DE2255517C3 - Verfahren zur Herstellung von gebrannten feuerfesten Steinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gebrannten feuerfesten Steinen

Info

Publication number
DE2255517C3
DE2255517C3 DE19722255517 DE2255517A DE2255517C3 DE 2255517 C3 DE2255517 C3 DE 2255517C3 DE 19722255517 DE19722255517 DE 19722255517 DE 2255517 A DE2255517 A DE 2255517A DE 2255517 C3 DE2255517 C3 DE 2255517C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
weight
content
magnesia
mixture
chrome ore
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722255517
Other languages
English (en)
Other versions
DE2255517A1 (de
DE2255517B2 (de
Inventor
Hans Dipl.-Ing. Dr. Gulas
Erich Dipl.-Ing. Kaltner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Veitscher Magnesitwerke AG
Original Assignee
Veitscher Magnesitwerke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Veitscher Magnesitwerke AG filed Critical Veitscher Magnesitwerke AG
Publication of DE2255517A1 publication Critical patent/DE2255517A1/de
Publication of DE2255517B2 publication Critical patent/DE2255517B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2255517C3 publication Critical patent/DE2255517C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
    • C04B35/03Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on magnesium oxide, calcium oxide or oxide mixtures derived from dolomite
    • C04B35/04Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on magnesium oxide, calcium oxide or oxide mixtures derived from dolomite based on magnesium oxide
    • C04B35/043Refractories from grain sized mixtures
    • C04B35/047Refractories from grain sized mixtures containing chromium oxide or chrome ore
    • C04B35/0476Refractories from grain sized mixtures containing chromium oxide or chrome ore obtained from prereacted sintered grains ("simultaneous sinter")

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gebrannten feuerfesten Steinen, wobei eine Mischung aus Chromerz und einem eine Korngröße unter 0,1 mm aufweisenden Magnesiaträger, der in Form kaustischer oder gebrannter Magnesia mit einem Glühverlust von maximal 25 Gew.-%, gegebenenfalls als Magnesitfiugstaub, eingesetzt wird, in einem Verhältnis, welches einem Cr2O3-Gehalt von 15 bis 25 Gew.-% in der Mischung entspricht, brikettiert und bei einer Temperatur von mindestens 2000°C, vorzugsweise mindestens 2100°C, jedoch ohne Niederschmelzen, gebrannt wird und das erhaltene Sintermaterial, gegebenenfalls unter Zugabe von Sintermagnesia in einer Menge bis zu maximal 30 Gew.-%, bezogen auf die trockene feuerfeste Substanz, zu Steinen geformt und gebrannt wird.
Ein derartiges Verfahren ist in der AT-PS 3 01 433 beschrieben, wonach das Chromerz in grobkörniger Form mit einem geringen Anteil unter 0,1 mm (höchstens 20%) und einem hohen Anteil über 1 mm (mindestens 40%) und als Magnesia lieferndes Material ein feinkörniger Rohmagnesit eingesetzt werden. Der Einsatz grobkörnigen Chromerzes ist gemäß der genannten Patentschrift erforderlich, um ein dichtes Sintermaterial zu erhalten. Mit feinkörnigem Chromerz und Rohmagnesit werden nur ungünstige Porositätswerte beim Sinterkorn erreicht Eine Mischung aus Rohmagnesit und Chromerz mittlerer Körnung (0,2 bis 1 mm) erbrachte die schlechteste Kornporosität
Ein grobkörniges Chromerz der für Feuerfestzwecke geeigneten Zusammensetzung ist jedoch nicht leicht zu beschaffen, da die natürlichen Vorkommen dafür nur beschränkt sind, wogegen feinkörniges Chromerz leichter erhältlich ist Um auch feinkörnigeres Chromerz für das Verfahren nach der genannten Patentschrift einsetzen zu können, müßte ein eigener Brikettierungsschritt für das Chromerz eingeschaltet werden, welcher die Herstellung verteuern würde.
