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Drehrohrofen Die Durchführung metallurgischer und chemischer Verfahren
im Drehrohrofen hat den .Vorteil, daß das Gut während der Behandlungszeit ständig
gut bewegt und gemischt «,ird. Mit den Ofengasen kommt das Gut jedoch nur an der
Oberfläche der Gutschicht in Berührung. Auch die Wärmeübertragung erfolgt nur hier
und an der unteren Begrenzungsfläche der Gutschicht, wenn die Erhitzung durch Außen-
oder Innenbeheizung des Ofens geschieht. Diese Nachteile wurden schon dadurch gemildert,
,daß .das Ofenfutter nicht glatt ausgeführt, sondern mit Wendern oder Mitnehmern
ausgestattet wurde. Diese hoben das Gut in den freien Ofenraum, bis es schließlich
aus einer gewissen Höhe in Form von Nebeln oder Schleiern herabrie:elte. Durch den
freien Fall des Gutes im Ofen wurde seine Berührung mit den Ofengasen wesentlich
verbessert. Derartige Einrichtungen gewährleisten aber nicht in allen Fällen einen
störungslosen Betrieb; z. B. sind sie für die Verarbeitung von Gut, das stark zur
Ring- und Ansatzbildung neigt, weniger geeignet. Auch genügen sie nicht zur Ausführung
solcher Reaktionen, die nur wenig Wärme entwickeln, oder zur Behandlung des Gutes
in den Endstadien vieler Verfahren. In derartigen Fällen war selbst die Einführung
von Zusatzluft in den Ofen durch in oder unter den Wendern vorgesehene Kanäle beim
Rösten von Erzen ohne Erfolg.
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Die Berührung der Verbrennungsluft mit dem im Erz enthaltenen Brennstoff
war zwar besser beim Verblasen in kurzen Trommelöfen, deren Trommelwandung gasdurchlässig
ausgebildet war, z. B. aus gelochten Platten bestand. Um aber hier ein vorzeitiges
Zusammensintern oder Schmelzen des Gutes zu verhindern und eine gute Abröstung herbeizuführen,
war es notwendig, den Brennstoff portionsweise in den Ofen einzutragen. Z. B. wurden
beim Rösten von sulfidischen Erzen ständig oder absatzweise einer verhältmäßig großen
Menge der im Ofen gespeicherten, größtenteils abgerösteten Beschickung kleine Mengen
frischen Erzes zugeführt und mit der im Ofen befindlichen Beschickung gemischt,
während der Erzzufuhr entsprechende Mengen von Röstgut ausgetragen wurden. Hierbei
ließ sich indessen die Vermischung des zugeführten Erzes mit dem gerade an der Austragsöf£nung
befindlichen nicht immer mit Sicherheit vermeiden, selbst wenn die Erzzufuhr zur
Beschickung in einiger Entfernung von der Austragsöffnung erfolgte.
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Auch andere Einrichtungen sind für die Abröstung von Erzen in Drehrohröfen
bekannt,
die es- ermöglichen, durch auf die Länge des Erzweges verteilte
Einlaßöffnungen unterhalb der Erzschicht Röstluft in den Ofen einzuführen. und durch
das Erz hindurchzuleiten. Damit Erz nicht in die Lufteinlaßöffnungen fallen konnte,
hat man die Öffnungen auch schon mit Schrägflächen überdacht, die entgegengesetzt
der Drehrichtung der Trommel geneigt -waren. Hierbei gelangte indessen viel Röstluft
unverbraucht in die Ofenatmosphäre, und :dort, wo der größtenteils noch geschlossene
Röstluftstraht -in das Gut eintrat, entstanden sehr schnell hohe Temperaturen, die
ein Zusammensintern oder Zusammenschmelzen von Teilen des Gutes bewirkten, bevor
das Gut noch ausreichend abgeröstet war. An den Einsätzen über den Lufteinlässen
bildeten sich dann sehr schnell Ansätze,- die ständig wuchsen, bis sie schließlich
die Lufteinlässe verstopften. Wollte man diese Übelstände vermeiden, so mußte die
Luftzufuhr so stark herabgesetzt werden, daß .der Ofen nur noch geringe Leistung
hatte. Man hat auch schon versucht, beim Brennen von Zement, Tonerde,. Kalk, Gips,
Kalzinieren von Soda, Agglomerieren von Erzen u. dgl. einen Teil der Wandung des
Drohrohrofens als Rostfläche auszubilden: Durch die Roste wurden die Heizgase entweder
in den Ofen hineingedrückt oder aus dem Ofen abgesaugt.
