DE956579C - Verfahren zur Vorbereitung des Einsatzgutes fuer die Karbidherstellung im elektrischen Lichtbogenschmelzofen - Google Patents

Verfahren zur Vorbereitung des Einsatzgutes fuer die Karbidherstellung im elektrischen Lichtbogenschmelzofen

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DE956579C
DE956579C DEA16252A DEA0016252A DE956579C DE 956579 C DE956579 C DE 956579C DE A16252 A DEA16252 A DE A16252A DE A0016252 A DEA0016252 A DE A0016252A DE 956579 C DE956579 C DE 956579C
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coal
furnace
hydrate
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DEA16252A
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Frederick Rhinehart Balcar
Henry Brower Smith
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/90Carbides
    • C01B32/914Carbides of single elements
    • C01B32/942Calcium carbide

Description

  • Verfahren zur Vorbereitung des Einsatzgutes für die Karbidherstellung im elektrischen Lichtbogenschmelzofen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung des Einsatzgutes für die Herstellung von Karbid in einem elektrischen. Lichtbogenschmelzofen. Kalziumkarbid wird durch Umsetzung vom Kohle und Kalziumoxyd im elektrischen Lichtbogen gewonnen. Damit der Schmelzofen cinwand-' frei arbeitet, soll der Einsatz aus einem gleichförmigen innigem. Gemisch vom Kohle (üblicherwelise Koks) und, Kalziumoxyd (üblicherweise gebrannter Kalkstein) bestehen, um eine schnelle Karbidbiildung im Lichtbogen zu erzielen. Indessen sind pulverförmige Gemische vom. Koks und Kalziumoxyd ungeeignet, weil diel in der tiegelförmigen Schmelzpfanne des Ofens an der Elektrod'enspitze entstehenden glühenden Gase durch das darüberliegende Schmelzgut entweichen müssen. Wenn der Einsatz in Pulverform in dem. Schmelzofen gebracht wird, würden einzelne Bestandteile desselben schnell zum Schmelzen kommen und die Elektrodenspitze mit einer gasundurchlässigen Hülle umgeben. Die Folge würde sein., daß die Reaktionsgase Durchbruchskanäle bilden, wodurch die gleichmäßige Vorerhitzung des Einsatzgutes verhindert würde. Außerdem reißen die durch die Kanäle ausströmenden Gase kleinste Teilchen,aus dem pulverförmigen Gemisch mit sich über die Reaktionszone hinaus und bewirken so einen Verlust an Rohstoffen.
  • Um einige dieser Nachteile zu vermeid, hat man. schon aus Kalziumoxydpulver und Koksgrus Formstücke gebildet; doch ist dieses Verfahren, wegen. der verhältnismäßig hohen Kosten der getrennten Vorbereitung des Kalziumoxyds und Kokses und der nachfolgenden Zusammenballung in .Formstücke unzweckmäßig. Ferner muß zur Herstellung solcher Formstücke aus den beiden pulverförmigen Bestandteilen ein Bindemittel, wie Pech oder Asphalt, verwendet werden, da die Formstücke sonst den Transport vom, der Vorbereitung bis zum Schmelzofen im Großbetrieb, nicht überstehen würden. Schließlich halten auch die mit Bindemitteln geformten Stücke die hohen Temperaturen im Karbidofen nicht aus, sondern zerfallen bald zu Pulver.
  • Es ist schon bekannt, die erwähnte Frage der hohem. Kosten und anderer Nachbeile bei der Herstellung solcher Formstücke aus. Kalziumoxyd und Koks dadurch zu lösen:, daß dazu billige Ausgangsstoffe, wie z. B. Löschkalk, als Abfallprodukt bei der Azetylengewinnung und billige weiche Kohle verwendet werden; die dann in einem einzigen Arbeitsgang verkokt und kalziniert werden. Die Verwendung weicher Kohle und des als Nebenprodukt anfallenden Löschkalks bewirkt eine beträchtliche Senkung der Rohstoffkosten. Der Löschlcalk entsteht bei der Reaktion. von Kalziumkarbid mit Wasser. Durch die zunehmende Nachfrage nach Azetylens z. B. für die Herstellung von synthetischem Gummi, entstehen große Abfallmengen von Kalkhydrat, für die sonst keine Verwendungsmöglichkeit besteht, so daß die Verwendung dieses Nebenprodukts von wirtschaftlicher Bedeutung ist und die Schwierigkeiten derAblagerung auf Halden beseitigen würde.
  • Indessen bereitet die Verwendung von. weicher Kohle und Kalziumhydrat oder Kalkstein als ein anderer verhältnismäßig billiger Ersatz für Kalz-iumoxyd besondere Schwierigkeiten: bei der Verkokung der Kohle und beim Kalzinierem des Hydrats oder Karbonats in; stückiger Form in einem- einzigen Arbeitsgang. Die Kohle muß vollkommen verkokt und durch Austreibung der flüchtigem Bestandteile im wesentlichen zu Kohlenstoff reduziert werden, da bituminöse Kohle als. solche wegen ihrer plastischen Eigenschaften, die eine den Ofeneinsatz verkrusteinde Schmelze ergibt, im Karbidofen nicht verwendet werden kann., weil dadurch das ständige Entweichen, der bei der Karbidexzeugung entstehen.-den Gase verhindert wird. Da der Prozentgehalt an Kohlenstoff und Kalziumoxyd in den Formstücken dem üblichen Karbidverfahren angepaßt sein muß, ist es erwünscht, daß der Verbrennungsvorgang keinen, wesentlichen: Verlust von in der weichen Kohle gebundenem Kohlenstoff ergibt. Ein solcher Verlust von gebundenem Kohlenstoff würde die Einhaltung der erforderlichen. Anteile an Koks und Kalk erschweren und gleichzeitig das Verfahren unwirtschaftlich machen.
