DE3307175C2 - - Google Patents
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B1/00—Preliminary treatment of ores or scrap
- C22B1/14—Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
- C22B1/24—Binding; Briquetting ; Granulating
- C22B1/242—Binding; Briquetting ; Granulating with binders
- C22B1/244—Binding; Briquetting ; Granulating with binders organic
- C22B1/245—Binding; Briquetting ; Granulating with binders organic with carbonaceous material for the production of coked agglomerates
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Description
Die Erfindung betrifft Kaltpellets zur Roheisenerzeugung und
die Verwendung derartiger Kaltpellets.
Es ist allgemein bekannt, daß die Agglomerationsverfahren
eine erhebliche Rolle gespielt haben, und zwar nicht lediglich
bezüglich der Verwendung von natürlichem Erzstaub,
sondern darüber hinaus bezüglich der Verwendung von Staub,
der sich aus industriellen Abfällen ergibt.
Unter den hauptsächlich bekannten Agglomerationsverfahren
einschließlich der Brikettierung, des Röstens und der Produktion
von Pellets hat sich letzteres einer
zunehmenden Anwendung bei der Produktion derartiger Pellets
weitweit erfreut, und zwar aufgrund der Tatsache, daß es
leicht durchführbar ist und daß die Produktqualität hoch
ist. Als ein Vorteil sollte auf die Ersparnisse und den hohen
Wirkungsgrad bei der Verwendung im Reduktionsofen hingewiesen
werden.
Mit der Entwicklung der Technologie bei der Pelletproduktion
war es möglich, modifizierte Produkte mit speziellen Eigenschaften
herzustellen, welche deren Verwendung in anderen
Reduktionsverfahren neben der traditionellen Verwendung ermöglichen,
bei welcher der Hochofen verwendet wird. Auf diese
Weise erfolgte eine Entwicklung zur Verwendung modifizierter
Agglomerate, ausgehend von den klassischen Pellets, welche
lediglich aus Erzstaub und Bindemittel hergestellt waren,
wobei Bentonit üblicherweise verwendet wird. Selbst als Flußmittel
dienende Pellets beispielsweise stellen modifizierte
Agglomerate dar, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß sie
Gehalte an Kalk neben Erz und Bindemittel aufweisen. Der prozentuale
Anteil an Kalk erhöht neben seiner Wirkung als Flußmittel
den Widerstand der kalzinierten Pellets. Eine andere
Möglichkeit (vgl. Brosch im ABM-Bulletin, September 1699, Seiten 723-728) ist
die Verwendung von Dolomit, wodurch gute mechanische Eigenschaften
erzielt wurden, selbst bei einer Zugabe in niedrigen
Gehalten (zwischen 0,5 und 1%).
Eine andere Art von Pellets sind selbstreduzierende Pellets,
welche einen gewissen Prozentsatz an Reduktionsmittel zusätzlich
zu den traditionellen Bestandteilen enthalten, beispielsweise
Koks oder Kohlestaub oder sogar Teer und Pech. Es ist
erforderlich zu erwähnen, daß letztere gleichzeitig als Bindemittel
wirken und Bentonit zumindest teilweise ersetzen können.
Im Jahre 1963 wurden im IPT (Technological Research Institute)
in Sau Paulo, Brasilien, einige Experimente durchgeführt, bei
denen selbstreduzierende Pellets verwendet wurden, wobei Holzkohle
als Reduktionsmittel erstmalig verwendet wurde. Die aus
Eisenerz, Holzkohle und Teer als Bindemittel hergestellten
Pellets wiesen einen Durchmesser von etwa 15 mm auf und wurden
in einem Kupolofen verwendet. Es wurde erwähnt, daß der Kompressionswiderstand
der im Kupolofen zu verwendenden Nodule
nicht notwendigerweise so hoch sein muß wie für Pellets, die
im Hochofen verwendet werden sollen.
Weitere Experimente mit selbstreduzierenden Agglomeraten unter
Verwendung von Pellets wie auch Briketts wurden im Kupolofen
durchgeführt. Nach Goksel - AFS Transactions, 1977, Seiten 327-332 - wäre der
Widerstand dieser nicht ausgehärteten oder noch nichtmal getrockneten
Materialien unzureichend. Auf diese Weise würden
beim Transport, der Handhabung und der Reduktion im Kupolofen
erhebliche Probleme auftreten, wie beispielsweise das Brechen
der Agglomerate und den Ausstoß von Feinanteilen in den Abgasen.