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Alle Einrichtungen, die bisher dazu dienten, Luft oder andere Gase
durch die Beschickung eines Drehrohrofens hindurchzuleiten, hatten den Nachteil,
.daß die Verteilung der Gase in der Beschickung sehr ungleichmäßig war. Dies lag
in der Hauptsache daran, daß bei der Ausbildung und Anordnung der Eintrittsöffnungen
für die Gase die in Drehrohröfen vorliegenden Verhältnissenicht genügend berücksichtigt
wurden. Insbesondere kamen sehr häufig völlige oder teilweise Verstopfungen vor,
so daß durch einen Teil der Öffnungen übermäßige Gasmengen, durch einen anderen
Teil keine oder zu wenig Gase in die Beschickung übertraten.
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Durch die Erfindung werden dies° Nachteile beseitigt und die Durchführung
metalllurgischer, chemischer und: ähnlicher Verfahren in Drehrohröfen wesentlich
verbessert. Das gelingt dadurch, daß in dem Drehrohrofen gemäß der Erfindung die
im Öfenmantel in Abständen voneinander angeordneten Roste, die zum Hindurchführe
. von Reaktionsgasen durch das sich. in geschlossener Schicht darüber hinwegbewegende
Gut dienen, von außen durch -den Ofenmantel zugänglich gemacht und in besonderen
räch außen entfernbaren Kästen angeordnet sind. Dadurch entsteht die Möglichkeit,
daß man je nach Bedarf die Roste sowie die Rostkasten des Ofens reinigen oder austauschen
und durch anders geformte ersetzen kann. Die Rostflächen werden zweckmäßig schräg
zum Ofenmantel angeordnet, z. B. werden sie ungefähr radial gestellt. Die Rostkästen
liegen vorteilhaft an Vorsprüngen im Mauerwerk des Ofens, wodurch eine gleichmäßige
Bewegung des Gutes über die-Rostflächen und ein gewisser Schutz der Roste erzielt
wird. Dieselbe Wirkung läßt sich auch dadurch erreichen, daß die Rostkästen derart
in Einschnitten im M',Werwerk des Ofens untergebracht werden, daß sie nicht oder
nur wenig in den freien Ofenraum vorstehen.
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Aus den Rosten blasen die Reaktionsgase in viele einzelne Strahlen
aufgelöst in -die Gutschicht in Richtung des Umfanges des Ofenmantels. Im allgemeinen
werden die Roste so angeordnet, daß daraus die Reaktionsgase entgegengesetzt der
Drehrichtung des Ofens austreten, Durch .die Erfindung entsteht zunächst -der Vorteil,
daß die Gaseinführungen ständig beobachtet und in Ordnung gehalten werden können,
ohne daß dadurch irgendwelche Betriebsstörungen verursacht werden. Die Reaktionsgase
werden in der Gutschicht sehr gleichmäßig verteilt, und demgemäß wird die Behandlung
des Gutes mit den Reaktionsgasen sehr intensiv.
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Besondere Vorteile ergeben sich aus der schrägen Anordnung der Roste
gemäß der Erfindung in ,den Fällen, in denen wärmeabgebende Reaktionen im Drehrohrofen
durchgeführt wenden. Entsprechend der Umfangsgeschwindi.gkeit des Ofens kommen dann
vor die Roste immer neue Gutpartien. Sie gleiten über den Rost hinweg und entfernen
sich allmählich von ihm. Unmittelbar am Rost werden sie von frischen Reaktionsgasen
beaufschlagt. Die Reaktion setzt also ziemlich-schnell ein. Da aber die Gutteilchen
sich bald wieder vom Rost entfernen, erreicht die Reaktionstemperatur doch keine
unzulässig hohen Beträge, durch die z. B. ein vorzeitiges -Zusammensintern des Gutes
herbeigeführt werden könnte. Vielmehr bleibt die Reaktionstemperatur eine Zeitlang
auf der gleichen Höhe, weil mit der Entfernung von der Rostfläche die Gutteilchen
mir noch mit zum Teil verbrauchten Reaktionsgasen in Berührung kommen und die Menge
derReaktionsgase auch .infolge Austritts eines Teils derselben in die Ofenatmosphäre
geringer wird. Die Reaktionszone wird auf diese Weise sehr .in die Breite gezogen,
und es geht die Reaktion bei verh*iltnismäßig gleichmäßiger Temperatur und ohne
Bildung starker Temperaturspitzen vor sich. Die Verhältnisse sind also ganz andere
als beim Verblasen auf Sinter- oder Dwight-I,loyd-Al>paraten,
wo
(las Gut seine Lage zum Rost nicht ändert und wo im allgemeinen mit kurzen Reaktionszeiten
und hohen Reaktionstemperaturen gearbeitet wird.