Ein Verfahren ähnlich dem eingangs angeführten ist auch aus der DE-OS 20 11 805 bekannt, wonach der Magnesiaträger, auf den gebrannten Zustand bezogen, einen MgO-Gehalt von weniger als 95% MgO aufweist und gegebenenfalls Magnesitfiugstaub enthält, 20 bis 80% des Chromerzes eine Korngröße von unter 0,12 mm haben und das Sintermaterial einen SiO2-Gehalt von höchstens 2,5% und einen CaO-Gehalt von höchstens 4% sowie ein molares Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von über 0,6 bis 2,5 aufweist Nach diesem bekannten Verfahren werden die Steine bei etwa 1580° C gebrannt und weisen Prüfwerte füi die Druckfeuerbeständigkeit um 1700° C und zum Teil erheblich darunter auf.
, Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung hochwertiger feuerfester Steine zu schaffen, bei dem relativ minderwertige Ausgangsmaterialien, und zwar eisenreiches Chromerz mittlerer Körnung und Magnesitfiugstaub, eingesetzt werden können. Ein derartiges Chromerz ist beispielsweise in Form eines durch einen Aufbereitungsvorgang erhaltenen Konzentrates zu günstigen Bedingungen im Handel.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet, daß das Chromerz mit einem FeO-Gehalt von 18 bis 27 Gew.-% und in einer Körnung von 0,1 bis 1,5 mm eingesetzt wird, daß die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis der Ausgangsmaterialien auf ein Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnis in der Mischung von mehr als 1,5 und auf einen Fe2Oa-GeImIt von 11 bis 20 Gew.-% in dem als Zwischenprodukt anfallenden Sintermaterial eingestellt wird und daß die Steine bei einer Brenntemperatur von ungefähr 1800° C gebrannt werden.
Zur Erzielung bester Ergebnisse ist es vorteilhaft, wenn das Chromerz mit einem FeO-Gehalt von 21 bis 25 Gew.-% und in einer Körnung von 0,2 bis 1 mm eingesetzt wird und wenn die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis der Ausgangsmaterialien auf ein Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnis in der Mischung von mindestens 1,87 und auf einen Fe2O3-GeIIaIt von 12 bis 18 Gew.-% in dem als Zwischenprodukt anfallenden Sintermaterial eingestellt wird.
Die Einstellung der Eisengehalte und des Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnisses in den angegebenen Grenzen sichert eine hohe Heißfestigkeit bei den erhaltenen Steinen. Der Steinbrand wird bei der angesichts des relativ hohen Eisengehaltes des Sintermaterials sehr hohen Brenntemperatur von ungefähr 18000C durchgeführt Der Steinbrand erfolgt also relativ knapp unterhalb des Erweichungsintervalls (Schmelzpunkts) des Sintermaterials. Dadurch wird ein hoher Anteil an keramischer Bindung erreicht. Ferner erfolgt der Steinbrand bei einer Temperatur, die höher liegt als die Betriebstemperatur der öfen, in denen der Stein als Auskleidung verwendet wird. Dadurch wird vermieden, daß im Betrieb unerwünschte Gefügeänderungen im Stein auftreten.
Die Einhaltung der angegebenen Bedingungen, welche den bekannten Verfahren nicht zu entnehmen sind, verleiht den Steinen eine hohe Pyroplastizität. Das heißt, die Steine sind bei Anwendungstemperaturen über 16000C sehr plastisch und zeigen keine Abplatzungen. Der Verschleiß erfolgt vielmehr kontinuierlich. Nun mag zwar dieser kontinuierliche Verschleiß des erfindungsgemäß hergestellten, relativ eisenreichen Steines höher sein als der eines eisenärmeren Steines, der aber dafür ein starres Gefüge besitzt und daher auch diskontinuierlich durch Abplatzungen verschleißt Ein diskontinuierlicher Verschleiß ist aber immer größer als ein kontinuierlicher, so daß der erfindungsgemäß hergestellte Stein insgesamt eine höhere Haltbarkeit aufweist
Im Gegensatz zu den nach dem Verfahren der DE-OS 2011 805 hergestellten Steinen zeichnen sich die erfindungsgemäß hergestellten Steine durch hohe Heißfestigkeiten aus und weisen Druckfeuerbeständigkeitswerte ta iaund ie jeweils über 175O°Cauf.
