DE2754988C2 - Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem Hochofen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem HochofenInfo
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Description
7 FeO+10 C-Fe7C)+7 CO
35
erforderlich ist, und der Höchstwert dieses Mengenanteils das l,2fache der Menge beträgt, die für die
Reduktion von Eisenoxid und Chromoxid im Chromerz nach den Formeln
CO
7 FeO + lOC-Fe7C3 + 7CO
nötig ist, und daß die theoretische Verbrennungstemperatur an den Windformenden auf einen Wert
im Bereich von 2000-2600° C eingestellt wird, so daß mindestens 90% des Chromoxids reduziert und
im metallischen Ferrochrom gewonnen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als einzublasendes Gas
Luft oder mit Sauerstoff angereicherte Luft mit einem Sauerstoffgehalt von unter 41 VoI.-% und
einem Feuchtigkeitsgehalt von 3 — 50 g/m3 auf 200-12000C erwärmt und in den Hochofen
eingeblasert wird
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas in einer Menge von
10—30 mVmin pro m2 der Querschnittsfläche des Hochofens in Höhe der Windformenden eingeblasen
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Absoiutgasdruck an der
Oberseite des Hochofens auf 1 —3 kg/cm2 eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Chromerzpulver aus Teilchen eii.er Größe von 035 mm oder weniger gebildet wird, daß das Pulver
des kohlenstoffhaltigen Materials aus Teilchen einer Größe von 0,35 mm oder weniger gebildet wird, daß
die Teilchengröße der Agglomerate im Bereich von 10-50 mm liegt, daß die Größe der Koksstücke im
Bereich von 10—100 mm liegt und daß der Stückkoks in einer Menge von 150-500 kg pro
Tonne der Agglomerate eingegeben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung
der Schlacke so eingestellt wird, daß das Verhältnis
[CaOy[SiO2]. wobei [CaO] dan CaO-Gehalt (in
Gew.-%) der Schlacke und SiO2 den SiO2-Gehalt (in
Gew.-%) der Schlacke bedeuten, im Bereich von 0.4 - 13 liegt und daß das Verhältnis
([Al2O,] + [MgOD/aCaO] + [SiO2] + [MgO] + [Al2O,])
worin [CaO] und [SiO2] die obige Bedeutung
besitzen und [MgO] und [AI2Oi] den Gehalt der
Schlacke an MgO bzw. Al2O) (in Gew.-%) angeben, im Bereich von 0.4 - 0.8 liegt.
9. Verfahren viach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung der Zusammensetzung der Schlacke ein schlackebildendes Material in den
Hochofen in Form eines in die Agglomerate eingearbeiteten Zuschlagpulvers und/oder getrennt
von den stückigen Agglomeraten eingegeben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9. dadurch gekennzeichnet,
daß als schlackebildendes Material Siliziumoxid. Ätz- bzw. Löschkalk und/oder Kalkstein
verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des pulverförmiger) Chromerzes im wesentlichen
der für die Gewinnung von Ferrochrom mit mehr als 40%, vorzugsweise 50% Chrom benötigten
Chromerzmenge entspricht.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem Hochofen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ferrochrom wird im allgemeinen in der Weise hergestellt, daß ein Chromerz, ein Reduktionsmittel, wie
Koks, und ein schiackebildendes Mittel, wie Kalk, in
einen Elektro- oder Lichtbogenofen eingegeben und darin geschmolzen werden. Dieses Vorgehen erfordert
große Investitionskosten für Ausrüstungen, wie Transformatoren und Elektrodenvorrichtungen, sowie einen
hohen Grad an Geschicklichkeit und Erfahrung fur das
Schmelzen. Der größte Nachieil dieses Verfahrens besteht darin, daß kostspielige elektrische Fnergie
verbraucht wird.
Mit zunehmender Notwendigkeit für Eneigieeinsparungen
sind in jüngster Zeit verschiedene Verbesserungen dieses Elektroofenverfahrens vorgeschlagen und
zum Teil bereits (in Japan) industriell angewandt worden. Beispielsweise wird gemäß einem dieser
Vorschläge ein Chromerz in einem Dreh(rohr)ofen od. dgl. behandelt, um die im Chromer/ enthaltenen
Kiscn- und Chromoxide in festem Zustand teilweise /u
reduzieren, bevor das Chromerz dann in einem Elektroofen verschmolzen wird. In letzterem wird dann
die Reaktion an dem teilweise reduzierten Chromerz zur Gewinnung von Ferrochrom abgeschlossen. Dieses
Drehofenverfahren ist insofern vorteilhaft, als ein Teil
der elektrischen Energie durch billigere Energie aus Schweröl od. dgl. ersetzt werden kann. Für die
Durchführung dieser Teilreduktion auf industrieller Basis muß jedoch e.n Dreh- oder Schachtofen mit einer
durch Schweröl od. dgl. gespeisten Verbrennungsflamme benutzt werden, wobei die Entstehung einer
gewissen oxidierenden Atmosphäre in einem solchen Ofen nicht zu vermeiden ist- Hieraus ergibt sich das
Problem der Wiederoxydation des bereits reduzierten Eisens oder Chroms. Bei Verwendung eines Dreh(rohr)-ofens
od. dgl. ist es schwierig, die Reduktionsrate des Chromoxids in fester Phase unter atmosphärischem
Druck zu erhöhen. Infolge dieser Schwierigkeit beträgt das Reduktionsgradverhältnis des Chromerzes im
Drehofen od. dgl. bestenfalls etwa 70%. Daher werden die teilreduzierten Peilets oder Briketts in einen
Elektroofen eingegeben, in welchem der Schmeizvorgang durchgeführt wird. Weiterhin ist dieses Verfahren
auch mit zahlreichen Schwierigkeiten bezüglich der Ausrüstung verbunden, da nämlich ein Drehofen mit
einer Zusatzausrüstung zusätzlich zu dem Elektroofen vorgesehen sein muß, in welchem der Schmelzvorgang
ausschließlich erfolgt. Zur wirksamen Wärmeausnützung werden die reduzierten Peilets noch mit hoher
Temperatur in den Elektroofen überführt, wobei es zur Verhinderung einer Reoxydation bei diesen hohen
Temperaturen sowie der anschließenden Verschmelzung und Zusammenballung nötig ist, die Speicher- und
Überführvorrichtungen abzudichten und andere umständliche Vorkehrungen zu treffen.
Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem Hochofen sind bereits in einigen Patentschriften
offenbart, doch erwiesen sich diese Verfahren als auf industrieller Basis nicht durchführbar.
Beispielsweise ist es bei dem Verfahren gemäß der US-PS 22.18 078 durch Erwärmung des in einen
Hochofen eingeblasener. Winds auf eine Temperatur von mehr als etwa 98O0C. um die Erzteilchen im Bereich
der Windformen teilweise zu verflüssigen, beabsichtigt,
die Reaktion zwischen dem verflüs.'->gten Erz und
Kohlenstoff wesentlich zu begünstigen und CnOj zu Cr
zu reduzieren.
Da die gemäß der genannten US-PS vorgeschlagene Windtemperatur bei den b;sherigen Hochofenanlagen
schwierig zu erzielen ist. schlägt die US-PS 22 86 577 ein
Verfahren vor. bei dem in einer ersten Stufe ein Chromerz in einem Hochofen verflüssigt, d. h. aufge
schmolzen, die Schmelze sodann zum Erstarren gebracht und das Schmelzen in einer zweiten Stufe
abgeschlossen wird.
Da bei diesen beiden Verfahren ein Hochofen eingesetzt wird, wird selbstverständlich ein stückiges
Erz verwendet. Der Grund dafür, daß diese beiden Verfahren in der Praxis nicht industriell angewandt
wurden, besteht darin, daß dabei keine ausreichenden Maßnahmen zur Berücksichtigung der speziellen
Probleme aufgrund des Unterschieds in den Reduktionsmechanismen zwischen Chromerz und Eisenerz
getroffen wurden, so daß auch keine ausreichende Reduktion des Chromoxids erzielt werden konnte. Beim
zweitgenannten Verfahren wird die vollständige Durchführung des Schmclzvorgangs durch Behandlung im
Hochofen als unmöglich angesehen.
