der Flüssigkeit, daß eine Kondensation nennenswerter Dampfmengen auf dem Gase dabei nicht erfolgen kann und Wärme für die Verdampfung von Wasser demgemäß nicht aufgewendet zu werden braucht.
  • Die Bindung .der flüchtigen Reaktionsprodukte kann auch mittels fester Absorptionsmittel, z. B. in Korn- oder Brikettform, erfolgen. In diesem Falle kann die Absorptionstemperatur wesentlich über dem Siedepunkt des Wassers liegen.
  • Nach :der Befreiung von den flüchtigen Reaktionsprodukten wird der im Kreislauf geführte Wasserdampf oder das wasserdampfhaltige Gas, z..B. ein wasserdampfreiches Luftgemisch, erfindungsgemäß durch z. B. an sich bekannte Wärmeaustauschvorrichtungen möglichst weitgehend durch die unmittelbar aus dem Aufschlußprozeß entweichenden heißen Abgase vorgewärmt.
  • Eine; weitere Vorwärmung kann z. B. durch Zuführung äußerer Wärme z. B. in einem Überhitzer an sich bekannter Art erfolgen, so tdaß gegebenenfalls derganzeWärmebedarf des Aufschlußvorgangs aus .dem Wärmeinhalt des in den Aufschlußraum eintretenden Wasserdampfs oder wasserdampfhaltngen Gasgemisches ohne Anwendung irgendwelcher äußeren Beheizung des Aufschlußraumes bestritten wenden kann. Durch geeignete Regelung-,des Grades der Vorwärmung und .der Zirkulationsgeschwindigkeit des im Kreislauf geführten Wasserdampfs oder solchen enthaltenden Gasgemisches kann erfindungsgemäß außerordentlich leicht die Reaktionstemperatur in den gewünschten Grenzen gehalten werden. Durch zweckmäßige Führung der Gase kann man auch den Wärmeinhalt des Fertigproduktes und gegebenenfalls der Fördervorrichtungen rekuperieren.
  • Es .ist bekanntlich schwierig, .in breiter Schicht aufgehäufte feste Materialien durch Zufuhr äußerer Wärme in verhältnismäßig kurzer Zeit gleichmäßig über den ganzen Querschnitt zu erhitzen. Diese Schwierigkeit wird erfindungsgemäß dadurch behoben, daß durch den als Wärmeträger dienenden, im Kreislauf geführten Wasserdampf :bzw. das wasserdampfhaltige Gas, die benötigte Wärme mindestens teilweise unmittelbar auf das Aufschlußgut übertragen wird. Auf diese Weise ist es möglich, dank des großen Energieinhalts der erfindungsgemäß verwendbaren großen Wasserdampfmengen die eng gezogenen Grenzen der praktisch in Frage kommenden Reaktionstemperaturen über den ganzen O_uerschnitt des Ofens leicht einzuhalten und insbesondere auch die gefürchteten örtlichen Überhitzungen zu vermeiden, die einem regelmäßigen und störungsfreien Betrieb und der Erhaltung eines gleichmäßigen Produktes beibekanntenVerfahrenentgegenstehen. Hierdurch wird die Betriebssicherheit und Einfacheit der Betriebsführung erheblich gefördert.
  • Die Führung der Gase erfolgt in an sich bekannter Weise vorteilhaft im Gegenstrom zu -dem Reaktionsgut, so,daß z. B. die fluorfreien Gase zuerst mit den fluorärmsten Glühprodukten in Berührung kommen. Auch in diesem Falle kann man die gereinigten und durch Wärmeaustausch in der beschriebenen Weise vorgewärmten Frischgase .durch zusätzliche Wärmezufuhr von außen z. B. in einem überhitzer noch weiter vorwärmen, so daß sie mit der höchsten Reaktionstemperatur unmittelbar mit demjenigen Aufschlußgut in Berührung gebracht werden, das als Fertigprodukt den Ofen zuerst verläßt. Letzteres kann noch im glühenden Zustand im Ofen selbst oder in einer Verlängerung desselben oder in einem besonderen Raum mit einem Teil der Gase vor ihremWiedereintritt in ,den Ofen und/oder mit Wasser behandelt werden, wodurch außer dem gegebenenfalls erwünschten raschenAbkühlen desAufschlußproduktes eine Nutzbarmachung des Wärmeinhalts desselben durch Vorwärmung des Gases oder Bildung von frischem Wasserdampf' ermöglicht wird..