Als Magnesiaträger kann beim Verfahren nach der Erfindung eine durch einen Vorbrand in kaustische oder totgebrannte Form gebrachte Magnesia verwendet werden. Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, einen solchen mit Kosten verbundenen Vorbrand durchzuführen; als Magnesiaträger kann vielmehr mit Vorteil ein Magnesitflugstaub verwendet werden, wie er beim Brennen von Rohmagnesit praktisch als Abfallmaterial, z. B. in Entstaubungsanlagen, anfällt. Dieser Magnesitflugstaub setzt sich aus Magnesia verschiedenen Brenngrades vom Weichbrand bis zum Totbrand zusammen, hat jedoch insgesamt Glühverlustwerte im Rahmen der oben angegebenen Grenze und ist für die erfindungsgemäßen Zwecke sehr geeignet. Es ist auch von Vorteil, daß an die Reinheit eines derartigen Magnesiaträgers keine besonderen Anforderungen gestellt werden. Es ist ein Fe2Oj-Gehalt von 3 bis 8 Gew.-%, vorzugsweise von 4 bis 7 Gew.-%, zulässig, während der SiO-Gehalt im Bereich von 0,1 bis 2 Gew.-% und der CaO-Gehalt im Bereich von 2 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 4 Gew.-°/o, liegen soll.
Das Chromerz wird in die Ausgangsmischung des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig mit einem Cr2O3-GeIIaIt von 44 bis 52 Gew.-% und einem SiC>2-Gehalt von 0,3 bis 3 Gew.-% eingesetzt, wodurch die Heißfestigkeitseigenschaften der Steine weiter verbessert werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis der Ausgangsmaterialien auf einen SiO2-Gehalt von 0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1,1 Gew.-% und einen CaO-Gehalt von 1 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 1,5 bis 3 Gew.-%, in dem als Zwischenpro
dukt anfallenden Sintermaterial eingestellt
Bei der Mischung der Ausgangsmaterialien, nämlich Magnesiaträger und Chromerz, wird zweckmäßig ein übliches Bindemittel, z. B. Kieseritlösung, zugesetzt Die Mischung wird dann auf einer Brikettpresse, z. B. Walzenpresse, zu Briketts geformt Dabei ist es vorteilhaft, möglichst hohe, auf derartigen Pressen erreichbare Drücke anzuwenden, z. B. solche in der Größenordnung von 140 bis 200kp/cm2. Die so erhaltenen Briketts werden getrocknet und anschließend dem Sinterbrand unterworfen.
Der Sinterbrand erfolgt bei einer Temperatur von mindestens 20000C, vorzugsweise mindestens 21000C, welche durch Anwendung von gasförmigem Sauerstoff zu erreichen ist Als Brennofen dient zweckmäßig ein Schachtofen, und zwar vorzugsweise ein solcher mit mindestens zwei übereinanderliegenden Brennzonen, wobei Sauerstoffgas mindestens in der unteren Brennzone zugeführt wird, doch kann auch ein Drehrohrofen verwendet werden, sofern darin die geforderten hohen Temperaturen erreicht werden.
Beim angegebenen Sinterbrand kommt es zu einer Auflösung des eingesetzten Chromerzes in der Periklasgrundmasse, wobei dieser Vorgang praktisch im festen Zustand eriolgt, da, abgesehen vom Auftreten gewisser, von Verunreinigungen der Magnesia und von der Chromerzgangart herrührender Schmelzphasen in untergeordneter Menge, ein Niederschmelzen des Materials weder erforderlich noch erwünscht ist. Beim Abkühlen des Sintermaterials scheiden sich die Chromerzbestandteile praktisch vollständig als neu gebildete Spinelle in der Magnesiagrundmasse aus. Das Gefüge des Sintermaterials kommt dem eines Schmelzkornmaterials nahe, ohne daß jedoch zu seiner Herstellung ein aufwendiger Schmelzprozeß nötig wäre. Restbeslandteile ursprünglicher Chromerzkörner sollen, wenn überhaupt, nur in einem Ausmaß von höchstens 10 Vol.-%, vorzugsweise höchstens 5 Vol.-%, vorhanden sein.