Aus diesem Grund wurde seit 1960 die Produktion von selbstreduzierenden
und selbst als Flußmittel dienenden Pellets mit hohem
Widerstand untersucht. Diese Untersuchungen führten zur Entwicklung
eines Agglomerationsverfahrens mit Heißaushärtung,
welches als "MTU" bezeichnet wird.
Neben Eisenerzstaub und Konzentraten können bei den MTU-Pellets
Oxidabfälle aus eisenmetallurgischen Anlagen verwendet werden,
wie Eisenzunder, Schmelzofenstaub gemischt mit Kohle, Kalk und
Silikatstaub.
Die nicht ausgehärteten MTU-Pellets, welche in Pelletisierern
geformt werden, werden gesiebt und anschließend getrocknet.
Danach werden sie in einem Autoklaven ein bis zwei Stunden lang
bei 12 atm Druck oder bei niedrigeren Drücken über längere
Zeitspannen ausgehärtet. Aufgrund der Dehydration von gelähnlichen
Kalziumsilikaten ist es erforderlich, eine abschließende
Trocknung durchzuführen, um den Widerstand der Produkte zu erhöhen.
Die MTU-Pellets benötigen folglich ein vergleichsweise kompliziertes
Verfahren einschließlich sogar einer Autoklavbehandlung,
welche notwendig ist, um ein Material mit hohem Widerstand zu
produzieren. Dies Material stellt jedoch ein betriebsmäßiges
Problem dar, da es einen Warmaushärtvorgang mit hohem Energieverbrauch
bedingt.
Es wird darauf hingewiesen, daß die mittels des MTU-Verfahrens
hergestellten Pellets eine Reduktionsmittelmenge (Koks) enthalten,
welche die doppelte Menge übersteigt, welche stöchiometrisch
erforderlich ist, um das Eisenoxid (Magnetitkonzentrat)
zu reduzieren. Folglich weisen diese Pellets bei derartigen
Mengen an Reduktionsmittel niedrige Eisengehalte auf.
Bei diesen bekannten Verfahren zur Herstellung von Pellets wird
jedenfalls eine erhebliche Energiemenge zum Trocknen und zur
Kalzinierung verschwendet, welche allgemein zugeführt wird,
indem erhebliche Mengen von Ölprodukten verbrannt werden.
Nebenbei muß in die Betrachtung einbezogen werden, daß die
Investitionen für die Trocknungs- und Kalzinierungsöfen sehr
hoch sind.
Um den Brennstoffverbrauch zu reduzieren und insbesondere die
damit verbundenen Kosten, wurde im Rahmen vorliegender Erfindung
versucht, Agglomerate zu entwickeln, bei welchen die Anordnungen
zum Trocknen und Kalzinieren letztlich während der Herstellung
der Pellets wegfallen können.
Hierzu bezogen sich beispielsweise die Forschungen der Grängesberg
Company in Schweden auf die Produktion üblicher Pellets,
welche durch Aushärtung mittels chemischer Reaktionen bei niedrigen
Temperaturen zu hervorragenden Ergebnissen führten. Diese
chemischen Reaktionen bieten physikalische und metallurgische
Eigenschaften, welche geeignet sind, einen Einsatz im Schachtofen
und im Elektroofen zu ermöglichen. Das erwähnte Verfahren
bedingt geringere Investitionen im Vergleich mit dem üblichen
Verfahren, wobei die Betriebskosten aufgrund der geringeren
Verbrauchswerte an Heizölen, Energie, Arbeitskraft und anderen
Eingangsfaktoren minimert werden.
Nach den Berichten von Martins - ABM Annual Congress 1980, Seiten (MP-2) 17-26 -
ist die Technologie der Verwendung von kaltgebundenen Agglomeriermitteln
wie Zement beispielsweise mehr als 60 Jahre bekannt,
d. h. als mit diesem Bindemittel hergestellte Eisenerzbriketts
in Deutschland patentiert wurden. Am Anfang gab es
einige Schwierigkeiten wegen der Haftung, welche zwischen den
nassen Pellets auftrat. Das Grangcold-Verfahren, welches Bindemittel
wie Portlandzement und/oder Pozzuolanzement zur Herstellung
kaltgehärteter Pellets verwendet, wurde anschließend
entwickelt.
Das verwendete Bindemittel, welches in Werten bis zu 10 Gew.-%
angewandt wird, wird aus Portlandzementklinker und granulierter
und getrockneter Hochofenschlacke in einem Verhältnis von 3 : 2
hergestellt.