  • Das. Kalzinieren des Hydxats oder Karbonats durch Austreibung des Hydratwassers bzw. der Kohlensäure muß möglichst vollkommen; sein, da die für diesem, Zweck aufgewendete Wärme, die durch die teure elektrische Energie aufgebracht wird, den gesamten Stromverbrauch für die Karbidherstellung entsprechend erhöht.
  • Andere mit der Verwendung vom. weicher Kohle und einembilligenKalziumoxydzusammenhängende Erwägungen beziehen sich darauf, daß das. Gemisch leicht in stückige Form gebracht werden kann und daß diese Formstücke die vor und nach denn Verbrennungsv organg nötige Behandlung - aushalten müssen. Die Bestandteile müssen vor der Beschickung einwandfrei abgebunden sein, so, daß sie in den Kalzinierofen und von dort in den Karbidofen befördert werden können. Während dieser Behandlung müssen die Formstücke gegen; Reibung und Druck oder Stöße widerstandsfähig genug sein, so daß durch Staub oder Ab-rieb keine größeren Schwierigkeiten oder Verlust eintreten. Die Formstücke müssen aber nicht nur während dieser Behandlung die nötige mechanische Festigkeit haben, sondern auch im Karbi.dofen noch zusammenhalten. Je länger die Formstücke im Karbidofen unbeschädigt bleiben und nicht vor der Karbi.dreaktion zerfallen, um so länger können die heißen Gase durch die Lücken zwischen den einzelnen Formstücken entweichen und dadurch eine gleichmäßige Vorerwärmung bewirken.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von widerstandsfähigen Formstücken als Einsatzgut für einen IKralziumkarb,idofen.
  • Es wird ein gleichmäßiges inniges Gemisch von pulverförmige-, bituminöser Kohle und von pulverförmigem Kalziumkarbonat und -hydrat oder von Kohle und Kalziumhydrat hergestellt, wobei als Kohle eine weiche Kohle verwendet werden kann. Dieses Gemisch wird in kleine Formlingei umgewandelt; vorzugsweise indem man es in einer Strangpresse in Strangform preüb und zerschneidet. Die Formlinge werden getrocknet, in einen Ofen gebracht und zusammen mit heißer Luft in gleicher Richtung durch: den, Ofen geführt, wobei sie in einer Glühzone verkokt und kalziniert werden. Es wird dafür gesorgt, daß die beim Verkoken auftretenden flüchtigen Bestandteile der Kohle in dem heißen Luftstrom nur unvollständig verbrannt werden, so daß die gebildeten Gase eine reduzierende Atmosphäre im Ofen bilden und die Kohle unter mÖglichst geringem Verlust an gebundenem Kohlenstoff verkokt wird. Die in den Abgasen des Verkokungs-und Kalzinierungsvorganges. enthaltene Wärme wird zur Trocknung der Formstücke und für die Vorwärmung der Zusatzluft ausgenutzt.
  • Zur Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen.
  • Fig. r ist eine schematische Darstellung des ganzen Verfahrens; Fig. 2 zeigt den zur Verkokung und Kalzination dienenden Drehrohrofen im Längsschnitt; Fig. 3 zeigt die durch das Trocknen und Brennen eines in nassem Zustande stranggepreßten Formstückes eingetretene Veränderung.
  • Die Behälter 11, 12 und 13 in Fig. i enthalten die verschiedenen Rohstoffe. Im Behälter i i befindet sich bituminöse Kohle von genügender Fließfähigkeit bei Erhitzung, die entsprechend der Siebnummer 7,5 (mit 56 Maschen je cm2) in, bekannter Weise zerkleinert worden ist. Der Karbonatbehälter 12 enthält Kalkstein hohen. Reinheitsgrades, der ebenfalls entsprechend der Siebnummer 7,5 gemahlen worden ist. Der Hydratbehälter 13 elvthält trockenes Hydrat, das sehr fein gemahlen ist (entsprechend der Siebnummer 8o mit 640o Maschen je crn2) oder als Nebenerzeugnis bei der trockenen Azetylenerzeugung anfällt.