Bei der Reduktion eines Eisenerzes schreibt die Reduktion mit CO und Hi in dem Bereich, irt welchem
sich das Eisenerz in fester Phase befindet, zu einem außerordentlich hohen Grad fort. Diese indirekte
Reduktion findet dabei im Oberteil des Hochofens statt. Infolgedessen wird das beträchtlich reduzierte Eisenerz
in einen Hochtemperaturbereich des Hochofens eingeleitet, in welchem die Reduktion des restlichen
Eisenoxids und das Schmelzen stattfinden. Im Fall von
ίο Eisenerz geht die Hauptreduktion im Oberteil des
Hochofens nämlich in einem mit dem in seinem Unterteil stattfindenden Schmelzen gut ausgewogenen
Zustand vor sich. Aus diesem Grund sinkt das Möllermaterial im Hochofen gleichmäßig nach unten.
Außerdem liegen die Schmelzpunkte von Eisenerz und Roheisen vergleichsweise niedrig, so daß Eisenerz im
Hochofen zufriedenstellend aufgeschmolzen werden kann.
Im Fall vod Chromerz kann ein solches zufriedenstel-Iendes
Aufschmelzen im Hochofen -icht erwartet werden. Die Hauptkomponenie eines Ciir^rnerzes ist
Cr2O3, wobei das Cr/Fe-Gewichtsverhältnis des Erzes
üblicherweise im Bereich von 1,5 — 3,5 liegt und der
Chromgehalt wesentlich höher ist als der Eisengehalt.
Außerdem st Cr2O3 schwer zu reduzieren, und es findet
nahezu gar keine indirekte Reduktion mit CO-Gas od. dgl. im Hochofen statt. Wenn daher ein Chromerz
und Koksstücke eingegeben werden, findet selbst dann, wenn ein Teil des Eisenoxids im Erz indirekt reduziert
wird, nahezu überhaupt keine indirekte Reduktion des Chromerzes als Ganzes statt.
Bei einem Hochofen ist der Oberteil ein Festphasen/ Gasphasen-Bereich, während der Mittelteil einen
Bereich darstellt, in welchem die feste, die flüssige und die gasförmige Phase gleichzeitig vorliegen, und der
Unterteil ein Festphasen-(Koks- od. dgl.)/Flüssigphasen-Bereich ist. Wie erwähnt, wird das Chromerz im
Festphasen/Gasphasenbereich nicht ausreichend reduziert und (daher) in einem praktisch unreduzierten
Zustand in den die feste, die flüssige und die gasförmige Phase enthaltenden Bereich und sodann in den
Festphasen/Flüssigphasen-Bereich eingeführt. In diesen Bereichen ist der Kontakt zwischen dem kohlenstoffhaltigen
Reduktionsmittel und dem Erz ungenügend, so daß ein erheblicher Teil des Erzes nicht umgesetzt wird
und in Form von Schlacke zurückbleibt. Weiterhin bildet sich beim Erschmelzen von Ferrochrom aus einem
Chromerz eine wesentlich größere Schlackenmenge als beim Erschmelzen von Roheisen aus einem Eisenerz.
Infolgedessen wird kein zufriedenstellender Kontakt zwischen dem nicht umgesetzten Chromerz und dem
kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel erreicht, so daß es sehr sch /terig ist, die reduzierende Reaktion in der
Flüssigphase mit hohem Wirkungsgrad durchzuführen.
Da außerdem der Schmelzpunkt von Cr2Oj sehr hoch
liegt, erhöht sich der Schmelzpunkt der Schlacke ganz beträchtlich, wenn nicht umgesetztes Cr>Oj in der
Schlacke enthalten ist. Hierdurch werden die Abtrennung des metallischen Ferrochroms von der Schlacke
eo und die Rückgewinnung des metallischen Ferrochroms
aus der Schlacke sehr erschwert.
Wenn ein Hochofen daher nur mit einem Chromerz und mit Koks in Stückform beschickt wird, geht aus den
genannten Gründen der Ausgleich bzw. das Gleichgewicht zwischen der reduzierender. Reaktion und dem
Schmelzvorgang verloren, wobei ein übermäßig großer Anteil an nicht umgesetzter Schmelze anfällt und der
Schmelzvorgani: daher nicht gleichmäßig durchgeführt
werden kann.
Audi wenn die Windtemperatur auf einen wesentlich
höheren Wen als den erhöht wird, der beim Beschicken
gemäß der genannten US-PS 22 38 078 er/ielt werden
kann, lassen sich die vorstellend geschilderten, mit dem
Schmelzen von Ferrochrom in einem Hochofen zusammenhängenden Probleme nicht lösen.
Die gleichen i'roblemc bestehen auch bei dem durch
die USPS 33 3b 132 bekannten Verfahren, bei dem
Chrom enthaltende Schlacke, gesintertes Eisenerz. Roheisenerz, hochchromhaltiges fir/. Schotter und
Koks in einem Hochofen eingegeben werden, um ein Alisgangsmaterial für rostfreien Stahl herzustellen.
Dieses wird dann in einen Konverter eingeblasen. Da entsprechende Angaben in der genannten Patentschrift
fehlen, ist auch bei diesem Verfahren davon auszugehen,
daß die einzelnen Bestandteile in der üblichen Stiirkioi'!" iriiieri Hochofen esn^eführ* w^rd^n
einzelnen erläutert.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden /unächst Agglomerate aus einem Pulver aus Chromerz und
einem Pulver aus kohlenstoffhaltigem Material hergestellt. Chromerze werden gewöhnlich in einem stückigen
oder pulverförmigen Zustand gewonnen. Im ersten Fall werden die F.rzstücke zunächst pulverisiert, und das
so erhaltene Er/pu!ver wird für die Herstellung der genannten Agglomerate benutzt. Erfindungsgemäß
werden Chromerze mit einem Cr/Fe-Verhältnis von 1.5 — 3.5 verwendet, wie sie bisher üblicherweise für das
Schmelzen in einem F.lekiro- bzw. l.ichtbogenofer od. dgl. eingesetzt wurden, doch ist das Cr/Fe-Verhältnis
beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf den angegebenen Bereich beschränkt. Ein typisches Beispiel
für die Zusammensetzung (in Gew.-'Mi) des Chromer/es
ist folgendes:
Der F.rfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem
Hochofen zu schaffen, bei dem das Erschmelzen des Ferrochroins aus einem Chromerz gleichmäßig und mit
hohem Grad der Reduktion der Ferrochromerze staufindet.
Im Zuge dieser Aufgabe bezweckt die Erfindung die
Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Ferrochrom. das einen Chromgehalt von 40% oder
mehr, vorzugsweise von 50% oder mehr besitzt. Dieses Ferrochrom soll dabei mit hohem Ausbringen von 90%
oder mehr, vorzugsweise 95% oder mehr, bezogen auf den Chronigchalt in den Chromerzen, gewinnbar sein.
Bei diesem Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem Hochofen soll der Herstellungsvorgang
ohne Schwierigkeiten, nämlich ohne Hängen oder mangelhafte Gasdurchlässigkeit, durchführbar sein.
Frfindungsgemäß wird also die Gewährleistung sowohl einer beträchtlichen Senkung des Energiebedarfs
durch Übergang von elektrischer Energie auf Koks als Energiequelle als auch einer Vereinfachung der
Verfahrensschritte angestrebt. Da das Erschmelzen von FeriYK-hrnm aus einem Chromerz in einem Hochofen im
Hinblick aul <'.:;■■>
genannte Ziel anzustreben ist. wurden erfindungsgemüß verschiedene Untersuchungen und
Forschungen bezüglich dieses Schmelzverfahrens durchgeführt, auf deren Grundlage die Erfindung
entwickelt wurde.