Der Wirkungsgrad der selbstreduzierenden und selbst als Flußmittel
wirkenden Pellets beruht auf einigen werkstoffeigentümlichen
Aspekten, welche erheblich die nahezu vollständige
Reduktion in kurzen Zeitspannen von etwa 15 bis 30 Minuten
fördern. Bei dieser Art von Pellets stehen das Eisenerz, das
Reduktionsmittel und die fein verteilten Flußmittel selbst in
sehr engem Kontakt. Auf diese Weise liegen vorzügliche Bedingungen
zur Reduktion bei hohen Temperaturen in kurzen
Zeiten vor.
Andererseits werden die üblichen Pellets in Berührung mit den
Reduktionsgasen am Außenumfang reduziert und anschließend
diffundiert das CO des Gases in das Innere des Pellets und
reduziert fortschreitend das Eisenoxid entsprechend der
gleichen Reaktion. Letzteres erfordert eine längere Zeitspanne,
um die Reaktion zu vervollständigen, im Vergleich mit der
Reaktion am Außenumfang, was zu einer längeren Verweilzeit
im Ofen führt. Es sollte erwähnt werden, daß die hohen
Porositätsindizes der Pellets und die größeren Oberflächen
Kontakte zwischen Pellet und Gas ebenfalls erforderlich sind.
Dies zeigt deutlich den Bedarf, Pellets kleinerer Durchmesser
und ein starkes reduzierendes Gas zu verwenden.
Andererseits liegt bei Verwendung selbstreduzierender Pellets
eine gleichmäßige Verteilung und eine große Kontaktoberfläche
zwischen den Reduktionsmittelteilchen und dem Eisenoxid vor,
so daß die Reaktion Fe₂O₃+3 C=2 Fe+3 CO im Inneren der
Pellets bei hohen Temperaturen erfolgen kann. Das erzeugte
CO reagierte anschließend im Inneren der Pellets selbst nach
der Formel Fe₂O₃+3 CO=2 Fe+3 CO₂.
Folglich ist es aufgrund der obenerwähnten Reaktionen möglich,
eine schnellere Metallisation und schnelleres Schmelzen der Pellets
im Schachtofen zu erreichen, beispielsweise im Vergleich
zum Kupol- oder Hochofen.
Die selbstreduzierenden Pellets wurden bereits im Kupolofen
zur Produktion flüssiger Metalle verwendet. In einer durch
Brosch am IPT durchgeführten Arbeit wurden die Pellets bei
400°C vier Stunden lang getrocknet, wonach sie 50 Gew.-%
Eisen und 25 Gew.-% Kohle enthielten.
Der experimentelle Kupolofen beim IPT, welcher bei den zwei
Chargen verwendet wurde, wies einen Durchmesser von 220 mm
und modifizierte Tuyèrerohre auf. Die Operation wurde
mit einer Roheisencharge begonnen, wonach anschließend gemischte
Chargen aus Roheisen und Pellets verwendet wurden
und letztlich eine nur aus Pellets bestehende Charge. Der
spezifische Koksverbrauch betrug 303 kg pro Tonne Roheisen,
und ein Metallisationsindex, d. h. die Beziehung zwischen
dem metallischen Eisengehalt und dem Gesamteisengehalt, betrug
88,5% beim ersten Versuch und 90,4% beim zweiten Versuch.
Der Koksverbrauch wird bezüglich einer üblichen Roheisencharge
als hoch angesehen, wobei dieser etwa bei 150 kg Koks pro
Tonne Roheisen liegt. Die Ausbeute an Metall während des Schmelzens
könnte verbessert werden, falls der Gehalt an FeO in der
Schlacke (37,9% bei Charge Nr. 1 und 16% bei Charge Nr. 2)
und gleichzeitig das Relativvolumen an Schlacke (17,3% bei der
ersten Charge und 13% bei der zweiten Charge) unter Verwendung
reinerer Rohmaterialien bei der Herstellung der Pellets reduziert
werden könnte.
Goksel beschreibt in AFS Transactions 1977, Seiten 327-332, ferner Experimente
bezüglich der Anwendung selbstreduzierender Pellets in Kupolöfen,
welche nach dem MTU-Verfahren hergestellt sind. Diese
Versuche wurden in einem experimentell modifizierten Kupolofen
mit 220-300 mm Durchmesser durchgeführt, wobei dieser
eine feuerfeste Auskleidung aufwies und mit einem Wasserkühlmantel
sowie 3 Reihen von Tuyèrerohren und
eine Heißgaseinblasung in den unteren Reihen ausgestattet war. Zur Verbesserung
der Ofenleistung wurde das Einblasen von Sauerstoff ebenfalls
durchgeführt.
