DE2040811B2 - Verfahren zum Herstellen von reduzierten Eisenerzpellets - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von reduzierten EisenerzpelletsInfo
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Description
weisen andere bekannte Verfahren zur inneren oder äußeren Reduktion von Eisenerzpellets auf, bei denen
die bis zu etwa 5000C wannen Ofenabgase zum Vorwärmen der Grünpellets dienen. Häufig wird
diese Vorwärmung in Schachtöfen ausgeführt.
Schließlich ist ein dem aus dei DT-AS 12 24 337 bekannten Verfahren ähnliches Verfahren aus der
DT-PS 12 62311 bekannt, das im Gegensatz zum
vorgenannten Verfahren jedoch nur mit externem Reduktionsmittel arbeitet. Auch bei diesem Verfahren
werden die noch feuchten und plastisch verformbaren Grünpellets unmittelbar in einen Drehrohrofen gegeben
und in diesem möglichst rasch auf eine Temperatur von etwa UOO11C erhitzt. Um diese rasche Erhitzung
zu erhalten, wird der Drehrohrofeneingang mit Winkelbrennern auf hohe Temperaturen gebracht. Trotz
dieser hohe Energiemengen verschlingenden Maßnahme müssen jedoch die Grünpellets außerordentlich
vorsichtig bei der Aufgabe behandelt werden und sind vorzugsweise vor der Aufgabe mit äußerem
Reduktionsmittel, nach Möglichkeit in zwei Schichten, beschichtet. Dieses Verfahren erfordert fur die Durchführung
der Beschichtung der Grünpellets zusätzliche Arbeitsgänge, erfordert eine vorsichtige Handhabung
der Grünpellet und einen hohen Energieaufwand und vermag dennoch durch die Aufgabe von Grünpellets
direkt in den Drehrohrofen einen hohen Feinkornanteil nicht zu verhindern.
Generell kann gesagt werden, daß bei innerer Anwendung
von festem Reduktionsmittel, also beim Einarbeiten des festen Reduktionsmittels in die Grünpellets,
ein höherer Wirkungsgrad, ein größerer Metallisierungsgrad und ein insgesamt geringerer Reduktionsmittelverbrauch
und Energieverbrauch benötigt wird als bei äußerer Anwendung des festen Reduk
tionsmittels. Elei der Durchführung der Reduktion unter Anwendung eines inneren festen Reduktionsmittels
tritt jedoch die Gefahr der Wiederoxidation der reduzierter; Pellets auf, sobald die Ofenatmosphäi c
nicht reduzierend oder zumindest neutral ist. Dieser Nachteil wird durch die eingangs beschriebene kombinierte
Anwendung von festem Reduktionsmittel innerhalb der Pellets und außerhalb der Pellets,
also durch die Anwendung von »inneren Reduktionsmittel« und »äußerem Reduktionsmittel«, umgangen.
Die Durchführung des kombinierten Reduktionsverfahrens von Eisenerzpellets bringt jedoch eine
Reihe von Schwierigkeiten mit sich, die insbesondere in der mangelnden Festigkeit der Grünpellets und
in der Energiebilanz des Prozesses liegen. Es ist daher bislang noch kein Verfahren zur gleichzeitigen inneren
und äußeren Reduktion von Eisenerzpellets bekanntgeworden, das die technischen Voraussetzungen fur
eine wirtschaftlich und technisch erfolgreiche Verfahrensführung ermöglicht.
Bei der Anwendung von innerem Reduktionsmittel in den Grünpellets nimmt deren Festigkeit gegenüber
üblichen Eisenerzgrünpellets ohne inneres festes Reduktionsmittel erheblich ab. Bei geringeren Konzentrationen
an festem innerem Reduktionsmittel kann zwar die Festigkeit der Grünpellets erhöht werden, nimmt
aber auch der Wirkungsgrad der Reduktion durch das innere Reduktionsmittel spürbar ab. Die Einführung
eines Bindemittels oder die Erhöhung des Bindemiltelanteils in den Grünpellets bietet auch
keine Lösung des Problems, da durch diese Maßnahmen der Wirkungsgrad des Verfahrens spürbar
vermindert wird.
Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung also die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zum Herstellen von reduzierten Eisenerzpellets zu schaffen, das bei Durchführung
einer kombinierten Reduktion den gleichzeitigen Einsatz von innerem und äußerem festem
Reduktionsmittel ermöglicht, praktisch keinen Abrieb hervorruft, unter optimaler Ausnutzung der Energie
und minimalem Energieverbrauch, also optimal wirtschaftlich durchführbar ist, und zu reduzierten Pellets
mit hohem Metallisierungsgrad, hoher Porosität und hoher mechanischer Festigkeit führt. Die zu erzielende
Wirtschaftlichkeit soll sich dabei sowohl in der Senkung der eigentlichen Produktionskosten als auch
in einer spürbaren Senkung der Anlagenkosten bemerkbar machen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die festes Reduktionsmittel enthaltenden Grünpellets
im Abgas des Drehrohrofens auf einem Wanderrost trocknet und praktisch ohne Verbrennungsverlust
an innerem festem Reduktionsmittel auf 800 bis 1100 C erwärmt, daß man an der Ubergabestelle
vom Wanderrost zum Drehrohrofen den erwärmten Pellets vorerhitztes äußeres festes Reduktionsmittel
zugibt und daß man unmittelbar nach Aufgabe des Gemisches in den Drehrohrofen durch Erwärmen auf
Reduktionstemperatur die Pellets durch die gleichzeitige Wirkung des inneren und äußeren festen
Reduktionsmittels reduziert.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung enthalten die Grünpellets 10 bis 15 Gewichtsprozent
festes inneres Reduktionsmittel und mindestens 2 Gewichtsprozent Bentonit als Bindemittel,
Rest feinverteiltes Eisenerz. Als inneres Reduktionsmittel wird vorzugsweise Koksstaub verwendet.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist die Erwärmung des inneren festen Reduktionsmittels
auf 800 bis 11000C auf dem Wanderrost praktisch
ohne Verlust an innerem festem Reduktionsmittel. Nach einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung
wird die Erwärmung dabei so gesteuert, daß die den Wanderrost verlassenden Pellets einen mittleren
Reduktionsgrad von 4% haben. Das diesem Reduktionsgrad entsprechend vorliegende metallische Eisen
wirkt in den Pellets als Bindemittel, so daß im Gegensatz zu allen anderen bekannten Verfahren getrocknete
und vorerhitzte Pellets außerordentlicher Festigkeit zusammen mit dem festen äußeren Reduktionsmittel
in den Drehrohrofen aufgegeben werden. Die aufgegebenen Pellets sind trotz ihrer hohen Festigkeit
praktisch noch nicht vorreduziert, so daß ein hoher Wirkungsgrad des äußeren festen Reduktionsmittels
gewahrleistet ist.