  • Es empfiehlt sich, darauf zu achten, daß das frische Aufschlußgut erst in mindestens auf 5oo° C, vorteilhafterweise etwa auf zooo° C, vorgewärmtem Zustand mit den heißen, im Kreislauf geführten Gasen in Berührung kommt, namentlich wenn letztere reich an Fluorverbin:dungen sind, weil sonst die Gefahr besteht, daß die Kornoberfläche durch die reaktionsfähigen Fluorverbindungen angegriffen und verglast wird.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann auf alle mit Wasserdampf arbeitenden Glüh- und Schmelzprozesse zur Überführung von phosphathaltigen Rohprodukten mit oder ohne Zusätze in (assdmilierbare) P.hosphaidünger Anwendung finden. Für seine Durchführung werden Ofen verwendet, die mit einem in sich geschlossenen wärmerekuperierenden Gas.ziii-leulationssystem für .das Ab-und Zurückführen .der wasserdampfhaltigen Gase aus .und in den Ofen und mit einer Vorrichtung zur Entfernung der flüchtigen Reaktionsprodukte und gegebenenfallsmiteinem separaten Gasüberhitzer zur Erwärmung der Frischgase verbunden sind. Das Verfahren ist besonders geeignet fürdieHerstellung von sog. S.interphosphaten, bei .denen ein Schmelzen der Produkte nicht erfolgt.
  • Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung finden an sich für den Aufschl:uß von Rohphosphaten bekannte Ofen der verschiedensten Art Verwendung, mit besonderem Vorteil z. B. Kanal- und Schachtöfen, weil diese ein mehr oder weniger kontinuierliches Arbeiten mit verhältnismäßig großen Schichthöhen bzw. -längen erlauben, was für die Ausnützung .des Wasserdampfes zum Austreiben des Fluors sehr vorteilhaft ist.
  • Bei Verwendung rotierender Öfen benutzt man vorteilhafterweiseden durch zusätzliche äußere Wärmezufuhr überhitzten Wasserdampf als unmittelbare Wärmequelle.
  • Als wichtig für eine störungsfreie Durchführung -des Aufschlußprozesses und der Kreislaufführung des Wasserdampfs hat sich ferner .die Wahl eines geeigneten Korns des Erhitzungsg.utes erwiesen.
  • Kleinkörniges Material, z. B. solches mit einer Korngröße von 3 bis 4 mm oder weniger, eignet sich nur für eine Betriebsführung, beider das Material ständig in Bewegung gebracht wird, wie z. B. für rotierende Trommelöfen. Bei stationärer Arbeitsweise backt es aber leicht zusammen und bietet dem Gasdurchgang einen großen Widerstand, so daß praktisch nur sehr kleine Schichthöhen anwendbar sind. Dies hat aber zur Folge, daß der Nutzeffekt des Wasserdampfes rasch unter praktisch tragbare Werte fällt.
  • Andererseits haben Versuche ergeben, daß Phosporitklinker von mehr als etwa 5 mm Durchmesser mit zunehmendem Durchmesser eine stark verzögerte Fluorabgabe aufweisen. Ein mittleres Korn, wie z. B. Klinker von etwa 5 bis io mm Durchmesser, ,zeigt neben einer zu geringen Reaktionsfähigkeit immer noch einen zu großen Gaswiderstand und ist daher z. B. für Schachtöfen nicht geeignet. Für Kanalöfen können solche Korngrößen erst recht nicht in Frage kommen, weil die Klinkerform für den Betrieb solcherÖfen ungeeignet ist.