Di·.· Lösung der genannten Aufgabe erfolgt mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Die sogenannten Pellets und Briketts werden in der folgenden Beschr?ibung gemeinsam als »Agglomerat«
bezeichnet.
Gemäß einem speziellen Merkmal der Erfindung wird eine zweckmäßige Beziehung zwischen der Eingabe der
Ausgangsstoffe und der Temperaturregelung hergestellt. Dies wird dadurch erreicht, daß der Mengenanteil
an kohlenstoffhaltigem Material in den Agglomerateri und die durch das vorgewärmte. sauerstoffTialtige Gas
bestimmte theoretische Verbrennungstemperatur an den Windformenrlen so eingestellt werden, daß (a) die
Agglomerate im Hochofen nicht nennenswert pulverisiert werden und (b) das im Chromerz enthaltene
Chromoxid in einem oberen Bereich des Hochofens, in welchem sich die Agglomerate in fester Phase befinden.
teilweise reduziert wird, und dieses Chromoxid in einem unteren Bereich des Hochofens, in welchem die
Agglomerate in flüssiger Phase vorliegen, im wesentlichen vollständig reduziert wird.
im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren im
Cr.'O, | 44,6 |
FeO | 18.8 |
AIjO, | 13.0 |
MgO | 9.7 |
SiO; | 7.3 |
CaO | Spuren |
Vorzugsweise beträgt die Teilchengröße des Chrome'"inulvers etwa 0,35 mm (46 U.S. mesh) oder
weniger, insbesondere etwa 0,09 mm (150 mesh) oder weniger.
Das als Reduktionsmittel verwendete kohlenstoffhaltige Pulver nimmt an der Feitphasenreduktion im
Oberteil des Hochofens teil. Im Fall eines Eisenerzes schreitet die Gasphasenreduktion, wie erwähnt, sehr
schnell fort, wobei die Eingabe des pulverförmigen, kohlenstoffhaltigen Materials in dem in die Agglomerate
eingearbeiteten Zustand, wie erwähnt, demgegenüber bedeutungslos ist. Als kohlenstoffhaltiges Material
werden erfindungsgemäß an sich bekannte Produkte verwendet, etwa Kohle. Koks. Petrolkoks und kalzinierte
Anthrazitkohle. Vorzugsweise beträgt die Teilchengröße des kohlenstoffhaltigen Materials in Pulverform
etwa 0.35 mm (45 mesh) oder weniger und vorteilhaft etwa 0.09 mm (150 mesh) oder weniger.
Das Chromerzpulver und das pulverförmige, kohlenstoffhaltige Material werden gründlich miteinander
vermischt. Selbstverständlich kann ein Verfahren angewandt werden, bei dem das stückige Chromerz und
ein kohlenstoffhaltiges Material zunächst gründlich vermischt werden und das Gemisch sodann pulverisiert
wird.
Das Verhältnis von Kohlenstoffmaterial zu Chromerz besitzt einen Einfluß nicht nur auf die Festigkeit des
Agglomerats, sondern auch auf die Reduktion der Agglomerate im Hochofen.
Zur Bestimmung des Anteils an Kohlenstoffmaterial vom Reduktionsstandpunkt muß die Reaktionsformel
für ein Chromerz und Kohlenstoff betrachtet werden. Diese Reaktion umfaßt verschiedene Einzelreaktionen.
Erfindungsgemäß kann vorausgesetzt werden, daß die nachstehenden Formeln die Hauptreaktionen darstellen,
und die theoretisch notwendige Kohlenstoffmenge wird anhand dieser Formeln berechnet.
O (1)
7 FeO+10 C-Fe7C3 + ? CO (2)
Bei der Reaktion gemäß Formel (1) sind 27 Mole
Kohlenstoff für 14 Mole Cr nötig, d.h.. es sind 27/14
Mole Kohlenstoff pro Mol Cr erforderlich. Ausgedrückt auf Gewichtsbasis bedeutet dies, daß etwa 0.45 kg
Kohlenstoff pro kg Cr erforderlich sind. Ebenso erfordert die Umsetzung nach Formel (2) 10/7 Mole
Kohlenstoff pro Mol Fe bzw., ausgedrückt auf Gewichtsbasis, etwa 0.31 kg Kohlenstoff pro kg Eisen.
Die Rcü/..üion nach Formel (2) läuft /war gegenüber
derjenigen nach Formel (1) bevorzugt ab, doch trifft es nicht zu. daß die Reduktion nach Formel (1) erst nach
Beendigung der Reduktion gemäß F i g. 2 einsetzt. Vielmehr besteht eine gewisse Gleichgewichtsbeziehung
zwischen den Reduktionen nach diesen beiden Formeln. Selbst wenn daher die Kohlenstoffmenge der
theoretischen Menge nach Formel (2) entspricht oder kleiner als diese Menge ist, wird die Reaktion nach
Formel (I) zu einem gewissen Grad begünstigt. Die im Agglomerat enthaltene Mindestmenge an Kohlenstoff
soiite daher die theoretische Menge nach Forme! (2) übersteigen. Da ein Teil des Kohlenstoffs im Hochofen
verbrannt wird, kann die maximale Kohlenstoffmenge größer sein als die Summe der theoretischen Mengen
nach Formeln (I) und (2). Da jedoch die kohlenstoffhaltigen Agglomerate beim erfindungsgemäßen Verfahren
ohne begünstigende Erwärmung in den Hochofen eingebracht werden, muß die maximale Kohlenstoffmenge
eingestellt werden. Im allgemeinen beträgt die maximale Kohlenstoffmenge im Agglomerat das
1.2fache der Summe der theoretischen Mengen nach obigen Formeln (1) und (2); vorzugsweise entspricht
diese Men^e dieser theoretischen Menge, obgleich die maximale Kohlenstoffmenge je nach der Größe des
Hochofens variiert. Wenn der Kohlenstoffgehalt im Agglomerat diese maximale Menge übersteigt, verringert
sich die Festigkeit des Agglomerats, und es treten Probleme im Hochofen auf. Mit anderen Worten: wenn
der Kohlsnstoff^shsii suf einen Wert unter dieser
Höchstmenge eingestellt wird, kann der Hochofenbetrieb ohne Schwierigkeit durchgeführt werden. Bei
Verwendung von Kohle, Koks od. dgl. als pulveriges Kohlenstoffmaterial ist der Kohlenstoff(anteil) nach den
Formeln (1) und (2) selbstverständlich fester Kohlenstoff.
Die Mindestmenge an Kohlenstoff liegt in Übereinstimmung mit der theoretischen Menge nach Formel (1) -»5
vor. so daß mindestens 80% Cr2Oi reduziert werden,
bevor das Chromerz, wie noch näher erläutert werden wird, zum Oberteil der Erweichungszone herabsinkt.
Zur Herstellung des Agglomerats aus einem Gemisch aus den vorgenannten Pulvers wird dem Gemisch
mindestens ein anorganisches Bindemittel, nämlich Bentonit, Wasserglas und/oder Zement, und/oder auch
ein organisches Bindemittel zugesetzt, nämlich Stärke. CMC (Carboxymethylcellulose) und/oder PVA (Polyvinylalkohol).
Das so erhaltene Gemisch wird mittels einer Pelletisiermaschine od. dgl. zu einem Granulat
oder mittels einer Brikettiermaschine, eines Extruders od. dgl. zu Stücken bzw. Klumpen oder Pellets geformt
bzw. stückig gemacht. Die Form des Agglomerats ist nicht speziell auf eine kugelige Gestalt beschränkt.
Vorzugsweise liegt die Größe der Agglomeratteilchen im Bereich von 10—15 mm, um dadurch sicherzustellen,
daß die Agglomerate schmelzflüssig werden und dann absinken. Zur Gewährleistung einer guten
Durchlässigkeit zwischen den gepackten Teilchen der es Agglomerate sollte deren Teilchengröße vorteilhaft
innerhalb des genannten Bereichs gleichmäßig sein, so daß eine übermäßige Packungsdichte vermieden wird.