Das Verfahren der Erfindung zeichnet sich durch einen signifikant verbesserten thermischen Wirkungsgrad
und durch eine beträchtliche Verbesserung des Wirkungsgrades der Reduktion, bezogen auf ilas eintiesetzte
feste Reduktionsmittel, aus. Die erhaltenen reduzierten Eisenerz.pellets zeichnen sich durch einen
hohen Metallisierungsgrad und durch gute physikalische Eigenschaften aus. Das Verfahren ermöglicht
eine überraschend hohe Senkung der Gesamtproduktionskosten für die reduzierten Eisencrzpellcts.
Gegenstand der Erfindung ist also mit anderen Worten ein Verfahren zum Herstellen von reduzierten
Eisenerzpcllets mit den Verfahrensstufen des Ver-
mischens von feinvermahlenem festem Reduktionsmittel und bindemittelhaltigen Eisenerzen, Pelletisieren
des Gemisches zu Grünpellets, Trocknen, Entwässern und Vorerhitzen der Pellets unter Härtung
auf einem Wanderrost unter Anwendung der Abgase aus einem Drehrohrofen als Wärmequelle. Dadurch
wird ein Verbrauch, auch ein partieller Verbrauch, des inneren festen Reduktionsmittels praktisch vollkommen
unterbunden. Die so vorerhitzten und gehärteten Pellets, die bereits eine sehr hohe Temperatur,
fast Reduktionstemperatur, aufweisen, werden zusammen mit vorerhitztem, äußerlich angewendetem
festem Reduktionsmittel in den Drehrohrofen übergeführt. Das vorerhitzte äußere feste Reduktionsmittel
wird in der und durch die Verbindungsstelle zwischen Wanderrost und Drehrohrofen eingeführt. Im Drehrohrofen
wird vorzugsweise eine Reduktionstemperatur von 1100 bis 1200'C eingestellt, und zwar
insbesondere in der Weise, daß in der Reduktionszone des Ofens ein praktisch konstantes Temperaturprofil
eingestellt ist. Vorzugsweise wird die Temperatur im Drehrohrofen so gesteuert, daß sie auf über 95%
der Gesamtfläche der Reduktionszone des Ofens konstant 11000C beträgt. Die Temperatur im Drehrohrofen
muß jedoch stets so geführt werden, daß sie an jedem Punkt unterhalb des Schmelzpunktes der
Pellets liegt. Unter diesen Bedingungen werden die Eisenerzpellets gleichzeitig, und das ist eines der
entscheidenden Merkmale der Erfindung, unter der kombinierten Wirkung des inneren und des äußeren
festen Reduktionsmittels reduziert.
Durch die gleichzeitige und kombinierte Anwendung des festen Reduktionsmittels von innen und von
außen können die Pellets wesentlich schneller als bei der bekannten aufeinanderfolgenden inneren und
äußeren Anwendung des festen Reduktionsmittels reduziert werden. Diese gleichzeitige kombinierte
Anwendung des festen Reduktionsmittels ist möglich, da die Pellets vor der Aufgabe in den Drehrohrofen
ohne Verlust an innerem Reduktionsmittel und praktisch ohne vorreduziert zu werden vorerhitzt und
durch geringste reduzierte Eisenmengen in den Pellets verblüffend hoch gehärtet werden. Die gegenüber
bekannten Reduktionsverfahren ermöglichte Verkürzung der Reduktionsdauer zur Erzielung eines vorgegebenen
Metallisierungsgrades der Pellets führt schließlich gegenüber den bekannten Verfahren bei
vorgegebener Durchsatzleistung auf Grund der erhöhten Durchsatzgeschwindigkeit zu kleineren Abmessungen
des Drehrohrofens.
Dadurch, daß keine Grünpellets in den Drehrohrofen gegeben werden, kann weiterhin der Abrieb der
Pellets im Drehrohrofen praktisch ausgeschaltet und der Wirkungsgrad des inneren Reduktionsmittels
spürbar erhöht werden. Durch die ständige Begleitung der zu reduzierenden Pellets durch das äußere feste
Reduktionsmittel wird auch das sonst bei innerer Anwendung von festem Reduktionsmittel auftretende
Problem der Reoxidation der reduzierten Pellets ausgeschlossen. Die dazu erforderlichen einzustellenden
Bedingungen im Drehrohrofen können in einfachster und billiger Weise durch eine Steuerung der Aufgabeleistung
des festen äußeren Reduktionsmittels am Drehrohrofeneingang gesteuert werden.
Da weiterhin das Vorerhitzen und Härten der Pellets vorzugsweise innerhalb eines möglichst kurzen
Zeitraumes erfolgt und auf Grund des Einsatzes eines Wanderrostes auch erfolgen kann, ist gewährleistet,
daß das eingesetzte innere feste Reduktionsmittel praktisch ohne jeden Verbrennungsverlust in der
Reduktionszone des Drehrohrofens zur kombinierten gleichzeitigen Reduktion mit dem äußeren Reduktionsmittel
voll zur Verfugung steht. Das Verfahren erlaubt weiterhin als festes Reduktionsmittel den
Einsatz von Koksstaub, der insbesondere auch aus relativ reaktionsträgen feinkörnigen Koksabfällen aufbereitet
werden kann, die nicht mehr im Hochofen verwendbar und daher praktisch wertlos sind. Als
festes Reduktionsmittel können weiterhin nicht zur Verkokung geeignete billige Kohlen von in der
Regel relativ hohem Reaktionsvermögen oder deren durch Schwelung oder Kokung erhaltene Sekundärprodukte,
insbesondere Kohlungsrückstände oder Koksgrus, insbesondere für die innere Reduktion
eingesetzt werden. Durch die kombinierte Anwendung dieser festen Reduktionsmittel wird die Herstellung
von Pellets mit hohem Metallisierungsgrad eröffnet.