  • Es wunde nun gefunden, daß man großstückigesMaterial verwenden kann; wenn man den Phosphorit gegebenenfalls mit Zusatzstoffen, wie z. B. Quarz und Kalk usw., in gepulvertem Zustand vorteilhaft unter Zusatz von Bindemitteln mischt und daraus gegebenenfalls unter Pressung geeignete Formstücke z. B. in der Form der bekannten Füllkörper für Reaktionstürme herstellt. So ergeben z. B. solche Formstücke in Gestalt von sog. Raschigringen mit 2o bis 30 mm Wandstärke eine etwa gleichgroßeFluorabgabewie ein q. bis 5 mm dickes Naturkorn. Diese großstückigen Formkörper haben für das vorliegende Verfahrenden erheblichen-Vorteil, daß sie erstens den zirkulierenden Gasen einen verhältnismäßig geringen Widerstand entgegensetzen und zweitens, was ebenfalls sehr wesentlich ist, daß bei ihnen .die bei einem zu geringen Durchmesser der Formstücke, z. B. von weniger als 3 bis q. mm, bestehende Gefahr -des Zusammenbackens praktisch vollständig, behoben ist. Durch Verwendung verhältnismäßig großer Preßlingewird außerdem die Gefahr des Verglasens der Oberfläche und damit des Verstopfens der Poren weitgehend vermieden, so daß das Austreiben der.Fluorverbindungendauernd unter günstigen Bedingungen erfolgt. Im Gegensatz hierzu beobachtet man bei dem an sich sehr reaktionsfähigen kleinkörnigen Rohmaterial, z. B. von i bis 3 mm Durchmesser, gewöhnlich schon bei verhältnismäßig geringen Schichthöhen ein schnelles Absinken der anfänglich sehr großen Fluorabgabe, und zwar infolge von Verglasung und Verkrustung der Oberfläche, d. h. sofern das Material nicht ständig in Be-Für Kanalöfen muß in der Formgebung der Preßlinge besonders auf die Eigenart dieser Betriebsart Rücksicht genommen werden, da die Formstücke nicht etwa, wie beim Schachtofen, mit den Ofenwänden in Berührung kommen dürfen und so luftig und zweckmäßig gelagert sein müssen, daß der Gasdurchgang mit Rücksicht auf die große Ofenlänge möglichst ungehemmt und in regelmäßiger Verteilung über den ganzen Ofenquerschnitt erfolgt. Eine hierfür geeignete Preßlingsform ist z. B. die in Fig. z angedeutete Plattenform.
  • Andere Preßlingsformen, wie z. B. die früher erwähnten Raschigringe, können im Kanalofen im allgemeinen nur unter Mitverwendung von Fördereinrichtungen, wie z. B. Rollwagen mit z. B. käfigartigem Aufbau, verwendet werden.
  • Die Reaktionsfähigkeit der Formkörper nach der Erfindung hängt wesentlich ab von der Art ihrer Herstellung und Zusammensetzung. Von Wichtigkeit ist, daß die Formlinge nicht nur genügend groß, sondern auch genügend druck- und temperaturbeständig sind und eine poröse bzw. feinporige Struktur haben. Diese kann beispielsweise durch Zusatz von Stoffen erreicht oder begünstigt werden, die im Verlauf des Glühprozesses Gase abgeben oder durch lokale VolumenverminderungkleineHohlräumeerzeugen. Solche Zusatzstoffe sind Sulfate und Carbonate, wie z. B. Gips oder Kalksteinmehl.
  • Es wunde ferner gefunden, daß man beim Arbeiten nach .der vorliegendenErfindung die Austreibung des Fluors erheblich begünstigen kann, wenn man die frischen Reaktionsprodukte (Frischprodukt) mit einem Teil des bereits geglühten Endproduktes (Altmaterial) vermischt. Zu diesem Zwecke werden die erwähnten Ausgangsstoffe fein gemahlen, gut durchmischt und dann auf die gewünschte Korngröße granuliert oder zu Formstücken, z. B. unter Druckanwendung, verarbeitet (brikettiert).