  • Unterhalb der Behälter 11, 12, 13 befinden seich selbsttätige Wägevorrichtungen 14, 15, 16" die entsprechende Mengen. von Rohgut in die waagerechte Misch- und: Fördereinrichtung 17 entleeren. Aus dem Förderer 17 gelangt das Rohgut in einen üblichen Mischer oder Kollergang 18, in dem unter Zusatz von Wasser durch Ventil i9 ein gleichförmiges, inniges Gemisch hergestellt wird. Die Zähigkeit des mit Wasser versetzten Gemisches entspricht ungefähr einem steifen Mörtelbrei und ist zum Strangpressen geeignet. Vom Kollergang gelangt das Gemisch, in die Straugpresse 2o, in welcher, durch Ventil 21 noch Wasser zugesetzt werden kann. Aus dem Mundstück 22 tritt der Strang aus und wird. mit dem Messer 23 in, Formstücke zerschnitten. Die Bohrungen des Mundstückes 22 sind, vorzugsweise gerade und haben beispielsweise 3o mm Durchmesser bei etwa 75 mm Länge. Das Messer wird vorzugsweise so eingestellt, daß etwa 3o mm lange Formstücke abgeteilt werden.
  • Die nassen stranggepreßten Stücke wandern auf dem mit 24 in Fig. i angegebenen Weg in den Trackner25, wo, das beim Strarngpre@ssen zugegebene Wasser verdunstet, damit bei dem folgenden Brennvorgang nicht unter plötzlicher Dampfbildung die Farmstücke zersprengt werden und die Entzündung der flüchtigen Bestandteile der Kohle verhindert wird. Der Trockner wird auf etwa 2a5° gehalten., «loben die Aufenthaltsdauer der Formstücke im Trockner durch eine geeignete Regelvorrichtung begrenzt wird. Durch einen Elevator 26 werden die erhitzten Formstücke in einen bekannten: Siebabscheider 27 befördert, durch den Bruchstücke und Staub ausgeschieden werden, und gelangen dann in den abgedichteten Drehrohrofen 28, wo die Kohle entgast und: verkokt und das Kalziumoxyd nach dem noch. zu beschreibenden erfindungsgemäßem. Verfahren kalziniert wird. Schließlich werden die Formstücke, die nunmehr aus Kalziumoxyd und Koks bestehen, in dem wassergekühlten Drehroh rkühler29 abgekühlt, damit sie bei der darauffolgenden Einlagerung oder Weiterbehandlung nicht mit dem Luftsauerstoff reagieren.. Indern der Ofe_nauslaß mit bekannten Mitteln so reguliert wird, daß ein geringer Überdruck vorhandene ist, kann das Eindringen von Luft in den Kühler verhindert werden, da auch der Kühler unter einem geringen Überdruck steht.
  • Nach der Abkühlung in dem rotierenden Kühler werden, die FoTmstiidke in einem. Vorratsbehälter befördert, der in der Zeichnung nicht dargestellt st. Falls die Farmstücke unmittelbar in dien Karbidofen gelangen sollen, kommt der Kühler 29 2n Wegfall.
  • Die am hinterem. Ende des Drehrohrofens 28 durch die Leitung 30 abziehenden Abgase, welche noch eine gewisse Menge verbreinlicher Bestandteile enthalten, werden in der Verbrennungskammer 30a vollständig verbrannt, um die gesamte Abgaswärme nutzbar zu machen. Die zur Verbrennung erforderliche Luft wird durch die Leitung 31 in regelbarer Menge zugeleitet. Die heißen: Verbrennungsgase können gegebenenrfalls durch Zusatzluft abgekühlt werden, die durch Ventil 32 unter Beobachtung des in, die Leitung 30 eingebauten, Thermomerters.32a zugeführt wird, und gelangen dann in den Wärmeaustauscher 33. Diese Abkühlung der Verbrennungsgase erfolgt, um die Temperatur in dem Wärmeaustauscher 33 so zu regeln:, daß ein billigerer Wärmeaustauscher verwendet werden kann, der die hohe Temperatur der aus dem Drehrohrofen austretenden Abgase nicht aushalten würde. DieAbgase geben in dem Wärmeaustauscher 33 einen Teil der Wärme an die durch die Leitung 35 in den Drehrohrofen eingeleitete Verbrennungsluft ab,.
  • Nach der Vorwärrnung der Verbrennungsluft für den Drehrohrofen 28 im Wärmeaustauscher 33 dienen die Abgase noch zur Trocknung der Formstücke in dem Trockenapparat 25. Falls erforderlich., können, die Abgase vorher nochmals durch Zugabe von, Luft durch Ventil 34 abgekühlt werden, wobei die geeignete Trocknungsternperatur mittels des in die Leitung 30 eingebauten Thermometers 34" bestimmt werd. kann. Die Leitung 30 ist mit Exhaustoren, üblicher Bauart verbunden, um die Abgase absaugen zu können.
  • Dem in Fig. i dargestellten geneigt liegenden Drehrohrofeu 28 wird die vorgewärmte Verbrennungsluft an. seinem vorderen Ende, durch die Leitung 35 aus dem Wärmeaustauscher mittels eines nicht gezeigten Ventilators zugeführt. Eine Hilfsheizeinrichtung36 ist zumAnwännen bei Inbetriebnahme des Ofens bis zum Ingangkommen: der autothermischen Arbeitsweise und zur Lieferung zusätzlicher Wärme vorgesehen.