In der folgenden Tabelle I sind zum Wirkungsgradvergleich gleiche Mengen eines gleichen Eisenerzes
auf den gleichen Metallisierungsgrad von 95% reduziert.
Verfahren
Anwendungsweise des
festen Reduktionsmittels Reduktionsmittelverbrauch Brennstoff
kg/t (reduziertes Granulat)
festen Reduktionsmittels Reduktionsmittelverbrauch Brennstoff
kg/t (reduziertes Granulat)
Erforderliche Gesamtwärmemenge kcal/t (reduziertes Granulat)
Stand der Technik außen
Stand der Technik innen
Erfindung kombiniert
Stand der Technik innen
Erfindung kombiniert
370
330
310 Schweröl
330
310 Schweröl
Erdgas
Schweröl
3.5 ■ 106
2,9 · 106 2,7 · 10"
Die in der Tabelle I gezeigten Daten lassen deutlich die Überlegenheit des Verfahrens der Erfindung hinsichtlich
der Reduktionsmittelbilanz und der Energiebilanz erkennen.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbcispicls in Verbindung mit den Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens,
F i g. 2 in graphischer Darstellung die Druckfestigkeit der vorerhitzten Pellets als Funktion der zugemischten
Koksmenge (inneres Reduktionsmittel),
iff0
40811
Fig. 3 in graphischer Darstellung die Druckfestigkeit
der Pellets bei Zimmertemperatur als Funktion der Verweilzeit der Vorerhitzung,
F i g. 4 in graphischer Darstellung die Druckfestigkeit der Pellets bei Zimmertemperatur als Funktion
der Temperatur der Vorerhitzung,
Fig. 5 in graphischer Darstellung den Metallisierungsgrad
der reduzierten Pellets als Funktion des Verhältnisses des Gewichtes von außen angewendeten
festen Reduktionsmittels zum Gewicht der nicht reduzierten, jedoch inneres festes Reduktionsmittel
enthaltenden Eisenerzpcllets und
F i g. 6 in graphischer Darstellung den Metallisierungsgrad als Funktion der Reduktionsverweilzeit.
In der in F i g. 1 schematisch gezeigten Vorrichtung sind ein Wanderrost 1. ein Drehrohrofen 2 und ein
nachgeschalteter Kühler 3 gezeigt. Der über dem Wanderrost abgedeckte Raum ist in eine Trockenzone
5. eine Entwässerungszone 6 und eine Vorerhitzungszone 7 unterteilt, die durch Trennwände 4
voneinander getrennt sind. In der Fig. 1 läuft der Wanderrost von links nach rechts. Die Aufgabe der
Grünpellets erfolgt an der in der F i g. 1 linken Seite, so daß diese aufeinanderfolgend die Zonen 5, 6 und 7
durchlaufen. Das Abgas des Drehrohrofens 2 wird im Gegenstrom über und durch den Wanderrost
hindurchgeleitet.
Der Drehrohrofen 2 ist herkömmlicher zylindrischer Bauart und mit feuerfestem Material ausgekleidet.
Erforderlichenfalls können über die Länge der Ofentrommel Winkelbrenner angeordnet sein. Dadurch
wird eine genauere Einstellung des konstanten Temperaturprofils ermöglicht.
Die Längsachse des Drehrohrofens 2 ist leicht vom unmittelbar unter der Schütte des Wanderrostes liegenden
Aufgabestelle zur Austragsstelle abwärts geneigt. Austragsseitig ist der Drehrohrofen mit einem
Zentralbrenner ausgestattet, dessen Flamme in Richtung auf die Einlaßöffnung im Gegenstrom zum
Pellettransport gerichtet ist. Aus dem Drehrohrofen 2 werden die reduzierten und gesinterten Pellets in
einen Kühler 3 übergeführt und von dort in die nächste Verfahrensstufe gegeben.
Im folgenden ist das Verfahren an Hand von Beispielsparametern näher beschrieben.
1. Mischen und Pelletieren des Ausgangsmaterials
Für den Drehrohrofeneinsatz bestimmte Eisenerzpellets müssen auch beim Einsatz eines inneren festen
Reduktionsmittels eine bestimmte mechanische Mindestfestigkeit aufweisen, die ein Zerbröseln und einen
Abrieb beim Aufbringen der Grünpellets auf den Wanderrost und beim überführen der gehärteten
Pellets in den Drehrohrofen ausschließt. Für die Aufgabe auf den Wanderrost sollen die Pellets bei
Zimmertemperatur eine Druckfestigkeit von durchschnittlich 2 kp/Pellet und bei der übergabe vom
Wanderrost in den Drehrohrofen, ebenfalls bezogen auf Zimmertemperatur, von über 20kp/Pellet haben.
Die Grünpellets enthalten vorzugsweise 10 bis 15%
inneres festes Reduktionsmittel, mindestens 2% Bindemittel, Rest feinpulverisiertes Eisenerz. Als festes
Reduktionsmittel werden vorzugsweise Koksstaub oder ein Gemisch aus Koksstaub mit zur Eisenreduktion
ausreichender Qualität mit Kohlegrus eingesetzt. Als Bindemittel dienen vorzugsweise Bentonit.
Calciumchlorid. Calciumhydrat, Calciumcarbonat oder eine hochpolymere Substanz, vorzugsweise Pech
oder Lignit. Als Bindemittel eingesetztes Pech wirkt gleichzeitig als festes Reduktionsmittel. Als Eisenerze
seien Hämatit und Magnetit genannt.