  • Es hat sich nämlich gezeigt, däß Gemische, die neben Rohphosphaten gleichzeitig Calciumo:cyd und Kieselsäure in erheblicher ITenge enthalten, meistens beim Erhitzen auf über i2oo° C rasch beträchtlichen Änderungen in bezug auf die Druck- und Volumenbeständigkeit unterliegen, was sich bei ihrer Anwendung in Form von größeren Preßlingen durch Si.nterungserscheinungen störend bemerkbar macht. Solche gesinterten Reaktionsprodukte haben überdies eine auffällig dichte bis glasige Struktur, wodurch das restlose Austreiben des Fluors sehr erschwert wird. Diese dichte Struktur hat jedoch nichts zu tun mit den bekannten Verglasungserscheinungen, welche hauptsächlich an der Oberprozesses beobachtetwerden, wenn das Sintergut nicht genügend vorgewärmt wurde, so daß die in :der heißen Zone abgespaltenen Fluorverbindungen mit dem Frischmaterial wieder in Wechselwirkung treten können und sich auf demselben unter Bildung einer Glasur an der Oberfläche niederschlagen. Das Dichtwerden der Struktur der erwähnten hocherhitzten Sinterphosphate ist eine vollständig andere Erscheinung, die innerhalb des gesamten Reaktionsgutes stattfindet. Sie ,ist durch die Eigenschaften der Ausgangsstoffe bedingt und stellt sich z. B. auch ein, wenn man vollstärndig.isotherm arbeitet, @d. h. wenn man das Frischmaterial in Abwesenheit von Wasserdampf auf dieselbe Temperatur vorwärmt, bei der später die Fluoraustreibung bewerkstelligt wird. Der Schwund -des Kornvolumens kann dabei io bis 2o °Jo und mehr betragen.
  • Das Mischverhältnis zwischen Rohprodukt und gesintertem Endprodukt kann dabei verschieden gewählt werden, z. B. 0,5 bis i Teil Altmaterial auf i Teil Frischprodukt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, das zugemischte Altmaterial mit etwas gröberem Korn als das frische Material zu verwenden, so z. B. mit einer Korngröße von etwa o,i bis 0,5 mm bei einer Korngröße .des Frischmaterials von etwa o .bis o, i mm.
  • Durch den Zusatz von Altmaterial zu dem Aufschlußgut wird erfindungsgemäß dessen Druck- und Volumenbeständigkeit stark erhöht, so daß man beim Aufschlußprozeß von Anfang an dauernd mit höheren Temperaturen arbeiten kann .als ohne Zusatz von Altmaterial, wodurch man eine entsprechende Verkürzung der Reaktionszeit und eine parallel damit gehende Verbesserung der Wasserdampfausnützung, d. h. des thermischen Wirkungsgrades der Anlage erzielt. Ein weiterer Vorteil der Zumischung von Altmaterial besteht darin, daß das Austreiben des Fluors aus den inneren Teilen rdes Aufschlußgutesdurch Erhöhung der Porosität des Korns erleichtert wird.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Rohphosphate mit Kohle und Alkalizusätzen auf dem Verblaserost unter Zugabe von bereits aufgeschlossenem Gut zu erhitzen. Die Vorgänge auf dem Verblaserost sind jedoch so verschieden von denen des vorliegenden, ohne Kohle jedoch mit Wasserdampf arbeitenden Verfahrens, daß sie nicht miteinander verglichen werden können.
  • In der Zeichnung zeigt beispielsweise Fig. i einen Längsschnitt durch eine zur Durchführung des. Verfahrens nach der Erfindung geeignete, mit einem Kanalofen ausgerüstete Vorrichtung und Fig. a einen Querschnitt durch den Ofen derselben. Fig. 3 zeigt im Längsschnitt eine mit zwei wechselweise betriebenen Schachtöfen I und II ausgerüstete Vorrichtung und Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch. den Ofen I derselben nebst den angrenzenden Teilen der Gasführung.