Durch Granulieren od. dgl. gebildete, »grüne« Agglomerate
bzw. Pellets werden anschließend getrocknet oder ausgehärtet (bei Verwendung von Zement als
Bindemittel). Dieses Trocknen kann in der Möller-Vorwärmzone im Oberteil des Hochofens erfolgen. Falls
jedoch speziell Agglomerate mit hoher Festigkeit angestrebt werden oder ein spezielles Bindemittel
verwendet wird, wird vorteilhaft eine getrennte Trocknungszone vorgesehen, in welcher die Agglomerate
im voraus getrocknet werden. Das Trocknen erfolgt hierbei bei einer Temperatur, bei welcher das
Kohlenstoffmaterial nicht nennenswert verbrannt wird, nämlich unter 5000C. Als Trocknungsvorrichtung kann
ein an sich bekannter Trockenofen mit einem Rest zur Aufnahme der Agglomerate od. dgl. Verwendung
finden.
Wie beim Erschmelzen von Roheisen aus einem Eisenerz ist es vorteilhaft, daß die zusammen mit dem
Stückigen Cfz und dem gesinterten Erz in den Hochofen
einzubringenden Koksstücke eine hohe Festigkeit besitzen. Da jedoch die indirekte Reduktion, die beim
Erschmelzen von Roheisen aus einem Eisenerz im Spiel ist. beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht auftritt
und somit die Höhe des Hochofens nicht vergrößert werden kann, ist der Festigkeitszustand der Koksstücke
nicht so kritisch wie beim Erschmelzen von Roheisen aus einem Eisenerz. Die Größe der Koksstücke oder
-pellets selbst ist nicht besonders kritisch; diese Größe ändert sich je nach der Größe des Hochofens, doch liegt
die Stückgröße des Kokses vorzugsweise im Bereich von 10- 100 mm, wobei diese Größe innerhalb dieses
Bereichs möglichst gleichmäßig sein sollte. Die Menge an Stückkoks beträgt vorzugsweise etwa 150 —500 kg
pro Tonne der Agglomerate, obgleich die bevorzugte Menge an stückigem Koks bzw. Kokspellets zu einem
gewissen Grad in Abhängigkeit vom Kohlenstoffgehalt der Agglomerate variiert.
Als schlackebildendes Material wird in erster Linie Kalk (Ätz- bzw. Löschkalk oder Kalkstein) verwendet,
doch kann in einigen Fällen für denselben Zweck auch Siliziumoxid zugegeben werden. Das schlackebildende
Material kann die Additive bzw. Zuschläge enthalten, die üblicherweise beim Erschmelzen von Ferrochrom
aus einem Chromerz in einem Elektroofen zur Erhöhung der Fließfähigkeit der Schlacke oder zur
Begünstigung der Festphasenreduktion bei der Vorreduktion in einem Drehofen eingesetzt werden, etwa
Fluoride und Carbonate von Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen. Weiterhin können die genannten
Agglomerate auch Kalk. Siliziumoxid und die vorstehend genannten Zuschlagsstoffe enthalten. Der oder die
Schlackebildner wird (werden) getrennt vom Agglomerat oder nach Einverleibung in das Agglomerat in den
Hochofen eingegeben; wahlweise können beide Beschickungsverfahren gemeinsam angewandt werden.
Beim Schmelzen im Elektroofen ist die Zusammensetzung des schlackebildenden Materials engen Einschränkungen
unterworfen, weil diese Zusammensetzung den elektrischen Widerstand beeinflußt. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren wird die Zusammensetzung des schlackebildenden Materials dagegen unter Erwägung
der Viskosität und des Schmelzpunkts der entstehenden Schlacke bestimmt. Vorzugsweise wird die Zusammensetzung
des schlackebildenden Materials so festgelegt, daß das CaO/SiO2-Verhältnis (im folgenden »C/S-Verhältnis«
genannt) der entstehenden Schlacke im Bereich von 0.4-13 und das (AI2Oj+ MgO)/
(CaO+ SiO2+ MgO+ AI2O3)-Verhältnis (im folgenden
,ils »AMF-Wert« bezeichnet) der entstehenden Schlakke
im Bereich von 0.4-0.8 liegt. Wenn der AMF-Wert
kleiner ist als 0.4. vergrößert sich das Schliickevolumen,
und die von der Schlacke entnommene fühlbare bzw. Eigenwärme nimmt zu. während der Kontakt zwischen
den effektiven Komponenten (Kohlenstoff. Chromoxid und Kisenoxk'i ungünstig beeinflußt wird, so daß
bezüglich dei Begünstigung der Reaktion keine vorteilhaften Wirkungen zu erwarten sind. Wenn der
AM F-Wert über 0.8 liegt, erreicht der Schmelzpunkt der
Schlacke einen hohen Wert, und die Fließfähigkeit der
Schmelze verschlechtert sich, so daß sich eine Schwierigkeit bezüglich der Abtrennung des Metalls
von der Schmelze ergibt. Das C/S-Verhältnis wird so gewählt, daß eine Schlacke mit niedrigem Schmelzpunkt
und niedriger Viskosität gebildet wird. Im allgemeinen sollte das CVS-Verhältnis bevorzugt im Bereich von
0.4- 1.3 liegen.
Hrfindungsgemäß kann ein zufriedenstellender Hochofenbetrieb
err.icht werden, wenn eine Schlacke verwendet wird, die im wesentlichen aus CaO. SiO;.
AbO], MgO und weniger als 5% Cr2O3 besteht.
Im folgenden ist die Temperaturregelung im Hoch-5 ofen beschrieben. Diese Temperaturregelung stellt eine
der wichtigsten Bedingungen der Erfindung dar. Diese Regelung erfolgt im allgemeinen auf der Grundlage der
theoretischen Temperatur am Windformende, und sie wird im folgenden als »Temperatur in der Verbrennungszone«
bezeichnet. Diese Temperatur bestimmt sich durch die Windtemperatur und den Feuchtigkeitsgehalt
der Luft bei Verwendung von mit Sauerstoff angereicherter Luft, und sie bestimmt sich weiterhin
neben der Windtemperatur und dem Luftfeuchtigkeitsgehalt durch das Sauerstoff-Anreicherungsverhältriis.
Die Temperatur in der Verbrennungszone entspricht der höchsten Temperatur in dieser Zone: sie läßt siel;
nach folgender Formel nach Ramm berechnen:
Tgas
36,7 + mast [0,3605 + 0,595 W+ 0,0225 (O2)] - 1728 W + 2297 (O2)
0,386 + 0,015 (O2)+ 0,716 W
worin Tblast die Temperatur (0C) des Winds. W den
Feuchtigkeitsgehalt (kg) in I m3 Luft und (O:) das
Sauerstoff/Gasvolumen-Verhältnis im Heißwind bedeuten.
Als Heißwind odrr Blasluft wird ein .Gas. wie Luft
oder mit Sauerstoff angereicherte Luft verwendet.