Das beim erfindungsgemäßen Verfahren als Zwischenprodukt anfallende Sintermaterial zeichnet sich durch eine niedrige Kornporosität von unter 7 Vol.-%, im Durchschnitt etwa 5 Vol.-%, aus, gemessen an der Körnung 3 bis 4 mm nach dem Verfahren der Quecksilberaufnahme in einem Vakuumpyknometer mit einem Andruck (Ausgangsdruck) von etwa 265 mbar gemäß Vorlage zur Norm DIN 51065, Blatt 2, vom Mai 1972. Wird ein Andruck von 175 mbar verwendet, so erhält man für die offene Kornporosität die entsprechenden Werte von unter 10 Vol.-%, im Durchschnitt etwa 7 Vol.-%.
Die Sinterbrenntemperatur von über 2000° C ist notwendig, um neben der Auflösung des Chromerzes eine ausreichend niedrige Kornporosität des Sintermaterials zu erhalten. Brennt man z. B. nur bei 18000C, so beträgt die Porosität des Sintermaterials mehr als 12 Vol.-% (gemessen mit einem Andruck von 265 mbar).
Der mittlere Periklaskristalldurchmesser des Sintermaterials beträgt mindestens ΙΟΟμπι und liegt im allgemeinen bei etwa 150 μΐη. Die mittlere Periklaskristallgröße wird durch Vergleich des Gefügebildes mit einem festgelegten unregelmäßigen Korngrößenraster bestimmt (gemäß »Metals Handbook«, American Society for Metals [1948], S. 405 und »Mikroskopie« Bd. 11 [1956], S. 214-219). Dabei werden Kennzahlen ermittelt, denen eine bestimmte Kristallanzahl je mm2 zugeordnet ist. Aus mindestens 150 Einzelwerten wird mit Hilfe der Kristallanzahl und der Gesamtfläche der
mittlere Kristalldurchmesser in μπι errechnet Die oben angegebenen Kristallgrößen sind im Sinne dieser Ermittlungsmetbode zu verstehen.
Das Sintermaterial wird in bekannter Weise zu feuerfesten Steinen weiterverarbeitet, wobei das Sintermaterial entweder allein als feuerfeste Substanz verwendet oder unter Zumischung von Sintermagnesia in einer Menge bis zu maximal 30 Gew.-%, bezogen auf die trockene feuerfeste Substanz, eingesetzt werden kann. Dk; unter Anwendung einer Brenntemperatur von ι ο ungefähr 18000C gebrannten Steine weisen eine überraschend hohe Heißdruckfestigkeit auf, und zwar gemessen bei 16000C eine Heißdruckfestigkeit von mehr als 40 kp/cm2, vorzugsweise mehr als 70 kp/cm2.
Die Steine eignen sich besonders zur Auskleidung von ι *> Elektrolichtbogenofen und von während des Frischvorgangs stationären Blaskonvertern, z. B. »LD«-, Thomas- und OBM-Konverter, ohne daß ihre Anwendung jedoch auf diese Fälle beschränkt wäre. In die Blaskonverter werden die Steine in der Regel in gebrannter ungetränkter Form eingesetzt, doch ist auch die Teeroder Pechtränkung der Steine möglich. Für rotierende Konverter (z. B. Kaidoöfen), Vakuumentgasungsanlagen und hochbeanspruchte Auskleidungsteile in SM-Ofen sind die Steine dagegen weniger geeignet.
Aus DE-PS 7 50 654 ist es bereits bekannt, eine Mischung aus Chromerz und kaustischer Magnesia herzustellen, diese Mischung zu körnen und bei Temperaturen von 16000C und darüber zu brennen. Die Mischung dieses bekannten Verfahrens wird jedtch so eingestellt, daß ein hoher Kieselsäuregehalt bei niedrigem Kalkgehalt vorliegt, so daß das Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnis in jedem Fall kleiner als 1 ist und somit außerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs liegt; der FeO-Gehalt wird auf weniger als 12% r> bemessen. Es werden auch nicht die hohen Sinterbrenntemperaturen des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandt, so daß ein Ausreagieren der eingesetzten Materialien mit praktisch vollständiger Auflösung des eingesetzten Chromerzes in der Magnesiagrundmasse nicht erfolgt Zufolge der niedrigeren Sintertemperatur sind nach dem bekannten Verfahren nicht jene Kornporositätswerte und anderen vorteilhaften Eigenschaften des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Sintermaterials und der daraus erzeugten -o Steine zu erreichen.