  • Wie Fig. 2 zeigt, besteht der Ofen 28 aus einem langen Drehrohr 40, das etwa 2,3o m Durchmesser hat und mit einer 15 cm starken. Schicht aus. feuerfesten Steinen ausgefüttert ist. An den Rohrenden sind zwei feststehende Hauben 44 und 46 angefiracht, die den Eintritt von Luft in das Drehrohr ve!rhindern:. Die zur Abdichtung dienenden Mittel sind in Fig.2 schematisch als Dichtungsringe 48 und 5o gezeigt, die das Rohr von außen umfassen; doch können irgendwelche. an.dera bekannte Mittel zur Abdichtung verwendet werden. Der hintere, HaubenverSGhluß 46 hat vorzugsweise größere Abmessungen als die vordere Haube 44 und kann einen nicht dargestellten Wasserkühlmantel haben. Die Haube 46- hat einen. obenliegendein Abzugsstutzen 52 für die Abgase, an den die Abgasleitung 3o angeschlossen ist. Ein Thermoelement 54 ragt in die Abgasleitung und ist mit dem Anzeigegerät 55 verbunden. Unten an der Haube 46 befindet sich ein Aus.laßstutzem: 47 für die im Ofen gebrannten Formstücke.
  • Durch die vordere Haube 44 führt ein. schräges Einlaßrohr 56 für die Formstücke, die von da auf den Boden des Drehrohres fallen. Die vorgewärmte Luft tritt durch eine zentrale Leitung 35 mit einem Regelventil 58 in das. vordere Drehrohrende ein. Unterhalb der Luftleitung 35 führt ein. üblicher Öl- und Gasbrenner 6o von der Hilfsheizung 36 (Fig. r) durch die Haube 44 in das Drehrohr.
  • Die gesamtes Länge des Ofens ist beispielsweise etwa 23 m; die Neigung beträgt z. B. 7 cm auf i m. Das Drehrohr ist in der üblichen Weise auf Rollen gelagert, wie bei 62 in Fig. 2 gezeigt ist, und wird
    Kohle -I- Wärme -@ Kohlenstoff -I- flüchtige Bestandteile
    Flüchtige Bestandteile -i- Luft -@. Wärme + C O -I- C 02 + Ha O
    Kohlenstoff -f- Sauerstoff --@ Kohlensäure -I- Wärme
    Kalziumhydrat+ Wärme -@ Kalziumoxyd+ Wasser
    Kalziumkarbonat -I- Wärme -@. Kalziumoxyd -I- Kohlensäure
    Kohlenstoff -I- Wasser -@. Kohlenoxyd -I- Wasserstoff
    Daraus geht hervor, daß man die umkehrbare Disassoziattion von @alzi.umkarbonat zu Kalziumoxyd und Kohlensäure fördern muß, um mit Sicherheit Kalziumoxyd zu erhalten, und doch verhindern muß, daß sich Kalziumoxyd und Kohlensäure verbinden, so daß wiederum Kalziumkarbonat entstehst. Dazu ist eine hohe Temperatur erforderlich, die andererseits die Oxydation von Kohlenstoff begünstigt, wenn Sauerstoff oder Wässer mit d;em Kohlenstoff in Berührung kommt. Dieser Oxydationsvorgang würde einem. Verlust von festem Kohlenstoff oder Koks aus der zur Verwendung kommenden Kohle bedeuten.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird irgendein wesentlicher Verlust an gebundenem Kohlenstoff verhindert; außerdem werden. noch andere Vorteile durch einen autothermischen. Verbrennungsvorgang erreicht, bei dem: die Formstücke und die Verbrennungsgase im Gleichstrom durch den Drehrohrofen geführt werden: Bei Inbetriebsetzung der Anlage nimmt der Drehrohrofen 28, der mittels des Brenners 6o entsprechend; vorgewärmt ist, einen. Strom von getrockneten und verhältnismäßig kalten Formstücken auf, die aus einem gleichmäßigen und innigen Gemisch von weicher Kohle mit einer Kalziumverbindung, wie Kalziumkarbonat und -hydrat, bestehen und für die Herstellung von. Kalziumkarbid in einen elektrischenLichtbogenofengeeignet sind. Vorgewärmte, verhältnismäßig heiße Luft von denn. Wärmeaustauscher 33 wird dem Ofen durch de'xnit einem Ventil versehene Leitung 35 bei geeigneter Temperatur, zugeführt. durch einen regelb:airen Motor 64 über ein. Getriebe 66 mittels Ritzel 68 und über einen. Zahnkranz 70 auf dem Rohrmantel angetrieben. Die Anordnung ist so getroffen, d'aß das. Drehrohr mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 1,5 Umdrehungen je Minute umläuft.
  • Das in der Abgasleitung 52 angebrachte Thermoelement 54 kann in bekannter Weise zur selbsttätigen. Regelung der dem Drehrohrofen zugeführten vorgewärmten Luftmenge in Verbindung mit dem Ventil 58 in der Zuleitung 35 benutzt Nverden. Auch kann durch das Thermoelement 54 die dem Luftvorwärrner 33 zur Temperaturherabsetzung zugeführte Luftmenge mittels des Ventils 32, selbsttätig geregelt werden.