  • Es ist in Fig. i A ein aus feuerfestem Material gebauter Kanalofen. D ist der Wärmeaustauscher, in welchem die bei B aus dem Ofen austretenden heißen Abgase die bei C in den Ofen eintretenden Frischgase erwärmen. E ist die in das Gaszirkulationssystem eingeschaltete Vorrichtung für die Heißabsorption der flüchtigen Reaktionsprodukte z. B. mittels einer siedenden Kalkmilchlösung. Der Absorptionsvorgang wird so geregelt, daß die aus dem Absorber austretenden gereinigten Gase gerade so viel Wasserdampf enthalten als die eintretenden. Die gereinigten Dämpfe werden dann durch einen Ventilator F aus dem Absorber angesaugt und durch Wärmeaustauscher D in den Ofen .bei C: gedrückt. Vor dem Eintritt in den Ofen werden die Gase durch den überhitzer G auf die erforderliche Reaktionstemperatur aufgewärmt. Das Ausgangsmaterial, z. B.. eine zu Preßlingen geformte Mischung von etwa 70 bis go Teilen Pebblesphosphat mit 3o bis io Teilen Quarz, wird durch einen im unteren Teil wärmeisolierten Rollwagen R bei H in den Kanaloferi eingeführt und .bis zur Erreichung der Abgasaustrittsstelle auf etwa iooo° C vorgewärmt. Hier kommt das Produkt mit den z. B. etwa iooo° heißen fluorhaltigen Abgasen in Berührung und wird von einem Teil seines Fluorgehaltes befreit. Durch weiteres Fortschreiten im Ofen kommt es mit immer heißeren, jedoch fluorärmeren Gasen in Berührung, so daß es an der Stelle des Gaseintritts bei C z. B. etwa 130o° erreicht und dabei sein Fluor vollständig abgegeben hat. Im letzten Stück I des Kanals wird das Produkt durch einen Sprühregen von Wasser unter Entwicklung von Wasserdampf rasch abgekühlt.
  • Der Ofen kann z. B. bei billiger elektrischer Kraft durch eine elektrische Widerstandsheizung erwärmt werden. Wenn der separate Gasüberhitzer derart gebaut wird, daß erden zirkulierenden Gasen so viel Wärme zuzuführen vermag, @daß der ganze Wärrnebedarf für die Reaktion und die Abstrahlung des Ofens gedeckt wird (unter Einhaltung der Reaktionstemperatur), kann man von einer besonderen Heizung der Ofenwände asbsehen. Durch diese Maßnahme ist es möglich, die Reaktionstemperatur außerordentlich genau und konstant einzustellen, wobei durch die vermehrte Gaszirkulation der Reaktionsverlauf (Ofenleistung) begünstigt wird.
  • In Fig. a sind mit Kin die Ofenwände eingebaute, durch die Sammelschiene L gespeiste elektrische Widerstände bezeichnet. R ist der Rollwagen, auf dem das Rohprodukt z. B. in Form von plattenförmigen Preßlingenlfl aufgetürmt ist.