Die in der Verbrennungszone herrschende Temperatur stellt eine Wärmequelle für die vollständige
Durchführung der Reduktion des Chromoxids und für die endgültige Bildung einer Schmelzschlacke sowie
einer Ferrochromschmelze hoher Temperatur dar. weshalb in dieser Zone selbstverständlich eine hohe
Temperatur herrschen muß. Falls jedoch die Temperatur in der Verbrennungszone zu hoch ist, ergeben sich
verschiedene Probleme. Erfindungsgemäß durchgeführte Versuche haben gezeigt, daß ein bevorzugter
Temperaturbereich in der Verbrennungszone zwischen etwa 2000 C und etwa 2600'C liegt. Wenn die
Temperatur in der Verbrennungszone unter 20000C liegt, wird nicht genügend Wärme zugeführt, so daß die
Fließfähigkeit der Schmelze unzureichend ist. Falls die Temperatur in der Verbrennungszone dagegen 2600°C
übersteigt, bildet sich eine übermäßige Menge an Dämpfen, die an der Oberfläche des pelletförmigen
Kokses oxidieren und zur Bildung von am Koks haftendem Siliziumoxid führen, wodurch ein oberflächliches
Zusammenbacken der Koksstücke hervorgerufen wird. Diese Erscheinung hat das sogenannte Hängenbleiben
(der Charge) und andere Betriebsprobleme zur Folge, etwa Korrosion der feuerfesten Ausmauerung
des Ofens. Die Temperatur in der Verbrennungszone bestimmt sich durch die drei vorstehend genannten
Veränderlichen, nämlich Tblasi. W und (Oj). die daher
zweckmäßig so gewählt werden, daß die Temperatur in der Verbrennungszone auf einem vorteilhaften Wert
gehalten wird. Aus praktischen Gesichtspunkten wird Luft bzw. Heißwind mit einer Windtemperatur (Tblast)
von 200— 12003C verwendet. Bei Verwendung von mit
Sauerstoff angereicherter Luft sollten der Sauerstoffgehalt weniger als 41 Vol.-% und der Feuchtigkeitsgehalt
3 — 50 g/m3 betragen.
ErfindungsgemäS wird das gesamte oder praktisch das gesamte Chromerz in Form von Briketts in den
Hochofen eingegeben, ohne dabei Schwierigkeiten bezüglicn des Hochofenbetriebs aufzuwerfen. Die
Windmenge wird auf 10 — 30mVtnin pro m- Querschnittsfläche
des Hochofens in Höhe der Windformen eingestellt. Die Windmenge hat einen Einfluß auf die
Atmosphäre innerhalb des Hochofens, und sie erhöht oder verringert die Menge des reduzierenden Gases. Da
jedoch nahezu keine indirekte Reduktion der Chromer-
jo ze auftritt, ist die Erhöhung oder Verringerung der
Reduktionsgasmenge für die Reduktion der Chromerze unwesentlich. Der Zweck der Zufuhr von Heiüwindluft
beim erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin, die Temperatur im Hochofen so einzustellen, daß die
ü Reduktion des Chromerzes in einer dem Erweichungsbereich entsprechenden Höhe oder Ebene des Hochofens
ausreichend begünstigt wird. Wenn die Heißwindmenge weniger als 10mJ/min/m2 beträgt, wird die
gewünschte Temperaturverteilung im Hochofen nicht
jo erreicht. Wenn diese Menge andererseits 30 m3/min/m:
übersteigt, tritt eine Aufwärtsverlagerung der Agglomerate und anderer, eingegebener Ausgangsstoffe auf. mit
dem Ergebnis, daß ein zufriedenstellender Hochofenbetrieb nicht mehr möglich ist.
4i Der in den Hochofen eingeblasene Heißwind hat
einen großen Einfluß auf die Wärmemenge, die sowohl für das Schmelzen der Charge als auch für die Reaktion
zwischen den Komponenten der Charge erforderlich ist. Zur Erhöhung der Produktionsleistung des Hochofens
muß daher das Volumen des Heißwinds (die Wärmemenge) vergrößert werden. Mit zunehmender Heißwindmenge
erhöht sich auch die Windgeschwindigkeit. Wenn bei der Eisenerzreduktion die Gasgeschwindigkeit
in einem solchen Bereich erhöht wird, daß die bekannte, nachteilige Überflutung (flooding) nicht
auftritt, erhöhen sich die Reduktionsreaktionsgeschwindigkeit und die Produktionsleistung entsprechend. Die
Zunahme der Geschwindigkeit der reduzierenden Reaktion beruht auf der in beträchtlichem Ausmaß
auftretenden indirekten Reduktion der Eisenerze. Da jedoch bei der Reduktion der Chromerze die direkte
Reduktion weitgehend überwiegt, werden durch Erhöhung der Gasgeschwindigkeit das Schmelzen des
Chromerzes und die Geschwindigkeit der reduzieren-
bi den Reaktion nicht begünstigt- Bei der Reduktion von
Chromerz ist es daher nicht wirtschaftlich, das Volumen des Heißwinds auf eine Größe zu erhöhen, velche die
erforderliche Wärmemenge übersteigt, um dadurch die
7 FeO+10C-Fe7Ci
Produktion? leistung /u steigern.
Bei der direkten Reduktion der Chromerze wird at- -erdem CO-Gas erzeugt, dessen Anteil auf bis zu
etwa 20% der Gesamtgasmenge ansteigt. Dieses anfallende Gas wird erhitzt und bei der Verbrennung
des Kokses verbraucht. Wie erwähnt, ergeben sich während der Reduktion der Chromerze im Hochofen
eine Vergrößerung des Gasvolumens und eine Zunahme der Gasmenge.
Beide Prozesse gewährleisten dieselbe Wirkung wie bei einer Vergrößerung des Windvolumens. Infolgedessen
kann eine Vergrößerung des Windvolumens, wie vorstehend erwähnt, nachteilig sein.
Aus den jienannran Gründen sollte der Ofenbetrieb
für die Übertragung einer größeren Wärmemenge auf die bereits in den Hochofen eingegebenen Materialien
nicht bei eiiem größeren Heißwindvolumen, sondern
vielmehr bei einem höheren Gasdruck im Hochofen durchgeführt werden. Dieser Druck sollte, ausgedrückt
als Absolutdrucl· an der Oberseite des Hochofens, im Bereich von I -3 kg/cm2 liegen.
Bei Anwendung eines hohen Drucks im Hochofenbetrieb kann das Gas leichter durch die Zwischenräume
der in den Ofen eingebrachten Stoffe hindurchtreten. Infolgedessen kann hierbei die Größe der verwendeten
Agglomerate verringert werden, und der Hochofen kann auch dann betrieben werden, wenn ein Teil der
Agglomerate aufgebrochen ist. Da die Reduktion des Chromoxids, wie noch erläutert weiden wird, in erster
Linie das Ergebnis der direkten Reduktion ist, müssen sich die Chromerze im Hochofen zum Erweichungsbereich
abwärts verlagern. Daher kann bei Betrieb unter hohem Druck bzw. Überdruck eine gute Durchlässigkeit
für das Gas gewährleistet werden, auch wenn die
CaO (Gew.-%) in der Schlacke^ SiO2 (Gew.-0/·) in der Schlacke
im Bereich von 0,4-1,3 liegt, und weiterhin das Verhältnis
Al2O3 (Gew.-V.) + MgO (Gew.-%)
CaO (Gew.-%) + SiO, (Gew.-%) + MgO (Gew.-%) + Al2O3 (Gew.-%)
Chromerze bei dieser Abwärtsbewegung aufbrechen bzw. zerbrechen. Durch eine vergleichsweise schnelle
Schmelzverflüssigung der Chromerze im Erweichungsbereich kann diese Durchlässigkeit innerhalb des
Hochofens verringert werden. Durch Betriet unter hohem Druck bzw. Überdruck wird dagegen eine
zufriedenstellende Arbeitsweise des Hochofens während der Chromerzreduktion gewährleistet.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Ferrochrom
umfaßt die folgenden Schritte: Beschickung eines Hochofens mit (a) Agglomeraten aus einem
Chromerzpulver und einem Pulver eines kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels sowie (b) Koks in stückiger
Form, wobei der Verhältnisanteil an kohlenstoffhaltigem Material im Agglomerat so eingestellt ist, daß der
Mindestestwert dieses Verhältnisses der für die Reduktion des Eisenoxids im Chromerz nach folgender
Formel
CO
erforderlichen Menge entspricht und der Höchstwert dieses Verhältnisses das l,2fache der für die Reduktion
von Eisenoxid und Chromoxid im Chromerz nach den Formeln
CO
7 FeO+10 C-Fe7C, +7 CO
nötigen Menge beträgt, wobei die schlackebildende Masse in den Beschickungsmaterialien so gewählt ist,
daß das Verhältnis
im Bereich von 0.4-0.8 liegt; Einstellung des Gasdrucks
an der Oberseite des Hochofens auf einen Überdruck von 1— 3 kjr/crn2. wobei das Chromerz durch das
kohlenstoffhaltige Material in einem Bereich des Hochofens, in welchem das Chromerz erweicht, mit
einem Reduktionsgrad von mehr als 80% zu einem Chromkarbid reduziert wird; Schmelzen und Absinkenlassen
des reduzierten Chromkarbids aus dem Erweichungsbereich zum Gestell des Hochofens: und
Gewinnung von Ferrochrom mit mehr als 40 Gew.-°/o Chrom und von Schlacke mit weniger als 5% Cr?Oj am
Bodenstein bzw. Gestell.