Aus DE-AS 15 71 328 ist es bekannt, eine Mischung aus kaustisch gebrannter Magnesia und Chromerz herzustellen, die Mischung zu verdichten und anschließend einem Totbrennvorgang zu unterwerfen. Im Unterschied zum erfindungsgemäßen Verfahren wird jedoch das Chromerz in einer Korngröße von kleiner als 0,211 mm angewandt. Ein derartiges Material bedarf eines eigenen Zerkleinerungsvorganges, der beim erfindungsgemäßen Verfahren wegfällt. Auch wird nach der genannten Auslegeschrift das Kalk-Kieselsäure-Molverhältnis der Ausgangsmischung auf einen Wert unter 2 eingestellt, was einem Gewichtsverhältnis von weniger als 1,87 entspricht. Die Brenntemperatur für den Sinterbrand liegt bei dem bekannten Verfahren e>o beispielsweise bei 1650 bis 17500C und ist somit ebenfalls erheblich niedriger als beim erfindungsgemäßen Verfahren, so daß nach diesem bekannten Verfahren ein praktisch vollständiges Ausreagieren der eingesetzten Bestandteile nicht erreicht wird. Bei dem nach dem bekannten Verfahren hergestellten Sintermaterial liegt der Cr2Oj- Gehalt unter etwa 10% und damit außerhalb des erfindungsgemäßen Bereiches.
Nach DE-AS 12 84 346 wird ein Chromerz-Konzentrat z. B. in der Körnung von 0,21 bis 1,65 mm mit einer Magnesiumhydroxydaufschlämmung vermischt wobei die Magnesiumhydroxydteilchen eine Größe von 0.02 mm oder darunter aufweisen. Die Mischung wird einem kaustischen Vorbrand unterworfen, dann verdichtet (brikettiert) und die Briketts werden bei 1700 bis 1930° C totgebrannt Im Unterschied zum erfindungsgernäßen Verfahren wird auch das Chromerz dem kaustischen Vorbrand unterworfen, was einen höheren Wärmeaufwand bedingt Ferner ist das bekannte Verfahren nur auf Magnesiumhydroxyd unter etwa 0,02 mm anwendbar und nicht auf ein in der Körnung bis 0,1 mm vorliegendes Magnesiummaterial, das z. B. durch Kaustischbrennen von mineralischem Magnesit erhalten wurde. Auch liegt die Totbrenntemperatur unterhalb des erfindungsgemäßen Bereichs.
Ausführungsbeispiele und Vergleichsversuche Beispiel 1
Um den Einfluß der Chromerzkörnung und der Art des Magnesiaträgers auf die Kornporosität des Sintermaterials aufzuzeigen, wurden folgende Versuche angestellt. Dabei wurde von einem Chromerz und einer kaustischen Magnesia bzw. einem Flotationsrohmagnesit mit nachstehenden chemischen Analysen ausgegangen:
Chromerz: 0,40 Gew.-% 48,96 Gew.-%
Glühverlust 2,50 030
SiO2 22,24 2,08
FeO 15,07 0,27
Al2O3 47,42 1,42
Cr2O3 0,12 46,88
CaO 13,22
MgO
Kaustische Magnesia: 21,9 Gew.-%
Glühverlust 0,43
SiO2 0,33
Al2O3 4,61
Fe2O3 2,81
CaO 70,2
MgO Körnung: 0-0,1 mm (86,2 Gew.-% unter 0,063 mm)
Flotationsrohmagnesit:
Glühverlust
SiO2
Fe2O3
Al2O3
CaO
MgO
Körnung: 0—0,1 mm (85,0 Gew.-% unter 0,063 mm)
Aus diesen Materialien wurden Mischungen mit Chromerz in verschiedenen Körnungen hergestellt, wobei das Mischungsverhältnis 20 Gew. % Cr2O3 im gebrannten Sintermaterial entsprach.