  • Die bei der Verkokung und Kalzinierung von Formstücken, die aus bituminöser Kohle und Kalziumoxyd bestehen, in einem einzigen Arbeitsgang auftretenden Schwierigkeiten werden besser verständlich gemacht, wenn man, die in Frage kommenden grundlegenden, chemischen Reaktionen betrachtet, die folgendermaßen verlaufen:: Während der ersten Stufe des Verbrennungsvorganges entweicht ein Teil der flüchtigen Bestandteile der Kohle infolge der hohen Ofentemperatur aus den Formstücken. Da die Temperatur der Ofengase am vorderen Drehrohrende über der Entzündungstemperatur der flüchtigen Bestandteile liegt, verbrennen diese zusammen mit dem in, der vorgewärmten Luft enthaltenen Sauerstoff unter Wärmeentwicklung. Die so frei gewordene Wärme bewirkt eine weitere Entgasung und Verbrennung von flüchtigen Bestandteilen der Kohle. Dadurch entsteht ein thermisch geregelter Vorgang, d. h., es braucht keine zusätzliche Wärme zugeführt zu werden. Wenn der Ofen einmal in Betrieb genommen ist und wenn eine Kohle mit einem genügenden Gehalt an flüchtigen Bestandteilen (z. B. 35 °/o vom Gewicht) verwendet wird, kann. der Brenner 6o abgestellt und der Verbrennungsvorgang durch die bei der Verbrennung der flüchtigen Bestandteile frei gewordene Wärme in Gang gehalten werden. Die Temperatur der Formstücke steigt sauf dem Wege durch den Drehrohrofen infolge der Verbrennungswärme ständig, wodurch es zu einer vollständigen Entgasung der Kohle kommt. Die nach der ersten Zone noch entweichenden flüchtigen Bestandteile reagieren mit im wesentlichen sämtlichen in den Ofengasen enthaltenen oxydierenden Mitteln, so daß eine reduzierende Atmosphäre im Ofeninnern entsteht, die von dem übrigbleibeiden Luftstickstoff und den Reaktionsprodukten gebildet wird. Eine vollständige Oxydation der flüchtigem. Bestandteile tritt nicht ein, da, die Kohle so ausgewählt und die Verbrennungsluft im Verhältnis zu der Durchflußmenge der Formstücke so geregelt wird, d.aß das Volumen der flüchtigen Bestandteile stets größer ist als der zur Verbindung mit dem in der Verbrennungsluft enthaltenen Sauerstoff erforderliche stöchiometrische Betrag, so daß die Ofengase unterhalb der Verbrennungszone keinen. Sauerstoff mehr enthalten.
  • Beim Durchlaufen des Drehrohrofens werden, die Formstücke infolge der durch Strahlung, Leitung und Konvektion aus den Ofengasen xu.f sie übertragenen Wärme fortschreitend heißer. Wenn die Formstücke bis auf etwa 700° erhitzt sind, zerfällt das in den Formstücken vorhandene Hydrat in Wasserdampf, der mit den Ofengasen abgeführt wird, und in Kalziumoxyd, das in den Formstücken verbleibt. Die Temperatur der Formstücke nimmt nach dem Ende des Drehroh.rofens hin. noch. weiter zu; sobald die Temperatur auf etwa goo° gestiegen. ist, ist das vorhandene Kalziumkarbonat restlos zu Kohlensäure, die mit den Ofengasen abgeführt wird, und zu Kalziumoxyd, das in der zu heißer Koksmasse entgasten Kohle zurückbleibt, dissoziiert. Die Temperatur der Formstücke wird am Ofenende hoch genug gehalten, damit die ganze Masse jedes Formstückes auf eine Temperatur von etwa iooo° gebracht wird, so daß im wesentlichen alles vorhandene Kalzium als Oxyd und nicht ass Karbonat in den Formstücken enthalten ist. Die Dauer des Durchganges der Formstücke durch. den Ofen kann durch die Umlaufgeschwindigkeit mit Hilfe des regelbaren Motors 64 und die Ofentemperatur durch Regelung von Menge und Temperatur der Verbrennungsluft eingestellt werden. Dazu dienen die Ventile in den Leitungen 35 und 32, die von Hand so eingestellt werden, daß an dem Thermoelement 54 eine Temperatur von z. B. i ioo° entsprechend einer Temperatur der Formstücke von iooo° herrscht.
  • Die zugeführte Luftmenge ist im Verhältnis zu dem Einsatzgut so bemessen, daß die Atmosphäre im Ofen nach dem Drehrohrende hin sehr schnell sauerstofffrei wird. Es wurde festgestellt, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren. die bei der Verbrennung der flüchtigen Kohlenbestandteile entstehende Wärme in einem geschlossenen Ofen unmittelbar beim Entweichen dieser Gase aus den brennenden Formstücken verwertet werden kann und ohne daß dabei ein wesentlicher Verlust an gebundenem Kohlenstoff eintritt. Man. kann, annehmen, daß die Ursache für einen. so geringen Verlust an Kohlenstoff darin. zu suchen ist, daß die sich in der vorderen Verbrennungszone plötzlich aus den Formstücken entwickelten großen Mengen von Gasen und Dämpfen eine Reaktion des mit der vorgewärmten. Luft zugeführten Sauerstoffes mit dem Kohlenstoff der Kohle verhindern.. Im weiteren Verlauf des Verbrennungsvorganges kommt es dann., obwohl die Gasentwicklung geringer wird, offenbar zu keiner wesentlichen Reaktion zwischen dem in den Formstücken enthaltenen Kohlenstoff und den Ofengasen, weil die Ofengase unterdessen infolge der vorhergegangenen Reaktion von fast allem vorhandenen Sauerstoff mit den aus der Kohle entweichenden flüchtigen Bestandteilen. kaum noch Sauerstoff enthalten. Gemäß dem nach der Erfindung im Gleichstrom verlaufenden Verbrennungsvorgang gelingt es daher, aus weicher Kohle zusammen mit Kalkhydrat und -karbonat unter Ausnutzung der in den flüchtigen Bestandteilen enthaltenen Wärme Formstücke herzustellen, die sehr hoch, z. B. auf iooo°, erhitzt werden können, ohne übermäßigen Verlust an gebundenem Kohlenstoff. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren tritt auch kein wesentlicher Verlust an Kohlenstoff durch andere mögliche Reaktionen, wie z. B. durch die Bildung von Wassergas, ein, wahrscheinlich deshalb, weil infolge der ständig steigenden Temperatur der den Ofen durchlaufenden Formstücke alles darin enthaltene Wasser, z. B. von dem Kalkhydrat, verdampft und mit den Ofengasen von den Formstücken weggeführt wird, bevor deren Temperatur so hoch gestiegen ist, daß es zu einer Wassergasreaktion kommt.