Im folgenden ist ein spezielles Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beisefügten Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Längsschnittansicht eines Hochofens, wie er für erfindungsgemäß durchgeführte
Schmelzversuche eingesetzt wurde, und
F i g. 2 eine schematische Darstellung des Hochofens zur Veranschaulichung der Temperaturen und der
Probenentnahmepositionendes Hochofens.
Der verwendete Hochofen ist eine lotrechte Reaktionssäule ähnlicher Bauart, wie sie für das Schmelzen
eines Eisenerzes benutzt wird, wobei der innere Reaktionsraum durch einen Bodenstein-Gestell 1 und
eine Seitenwand bzw. einen Mantel 2 festgelegt wird. Im unteren Bereich des Hochofens sind Windformen oder
-düsen 3 um den Außenumfang des Mantels herum auf gleiche Abstände verteilt angeordnet. Das Gestell kann
beispielsweise aus Kohlenstoff, Graphitsteinen oder Siliziumkarbidsteinen bestehen, während der Mantel
aus feuerfesten Steinen aus Magnesiumoxid, Aluminiumoxid oder Schamotte bestehen kann. Die Länge des
Mantels im Vergleich zum Innendurchmesser kann dabei kleiner sein als bei einem Hochofen für Eisenerz.
Das Beschickungsgut wird nach einem bei der Herstellung von Roheisen bekannten Verfahren chargiert.
Gemäß F i g. 1 werden die Ausgangsmaterialien insbesondere schichtweise eingegeben. Da nämlich die
Teilchengröße des Agglomerate 5 üblichere eise von der Größe der Koksstücke 4 verschieden ist, wird bei
Vermischung dieser Materialien eine hohe Packungsdichte erreicht, wodurch die Durchlässigkeit für das Gas
vermindert wird. Die Agglomerate und der stückige Koks werden durch Sieben od. dgl. auf möglichst
gleichmäßige Teilchengröße eingestellt, doch ist eine gewisse Größenstreuung unvermeidlich. Beim Hochofen
ist die Gasdurchlässigkeit im Umfangsbereich
größer als im Mittelbereich. Infolgedessen wird der
Gasstrom bevorzugt unter Ausnutzung der genannten Größenstreuung gleichmäßig geführt, indem vorteilhaft
das Agglomerat oder der Koks kleinerer Teilchengröße im Umfangsbereich des Hochofens abgesetzt werden.
Zu diesem Zweck kann eine an sich bekannte Gichtglocke benutzt werden.
Die Windformen oder -düsen 3 sind mit einer Windleitung 13 verbunden, so daß die von einem
Winderhitzer 11 gelieferte Luft um den Ofen herum gleichmäßig erwärmt werden kann. Der Regenerativ-Winderhitzer
11 ist über ein Ventil bzw. einen Schieber 14 mit einem Gebläse 9 und einem Sauerstoffbehälter 12
verbunden. Bei entsprechender Einstellung der Temperatur in der Verbrennungszone mit Hilfe des Sauerstoffbehälters
12 und des Winderhitzers 11 werden im Betrieb praktisch alle Chrom- und Eisenkomponenten
des Erzes reduziert, so daß sie in ein Schmelzgefäß 10 herabfließen. Im Chromerz enthaltenes Ganggestein
und schlackebildendes Material werden aufgeschmolzen und lagern sich auf der Metallschmelze im
Schmelzgefäß 10 ab. Auf diese Weise laufen die Reduktion und das Schmelzen gleichmäßig ab. wobei
die Ausgangsmaterialien im Verlauf der Reaktion selbstverständlich absinken und frisches Beschickungsgut entsprechend diesem Absinken der Gutschichten
nachgefüllt wird. Sobald bestimmte Menge an Schlacke urid Metallschmelze vorhanden sind, werden sie über ein
Schlackenabstichloch 16 und ein Metall-Abstichloch 15 abgelassen. Das Ausbringen an Chrom beträgt dabei
vorteilhaft 90% oder mehr. d. h. es werden 90% oder mehr des im Ausgangserz enthaltenen Chroms in der
Schmelze gewonnen. Der Cr.Oi-Gehalt der Schlacke ist
niedriger als 5%.
Ein oberster Bereich 6 gemäß F ι g. 1 stellt einen Indirektreduktionsbereich dar. in welchem die feste
Phase und die gasförmige Phase gleichzeitig vorliegen. In diesem Bereich wird ein Teil des im Chromerz
enthaltenen Eisenoxids durch das aus dem unteren Bereich des Hochofens hochsteigende CO-Gas reduziert.
Da jedoch der Eisenoxidgehalt des Chromerzes gering ist und Fisenoxid im allgemeinen im gebundenen
Zustand vorliegt, z. B. als Cr-Oi- FeO. tritt die indirekte
Reduktion nicht so betont auf wie im Fall von Eisenerz,
so daß vorausgesetzt werden kann, daß nur ein Teil des Eisenoxids an der Oberfläche der Agglomerate
reduziert wird. In diesem Bereich wird die Temperatur auf weniger als 1200"C geschätzt. Der Bereich 7 unter
dem Bereich 6 ist ein Direktreduktionsbereich für Festphase/Festphase. Dieser Bereich 7 ist insofern
wichtig, als darin die Wirkung der Agglomerate am auffalligsten ist. Die Temperatur in diesem Bereich wird
auf 1200- 1650° C geschätzt. In diesem Bereich besitzen
die Agglomerate praktisch noch ihre ursprüngliche Form, wobei nicht nur Eisenoxid, sondern auch
Chromoxid umgesetzt und durch den Kohlenstoff in den Agglomeraten reduziert wird. Das Reduktionsprodukt
von Chromoxid besteht hauptsächlich aus einem Karbid. Da pulverförmiges Chromerz und pulverförmiges
Kohlenstoffmaterial praktisch gleichmäßig miteinander vermischt sind und in engem Koniakt miteinander
stehen, ist die Reaktionsfläche groß, so daß die Reaktion
ausreichend stark abläuft. Selbstverständlich ist die Reaktion in diesem Bereich 7 noch nicht abgeschlossen.
Die noch nicht umgesetzte Oxide enthaltenden Agglomerate werden sodann zu einem Bereich 8 verlagert, in
welchem die feste Phase, die flüssige Phase und die gasförmige Phase gleichzeitig vorliegen. Da dieser
Bereich in der Nähe der Enden der Windformen bzw. -düsen liegt, beginnt das Aufschmelzen der Agglomerate
in diesem Bereich. An dieser Stelle werden bereits reduziertes Eisen und Chrom ebenfalls aufgeschmolzen.
um in das Schmelzgefäß 10 herabzusinken, während die noch nicht reduzierten Eisen- und Chromoxide durch
das kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel im Agglomerat bzw. den Stückkoks reduziert werden, um dann
zwischen den Koksteilchen hindurch in das Schmelzgefaß 10 herabzufließen. Im oberen Abschnitt des
Schmelzgefäßes 10 bzw. in der Schlackeschicht ist ebenfalls noch Koks vorhanden, wobei angenommen
werden kann, daß dieser Koks mit dem noch nicht umgesetzten Cr:>Oj in Berührung gelangt und dieses
reduziert.