Wenn die Konzentration des inneren festen Reduktionsmittels kleiner als 10% ist, ist der auf die Wirkung
des inneren Reduktionsmittels zurückzuführende Anteil des Reduktionsgrades kleiner als der entsprechende
Anteil, der auf die Wirkung des äußeren Reduktionsmittels zurückzuführen ist. Reduziert man
beispielsweise 500 g Eisenerzpellets von außen mit 200 g Koks, indem man von Raumtemperatur auf
11000C im Verlauf von 30 Minuten aufheizt und dann
20 Minuten lang bei dieser Temperatur reduziert, so erhält man einen Metallisierungsgrad der reduzierten
Granulate von 18,4% bei einem auf die Gewichtseinheit metallisches Eisen bezogenen Reduktionsmittelverbrauch
(Kohlenstoff zu metallischem Eisen) von 0,41. Unter den gleichen Bedingungen führen nur 50 g
Koks bei innerer Anwendung zu einem Metallisierungsgrad von 30,0% und einem Reduktionsmittelverbrauch
von 0,24. Die kombinierte Anwendung von 200 g Koks als äußerem Reduktionsmittel und
50 g Koks als innerem Reduktionsmittel führt unter den gleichen Bedingungen zu einem Metallisierungsgrad der reduzierten Pellets von 64,9% bei einem
Reduktionsmittelverbrauch pro Gewichtseinheit metallisches Eisen von 0,24. Ein Einsatz von weniger als
10% innerem Reduktionsmittel führt also nicht mehr zu einer ausreichenden gleichzeitigen kombinierten
Reduktion durch inneres und äußeres Reduktionsmittel.
Wenn andererseits die Konzentration an innerem Reduktionsmittel 15% übersteigt, wird es schwierig,
ausreichend feste Grünpellets herzustellen, die bei der Aufgabe auf den Wanderrost und auch bei der übergabe
in den Drehrohrofen keinen Zerfall zeigen.
In der F i g. 2 ist die Druckfestigkeit von vorerhitzten
Pellets mit einem Durchmesser von 10 mm als Funktion des Gewichtsanteils an in den Pellets enthaltenem
Koksgrus dargestellt. Die Druckfestigkeit wird bei Raumtemperatur gemessen. Die Pellets sind aul
10000C vorerhitzt und aus Magnetit als Eisenerz hergestellt. Die Darstellung zeigt, daß die Festigkeii
auch der gehärteten Pellets mit zunehmendem Anteil an innerem festem Reduktionsmittel, hier feinverteiltem
Koks, deutlich abnimmt.
Der mittlere Durchmesser der vorerhitzten Pellets liegt zwischen 12 und 14 mm. DieaufRaumtemperatui
bezogene zur einwandfreien überführung der Pellets vom Wanderrost in den Drehrohrofen erforderlich«
Druckfestigkeit soll mindestens etwa 20 kp/Pelle: betragen. Bei einem mittleren Pelletdurchmesser vor
10 mm beträgt die Bruchfestigkeit der Pellets be 15% innerem Reduktionsmittel etwa 16 bis 17kp
Pellet. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird da: Verfahren vorzugsweise mit Pellets durchgeführt
deren mittlerer Durchmesser, wie bereits genannt bei 12 bis 14 mm liegt. Die auf Zimmertemperatui
bezogene Bruchfestigkeit dieser größeren Pellets be trägt bei ebenfalls 15% innerem Reduktionsmitte
mindestens etwa 20 kp Pellet. Aus diesem Grunc beträgt der Anteil an festem innerem Reduktions
mittel in den Pellets vorzugsweise nicht über 15%.
In der Tabelle II sind die Analysen der im Rahmei des hier beschriebenen Beispiels eingesetzten Aus
gangssubstanzen zusammengestellt. Die Werte sin< in Gewichtsprozent angegeben.
509526/19
Tabelle II
a) Eisenerz
a) Eisenerz
Fe,„. FeO Fe2O3 SiO2 Al2O3 CaO MgO S H2O9,,,.
Indisches 60,59 0,50 86,07 4,61 3,15 0,22 0,03 0,013 4.07
Parabola- 65,54 24,09 66,96 0,42 0,85 1,3$ 2,77 0,035 0,86
b) Festes Reduktionsmittel
Fesler Kohlenstoff Flüchtige Substanz Schwefel Asche
Koks 86,11 1,49 0,52 12,40
c) Bindemittel
Fe2O3 SiO2 Al2O3 MgO CaO K2O Na2O Glühverlust
Bentonit 2,08 72,44 11,47 1,08 3,19 0,48 2,08 6,98
Die eingesetzten Erze und der Koks haben die in der Tabelle III gezeigte Korngrößenverteilung. Die
dargestellten Ergebnisse der Siebanalyse sind in Gewichtsprozent angegeben.
Korngröße (μΐη)
295 295 bis 208 208 bis 147 147 bis 105 105 bis 74 74 bis 44 44
Indisches Erz 0,35 1,15 3,02 5,38 7,65 11,02 71.43
Parabolaerz OJO 0,14 0,59 0,89 5,39 20,74 72,15
Koks 0,28 0,14 1,48 5,31 11,21 15,94 ' 65,64
Aus dem beschriebenen Ausgangsmaterial werden wässerungszone eingefügt ist. Im folgenden ist ein
auf dem Pelletisierteller unter Zusatz von 7 bis Dreizonenwanderrost beschrieben.
