DE629315C - Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen - Google Patents

Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen

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DE629315C
DE629315C DEB160650D DEB0160650D DE629315C DE 629315 C DE629315 C DE 629315C DE B160650 D DEB160650 D DE B160650D DE B0160650 D DEB0160650 D DE B0160650D DE 629315 C DE629315 C DE 629315C
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/08Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces
    • C21B13/085Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces wherein iron or steel is obtained in a molten state

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Description

  • Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen Gegenstand der. Erfindung ist ein Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen. Vom Erfinder ist in älteren Patentschriften eine Arbeitsweise zur gleichzeitigen Herstellung von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen beschrieben. Danach wird dem Drehofen ein aus Eisenerz, Calciumcarbonat und Kohlenstoff zum Reduzieren und Kohlen bestehendes Beschickungsgut aufgegeben, das den Ofen im Gegenstrom zu der am Ofenauslauf gebildeten Flamme durchläuft. Für die Einstellung der Flamme ist dabei eine solche Bemessung des Feinheitsgrades der Kohle und der Brennluft vorgeschrieben, daß sich in der Nähe des Ofenaustrages eine Kohlensäurezone, auf der weiteren Länge des Ofens eine Kohlenoxydzone bildet, letztere zu dem Zweck, um bei der Reduktion des Eisenerzes eine Wiederoxydation zu verhindern.
  • Diese Arbeitsweise ist nur beschränkt anwendbar; denn sowohl die Reduktion des Eisenoxyds als auch die Entsäuerung des Calciumcarbonats erfordern beträchtliche Wärmemengen, so daß die Temperatur der Flamme am Ofenaustrag auf großer Höhe gehalten werden muß bzw. beträchtliche Brennstoffmengen zugeführt werden müssen, und in beiden Fällen sind mindestens außerordentlich hohe Temperaturen am Ofenaustrag festzustellen, die eine hochgradige Erweichung des Zementklinkers, ein Anbacken an den Ofenwänden und daraus Störungen des Betriebes ergeben.
  • Praktisch ist daher die ältere Arbeitsweise auf die Verarbeitung eisenärmerer Eisenerze oder aber auf die Verwendung vorher entsäuerten Kalkes beschränkt, um eben die für die Reaktion- und Entsäuerung benötigten Wärmemengen gering zu halten.
  • überraschenderweise wurde nun gefunden, daß das Verfahren der gleichzeitigen Gewinnung von Eisen und Eisenlegierungen von Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen außerordentlich dadurch verbessert- werden kann, daß zwei: Beheizungsquellen im Ofen angeordnet werden, und zwar eine in der Nähe des Ofenaustrages, die zweite dort, wo die verhältnismäßig größte Wärmeadsorption durch chemische Vorgänge erfolgt, nämlich in der Reduktions- bzw. Entsäuerungszone.
  • Es wurde überraschenderweise weiter gefunden, daß diese in der Reduktionszone zu unterhaltende Wärmequelle durch Verbrennung der bei der Reduktion entstehenden brennbaren Gase gebildet werden kann, wobei allerdings weiter Voraussetzung ist, daß dem Beschickungsgut ein überschuß an festem Kohlenstoff gegeben wird, um eine Wiederoxydation zu verhindern.