Die Mischungen wurden nach der Brikettierung bei 22000C gebrannt. An den erhaltenen Sintermaterialien wurden folgende Werte der offenen Kornporosität (in Vol.-%), bestimmt nach DIN 51065, Vorlage zur Norm Mai 1972, gemessen:
Magnesiaträger
Kaustische Magnesia
Flotationsrohmagnesit
Chromerz 1,0-4,0 mm 5,3 Vol.-% 4,0 Vol.-°/o Chromerz 0-1,0 mm 4,9 Vol.-% 10,2 Vol.-% Chromerz 0,2-0,7 mm 5,2 Vol.-% 13,3 Vol.-o/o
Daraus ist zu erkennen, daß bei Verwendung von kaustischer Magnesia die Körnung des Chromerzes wenig Einfluß auf die Porosität des Sinters hat, so daß Chromerze mit einer Körnung von mehrheitlich unter 1 mm (z. B. Konzentrate) für diese Zwecke verwendet werden können. Versuche mit Sintermagnesia an Stelle der kaustischen Magnesia erbrachten ähnliche Ergebnisse.
Beispiel 2
Eine kaustisch gebrannte Magnesia in der Körnung 0—0,04 mm und mit folgendem Anteil an Begleitelementen (glühverlustfrei gerechnet):
SiO2
Al2O3
Fe2O3
CaO
Mn3O4
0,49 Gew.-%
0,43
5.26
335
0,72
SiO2
Al2O3
FeO
Cr2O3
CaO
MgO
1,76 Gew.-14,03 22,79 47,66
0,14 13,82
SiO2
Al2O3
Fe2O3
Cr2O3
CaO
MgO
CaO/SiO2
1,05 Gew.-
5,54 13,66 20,46
2,43 56,86
23
Nach der Zerkleinerung und Trennung in Kornklassen wurde nach folgendem Rezept eine Steinmischung hergestellt:
Körnung 3,0—5,0 mm 25Gew
Körnung 1,0—3,0 mm 35
Körnung 0—1,0 mm 20
Körnung 0—0,1 mm 20
Die Mischung wurde mit etwa 4% Magnesiumsulfatlösune versetzt und mit einem Preßdruck von 1250
wurde mit einem Chromerz der Körnung 0,2—1,0 mm und der Zusammensetzung
im Verhältnis 62:38 mit einem üblichen Bindemittel (Magnesiumsulfat) gemischt, brikettiert, getrocknet und in einem Schachtofen unter Zusatz von gasförmigem Sauerstoff bei etwa 2100° C gebrannt
Das dabei entstandene Sintermaterial hatte folgende Analyse:
kp/cm2 zu Formungen verpreßt. Die Formlinge wurden nach einer Trocknung im Tunnelofen bei 18000C über eine Dauer von 4 Stunden gebrannt (Aufheiz- und Abkiitilzeiten nicht eingerechnet). Diese erfindungsgemäßen Steine im folgenden als Qualität A bezeichnet.
Zum Vergleich wurden unter Verwendung von Chromerz in einer Körnung von 1 —4 mm und Flotationsrohmagnesia Steine (Qualität B) hergestellt, die infolge der Verwendung von reineren Grundstoffen folgende Analyse aufweisen:
SiO2 l,73Gew.-% A B 6,0
Al2O3 6,72
Fe2O3 9,72 Vol.-% 6,2 140
Cr2O3 20,50
CaO 1,83 μπι 140 5
MgO 59,50
Die technologischen Werte Vol.-% 6 3,15
17,4
g/cm* 3,19 407
Vol.-0/o 17,5 31
kp/cm* 435
der Qualitäten A und B kp/cm2 105 15
sind in folgender Tabelle gegenübergestellt:
Qualität kp/cm2 33
Sintereigenschaften
Offene Kornporosität nach
DIN 51 065 Vorl.
Mittlerer Periklaskristall-
durchmesser
Chromitrelikte
Steineigenschaften
Rohdichte
Offene Porosität
Kaltdruckfestigkeit
Heißdruckfestigkeit bei
1600°C
Heißbiegefestigkeit bei
1500°C
Zur praktischen Erprobung wurden Steine der erfindungsgemäßen Qualität A als Verstärkung in einer Teilzustellung in ein Teerdolomitfutter in einem 60-t-Thomaskonverter eingebaut und erbrachten eine Haltbarkeit von 799 Chargen, wogegen Steine der Qualität B im selben Konverter nur eine Haltbarkeit von 540 Chargen erreichten.