8 Gewichtsprozent Wasser die Grünpellets hergestellt. Die Grünpellets werden auf dem Wanderrost in In der Tabelle IV sind die wichtigsten Daten der so 45 einer Höhe von etwa 120 bis 180 mm ceschichtet. erhaltenen Grünpellets zusammengestellt. Diese Schicht durchläuft nacheinander die Trocknungszone, die Entwässerungszone und die VorTabelle IV erhitzungszone und wird von dieser in den Drehrohr-Wassereeialt 8% ofen ubergemnrl· Zum Vorerhitzen des Granulats dient
8 Gewichtsprozent Wasser die Grünpellets hergestellt. Die Grünpellets werden auf dem Wanderrost in In der Tabelle IV sind die wichtigsten Daten der so 45 einer Höhe von etwa 120 bis 180 mm ceschichtet. erhaltenen Grünpellets zusammengestellt. Diese Schicht durchläuft nacheinander die Trocknungszone, die Entwässerungszone und die VorTabelle IV erhitzungszone und wird von dieser in den Drehrohr-Wassereeialt 8% ofen ubergemnrl· Zum Vorerhitzen des Granulats dient
Porosität' 33% 5° das AbSas aus dem Drehrohrofen, das im Geeenstrom
Grad der Wasserfüilung '.".".".'.'.". 80% zur Transportrichtung der Pellets auf dem Wanderrost
Scheinbare Dichte 3 0% geführt wird. Die Abgase werden von oben her durch
Druckfestigkeit ..YYYYYYYY 3,5 kp Pellet j?.e f auf dem Wanderrost befindliche Pelletschicht geVerformbarkeit
8% . Drenro"rofenabgas strömt nacheinandei
Fallfestiekeit*) 33mal 55 durcn d'e Vorerhitzungszone, die Entwässeruneszom
Volumendichte:'. YYYYYYYYY '. 1,8 kg 1 und die Trockenzone und vom oberen Teil zum unterer
Teil jeder Zone durch die auf dem Wanderrost befind
♦) Unbeschädigter Fall aus 500 mm Höhe auf eine Eisenplatte. liehe Pelletschicht. Das Abgas kann dann in di(
Atmosphäre austreten. In der Vorerhitzungszom
2. Vorerhitzen und Härten der Grünpellets auf dem fo muß .J?! Ρ™?^™/™31*18 auf ciner Temperatu
Wanderrost ™".. "TnT" ' 10V >
in dcr Entwässerungszone au
370 bis 4(X) C und in der Trocknuneszone auf 230 bi
Das Vorerhitzen und Härten der Grünpellets auf 250 C gehalten werden. Wenn die^Abgastemperatu
dem Wanderrost erfolgt zonenweise. Es sind minde- unter diese Werte sinkt, müssen Hilfsbrenner einee
itens eine Trocknungszone und eine Vorerhitzungs- 65 setzt werden. Insbesondere in der Vorerhit/ungs
zone vorgesehen. Vorzugsweise wird jedoch ein Drei- und in der Trocknungszone ist der Einsatz von Hilfs
tonensystem verwendet, bei dem zwischen der Trock- brennern mitunter erforderlich,
nungszone und der Vorerhitzungszone eine Ent- Das auf die Zone bezogene optimale Gewichts
verhältnis von Abgas zu Pellets betragt 0,8 bis 1,0. Das in die Entwässerungszone und in die Trocknungszone eingeführte Gas kann praktisch eine beliebige
Zusammensetzung aufweisen. Das in die Vorerhitzungszone eingeführte Abgas hat jedoch vorzugsweise
einen Sauerstoffgehalt von weniger als 2%, um einen Verbrennimgsverlust des in die Pellets eingearbeiteten
Reduktionsmittels zu vermeiden.
Bei Einhaltung der zuvor beschriebenen Bedingungen beträgt die Verweilzeit der Pellets in der Trockliungszone
und in der Entwässerungszone jeweils 4 bis 6 Minuten und in der Vorerhitzungszone 6 bis
8 Minuten. In der Tabelle V sind diese Daten noch einmal zusammengestellt, und zwar für eine Höhe
der Pelletschicht auf dem Wanderrost von 180 mm und einen Sauerstoffgehalt von 1,5% in der Atmosphäre
der Vorerhitzungszone.
Trocknen 240 5 5
Entwässern 380 5 5
Vorerhitzen 1100 5 8
Unterscheidet man in der Pelletschicht auf dem Wanderrost eine Oberschicht, eine Zwischenschicht
und eine Unterschicht von einer Dicke von je 60 mm, so weisen die Pellets in den einzelnen Zonen und
einzelnen Schichten am Ausgang der Zonen die in der Tabelle VI gezeigten Temperaturen auf. Die
Temperaturen werden jeweils in der Mitte jeder dieser Teilschichten gemessen.
Temperatur | Menge des | Verweilzeit |
des Heiz | Heizgases | der Pellets |
gases | ||
CQ | (Nm3/min) | (min) |
Temperatur (0C) der Pellets in der
Ober- Zwischen- Unter
schicht schicht schicht
Trocknen | 210 | 120 | 50 |
Entwässern | 380 | 350 | 150 |
Vorerhitzen | 1090 | 980 | 850 |
Die so vorerhitzen und gehärteten Pellets weisen die Mn der Tabelle VII zusammengestellten Eigenschaften
auf, wobei die Druckfestigkeit der Pellets auf Zimmertemperatur bezogen ist:
Druck- Verbrauch Reduktionsfestigkeil des ein- grad des
gearbeiteten Eisenerzes
Koksstaubes
(kp/Pellet) (%)
Oberschicht
Zwischenschicht
Unterschicht
Mittelwert
25,8
30,0
29,0
30,0
29,0
28,3
39,1
17,8
9,6
22,2
9,2
4,1
0,4
4,1
0,4
4,6 Die unter den genannten Bedingungen erhaltenen vorerhitzten Pellets weisen also eine mittlere Festigkeit
von in jedem Fall über 25 kp/Pellet, einen mittleren Verbrauch des festen eingearbeiteten Kohlenstoffs
von 15 bis 25% und einen mittleren Reduktionsgrad des Eisenerzes von etwa 4% auf.
In der Fig. 3 ist für Pellets mit einem mittleren Durchmesser von 10 mm die Druckfestigkeit bei
Zimmertemperatur als Funktion der Dauer der Vorerhitzung dargestellt. Die Pellets enthalten als Eisenerz
feinverteilten Hämatit und als eingearbeitetes festes Reduktionsmittel 10% Koksgrus. Die graphische
Darstellung läßt deutlich die Abhängigkeit der Druckfestigkeit der Pellets von der Verweilzeit der
Vorerhitzung erkennen. Dabei muß berücksichtigt werden, daß mit zunehmender Verweilzeit bei der
Erhitzung auch der Verlust an internem Reduktionsmittel, der unerwünscht ist, zunimmt.