  • Es ist wohl bereits früher schon vorgeschlagen worden, bei der Verhüttung .von Eisenerzen die latente Wärmeenergie.bei der Reduktion entstehender Gase durch Verbrennung ihrer brennbaren Bestandteile im Verfahren selbst wieder nutzbar zu machen; es -war jedoch nur möglich, die so frei werdende Wärme zur Volwärmung des Gutes auszunutzen, da die bei etwa iooo° C einsetzende Sinterung des Eisenerzes die erstrebte Reduktion, die Temperaturen von mindestens etwa goo° C erfordert, unmöglich machte, also für die Reduktion selbst nur die Spanne von goo bis iooo° C zur Verfügung stand. Daß beim Verfahren der Erfindung diese Schwierigkeiten, also das Sintern des Eisenerzes und die Unterbrechung der Reduktion, nicht eintreten, ist auf die gleichzeitige Gegen-wart beträchtlicher Mengen Calciumcarbonat zurückzuführen, deren bei goo° C und darüber verlaufende Entsäuerung beträchtliche Wärmemengen bindet und so verliindert, daß ein Sintern des Eisenerzes eintreten kann. Praktisch verlaufen die Vorgänge so, daß zunächst die Reduktion des Eisenerzes einsetzt, dann die Entsäuerung des Calciumcarbonats erfolgt, bei weiterer Steigerung der Temperatur das reduzierte Eisen zum Schmelzen kommt und bei noch höherer Temperatur die Zementmasse sintert.
  • Das Verfahren der Erfindung, das der gleichzeitigen Herstellung von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken dient, bei welchem ein aus Eisenerz, Kohlenstoff zum Reduzieren und Kohlen und Calciumcarbonat bestehendes Beschickungsgut einem mit einer Kohlenstaubflamme beheizten Drehofen aufgegeben wird, ist also dadurch gekennzeichnet, daß die oxydierende Wirkung der auf Verbrennung zu ` Kohlensäure eingestellten Flamme am Austragende des Ofens durch Zugabe eines überschusses an festem Kohlenstoff zu dem Beschickungsgut ausgeschaltet wird und daß die bei der Reduktion entstehenden brennbaren Gase durch in die Reduktionszone besonders eingeführte Luft verbrannt werden.
  • Beim Verfahren der Erfindung wird also die Flamme am Austragende auf Verbrennung zu Kohlensäure eingestellt; die bei der Reduktion entstehenden Gase -werden ebenfalls wieder zu Kohlensäure verbrannt, so daß also, mit Ausnahme einer kleinen Zone, in welcher in den `Ofengasen aus dem Reaktionsgut entweichendes Kohlenoxyd enthalten ist, die Ofenatmosphäre praktisch nur Kohlensäure enthält und dementsprechend auch die Ofenabgase neben Stickstoff und gegebenenfalls Sauerstoff nur Kohlensäure, nicht aber brennbare Bestandteile aufweisen.
  • Wichtig ist dabei vor allem, daß, wie oben betont, der Möller so viel zusätzliche Kohle enthält, daß die Oxydationswirkung der Flamme, älso die Oxydationswirkung der Ofenatmosphäre, auf den Möller ausgeschaltet wird, und zwar so lange, bis sich über dem geschmolzenen Eisen eine schützende Schlacken- bzw. Zementgutschicht gebildet hat.
  • Diese zusätzliche Kohlenmenge -wird durch Versuche für jeden Ofen festgestellt; sie muß um so größer sein, je weniger Kohlenoxyd sich an sich im Ofen befindet oder je mehr Sauerstoff dort anwesend ist.
  • Diese neue Arbeitsweise gibt der großtechnischen Durchführung des Verfahrens eine große Sicherheit; denn es ist leichter, die Oxydationskraft der Flamme im Hinblick auf die Verbrennung der überschüssigen Kohle einzustellen, als genau die Reduktionskohle den durchzuführenden chemischen Reaktionen anzupassen, die je nach dem Gang des Ofens wechseln. -Die neue Arbeitsweise ist weiter dadurch ausgezeichnet, daß Überhitzungen einzelner Ofenteile ausgeschaltet sind und daß jedes beliebige Eisenerz als Ausgangsstoff verwendet werden kann.