  • Bei der Vorrichtung nach den Fig. 3 und 4, bei .der übereinstimmende Teile mit den gleichen Buchstaben wie bei den Fig. i und z bezeichnet sind, werden die beiden Schächte I und II abwechselnd periodisch gefüllt und entleert und dementsprechend auch die Schieber für die durch den Ventilator oder die Pumpe F bewirkte Gaszirkulation alternierend periodisch gesteuert. Während sich z. B. in dem einen Schacht II das fluorhaltige Frischprodukt befindet, ist der Schacht I mit dem an Fluor bereits verarmten Produkt gefüllt. Die aus dem Wärmeaustauscher D kommenden fluorfreien, heißen wasserdampfhaltigen Gase treten bei C in den unteren Teil des Schachtes I ein, durchstreichen diesen t,on unten nach oben, wobei das im Schacht befindliche Glühgut von den letzten Fluoranteilen befreit wird, worauf die Gase den Schacht am oberen Ende verlassen und in gleicher Höhe in den Schacht II übergehen. In diesem bewegen sie sich von oben nach unten, entziehen dem Glühgut einen Teil seines Fluorgehalts und gelangen dann in den Wärmeaustauscher D, wo sie ihren Wärmeinhalt ,größtenteils an das Frischgas abgeben. Am Ende des Wärmeaustauschers werden die Gase in E durch Heißabsorption von den flüchtigen Reaktionsprodukten befreit, worauf sie über den Ventilator als Frischgase dem Ofen durch den Wärmeaustauscher wieder zugeführt werden. Der Absorber E kann beispielsweise mit festen Natronkalkpreßlingen gefüllt und auf Temperaturen zwischen etwa Zoo bis 300° gehalten sein, so daß Wasserdampf darin nicht kondensiert wird. Der Ofen wird vorteilhafterweise elektrisch beheizt.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln durch Erhitzen von Rohphosphaten und gegebenenfalls Zusatzstoffen, wie Kieselsäure, Silicate, Verbindungen der Alkali- und Erdalkalimetalle, vorzugsweise in Form von porösen Formkörpern, insbesondere auf Temperaturen von etwa 130o° C unter Überleitung von zweckmäßig im Gegenstrom zu den Phosphaten bewegtem Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf oder die wasserdampfhaltigen Gase im geschlossenen Kreislauf derart über die Reaktionsmasse bewegt werden, daß der aus dem Aufschlußofen austretende Wasserdampf zunächst durch Heißabsorption von Fluorverbindungen und anderen flüchtigen Verbindungen befreit und dann nach Wärmeaustausch mit den aus dem Ofen austretenden Gasen in den Aufschlußofen zurückgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphate vor Einwirkung des Wasserdampfes einer Vorerhitzung auf Temperaturen über 500° C, vorzugsweise von etwa iooo° C, unterworfen werden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß der ganze Wärmebedarf des Aufschlußofens dadurch gedeckt wird, daß man den im Kreislauf befindlichen wasserdampfhaltigen Gasen außer .durch Wärmeaustausch gewonnener Wärme die sonst noch erforderliche Wärme außerhalb des Ofens, z. B. mit Hilfe eines Überhitzers, zuführt.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das phosphathaltige Material in Form verhältnismäßig großer Formkörper, insbesondere in Form der bekannten Füllkörper für Reaktionstürme, wie Raschigringe, angewendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß poröse Formkörper, bestehend aus einer Mischung von frischen Rohphosphaten mit bereits mit Wasserdampf behandelten Rohphosphaten, der Einwirkung .des im Kreislauf befindlichen Wasserdampfes unterworfenwerden.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen i bis 5, bebestehend aus einem kontinuierlich oder .diskontinuierlich betriebenen - Glühofen, insbesondere einem Kanal-, Schacht- oder Drehrohrofen der für den Aufschluß von Mineralphosphaten durch Erhitzen bei Gegenwart von Wasserdampf bereits verwendeten Art, gegebenenfalls mit elektrischer Beheizung, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe mit einer Heißabsorptionsvorrichtung und einer damit verbundenen Wärmeaustauschvorrichtung und gegebenenfalls einer damit verbundenen Vorrichtung zur Zuführung zusätzlicher äußerer Wärme an die im Kreislauf befindlichen Gase vereinigt ist. Vorrichtung nach Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete Schachtofen aus zwei wechselweise betriebenen Schächten besteht.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE920549C (de) * 1942-07-18 1954-11-25 Maria Amalie Haag Verfahren zur Umwandlung natuerlicher Phosphate in citronensaeureloesliche Duengephosphate
DE928172C (de) * 1951-09-21 1955-05-26 August Hoga Verfahren und Einrichtung zum Herstellen von Duengephosphat

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DE920549C (de) * 1942-07-18 1954-11-25 Maria Amalie Haag Verfahren zur Umwandlung natuerlicher Phosphate in citronensaeureloesliche Duengephosphate
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