In der in F i g. 4 gezeigten graphischen Darstellung ist die Abhängigkeit der Druckfestigkeit der Pellets
bei Zimmertemperatur von der Vorerhitzungstemperatur dargestellt. In allen drei Fällen enthalten die
Pellets 10% Koksstaub als inneres Reduktionsmittel. Das Eisenerz ist ein Gemisch aus Hämatit und
Magnetit, und zwar im Falle der Kurve (α) im Verhältnis 50:50, im Fall der Kurve (/>) im Verhältnis
von 70:30 und im Fall der Kurve (c) im Verhältnis
85:15. Die Kurven zeigen übereinstimmend eine ausgeprägte Abhängigkeit der Druckfestigkeit von
der Vorerhitzungstemperatur. Bei einer Vorerhitzungstemperatur unterhalb 8000C erreichen die Pellets
nicht die erwünschte Festigkeit. Bei einer Vorerhitzungstemperatur über 11000C wird jedoch ebenfalls
keine ausreichende Festigkeit der Pellets mehr erreicht, da eine spürbare Verbrennung des internen Reduktionsmittels
mit einer strukturellen Zerstörung des als Bindemittel eingesetzten Bentonits einhergeht.
40
3. Kombinierte und gleichzeitige Reduktion vorerhitzten Pellets im Drehrohrofen
Bei der übergabe der das innere Reduktionsmittel enthaltenden vorerhitzten und gehärteten Pellets vom
Wanderrost in den Drehrohrofen wird diesen Pellets festes vorerhitztes äußeres Reduktionsmittel zugesetzt
Die Pellets sind beim Umwälzen im Drehrohrofen dei gleichzeitigen und kombinierten reduktiven Wirkung
des inneren und des äußeren Reduktionsmittels ausgesetzt. Durch die Neigung der Längsachse des Ofens
wandern die Pellets auf Grund der Rotation des Ofens allmählich vom Einlaß zum Auslaß des Drehrohrofens
Als außen eingesetztes Reduktionsmittel verwendei man vorzugsweise eine relativ reaktionsfähige Kohl«
oder deren Sekundärprodukte, wie beispielsweis« Schwel- oder Verkokungsprodukte, vorzugsweise du
bei der trockenen Verkokung der Kohle verbleibender Kohlungsrückstände. Vorteilhaft wird auch Kok;
in Hochofenqualität als äußeres Reduktionsmitte eingesetzt. Die beschriebenen Verkohlungsproduktt
werden vorzugsweise mit einer Korngröße von 5 bi:
20 mm, der Koks in einer Korngröße von 1 bis 8 mn eingesetzt. Das äußere Reduktionsmittel wird vorzugs
weise in einer Menge eingesetzt, die größer als dii theoretisch zur vollständigen Reduktion des Eisen
erzes in den Pellets erforderliche Menge ist, um in Drehrohrofen stehts eine reduzierende Ofenatmo
Sphäre aufrechtzuerhalten.
In der Fig. 5 ist der in den gehärteten Eisener?
pellets mit einem mittleren Durchmesser von 10 mn
Q72
:rzielbare Metallisierungsgrad als Funktion der Menge ies eingesetzten äußeren Reduktionsmittels dargestell t.
Die Kurve (α) bezieht sich auf das beschriebene Kohleverkokungsprodukt,
während sich die Kurve (/.·) auf Koks als festes äußeres Reduktionsmittel bezieht.
<\uf der Abszisse der Darstellung ist das Verhältnis
des Gewichtes des äußeren Reduktionsmittels zum Gewicht der gehärteten, inneres Reduktionsmittel
enthaltenden Pellets aufgetragen. Der für das Gewichtsverhältnis Null gezeigte Metallisierungsgrad
von 30% gibt den Metallisierungsgrad wieder, der ohne Anwendung eines äußeren Reduktionsmittels
allein vom inneren Reduktionsmittel der Pellets unter gleichen Bedingungen erzielt wird.
Die Reduktion wird im Drehrohrofen mit einer Verweilzeit von 20 Minuten bei 1100' C durchgeführt.
Die gezeigten Kurven lassen erkennen, daß beim Einsatz des reaktionsfähigen Kohlungsprodukles bereits
beim Einsatz von 20% äußerem Reduktionsmittel ein Metallisierungsgrad von über 95% erreicht
wird. Ein über 20% hinausgehender Zusatz an äußerem festem Reduktionsmittel bewirkt im Fall der
Kohlungsprodukte keine weitere spürbare Erhöhung des Metallisierungsgrades. Beim Einsatz von Koks,
der als typisches Beispiel Tür ein festes Reduktionsmittel mit relativ geringem Reaktionsvermögen gewählt
ist, kann bei einem Einsatz von 40% äußerem Reduktionsmittel ein Metallisierungsgrad von 60 bis
80% erzielt werden. Mit zunehmender Menge an als äußerem Reduktionsmittel eingesetztem Koks nimmt
auch der Mciallisierungsgrad zu.
Die in der F i g. 5 dargestellten Werte beziehen sich auf eine maximale Reduktionstemperatur von 1100 C.
Bei einer Erhöhung dieser Temperatur oder einer Verlängerung der Verweilzeit der Pellets im Reduktionsofen
werden ohne weiteres höhere Metallisierungsgrade der Pellets erzielt. Ganz allgemein kann
aus den beschriebenen Verhältnissen jedoch abgeleitet werden, daß beim Einsatz von Kohlungsprodukten
als äußeres Reduktionsmittel vorzugsweise 15 bis 4b 20% und beim Einsatz von Koks als äußeres Reduktionsmittel
30 bis 40%, jeweils bezogen auf das Gewicht der den Wanderrost verlassenden Pellets,
einzusetzen sind. Das äußere feste Reduktionsmittel wird in diesen Mengenverhältnissen an der Verbindungssteile
zwischen dem Wanderrost und dem Drehrohrofen den vorerhitzten Pellets zugegeben.