Der Ofen wurde normalerweise mit Pelletgehalten von 75-100%
in vier Chargen betrieben, wobei Gußeisen unterschiedlicher
Zusammensetzungen, entsprechend der verwendeten Chargen, erzeugt
wurde. Auf diese Weise betrug unter Verwendung von 100%
Pellets in der Charge die Endzusammensetzung 2,58% C, 0,15%
Si, 0,10% Mn, 0,06% P und 0,37% S, Rest Eisen.
Die obenerwähnte Arbeit beschreibt ferner ein Experiment in
einem industriellen Kupolofen mit 1500 mm Durchmesser und
einer Nominalkapazität von 12 Tonnen pro Stunde, zwei Reihen
von Tuyèrerohren, wobei 5% von MTU-Pellets in der Charge
während drei Betriebsstunden verwendet wurden. Die Verwendung
dieser Menge an Pellets hat die Betriebsbedingungen des Ofens
nicht verändert, wobei die Metalltemperatur am Ausguß des
Ofens zwischen 1510 und 1540°C gehalten wurde. Weder konnten
Änderungen in der chemischen Zusammensetzung des Gußeisens noch
in der Viskosität der Schlacke beobachtet werden.
In Iron and Steel Engineer, Mai 1980, Seiten 31-33, beschreibt Rehder weitere
Experimente, die in einem modifizierten industriellen Kupolofen
mit 1500 mm Durchmesser durchgeführt wurden, wobei die Höhe der
Lastsäule (7,6 bis 9 m) wegen der Brikettgröße optimiert war,
wobei diese kugelförmig mit 50 bis 100 mm Durchmesser waren.
Heißgas und Sauerstoffanreicherung in dem Ofen mit 2 oder 3
Reihen von Tuyèrerohren wurden angewandt, wobei eine Charge
aus nahezu 100% selbstreduzierenden und selbst Flußmittel darstellenden
Pellets verwendet wurde. Lediglich geringe
Schrottmengen wurden verwendet, um den Ofenbetrieb zu beeinflussen.
Die bei Verwendung einer Charge, welche ausschließlich
aus Pellets bestand, erreichte Produktivität lag zwischen 4
bis 5 Tonnen pro Stunde, was für einen Kupolofen mit 1500 mm
Durchmesser vergleichsweise niedrig ist. Es wird in dieser
Arbeit jedoch erwähnt, daß durch Vergrößerung des Kohlenstoffgehaltes
in den Agglomeraten oder durch Zugabe von
Stahlschrott oder Gußeisenrückführung in die Charge erhebliche
Verbesserungen der Produktivität möglich sein sollten.
In einem anderen Aufsatz des bereits erwähnten Autors in
"Foundry M & T, April 1980", Seiten 68-72, wird erwähnt,
daß durch Verwendung eines Kupolofens mit zwei Reihen von
Tuyèrerohren und einer Charge aus 100% selbstreduzierenden
Pellets es möglich sein sollte, lediglich 25% der Produktivität
im Vergleich zu einem üblichen Ofen zu erzielen,
d. h. einen Ofen, der mit Roheisen, Stahlschrott oder Rückführung
von Gußeisen arbeitet. Um die gleiche Produktion
pro Stunde zu erreichen, soll es hiernach notwendig sein,
einen Kupolofen mit dem doppelten Durchmesser zu verwenden.
In der Patentanmeldung BR Nr. 004 500/74 beschreibt
Obenchain ein Verfahren zum Herstellen von Metall in einem
Kupolofen, bei welchem von Metalloxidpellets ausgegangen
wird, welche kohlenstoffhaltiges Material in einer Menge
enthalten, die groß genug ist, um das Metalloxid zu oxidieren,
wobei mittels eines üblichen Koksbettes am Boden des
Kupolofens und aufeinanderfolgenden Schichten aus Pellets
und Koks und einem Flußmittel darauf gearbeitet wird. Bis
zu drei Reihen von Tuyèrerohren im Ofen werden verwendet
sowie gegebenenfalls eine Sauerstoffanreicherung.
Weiterhin ist aus der DE-AS 23 60 595 ein Verfahren zum
Herstellen kaltgebundener Pellets aus Feinerz, Zement und
Wasser bekannt. Dieses Verfahren dient jedoch nur dazu, die
Staubbildung bei Verwendung pulverförmiger Erze im konventionellen
Verhüttungsverfahren zu verringern. Die Pellets
gemäß diesem Stand der Technik enthalten kein Reduktionsmittel.