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Iii manchen Fällen ist es zweckmäßig, mich noch Rostflächen vorzusehen,
aus denen die Reaktionsgase in der Drehrichtung des Ofens ausströmen. Bei Sinterverfahren,
die unter Brennstoffzusatz ausgeführt werden, wird z. B. durch eine solche Vorbehandlung
mit beispielsweise heißen Gasen vor der eigentlichen Sinterung eine wesentlich bessere
Zü-idung und eine bemerkenswerte Brennstoffersparnis erzielt.
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Ferner kann man manchmal, z. B. bei der Röstun'- gutartiger
Erze, auch allein mit Rostflächen auskommen, aus denen die Reaktionsgase nur in
der Drehrichtung des Ofens austreten.
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Die Anordnung wind zweckmäßig so getroffen, daß die Reaktionsgase,
wie an. sich bekannt. nur aus den Rostflächen austretep, nährend diese vom Gut bedeckt
sind. Sobald die Rote vom Gut frei werden, wird die Zufuhr von Reaktionsgasen entweder
gedrosselt oder ganz abgestellt, oder es werden andere- Gase, z. B. Heizgase oder
brennbare Gase, die dann im Ofen verbrennen, durch die Roste in den Ofen geleitet.
Da bei der Durchführung wärmeabgebender Reaktionen im Drehrohrofen gemäß der Erfindung
der große Vorteil entsteht, daß .diese Reaktionen schon bei mittlerer Temperatur
sehr schnell verlaufen, sind bei dem Verfahren gemäß der Erfindung Ring- und Ansatzbildungen
im Ofen selbst und an den Rosten kaum zu befürchten. Falls sie einmal vorkommen,
können die Ansätze u. dgl. leicht entfernt -,verden, da die Roste von außen, z.
B. durch die Gaszuführung, zugänglich sind. Oder es können die verstopften oder
auf an.dereWeise unbrauchbar gewordene Roste in kürzester Zeit ausgewechselt werden.
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Im allgemeinen werden die Rosteinrichtungen aus hochhitzebeständigen
Baustoffen gefertigt. In besonderen Fällen, z. B. wenn als Reaktionsgase Luft oder
nicht sehr hoch erhitzte andere Gase benutzt werden, können die Roste aus genvölinlichem
Gußeisen hergestellt werden, da sie durch die ' durchstreichende Luft ständig gekühlt
werden. Auch kann eine besondere Luftkühlung ausgeführt werden während der Zeit,
in der die Rostkästen nicht in Tätigkeit wind, d. h. während sie vom Gut nicht bedeckt
sind, falls man während dieser Zeit die Roste nicht für die Einführung anderer Gase
benötigt.
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Natürlich kann, falls erforderlich, in bekannter Weise auch ständige
Kühlung der Rote, z. B. mittels Wasser oder Luft, vorgesehen sein. Werden heiße
'Reaktionsgase durch die Roste in den Ofen geleitet oder hohe Ternperaturen im Ofen
eingehalten, so werden ,die Rostkästen vorzugsweise ganz oder zum Teil aus keramischen
Baustoffen oder aus hochhitzebeständigen Metallen gefertigt.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Drehrohrofen läßt sich mit Vorteil
für eine große Anzahl von Verfahren verwendeai und kann im übrigen in verschiedenster
Weise ausgestaltet sein. -Bei Röstverfahren z. B. wird .der vorderste Teil des Drehrohrofens,
in den das Gut zuerst gelangt, in der üblichen Weise für die Vorwärmung des Gutes
benutzt. Er kann dabei, wie bekannt, mit Wendern und Stauringen ausgestattet sein.