Die Drehrohrofenbeschickung wird auf 10 bis 15% des Ofenquerschnitts eingestellt. Die Reduktionstemperatur
wird auf 1100 bis 1200f C, in jedem
Fall jedoch auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes der Pellets, eingestellt. Als Hauptwärmequelle
für die erforderliche Reduktionswärme ; dient ein auf der Austragsseite des Drehrohrofens
angeordneter Schwerölbrenner.
Der Drehrohrofen ist in zwei Zonen unterteilt, und zwar in zwei Reduktionszonen. Die erste Reduktionszonc
zeigt ein ansteigendes Temperaturprofil, während die zweite Reduktionszone ein konstantes Temperaturprofil,
also eine konstante Reduktionstemperalur, aulweist. In der ersten Reduktionszonc des Ofens mit
ansteigendem Temperaturprofil wird das aufgegebene Gemisch der vorerhitzten Pellets und des vorerhitzten
äußeren Reduktionsmittels auf die Reduktionstemperatur von etwa 1100° C erhöht. Dabei tritt unter gleichzeitiger
Wirkung des inneren und des äußeren Reduktionsmittels eine Reduktion der höheren Eisenoxide
zu FcO ein. In der zweiten Reduktionszone mit konstanter Temperatur weist die Beschickung eine
Reduktionstemperatur im Bereich von 1100 bis 1200° C
auf. In diesem Reduktionsbereich tritt die Reduktion
des FeO zum metallischen Eisen ein. Dabei wird gleichzeitig
eine Sinterung der die reduzierten Eisenerzpellets bildenden metallischen Eisenteilchen bewirkt.
In der Fig. 6 ist der Metallisierungsgrad der
Pellets als Funktion der Reduktionsverweilzeit dargestellt. Die Daten beziehen sich auf die gleichzeitige
innere und äußere Reduktion gemäß der Erfindung. Der Durchmesser der Pellets beträgt 10 mm. Die
Reduktionstemperatur beträgt 11000C. Der Anteil
des äußeren Reduktionsmittels ist 10%. Die Kurve (α) bezieht sich auf den Einsatz der zuvor beschriebenen
Kohlungsprodukte, die Kurve (fr) auf den Einsatz von Koks als äußeres Reduktionsmittel. Der reaktionsträgere
Koks kann häufig jedoch aus Materialkostengründen durchaus dem reaktionsfähigeren Verkohlungsmaterial
vorzuziehen sein. In rein technischer Hinsicht zeigt die in Fig. 6 dargestellte Graphik
jedoch, daß bei Verwendung der Kohlungsprodukte zur Erzielung eines Metallisierungsgrades von über
90% eine Verweilzeit von etwa 40 Minuten erforderlich ist, während zur Erzielung des gleichen Metallisierungsgrades
mit Koks eine Verweilzeit von etwa 60 Minuten benötigt wird. Beim Einsatz eines Gemisches
aus Verkohlungsprodukten und Koks als äußeres Reduktionsmittel liegen die erforderlichen Verweilzeiten
im Bereich zwischen 40 und 60 Minuten.
In der nachstehenden Tabelle VIII sind die Daten für drei Beispiele wiedergegeben. Das Temperaturprofil
im Drehrohrofen ist so eingestellt, daß die Reduktionszone mit einer konstanten Temperatur
von 1100cC über 95% der gesamten Ofenfläche einnimmt.
Im Beispiel 1 sind Pellets eingesetzt, die 10% Koksstaub als inneres Reduktionsmittel enthalten und
mit 10% Kohlungsprodukten als äußerem Reduktionsmittel reduziert werden. Im Beispiel 2 enthalten
die Pellets 7% Koksstaub und 3% Kohlungsprodukte als inneres Reduktionsmittel und werden mit 10%
Kohlungsprodukten als äußerem Reduktionsmittel reduziert. Im Beispiel 3 werden 10% Koksstaub als
inneres Reduktionsmittel und 10% Koks als äußeres Reduktionsmittel eingesetzt. Die Werte für die Druckfestigkeit
sind für Pellets mit einem Durchmesser von 10 mm angegeben.
Zusammensetzung und Eigenschaften der reduzierter Pellets (%)
Beispiel
1
Fe (gesamt) | 82,03 | 81,91 | 85.36 |
Fe (metall.) | 77,41 | 76,12 | 81,17 |
FcO | 1,67 | 5,39 | 5,03 |
Fe2O3 | 4,73 | 2,29 | 0,40 |
C | 3,07 | 2,41 | 2,33 |
Metallisierungsgrad | 94,37 | 92,93 | 95,09 |
Porosität | 62,6 | 64,5 | 62,3 |
Druckfestigkeit | 61,0 | 65,0 | 64,9 |
(kp/Pellet) |
Fortsetzung
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
(0
Verweilzeit (min) in
Reduktions/one 1 20 20 20
(mit ansteigender
Temperatur)
Reduktionszone II 20 20 40
(mit konstanter
Temperatur)
Insiiesami 40 40 60 '5
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von reduzieren ein erheblicher Abrieb auf, in dem sich neben fein-Eisenerzpellets
aus Bindemittel und festes Reduk- 5 körnigem Schwammeisen die Verunreinigungen der
tionsmittel enthaltenden Grünpellets durch korn- Kohle und der Zuschlagstoffe angereichen haben,
binierte innere und äußere Reduktion im Drehrohr- Der Abrieb wird nach Aufmahlung durch Flotation
ofen mit festem Reduktionsmittel, dadurch oder magnetische Scheidung aufbereitet. Das so
gekennzeichnet, daß man die festes Reduk- aufbereitete Schwammeisen wird in Mengen bis zu
tionsmittel enthaltenden Grünpellets im Abgas io 25% in die Pelletierung zurückgeführt. Der verbleides
Drehrohrofens auf einem Wanderrost trocknet bende Rest des aus dem angefallenen Abrieb aufgear-
und praktisch ohne Verbrennungsverlust an inne- beiteten Schwammeisens wird mit gebackener Kohle
rem festem Reduktionsmittel auf 800 bis 11000C pelletisiert und zur Härtung «n den Ofen zurückerwärmt,
daß man an der übergabestelle vom geführt. Dieses Verfahren ist unwirtschaftlich und
Wanderrost zum Drehrohrofen den erwärmten 15 führt trotz eines hohen Verfahrensaufwandes für die
Pellets vorerhitztes äußeres festes Rcduktions- Aufarbeitung des Abriebs der Grünpellets zu relativ
mittel zugibt und daß man unmittelbar nach hohen Materialverlusten.