Außerdem ist es aus der GB-PS 15 72 566 bekannt, Pellets
herzustellen, die aus verschiedenen, bei der Verhüttung anfallenden
Abfallstäuben bestehen. Diese müssen jedoch unter
Wärmeeinfluß gehärtet werden und dann einem speziellen Reduktionsschritt
unterworfen werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Kaltpellets zu schaffen,
die einfach hergestellt werden und die eine wesentlich
schnellere Verhüttung erlauben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche
zeigen besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Die Pellets nach vorliegender Erfindung werden aus Oxiden,
vorzugsweise Eisenoxid oder Pyritascheeisenoxid, natürlicher
oder gemahlener Eisenerzstaub, Staub aus den Staubsammlern
eisenmetallurgischer und metallurgischer Ofenstaub
allgemein, Zunder und Mischungen derartiger Oxide in jeglicher
Proportion hergestellt, ferner einem Reduktionsmittel,
wie beispielsweise die verschiedenen Arten von Kohle
einschließlich solcher mit hohem Aschegehalt wie Kesselkohle,
den verschiedenen Arten von Holzkohle und den verschiedenen
Arten von Koks, die gemeinsam verwendet oder in jeglicher
Mischung gemischt sein können und einem Agglomeriermittel,
wie beispielsweise Hochofenportlandzement,
Kohlenaschen mit pozzuolanischen Eigenschaften und Mischungen
letzterer.
Diese Bestandteile sind in den Pellets innerhalb folgender
Grenzen enthalten:
Metalloxide 50 bis 85 Gew.-%,
Reduktionsmittel das 1- bis 2fache der stöchiometrischen Menge zur Oxidreduktion,
Bindemittel 2 bis 10 Gew.-%.
Reduktionsmittel das 1- bis 2fache der stöchiometrischen Menge zur Oxidreduktion,
Bindemittel 2 bis 10 Gew.-%.
Diese kalthärtenden selbstreduzierenden Pellets sind
trotz gutem mechanischen Widerstand relativ brüchig, so daß
für diese Pellets ein Überzugsverfahren entwickelt wurde. Neben
den Verbesserungen der Eigenschaften der Brüchigkeit der Pellets
wird durch dieses Verfahren gleichzeitig der mechanische Widerstand
vergrößert.
Das erwähnte Überziehen wird mit einer dünnen Schicht eines
in Wassersuspension befindlichen Bindemittels durchgeführt,
wie beispielsweise Zement, Kalk, Bentonit und Natriumsilikat,
wobei diese getrennt oder in jeder gewünschten Proportion miteinander
mit dem Eisenoxid gemischt verwendet werden können.
Diese Bestandteile liegen in Wassersuspension in folgenden
Mengen vor:
Bindemittel 5 bis 50 Gew.-%,
Oxidstaub bis zu 30 Gew.-%.
Oxidstaub bis zu 30 Gew.-%.
Aus obenstehenden Zusammensetzungen ist ersichtlich, daß nicht
nur das Pellet selbst, sondern auch der Überzug gemäß der vorliegenden
Erfindung Eigenschaften aufweisen, welche sich von
den zuvor erwähnten Pellets früherer Entwicklung unterscheiden.
Die Unterschiede stehen in Beziehung zu der verwendeten Menge
an Reduktionsmittel, welche kleiner ist als die Menge in Pellets
gemäß früherer Entwicklungen. Hierdurch wird folglich die Art
und Menge des Eisengehalts an Oxiden des Pellets, vorzugsweise
Eisenoxid, und die Bindemittelmengen vergrößert, wie sie im
Rahmen vorliegender Erfindung verwendet werden. In diesem Fall
sind die Bindemittelmengen kleiner, und diese Tatsache verringert
neben der Vergrößerung der Eisenoxidmenge die Kosten
erheblich. Die mit Oberflächenüberzug versehenen Pellets unterscheiden
sich wesentlich von den klassischen selbstreduzierenden
oder nicht selbstreduzierenden Pellets. Sie weisen keine
regelmäßige runde Form auf und werden nicht mit der Zielsetzung
hoher Porosität hergestellt. Sie werden inklusive mit kontinuierlichen
Tropfen auf dem Scheibenrand hergestellt, so daß
eine richtige mechanische Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gewährleistet
ist, wie es für eine gute Wirkung des Agglomerats
in geringen Prozentsätzen erforderlich ist. Folglich können
sie in verschiedenen metallurgischen Öfen zur Produktion von
Metall aus dessen Oxiden eingesetzt werden.