Der übrige Teil des Ofens ist mit den Rosten gemäß .der Erfindung versehen. Die
Röstung vollzieht sich hier sehr gleichmäßig und bei Teanperataren, bei denen Sinter-
und Schmelzerscheinungen noch nicht auftreten. Da der freie Raum des Ofens nicht
mehr der für die Durchführung der Röstung wesentlichste Teil ist, hat man es nunmehr
auch in der Hand, durch an sich bekannte Kühlung überschüssige Wärmemengen aus bestimmten
Teilen des Ofens abzuführen. Z. B. werden im Inneren des Ofens, zweckmäßig außerhalb
der Gutschicht, Kühlelemente angeordnet, z. B. Röhren oder Röhrenbündel, die von
kalten Gasen oder Flüssigkeiten durchströmt werden. Man kann auch einen Teil der
Ofengase aus dem Ofen abziehen, gegebenenfalls kühlen und für sich oder zusammen
mit den Reaktionsgasen an geeigneten Stellen wieder,in den Ofen einführen. Z. B.
kann die sulfatisierende Röstung erfindungsgemäß dadurch begünstigt werden, daß
der Röstluft Ofengase beigemischt werden, bevor sie aus den Rosten in die Gutschicht
übertritt.
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Bei der chlorierenden Röstung können an geeigneten Stellen des Ofens
Chlorierungsmittel, z. B. * Kochsalz o. dgl., durch Schleuseneinrichtungen zugeführt
werden. Auch kann man diese Einrichtungen dazu benutzen, Brennstoff in bestimmte
Zonen des Ofens zu bringen. Auf diese "eise gelingt es z. B. nach Totröstung sulfidischen
Gutes in demselben Drehrohrofen eine Sinterung mit Hilfe von Brennstoff durchzuführen.
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Oder es werden mehrere andere Verfahren, wie bei Drehrohröfen an sich
bekannt, nacheinander in dem gleichen Ofen ausgeführt. Z. B. kann das Gut zunächst
geröstet und darauf so viel Brennstoff zugesetzt werden, claß verflüchtigungsfähige
\letalle aus dem totgerösteten oder chlorierend gerösteten Gut verflüchtigt «-erden.
Die Gase der Sinter-oder Verflüchtigungszone können, wenn dir Ofen mit entsprechenden
Gasabzügen z. B. an
einem oder beiden Enden oder an geeigneten Stellen
seines Mantels ausgestattet ist, getrennt von den Röstgasen gewonnen werden.
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h',atürlich kann der Ofen gemäß der Erfindung auch für die Verflüchtigung
von Metallen, wie Zink, Blei, Zinn, Antimon, Cadmium, ohne vorherige Abröstung des
Gutes im vordersten Teil des Ofens verwendet werden.
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Man kann als Reaktionsgase z. B. Luft oder Sauerstoff, brennbares
Gas oderWasserdampf oder Gemische dieser Stoffe verwenden, wenn schwefelhaltiges
Gut, wie Pyrit oder Gasmasse, dem noch Brennstoff zugesetzt werden kann, nach bekannten
Verfahren auf Schwefel oder Schwefelverbindungen verarbeitet werden soll. Dabei
können Ofengase erzeugt werden, die dampfförmigen elementaren Schwefel, Kohlenoxyd,
Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxyd oder Gemische dieser Stoffe
enthalten.
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Auch Brennverfahren können reit dem Ofen gemäß der Erfindung durchgeführt
werden. Er eignet sich z. B. für das Brennen von Kalk, Magnesit, Zement u. dgl.
oder kann als Gaserzeuger oder Schweler verwendet werden. Es wird dann das Vergasungsmittel
bzw. Schwelmittel durch die Roste, die im ganzen Ofen oder in Teilen desselben vorgesehen
sein können, in die Brennstoffschicht eingeleitet.