Im Rahmen der Erfindungsversuche wurde der Betrieb der Versuchs-Hochofenanlage unterbrochen,
um den Zustand des Beschickungsguts im Hochofen zu untersuchen. Die Hochofentemperatur wurde anhand
von Proben geschätzt, die an den in Fig.2 mit »o«
bezeichneten Steilen emnorrinjcrs wurden.
1. Stückigkeitsbereich
Der in F i g. 2 mit A bezeichnete obere Bereich des Hochofens erwies sich als Stückigkeitsbereich, in
welchem die Agglomerate ihre Form, die sie vor der Beschickung besaßen, beibehielten, während FeO durch
indirekte Reduktion teilweise reduziert war. Die Temperatur in diesem Stückigkeitsbereich lag bei
1650° C oder darunter.
2. Erweichungsbereich
Der in F i g. 2 mit B bezeichnete Hochofenabschnitt bildete einen Erweichungsbereich. Da dessen Temperatür
im Bereich von 1700 - 1800° C variierte, erfolgte eine
Erweichung der Agglomerate. Diese Temperatur ist jedoch nicht hoch genug, um eine Verflüssigung und ein
Herabsinken der Agglomerate zu bewirken, wenn der CrjO !-Gehalt der Agglomerate hoch ist. Da die
Temperatur im Erweichungsbereich andererseits den Schmelzpunkt des Chromkarbids übersteigt, wird das
reduzierte Chrom verflüssigt und zum Herabsinken gebracht.
Im Erweichungsbereich waren nur eine kleine Menge des nicht reduzierten Teils der Agglomerate und
Schlacke vorhanden, jedoch kein zu Karbid reduziertes Chrom.
Hieraus läßt sich schließen, daß bei Weiterführung des Hochofenbetriebs der genannte, nicht reduzierte
Teil der Agglomerate weiter reduziert und verflüssigt worden und dann herabgesunken wäre.
3. Sinkbereich
Der mit C bezeichnete Bereich des Hochofens enthielt im wesentlichen stückigen Koks, da nämlich das
gesamte metallische Material und die Schlacke in verflüssigtem Zustand aus dem Sinkbereich C zwischen
den Koksstücken herabgesunken waren und das Absinken bei Unterbrechung des Hochofenbetriebs und
Zerlegung des Hochofens abgeschlossen war.
4. Gestell
Der mit D bezeichnete Teil des Hochofens enthielt metallisches Ferrochrom und Schlacke, deren CnOi-Gehalt
weniger als 5% betrug, sowie eine geringe
Menge an Reslkoks. Es wird daher angenommen, daß der Koks im Sinkbereich das in noch nicht reduziertem
Zustand aus dem Erweichiingsbcreich eingeführte
Chromoxid in der Schlacke zu einem wesentlichen Teil reduziert. Außerdem kann angenommen werden, daß
der im Gestell vorhandene Restkoks die kleine Restmenge an Chromoxid weiter reduziert, so daß das
in der Schlacke enthaltene Chromoxid schließlich bis auf eine sehr kleine Menge reduziert wird.
Aus dem beschriebenen Zustand des Beschickungsguts im Hochofen wird geschlossen, daß es zur
Gewährleistung des kontinuierlichen Durchgangs des Möllers wesentlich ist. die Agglomerate im Oberteil des
Erweichungsbereichs stark zu reduzieren und dadurch die Viskosität der das nicht reduzierte restliche Cr2Oj
enthaltenden Schlacke herabzusetzen. Der Reduktionsgrad im Erweichungsbereich sollte 60% oder mehr,
vorzugsweise 80% oder mehr, bezogen auf das Gewicht der Chromoxide im Chromerz, betragen.
Gemessen an der Tatsache, daß das Ausbringen bei der Herstellung von metallischem Ferrochrom durch
Eingabe eines Agglomerats aus einem Chromerz und einem kohlenstoffhaltigen Material erhöht wird, ist es
beim erfindungsgemäßen Verfahren offensichtlich, daß sich dabei die Reaktion erheblich von der Reaktion beim
Schmelzen von stückigem Erz in einem Hochofen unterscheidet. Gemessen an der Tatsache, daß das
Ferrochrom in hoher Ausbeute gewonnen wird, kann weiterhin angenommen werden, daß die Schmelz- und
Reduktionsvorgänge im Hochofen in einem gut ausgewogenen Zustand ablaufen.
ίο Nachstehend ist die Erfindung anhand von speziellen
Beispielen näher erläutert Die dabei angewandten Zusammensetzungen der Ausgangsmaterialien sind in
Tabelle 1 angegeben.
Der bei den Beispielen verwendete Hochofen besaß die Konstruktion gemäß Fig. 1. Sein Herd- bzw.
Gestelldurchmesser (Innendurchmesser am Ofenboden) betrug 1000 mm, seine Höhe, gemessen von den
Windformen bis zur Ofenoberseile, 4000 mm und v.-in Fassungsvermögen etwa 3,2 m}.
Tabelle 1 | Analyseergebnisse (Gew.-%) | Al2O3 | MgO | der Ausgangsstoffe | CaO F-C | VM | Bemerkungen | Fe2O3 Cr/Fe | 1,4 | 30-70 mm Größe | — — | 20-40 mm Größe | 2,9 |
Ausgangsstoffe | Cr2O3 FeO | 11,9 | 12,0 | SiO2 | 0,4 | — | 3,3 | 1,9 | |||||
54,6 14,5 | 14,7 | 11,1 | 4a | 0,5 | - | 1,57 | |||||||
Chromerz A | 44,7 25,1 | 3,7 | 0,2 | 2,7 | 0,7 82,9 | 1,8 | |||||||
Chromerz B | — — | 2,8 | - | 8,1 | 88,2 | 0,6 | |||||||
Pulverförmiger Koks |
- | — | — | 5,3 | CaCO3 - 98 |
— | |||||||
Stückiger Koks | — — | - | - | — | - | - | |||||||
Kalkstein | - | 4,9 | U | 97,2 | 65,6 | Brand verlust 0,9 |
|||||||
Siliziumoxid | 12,5 | 1,9 | 20,9 | 1,4 | Brand verlust 6,3 |
||||||||
Schnellbin dender Portland- Zement |
75,7 | ||||||||||||
Bentonit Anmerkung: |
»F-C« - Fester Kohlenstoff. »V-M« = Flüchtige Stoffe. |
Beispiel 1 | |||||||||||
Die in Tabelle 1 aufgeführten, in den Hochofen einzugebenden Ausgangsstoffe wurden in der Reihenfolge gemäß
Tabelle 2 zubereitet
Arbeitsgang
Bedingungen
Mischen des Erzes
Pulverisieren
Bindemittelzugabe
Wasserzugabe
Granulation
Trocknung
Mengenanteile der in den
Hochofen eingegebenen
Ausgangsstoffe
Hochofen eingegebenen
Ausgangsstoffe
Anmerkung:
*) Kohlenstoffaktorvon 1.0 bedeutet die Kohlenstoffmenge im Pellet, welche der Summe aus den Kohlenstoffmengen entspricht,
die für die Reaktionen nach den eingangs angegebenen Forme'n (1) und (2) erforderlich sind.