  • Die Zusammensetzung der Formstücke kann je nach der Reinheit und dem Preis des an Ort und Stelle zur Verfügung stehenden Kalziumhydrats bzw. -karbonats geändert werden.. Falls das Hydrat als. Nebenerzeugnis zu günstigen Bedingungen nicht zur Verfügung steht, wird Kalkstein geeigneten Reinheitsgrades verwendet. Um Karbonatformstücke mit genügender mechanischer Festigkeit zu erhalten, muß etwas Kalziumhydrat als Bindemittel zugegeben werden. Es wurde durch Versuche ermittelt, da.ß Formstücke mit einem Kalziumkarbonatgehalt, der nach der Kalzination 85 Gewichtsprozent des für das Karbidverfahren erforderlichen Kalziumoxyds ergibt, und die außerdem die für die restlichen 15% Kalziumoxyd erforderliche Menge Kalziumhydrat enthalten, für die Iinrbidherstellung im Großbetrieb hervorragend geeignet sind. Bei solchen Formstücken. aus 85: 15 % Karbonat bzw. Hydrat wird etwas weniger Wasser für das Mischen und Strangpressen gebraucht als bei nur aus Hydrat hergestellten Formstücken, da sich das Karbonat besser mit Wasser ansetzen läßt uls das Hydrat.
  • Wenn die Verwendung von Formstücken, die außer Kohle nur Kalziumhydrat enthalten, wirtschaftlich sein sollte, kann es je nach der Art der Mischeinrichtung erforderlich werden, Vorsorge zu treffen, daß sich die Formstücke eine gewisse Zeit lang vor dem Trocknen »setzen« können., damit sie den Trockenvorgang aushalten, ohne zu zerfallen.
  • Ferner hat sich gezeigt, daß Formstücke a,us gleichen Teilen Karbonat und Hydrat, auf die vorher angegebene Weise berechnet, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit gutem Erfolg im Drehrohrofen verarbeitet werden können.. Für Formstücke aus Kalkhydrat oder aus Kalkstein wird dieselbe Kohlensorte verwendet, und zwar vorzugsweise eine bituminöse Kohle mit guter Fließfähigkeit bei Erhitzung und mit niedrigem Aschegehalt. Eine besonders gut geeignete Kohle hatte z. B. 63,7 % gebundenen Kohlenstoff, 32,i 0/0 flüchtige Bestandteile und 4,20/0 Aschegehalt. Doch können. auch Kohlensorten mit weniger flüchtigen Bestandteilen verwendet werden, wobei dann die fehlende Wärmemenge durch den Hilfsbrenner 6o oder mit anderen bekannten Mitteln zugeführt werden muß.
  • Das theoretische Mischungsverhältnis von Kohlenstoff (Koks) und Kalziumoxyd (kalziniertes Karbonathydrat oder kalziniertes Hydrat) in den zur Karbiderzeugupg dienenden Formstücken würde i : 1,55 sein, wie sich aus der chemischen Gleichung Ca O -I- 3 C = Ca C2 -f- C O ergibt. Im praktischen Betrieb wird jedoch mit einem höheren, Kalziumoxydgehalt gearbeitet, um im Karbidofen eine leichtflüssige Schmelze zu erhalten. Die Kalziumkarbidschmelze oder das eutektische Gemisch, das sich in dieser Beziehung günstig verhält und. das Abschlacken erleichtert, enthält etwa 8o % Kalziumkarbid. Um diese gute Fließfähigkeit zu erhalten, wird das Mischungsverhältnis von Kohlenstoff zu Kalziumoxyd praktisch- auf etwa i : 1,75 erhöht, was. für Formstücke aus Karbonathydrat oder aus Hydrat gilt. Bei. Verwendung von Hydrat oder von Karbonathydrat wird das jeweils erforderliche Gewicht nach der sich ergebenden Kalziumoxydmenge berechnet; ebenso kann das Kohlengewicht auf Grund des Kohlenstoffgehaltes der Rohkohle bestimmt werden.