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Ferner läßt sich das Sintern bzw. Anschmelzen und Körnen von Erzen,
Salzen, wie Kalisalzen u. dgl., im Ofen gemäß der Erfindung durchführen. Man erhält
dabei ein dichteres Sinter- oder Körnungsprodukt als beim Verblasen in ruhender
Gutschicht, weil durch die Bewegung des Gutes während des Sinterns eine ständige
Verdichtung und Ausfüllung von Hohlräumen erreicht wird. Feinkörniges Caliumchlorid
oder -sulfat kann z. B. im Ofen gemäß der Erfindung in ein festes grobes Korn von
guter Streufähigkeit übergeführt werden. -Des weiteren kann der Drehrohrofen gemäß
der Erfindung mit allen Einrichtungen ausgestattet werden, die auch sonst bei Drehrohröfen
üblich sind. Z. B. kann er durch Stauringe in mehrere Abteilungen unterteilt werden,
und es kann durch entsprechende Bemessung der Stauringe dafür gesorgt ,verden, daß
die Gutschicht in den einzelnen Abteilungen j e nach den gewünschten Reaktionen
dünner oder stärker gehalten wird. Auch kann der Ofen in bekannter Weise unter Druck,
z. B. mit einem Überdruck von 5 bis 2o Atmosphären betrieben werden.
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Zur weiteren Erläuterung der' Erfindung diene die Zeichnung.
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In Abb. i ist der Drehrohrofen gemäß der Erfindung im Längsschnitt
dargestellt. Abb. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Abb. i. Abb.3 zeigt die Rostanordnung
gemäß der Erfindung in vergrößertem Maßstabe.
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i ist der Mantel, 2 das einsgestampfte Futter oder das Mauerwerk des
Drehrohrofens, der in der üblichen Weise mit Laufringeaz 3 und entsprechendem Antrieb
ausgerüstet ist und der die übliche, gegebenenfalls veränderliche Neigung haben
kann. 4. ist die Aufgabevorrichtung, 5 der untere Ofenkopf, der 'mit Anschluß- und
Verteileinrichtung für ein oder mehrere gasförmige oder flüssige oder andere strömende
Mittel ausgestattet sein kann. Leitungen 6, die außen am Ofenmantel oder auch im
Mauerwerk des Ofens liegen können, führen. vors hier zu den einzelnen Eintritts-
bzw. Gasaustrittsstellen des Ofens. 7 ist eine an sich bekannte Austragsvorrichtung,
von,denen auch mehrere auf die Länge und den Umfang - des Ofens verteilt vorgesehen
sein können. 8 sind Stauringe und 9 Wender.
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Im Ofen sind erfindungsgemäß die Rostkästen io angeordnet. In .der
Abbildung sind vier. in jeder Ofenabteilung vorgesehen. Die Rostkästen in je zwei
aufeinanderfolgenden Abteilungen sind versetzt zueinander angeordnet, und es sind
entsprechend der Durchbrechung, die der Ofenmantel an den Einsatzstellen der Rostkästen
aufzuweisen hat, Verstärkungen innerhalb oder außerhalb des Ofenmantels in Form
von Profilen, Bändern oder Blechen vorgesehen. Einen Rostkasten in einfachster Ausgestaltung
zeigt in vergrößertem Maßstab die Abb. 3. In die durch Lasche ii und Einsatzstück
i2 geschützten Schlitze im Mantel und Mauerwerk des Ofens ist der Kasten 13 eingesetzt,
der durch mit Regelorgan 14 versehene Anschlüsse 15 mit der Zuführungsleitung 6
für das Reaktionsgas verbunden ist. Der Kasten steht ein Stück in den Ofen vor und
hat eine geschlossene und eine durchbrochene Seitenwand. Beide Wände stehen annähernd
radial im Ofen, und es liegt die mit Rosten ausgestattete Wand 16 rückwärts in der
Drehrichtung des Ofens gerechnet. Die Vorderwand des Rostkastens ist durch den Vorsprung
17 des Ofenmauerwerks geschützt, der gleichzeitig eine geordnete Relativbewegung
von Gut und Rostkasten bewirkt. Der Rostkasten ist in dein Schlitz mittels geeigneter
Einrichtungen so befestigt, daß er jederzeit während des Betriebes entfernbar ist.
Das Regelorgan 14 bewirkt die Einstellung und, falls erforderlich, die periodische
Ein- und Ausschaltung des Stromes der Reaktionsgase in den Rostkasten 13.
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Damit man jederzeit den Durchgang der Reaktionsgase durch den Rost
kontrollieren
kann, sind im Rostkasten von außen zugängliche Arbeitsöffnungen
vorgesehen, die auch, falls notwendig, zur Reinigung des Rostes dienen können. Verstopfungen
des Rostes lassen sich aber auch auf andere Weise beseitigen, beispielsweise dadurch,
daß man, insbesondere dann, wenn der Rostkasten nicht innerhalb der Gutschicht liegt,
z. B. periodisch oder stoßweise Luft oder anderes Gas mit starker Pressung durch
den Rost bläst.