In einem 30-t-»LD«-Tiegel erbrachten Steine der Qualität A eine mittlere Verschleißgeschwindigkeit von 033 mm pro Charge, während die Qualität B eine mittlere VerschleiQgeschwindigkeit von 0,47 mm pro
Charge hatte.
In der Mündung eines 125-t-»LDAC«-Tiegels entsprach die Qualität A nur um etwa 12% schlechter als teergetränkte eisenarme Magnesitsteine, während die Qualität B eine gegenüber den teergetränkten eisenar men Magnesitsteinen um etwa 40% schlechtere Haltbarkeit aufwies.
Bei zwei direkten Vergleichsversuchen im Seitenwandoberteil eines 16-1-Lichtbogenofens war die Qualität A bezogen auf die Verschleißgeschwindigkeit 20 bis 30% besser als dis Qualität B.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von gebrannten feuerfesten Steinen, wobei eine Mischung aus Chromerz und einem eme Korngröße unter 0,1 mm aufweisenden Magnesiaträger, der in Form kaustischer oder gebrannter Magnesia mit einem Glühverlust von maximal 25 Gew.-%, gegebenenfalls als Magnesitfiugstaub, eingesetzt wird, in einem Verhältnis, welches einem Cr2O3-Gehalt von 15 bis 25 •Gew.-% in der Mischung entspricht, brikettiert und bei einer Temperatur von mindestens 20000C, vorzugsweise mindestens 210O0C1 jedoch ohne Niederschmelzen, gebrannt wird und das erhaltene Sintermaterial, gegebenenfalls unter Zugabe von Sintermagnesia in einer Menge bis zu maximal 30 Gew.-%, bezogen auf die trockene feuerfeste Substanz zu Steinen geformt und gebrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß Chromerz mit einem FeO-Gehalt von 18 bis 27 Gew.-% und einer Körnung von 0,1 bis 1,5 mm eingesetzt wird, daß die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis der Ausgangsmaterialien auf ein Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnis in der Mischung von mehr als 1,5 und auf einen Fe2O3-GeIIaIt von 11 bis 20 Gew.-% in dem als Zwischenprodukt anfallenden Sintermaterial eingestellt wird und daß die Steine bei einer Brenntemperatur von ungefähr 1800° C gebrannt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Chromerz mit einem FeO-Gehalt von 21 bis 25 Gew.-% und in einer Körnung von 0,2 bis 1 mm eingesetzt wird und daß die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis der Ausgangsmaterialien auf ein Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnis in der Mischung von mindestens 1,87 und auf einen Fe2O3-Gehalt von 12 bis 18 Gew.-% in dem als Zwischenprodukt anfallenden Sintermaterial eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Chromerz mit einem Cr2O3-Gehalt von 44 bis 52 Gew.-% und einem SiO2-Gehalt von 0,3 bis 3 Gew.-% eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung und das Mischungsverhältnis der Ausgangsmaterialien auf einen SiO2-Gehalt von 0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1,1 Gew.-%, und einen CaO-Gehalt von 1 bis 4 Gew.-%, vorzugsweise 1,5 bis 3 Gew.-°/o, in dem als Zwischenprodukt anfallenden Sintermaterial eingestellt wird.