  • Zu beachten ist, daß die Formstücke auf ihrem Lauf durch den Drehrohrofen ständig gewendet werden müssen, damit sie auf allen Seiten gleichmäßig und unmittelbar der Wärmestrahlung ausgesetzt sind, die durch die im oberen Abschnitt des Ofens verlaufende Verbrennung erzeugt wird. Während. des Glühens und der nachfolgenden Abkühlung erhärten die Formstücke und nehmen eine Wabenstruktur aus Koks mit darin eingebetteten Kalziumoxydpartikeln an. Die Kohle schmilzt infolge ihrer Backfähigkeit zu einer halbflüssigen zähen Masse, die beim Verkoken ein harte Wabenstruktur um die Kalziumoxydpartikel bildet. Diese harten Formstücke widerstehen allen Beanspruchungen auf dem Wege von dem Drehrohrofen zu dem Karbidofen, so daß Grus oder Staub nur in ganz geringem Maße entsteht. Die Umwandlung der nassen Formstücke während des Trocknungs- und Verbrennungsvorganges ist in Fig. 3 veranschaulicht (links ein nasses, rechts dasselbe Formstück nach dem Glühen).
  • Zum Zwecke der vollen Ausnutzung der Ofen-Nebenerzeugnisse Nverden: die Abgase durch die Leitung 52 (Big. 2) aus dem Drehrohrofen abgeführt und durch Leitung 30 in die Verbrennungskammer 30Q (Big. 1) geleitet, wo sie unter Zugabe von Luft durch Leitung 31 vollständig verbrannt werden, um die gesamte verfügbare Wärme wiederzugewinnen. Die entstehenden Verbrennungsgase werden dann in den Wärmeaustauscher 33 geleitet, wo ein Teil der Wärme zur Erhitzung der Luft dient, die zur teilweisen Verbrennung der flüchtigen Bestandteile der Kohle im Drehrohrofen 28 gebraucht wird. Danach werden die Abgase noch in die Trockeneinrichtung 25 geführt, wo die restliche Wärme zur Trocknung der nassen. Formstücke ausgenutzt wird. Auch können die Abgase zur Trocknung des Kalziumhydrats benutzt werden, das von der nassen Azetylenherstellung oder von Hydrathalden herrührt.
  • Zum besseren Verständnis wichtiger Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens wird noch ein Beispiel des Ablaufes des ganzen Arbeitsganges mit Zahlenangaben angeführt: Bituminöse Kohle der schon erwähnten Beschaffenheit (63,7 % C, 32, i '/o flüchtige Bestandteile, 4,211/o Asche) wird fein gemahlen (Prüfsieb mindestens Nr. 7,5) und in den Vorratsbehälter i i gebracht. Falls erforderlich, wird die Kohle vor dem Mahlen bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt unter 5 °/o getrocknet. Kalziumhydrat als Abfallprodukt der Azetylenherstellung wird zentrifugiert, um den üblichen Wassergehalt von So °/a bis auf etwa 400/0 herabzusetzen, und dann unter Ausnutzung der Abwärme von der Karbidanlage oder von !anderen Quellen weiter getrocknet. Dadurch wird das Hydrat in ein verhältnismäßig trockenes Pulver mit weniger als i2o/o freiem Wasser verwandelt, dessen Feinheit dem Durchgang durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,048 bis o,07¢ mm entspricht. Dieses Kalziumhydratpu,lver wird in dem Behälter 13 aufgespeichert.
  • Rohkohle und Hydrat werden dann auf den selbsttätigen Wägevorrichtungen 14, 16 uriterhulb der Behälter i 1, 13 in entsprechenden. Mengen abgewogen. Unter Abzug des Gehaltes an freiem und gebundenem Wasser im Hydrat sowie des Aschegehaltes und der flüchtigen Bestandteile der Kohle «erden die beiden Bestandteile der Formstücke in einem Verhältnis von 1 : 1,75 (Kohlenstoff zu Kalziumoxyd) gemischt, das, wie schon erwähnt, besonders vorteilhaft ist. Aus der Misch- und Fördervorrichtung 17 gelangt das Gemisch zu dem Mischkollergang 18, wo unter Zugabe von Wasser ein für den raschen Ablauf der Karbiderzeugung geeignetes Gemisch hergestellt wird. Auf der Strangpresse 20 werden die Formstücke dann unter Zusatz des erforderlichen Wassers fertiggestellt, wobei die zugesetzte Wassermenge nicht mehr als 22 bis 26 Gewichtsprozent auf das Formstück bezogen, betragen soll. Der ausgepreßte Strang wird mit der Schnei,dvorrichtung 23 schließlich auf eine Stücklänge von 25 bis 75 mm zerschnitten.
  • Die Formstücke werden bei 20o° in dem Trockner 25 bei einer Durchlaufdauer von ungefähr 4o Minuten getrocknet, wodurch eine Entgasung und Entzündung der Gase verhindert wird, und gelangen anschließend in den Drehrohrofen 28, der durch den öl- oder Gasbrenner 6o auf etwa i ioo° erhitzt worden ist. Die Drehzahl des Ofens ist so bemessen, daß bei einer Neigung von etwa 7 cm auf i m die Formstücke den Ofen in ungefähr 30 Minuten durchlaufen. Die Temperatur der Ofengase wird durch die- schon beschriebenen Mittel auf 1 10o° gehalten, indem bei einem Sinken der Temperatur unter diesen Wert das Ventil 58 in der Leitung 35 geöffnet wird, um mehr vorgewärmte Luft in den, Ofen einzulassen.