100 Gewichtsteile Et A, 24,2 Teile pulverförmiger Koks (Kohlenstoffaktor*) = 0,1)
-0,09 mm (-150 mesh), 98%
6,2 Gewichtsteile Bentonit
Wassergehalt von 13-18%
Herstellung eines Granulats von 10-25 mm mittels einer Pfannen-Pelletisiervorrichtung
getrockne ι bei tÖÖ-50Ö°C auf Feuerrost
100 Gewichtsteile Pellets, 23,0 Gewichtsteile Stückkoks, 11,5 Gewichtsteile Kalkstein
und 4,8 Gewichtsteile Siliziumoxid
Bei den genannten Mengenanteilen der Ausgangsstoffe betrugen das C/S-Verhältnis 0,5 und der
AM F-Wert 0,5. Der Gasmeßdruck an der Oberseite des Hochofens entsprach 0,1 kg/cm2. Die Ausgangsstoffe
wurden bei einer Heißwindtempemtur von 7000C
schichtweise eingegeben. Es wurde mit Sauerstoff angereicherte Luft mit einem Sauerstoffgehalt von 30
VoI.-% verwendet, die in einer Menge von lOmVmin pro m2 der Innenquerschnittsfläche des Hochofens in
Höhe der Windformen oder -düsen eingeblasen wurde. Bei Durchführung des Betriebs unter den angegebenen
Bedingungen wurden metallisches Ferrochrom und
10
Schlacke in Mengen von 38,5 Gewichtsteilen bzw. 40,2
Gewichtsteilen erhalten. Das Ausbringen bzw. die Ausbeute an Chrom lag bei 90%. Eine Analyse ergab,
daß das Metallprodukt aus hochkohlenstoffhaltigem Ferrochrom mit 68,7% Cr, 8,8% C, 0.8% Si, 0,01 % S und
0,04% P, Rest Eisen, bestand. Die Produktionsleistung betrug 3 Tonnen pro Tag.
Die in Tabelle 1 angegebenen Beschickungsmaterialien für den Hochofen wurden in der Reihenfolge gemäß
Tabelle 3 zubereitet
Mischen von Erz und Koks
Pulverisierung
Zugabs von Bindemittel
und Wasser
Granulation
Verweilzeit
Mengenanteile der
Beschickungsstoffe
für den Hochofen
Mengenanteile der
Beschickungsstoffe
für den Hochofen
100 Gewichtsteile Erz B, 23,7 Gewichtsteik pulveriger Koks (Kohlenstoffakior = 1,0)
0,149 mm (100 mesh), 100%
12,4 Gewichtsteile Portland-Zement, zweckmäßige Menge an Wasser
Mittels Brikettiermaschine zu mandel- und brikettartiger Form von 30 mm Große
granuliert
7 Tage lang zur Alterung gelagert
1Oo Gewichtsteile Pellets, 15,6 Gewichtsteile Stüc'ikoks, 9,1 Gewichtsteile Kalkstein,
3,6 Gewichtsteile Siliziumoxid
Bei den oben angegebenen Mengenanteilen der Ausgangsstoffe betrugen das C/S-Verhältnis 1,25 und
der AMF-Wert 0,5. Bas Be^chickungsgut wurde
schichtweise in den Hochofen eingegeben. Die Heißwindtemperatur betrug 500°C. L· s Sauerstoffanreichungsverhaltnis
war so eingestellt, daß die theoretische Verbrennungstemperatur am Windformende 240O°C
betrug. Der Heißwind wurde in einer Menge von 30mVmin/m2 eingeblasen. Der Gasmeßdruck an der
Oberseite des Hochofens lag bei 2 kg/cm2. Bei Durchführung des Ofenbetriebs unter den vorgenannten
Bedingungen wurden 39.6 Gewichtsteile metallisches Ferrocliiom und 41,0 Gewichtsteile Schlacke
erhalten. Eine Analyse ergab eine Zusammensetzung des Ferrochroms von 55.2% Cr. 73% C, 0,5% Si, 0,02%
S und 0,02% P, Rest Eisen. Die Chromausbeute betrug 95%. Die Produktionsleistung lag bei 63 Tonnen pro
Tag.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
Bei diesem Beispiel wurden Briketts hergestellt, denen kein kohlenstoffhaltiges (Material einverleibt
worden war. Die in Tabelle 1 aufgeführten Beschikkungsrnaterialien
für den Hochofen wurden in der in Tabelle 4 angegebenen Reihenfolge zubereitet.
Mischen des Erzes
Pulverisieren
Bindemittelzugabe
Wasserzugabe
Granulation
Trocknung
Mengenanteile der
Beschickungsstoffe
für den Hochofen
Gewichtsteile Erz A, 63,7 Gewichtsteile Erz B (Cr/Fe-Verhältnis = 2,0)
-0,09 mm (-150 mesh), 98%
5 Gewichtsteile Bentonit
Wassergehalt von 9-12%
-0,09 mm (-150 mesh), 98%
5 Gewichtsteile Bentonit
Wassergehalt von 9-12%
Herstellung von Pellets von 10-25 mm Größe mittels Pfannen-Pelletisiervorrichtung
bei 100-5000C auf Feuerrost
100 Gewichtsteile Pellets, 80,0 Gewichtsteile Stückkoks, 16,0 Gewichtsteile Kalkstein
und 7,9 Gewichtsteile Siliziumoxid
Im Fall der obigen Mengenanteile der Ausgangsoder
Beschickungsstoffe betrugen das C/S-Verhältnis 0.5 und der AMF-Wert 0.5. Der Hochofen wurde unter
den in Beispiel I beschriebenen Bedingungen betrieben. Diese Arbeitsweise erwies sich als nicht erfolgreich, weil
ein Abstechen der Schmelze überhaupt nicht möglich war. Nach Abschluß des Betriebs wurde der Hochofen
zerlegt. Im Gestell bzw. Bodenstein befand sich nur eine
65 kleine Metall- und Schläckcnffienge. wobei etwas Metall
in Tropfenform in der Schlacke suspendiert war.
Bei diesem Beispiel konnte die Reaktion nicht über das angegebene Ausmaß hinaus weitergeführt werden.
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
In d'esem Fall wurden stückige Chromerze mit den
Zusammensetzungen gemäß Tabelle 5 veru endet.
Cr2O3
FcO
Al3O3 MgO
SiO2
CaO
Gewichtsverhältnis Cr/Fe
ErzC
Erz D
Erz D
51,8
29,3
29,3
12,7 12,6
7,6 25,6
waren folgende:
ErzC
Erz D
Erz D
35,6 Gewichtsteile 64,4 Gewichtsteile
Gewichtsverhältnis Cr/Fe = 2,6
Stückkoks
Kalkstein
Kalkstein
100,0 Gewichtsteile 23,6 Gewichtsteile
20,0
19,6
19,6
Die Mengenanteile der Beschickungsmaterialien 5,6
7,8
7,8
Siliziumoxid
Spuren 1,5
3,59 2,05
16,0Gew''chtsteiIe
AMF-Wert=0,5 und C/S-VerhäItnis=0,5
Die Betriebsbedingungen des Hochofens entsprachen
denen nach Beispiel 1. Der Betrieb wurde als erfolglos
beendet, weil es sich als unmöglich erwies, Schmelze
abzustechen. Darüber hinaus fand sich i:n Gestell des
Hochofens nahezu kein Metall oder Schlacke.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in
einem Hochofen, in dem Chromerz und stückiger Koks eingegeben und vorgewärmtes, sauerstoffhalliges
Gas über Winddüsen eingeblasen werden, so daß eine Schmelze aus metallischem Ferrochrom
und Schlacke entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Chromerz in Form von
Agglomeraten aus einem Gemisch von pulverförmi- to gern Chromerz und pulvrigem, kohlenstoffhaltigem
Reduktionsmittel in den Hochofen eingegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mengenanteil an kohlenstoffhaltigem
Material in den Agglomeraten und die durch das vorgewärmte, sauerstoffhaltige Gas bestimmte
theoretische Verbrennungstemperatur an den Windformenden so eingestellt werden, daß (a) die
Agglomerp'e im Hochofen nicht nennenswert
pulverisier; werden und (b) das im Chromerz enthaltene Chromoxid in einem oberen Bereich des
Hochofens, in welchem sich die Agglomerate in fester Phase befinden, teilweise reduziert wird und
dieses Chromoxid in einem unteren Bereich des Hochofens, in welchem die Agglomerate in flüssiger
Phase vorliegen, im wesentlichen vollständig reduziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dad.urch gekennzeichnet,
daß der Mengenanteil an kohlenstoffhaltigem Material in den Agglomeraten so eingestellt
wird, daß der ivlindestwert dieses Mengenanteils mit
der Menge übereinstiiimt, dii für die Reduktion des
Eisenoxids im Chromerr n?ch der Formel
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