■Γ)
DE19722255517 1972-09-29 1972-11-13 Verfahren zur Herstellung von gebrannten feuerfesten Steinen Expired DE2255517C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT841972A AT336478B (de) 1972-09-29 1972-09-29 Verfahren zur herstellung von gebrannten feuerfesten steinen

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2255517A1 DE2255517A1 (de) 1974-04-04
DE2255517B2 DE2255517B2 (de) 1978-09-21
DE2255517C3 true DE2255517C3 (de) 1979-05-17

Family

ID=3605270

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19722255517 Expired DE2255517C3 (de) 1972-09-29 1972-11-13 Verfahren zur Herstellung von gebrannten feuerfesten Steinen

Country Status (12)

Country Link
AT (1) AT336478B (de)
BE (1) BE805441A (de)
BR (1) BR7307596D0 (de)
CS (1) CS245751B2 (de)
DE (1) DE2255517C3 (de)
ES (1) ES419175A1 (de)
FR (1) FR2201267B1 (de)
GB (1) GB1445696A (de)
IT (1) IT999585B (de)
SE (1) SE392718B (de)
TR (1) TR19415A (de)
YU (1) YU35556B (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4071370A (en) * 1977-03-31 1978-01-31 Dresser Industries, Inc. Magnesite-chrome refractory
AT373229B (de) * 1982-04-08 1983-12-27 Veitscher Magnesitwerke Ag Verfahren zur herstellung eines feuerfesten magnesiachrom-sintermaterials

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR1529644A (fr) * 1967-02-24 1968-06-21 Int Minerals & Chem Corp Composition et corps réfractaires
AT301433B (de) * 1968-02-07 1972-09-11 Veitscher Magnesitwerke Ag Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Sintermaterials
AT290374B (de) * 1969-04-03 1971-05-25 Oesterr Amerikan Magnesit Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen

Also Published As

Publication number Publication date
SE392718B (sv) 1977-04-18
FR2201267A1 (de) 1974-04-26
DE2255517A1 (de) 1974-04-04
CS245751B2 (en) 1986-10-16
ES419175A1 (es) 1976-04-16
DE2255517B2 (de) 1978-09-21
BR7307596D0 (pt) 1974-09-05
FR2201267B1 (de) 1976-10-01
AT336478B (de) 1977-05-10
GB1445696A (en) 1976-08-11
YU35556B (en) 1981-04-30
YU253473A (en) 1980-10-31
ATA841972A (de) 1976-08-15
BE805441A (fr) 1974-01-16
TR19415A (tr) 1979-03-01
IT999585B (it) 1976-03-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1471301A1 (de) Feuerfeste Stoffmischungen und daraus hergestellte feuerfeste Formstuecke
DE2255517C3 (de) Verfahren zur Herstellung von gebrannten feuerfesten Steinen
DE1471217C2 (de) Basische feuerfeste Materialien in Form von Formkörpern aus Magnesiumoxid und Chromerz
DE2644741A1 (de) Feuerfeste auskleidung von stationaeren oder beweglichen gefaessen zur aufnahme von roheisen
DE2249814A1 (de) Gebrannter feuerfester formkoerper
DE1646837C2 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, insbesondere ungebrannten, Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen
DE966136C (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester, basischer Isoliersteine
DE1284346B (de) Verfahren zum Herstellen feuerfester Materialien auf der Grundlage von Chromerz und feinverteiltem Magnesiumoxyd
DE1771672C3 (de) Verfahren zur Herstellung basischer feuerfester Schmelzguß- oder Schmelzkornerzeugnisse
DE2044289C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Sintermaterials
DE1471227B2 (de) Basisches feuerfestes erzeugnis und verfahren zu seiner herstellung
EP0091704B1 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Magnesiachromerzeugnissen
AT242048B (de) Verfahren zur Herstellung eines dolomitischen, feuerfesten Baustoffes
DE1646845C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Sintermaterials
AT354328B (de) Verfahren zur herstellung von feuerfesten, direkt-gebundenen magnesitchrom- und chrom- magnesitsteinen
DE1904116C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten Sinterkörnung
DE2452472C3 (de) Verfahren zur Herstellung von direkt gebundenen feuerfesten Formkörpern
DE3210140A1 (de) Verfahren zur herstellung von forsteritsteinen und nach dem verfahren hergestellte forsteritsteine
DE975186C (de) Verfahren zum Sintern von Chromerz mit anschliessender Verarbeitung des Sinterguts zu Chrommagnesitsteinen
DE2556626C3 (de) Verfahren zur Herstellung von hochgebrannten, direkt gebundenen, basischen, feuerfesten Chromit-Magnesia-Formsteinen
AT223109B (de) Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia aus fein- und feinstkörnigen, natürlichen und künstlichen Magnesiumverbindungen
DE2117033C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines gesinterten dolomitischen feuerfesten Stoffes
DE884620C (de) Verfahren zur Erniedrigung der Sinterungstemperatur von Dolomit
AT261471B (de) Feuerfester, basischer, gebrannter oder ungebrannter Formkörper und Verfahren zu seiner Herstellung
AT244213B (de) Basisches feuerfestes Erzeugnis und Verfahren zu seiner Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)