  • Die Abgase, die hauptsächlich aus Stickstoff, Methan, Wasserstoff, Kohlenoxyd und Kohlensäure bestehen, werden in der Verbrennungskammer 30a unter Zusatz von Luft verbrannt und dann auf etwa Soo° durch. Einleitung von Luft (über Leitung 32) abgekühlt. Die Abgase dienen ferner zur Erhitzung der Verbrennungsluft für den Ofen auf 25o bis q00°, werden dann durch Einleitung von Luft (über Leitung 34) auf etwa 200° abgekühlt und in den Trockner 25 geführt, um schließlich noch zur Trocknung des Hydrats zu dienen oder durch den Kamin abgeführt zu werden.
  • Die Formstücke haben nach der Kalzination und Verkokung eine Temperatur von etwa iooo° und werden in einen mit äußerer Wasserberieselung versehenen Kühler 29 befördert, in dem sie auf etwa i5o° abgekühlt werden, so daß es zu keiner Reaktion des in den Formstücken enthaltenen Kohlenstoffes mit dem Luftsauerstoff kommt. Der Eintritt von Luft in den Kühler 29 wird durch die dichte Verbindung zwischen Ofen und Kühler sowie dadurch verhindert, dr" der Abgasstrom des Ofens durch nicht dargestellte Mittel so geregelt wird, daß in dem Kühler ein geringer Überdruck aufrechterhalten wird.
  • Formstücke, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind, haben eine besonders hohe mechanische Festigkeit und das günstigste Mischungsverhältnis für die Karbiderzeugung in einem elektrischen Lichtbogenschmelzofen. Die Bestandteile des Gemisches sind innig und gleichmäßig gemischt und ergeben ein hochwertiges Einsatzgut für den Karbidofen, dessen Herstellung einfacher und wirtschaftlicher ist als nach den bisher bekannten sonstigen Verfahren..
  • Der Erfindungsgegenstand soll nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt sein, sondern das Verfahren kann, auch auf eine andere im Rahmen der Beschreibung und der Ansprüche liegende Art und Weise durchgeführt werden.

Claims (7)

  1. PATEN TANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Vorbereitung des Einsatzgutes für die Karbidherstellung im elektrischen Lichtbogenschmelzofen, dadurch gekennzeichnet, daß man aus einem mit Wasser versetzten Gemisch aus Kalkhydrat oder Kalkhydrat und Kalksteinpulver mit feinteiliger bituminöser Kohle regelmäßige kleine Formlinge herstellt, diese nach ihrer Trocknung im Gleichstrom mit heißer Luft und gegebenenfalls mit Heizgas zur Verkokung und Kalzinierung durch einen Glühofen führt und hierbei nur so viel Luft zuführt, daß die beim Verkoken freiwerdenden, flüchtigen Bestandteile nur unvollständig verbrannt werden und die Abgase am Ofenauslaß im wesentlichen keinen Sauerstoff und mindestens noch eine kleine Menge unverbrannter flüchtiger Bestandteile enthalten.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzgut aus stranggepreßten kleinen Formstücken besteht, die vorzugsweise etwa 25 bis 75 mm lang und 25 bis 30 mm dick sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekarbonat und -hydrat bestehende Gemisch so viel kennzeichnet, daß das aus Kohle, Kalziumflüchtige Kohlenbestandteile enthält, daß die Verbrennung eines Teiles ausreicht, um die zur Verkokung der Kohle und zur Kalzination des Kalziumkarbonats erforderliche Wärme zu liefern.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verbrennung notwendige Luft auf mehr als 25o° vorgewärmt wird und daß die Formstücke im Glühofen bis auf mehr als 700° erhitzt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Koks und Kulziumoxyd in den Formstücken ungefähr I : 1,55 bis ungefähr I : 475 beträgt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß pulverförmige Kohle und pulverförmiges Kalziumhydrat in einem solchen Verhältnis gemischt werden, daß der gebundene Kohlenstoff und das verfügbare Kalziumoxyd in den Formstücken den für die Karbidreaktion erforderlichen stöchiometrischen Beträgen entsprechen.
  7. 7. Verfahren nach. Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formstücke während der Verkokung und Kalzi.nation ständig gewendet bzw. durcheinander geschüttelt werden, wozu vorzugsweise ein bekannter Drehrohrofen dient: B. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Formstücke vorzugsweise eine bituminöse Kohle mit mehr als etwa 35 Gewichtsprozent flüchtigen Bestandteilen verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften. Nr. 133 355, 143 872.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1191343B (de) * 1959-06-24 1965-04-22 Kempten Elektroschmelz Gmbh Verfahren zur Herstellung von Carbiden, Boriden und Siliciden der III. und IV. Haupt-ruppe des Periodischen Systems, deren Dampf-phase im Lichtbogen den elektrischen Strom schlecht leitet
EP0047856A1 (de) * 1980-09-17 1982-03-24 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Calciumcarbid
EP0037898B1 (de) * 1980-04-10 1984-04-25 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von Calciumcarbid

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GB133355A (de) * 1900-01-01
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