  • Die im wesentlichen oxydierende Atmosphäre im Ofen schafft den weiteren Vorteil, daß der im Möller enthaltene Schwefel leicht entfernt -wird. Als unterstützendes Mittel wirkt hierbei Wasserdampf mit und, um dies zu erreichen, empfiehlt es sich, entweder wasserstoffreiche Brennstoffe zu verwenden, die bei der Verbrennung Wasserdampf liefern, oder aber zusätzlich Wasserdampf- nach Maßgabe des aus dem Zementklinker zu entfernenden Schwefels in den Ofen einzuführen. Dies kann in der Form von bereits außerhalb des Ofens erzeugtem Dampf oder als Sprühregen von flüssigem Wasser, der auf den Zementklinker oder in den Vorderteil des Ofens oder in den M öller gespritzt -wird, erfolgen.
  • Der weitere Vorteil der Arbeitsweise gemäß der Erfindung besteht darin, daß das Verfahren wärmewirtschaftlich sehr günstig verläuft und nur Abgase den Ofen verlassen, deren thermischer Wert praktisch gleich Null ist.
  • Um die zweite Flamme - in der Reduktionszone - zu erzeugen, ist eine gesonderte Zuführung von Sauerstoff erforderlich, was beispielsweise durch Anordnung entsprechender Düsen o. dgl. erfolgen kann. Die Abgase dieser Flamme können weiter dazu dienen, das im Ofen zu behandelnde Gut vorzuwärmen bzw. zu trocknen.
  • In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wiedergegeben.
  • Fig. i stellt einen Längsschnitt durch einen mit der Einrichtung ausgerüsteten Drehofen dar.
  • Fig.2 ist ein Querschnitt nach der Linie X-X der Fig. i.
  • Die allgemeine Ausbildung des Ofens entspricht den allgemeinen Grundsätzen der Zementtechnik. Der Ofen F, in dem der Mbller L,in der Richtung des Pfeiles f sich fortbewegt, ist in passender Höhe durch eine Kammer C hindurchgeführt. Geeignete Mittel, z. B. nachgiebige Packungen 1, ermöglichen den Umlauf des Ofens in der Kammer und stellen gleichzeitig die erforderliche Abdichtung sicher. Ein mit einem Regler 1Z versehenes Gebläse drückt Luft in die Kammer C. Diese Luft tritt dann durch die Düsen T in den Ofen ein.
  • Das bei der Reduktion gebildete Kohlenoxyd durchzieht den Ofen in der Richtung des Pfeiles/' und verbrennt durch die Gegenwart der so in den .Ofen eingeführten Luft. Selbstverständlich läßt sich die hier -* beschriebene Einrichtung für jeden beliebigen Gehalt der Verbrennungsgase an Kohlenoxyd verwenden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken durch Aufgabe eines aus Eisenerz, Kohlenstoff zum Reduzieren und Kohlen und Calciumcarbonat bestehenden Beschickungsgutes in einen mit einer Kohlenstaubflamme beheizten Drehofen, dadurch gekennzeichnet, daß die oxydierende Wirkung der auf Verbrennung zu Kohlensäure eingestellten Flamme am Austragende des Ofens durch- Zugabe eines Überschusses an festem Kohlenstoff zu dem Beschikkungsgut ausgeschaltet wird und daß die bei der Reduktion entstehenden brennbaren Gase durch in die Reduktionszone besonders eingeführte Luft verbrannt wer-, den.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entfernung von Schwefel aus dem Zementklinker Wasser oder Wasserdampf auf den Klinker im Ofen zur Einwirkung gebracht wird.
DEB160650D 1933-04-03 1933-04-26 Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen Expired DE629315C (de)

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DEB160650D Expired DE629315C (de) 1933-04-03 1933-04-26 Verfahren zum gleichzeitigen Herstellen von Eisen oder Eisenlegierungen und Portlandzement oder hydraulischen Kalken im Drehofen

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DE (1) DE629315C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1167863B (de) * 1951-07-18 1964-04-16 Nat Lead Co Verfahren und Drehofen zur Herstellung von Schwammeisen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1167863B (de) * 1951-07-18 1964-04-16 Nat Lead Co Verfahren und Drehofen zur Herstellung von Schwammeisen

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