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Für die Zufuhr der Reaktionsgase, die aus dem Rostkasten durch das
Gut geleitet werden, etwa in der Richtung, die aus Abb.2 ersichtlich ist, für die
Zuführung anderer Gase und des gasförmigen Mittels für das stoßweise Ausblasen des
Rostes können dieselben Leitungen vorgesehen werden, die dann von einer besonderen
Schalteinrichtung gesteuert werden. Es können aber auch für jedes in den Ofen einzuführende
Mittel, sei es gasförmig, flüssig oder fest, besondere Leitungen oder Schleusenvorrichtungen
angeordnet sein.
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Gebläse für die Einführung von Luft in die Leitungen bzw. Rostkästen
oder für das Absaugen und, gegebenenfalls Wiedereinführen von Gasen aus dem bzw.
in den Ofen oder seine verschiedenen Abteilungen können in entsprechender Anzahl
vorgesehen, z. B. auch auf dem Ofenmantel angeordnet sein. Die Rostkästen können
natürlich auch andere Formen haben, z. B. auf beiden Seitenwänden mit Rosten versehen
sein. Die Rostschlitze selbst werden, wenn die Gefahr besteht, daß Gut aus dem Ofen
in sie eindringen kann, jalousieartig ausgebildet, oder es werden im Rostkasten
Entnahmevorrichtungen für die Beseitigung des durch die Rostschlitze in den Kästen
gelangten Gutes vorgesehen. Zweckmäßig wird die Anordnung so getroffen, daß -der
Abstand zwischen den einzelnen Roststäben von der Spitze nach der Basis des Kastens
größer wird, damit dem verschiedenen Strömungswiderstand der Gutschicht über den
einzelnen Rostschlitzen Rechnung getragen wird.
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Für die Ausbildung der Roste und Roststäbe gelten die bei Verblaseverfahren
erprobten Richtlinien, nach denen z. B. Verstopfungen und andereBetriebsstörungen
vermieden werden.
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Der in der Zeichnung dargestellte Ofen ist z. B. für das einstufige
Abrösten von Zinkblende besonders geeignet. Im ersten Teil des Ofens, der nur mit
Stauringen und Wendern versehen ist, Rostkästen aber noch nicht aufzuwei#zen hat,
wird die Blende vorgewärmt. Im zweiten Teil des Ofens vollzieht sich das Totrösten
bzw. das Vorrösten auf z. B. 2 bis 8'/o Schwefel. Im dritten Teil kann vor dem Austrag
der Blende aus dem Ofenhoch eine Körnung bzw. Körnung und Totröstung stattfinden,
indem z. B. durch geeignete Zusätze der Sintervorgang begünstigt oder durch geeignete
Bemessung der Rostkästen und Windzufuhr mit oder ohne Zusatz von Brennstoff, z.
B. Koks oder Kohlen, oder durch Zufuhr von brennbarem Gas und Luft in die Gutschicht
die Röstblende auf Sintertemperatur erhitzt wird.
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Sollen Gase aus dem Ofen abgezogen werden, so können für diesen Zweck
besondere auf die Länge und den Umfang des Ofens verteilte Ableitungen im Ofen vorgesehen
werden. Diese können auswechselbar eingerichtet sein und mehr oder weniger in das
Ofeninnere vorstehen. Zur geregelten Abführung der Ofengase :ist es zweckmäßig,
sie über den Verteilerkopf mit Regelvorrichtungen und gegebenenfalls geeigneten
Fördervorrichtungen zu verbinden.
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Man kann aber auch alle oder einen Teil der Rostkästen gemäß der Erfindung
als Ableitungen benutzen, durch die dann ständig oder zeitweise in der beschriebenen
Weise Gase abgesaugt werden. Z. B. kann die Einrichtung so getroffen werden, .daß
durch die Rostkästen, während sie vom Gut bedeckt sind, Reaktionsgase in den Ofen
eingeführt werden und daß, wenn die Rostkästen vom Gut frei sind, mindestens durch
einen Teil derselben.Ofengase abgesaugt werden.
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Bei der Röstung und anderen Verfahren kann man auch mit Saugzug arbeiten.