Aufgabe des Gemisches in den Drehrohrofen Aus der US-PS 33 28 161 ist ein mehrstufiges komdurch
Erwärmen auf Reduktionstemperatur die biniertes Verfahren zur Reduktion von Eisenerz-Pellets
durch die gleichzeitige Wirkung des inneren 20 pellets bekannt. Die Grünpellets enthalten als inneres
und äußeren festen Reduktionsmittels reduziert. Reduktionsmittel 40 bis 60% des gesamten theoretisch
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zur vollständigen Reduktion der Eisenoxide erforzeichnet,
daß die Grünpellets 10 bis 15 Gewichts- derlichen Kohlenstoffmaterials, wobei für dieses innere
prozent inneres Reduktionsmittel und mindestens Reduktionsmittel ein Material gewählt wird, das
2 Gewichtsprozent Bentonit als Bindemittel, Rest 25 wesentliche Anteile flüchtiger Elemente enthält. In
feinverteiltes Eisenerz, wie pulverförmigen Hämatit einer ersten Reduktionsslufe werden die Grünpellets
oder Magnetit, enthalten. bei einer Temperatur von über 900 C zu etwa 50%
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, und bis zu einem Metallisierungsgrad von etwa 35 bis
dadurch gekennzeichnet, daß man als inneres 55% durch das innere Reduktionsmittel, das gleich-Reduktionsmittel
Koksstaub verwendet. 30 zeitig Bindemittel für die Pellets ist, reduziert. Die
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, Grünpellets werden dazu direkt und ohne Vortrockdadurch
gekennzeichnet, daß die den Wanderrost nung oder thermische Vorhärtung in einen Drehrohrverlassenden
Pellets einen mittleren Reduktions- ofen aufgegeben. Nach dieser Vorreduktion wird in
grad von 4% haben. mindestens einer zweiten Stufe extern im selben
35 Drehrohrofen durch ein Kohlebett weiter reduziert
In der Regel ist anschließend an diese zweite Reduktio.isstufc eine dritte Reduktionsstufe im elektrischen
Ofen zur Erzeugung des Roheisens erforderlich.
Durch die Aufgabe von Grünpellets in den Drehrohr-40 ofen wird bei diesem Verfahren ebenfalls ein außerordentlich
hoher Abrieb erhalten. Während die Grünpellets in der ersten Stufe nur bis zu einem maximalen
Metallisierungsgrad von 55% zu maximal nur 66%
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen reduziert werden können, vermag auch die anschlievon
reduzierten Eisenerzpellets aus Bindemittel und 45 ßende externe Reduktion keine wesentlich höheren
festes Reduktionsmittel enthaltenden Grünpellets Metallisierungsgrade mehr zu bewirken. Außerdem
durch kombinierte innere und äußere Reduktion im erfordert das Verfahren große und aufwendige öfen
Drehrohrofen mit festem Reduktionsmittel. und Anlagen, die, bezogen auf die zu reduzierende
Ein Verfahren der genannten Art ist aus der Eisenerzmenge, eine außerordentlich ungünstige Ener-DT-AS
12 24 337 bekannt. Ein Zerfall von feuchten 50 giebilanz aufweisen. Das Verfahren ist daher technisch
Grünpellets aus magnetischen Erzen zu Feinkorn unpraktisch und ausgesprochen unwirtschaftlich,
während der Reduktion zu Schwammeisen kann Ein Verfahren lediglich zur inneren, nicht /ur
nach diesem Verfahren dadurch eingeschränkt, aber kombinierten Reduktion ist weiterhin aus der US-PS
eben auch nur eingeschränkt werden, daß man sie 21 12 566 bekannt. Die Grünpellets werden auf einen
rasch aufheizt, und zwar auf eine Härtungstemperatur 55 vor dem Drehrohrofen liegenden Wanderrost gegeben
von mindestens 900"C mit einer Geschwindigkeit und vom Ofenabgas vorgewärmt, und zwar gegebenenvon
mindestens 25 C pro Minute, vorzugsweise 30 bis falls so weit, daß die Reduktion bereits einsetzt. Die
C pro Minute. Als Bindemittel für die Pellets so vorgewärmten oder vorreduzierten Pellets werden
wird beim Pelletieren gebackene Kohle in Mengen dann im Drehrohrofen allmählich auf Reduktionsbis
zu 40% zugesetzt. Diese wird bei etwa 400 bis 60 temperatur gebracht und intern reduziert. Dabei
500° C plastisch und bewirkt dabei eine Verfestigung werden Pellets mit einem Metallisierungsgrad von
der in den Drehrohrofen aufgegebenen Grünpellets. maximal 50% erhalten. Die zur Vorerwärmung ver-Durch
den Kohlezuschlag brauchen die Pellets nach wendeten Ofengasc verlassen den Ofen mit einer
der Aufgabe in den Drehrohrofen also nur bis zu Temperatur von 500 C und werden an einer vom
einer Temperatur von etwa 400 bis 500° C mit hoher 65 Ofenausgang entfernten Stelle nachverbrannt. Dieses
Geschwindigkeit erhitzt zu werden und können an- Verfahren ist hinsichtlich des erzielbarcn Metallisieschließend
bis auf die eigentliche Härtungstempcratur rungsgrades, der Temperaturführung und des Energieauch
mit einer durchschnittlichen Aufheizgeschwin- bedarfes unwirtschafllich. Die gleichen Nachieik
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