Fig. 1 zeigt ein
Flußdiagramm für die Herstellung von Pellets, wobei der unten
beschriebene Prozeß und entsprechende Vorrichtung verwendet
werden.
Die Reduktionsmittel werden aufgenommen und gespeichert in
einem gedeckten Schuppen in einem speziellen Bereich. Anschließend
werden sie in einer Mühle gemahlen, um eine Korngröße
kleiner 70 Mesh zu erhalten, und danach in Speichern 3 gespeichert.
Das Reduktionsmittel wird pneumatisch von diesen Speichern
durch Förderer 4 in einen Speicher 11 überführt, welcher
an der Mischungsvorbereitungseinheit installiert ist.
Die Agglomeriermittel werden in Speichern 5 aufgenommen und
gespeichert und durch pneumatische Förderer 6 zu den Speichern
11 gefördert.
Die Oxidstäube werden aufgenommen und schließlich in einer
Kugelmühle 7 gemahlen, so daß 80 Gew.-% des Oxids eine Korngröße
kleiner 70 Mesh erhält. Sie werden dann durch pneumatische
Förderer 8 zu dem Zwischenspeicher 9 gefördert. Anschließend
werden sie zu den Zentralspeichern 11 mittels pneumatischer
Förderer 10 gefördert, wobei ein Anteil der erwähnten
Oxide zu den Aushärtspeichern 19 geleitet wird. Am Anfang
sollten die Speicher mit dem gemahlenen Oxid gefüllt sein,
wobei gleichzeitig, während die Oxidstaubspeicher geleert
werden, diese von der Oberseite mit Pellets gefüllt werden,
so daß auf diese Weise das Zerfallen der Pellets vermieden
wird, welche geladen werden, welche jedoch noch nicht
ausgehärtet sind (grüne Pellets).
Auf diese Weise gespeichert, werden das Reduktionsmittel,
das Bindemittel und das Eisenoxid in zwei kontinuierliche
Mischer 12 gefördert, welche für die Herstellung der zu
agglomerierenden Mischung vorgesehen sind, wobei ein Teil
des Befeuchtungswassers der Mischung zugeführt wird. Dieses
Wasser wird in einer Menge zugeführt, welche bis zu 10 Gew.-%
der Mischung betragen kann. Die bereits homogenisierte und
angefeuchtete Mischung wird kontinuierlich in Scheibenpelletisierer
15 ausgestoßen, welche die Pellets in eine Gruppe
von Sieben 16 und 17 abgeben, wobei diese dazu dienen, die Pellets
größer 12 mm und kleiner 35 mm zurückzuhalten. Das
nicht zurückgehaltene Material wird automatisch in den Pelletisierer
15 zurückgeführt. In diesen Scheiben erfolgt der
Agglomeriervorgang in Form von Pellets mit Mischungen aus
Oxiden, Bindemittel, Reduktionsmittel und der Zugabe von
20% Wasser.
Nachdem sie granumetrisch in obenerwähnter Weise klassiert
sind, können die Pellets mit einer dünnen Schicht aus einer
Bindemittel-Wassersuspension und Oxidstaub wie oben beschrieben
überzogen werden. Der Vorgang des Überziehens
der Pellets kann dadurch erfolgen, daß diese in Tanks 13
getaucht werden oder durch Aufsprühen des Überzuges (bei 14).
Nach dem Vorgang des Überziehens werden die Pellets durch ein
Förderbandsystem 22 zu Aushärtspeichern 19 gefördert, wo sie
zwischen 15 bis 45 Tagen bei Raumtemperatur aushärten. Nach
dieser Aushärtzeit haben die Pellets bereits den mechanischen
Widerstand gegen Brüchigkeit, um in verschiedenen metallurgischen
Öfen zum Einsatz zu gelangen.
Ein typisches Beispiel mit Kesselkohle weist 71 Gew.-% Eisenoxid,
23 Gew.-% Kesselkohle mit etwa 40 Gew.-% Asche und 6 Gew.-%
Zement auf.
Natürlich und in Abhängigkeit von der Menge der selbstreduzierenden
Pellets als Bestandteil der Ofencharge kann der
Schwefelgehalt des Metalls nach einer Entschwefelungsbehandlung
des Metalls bestimmt werden, wobei dies aufgrund des
hohen Schwefelgehaltes der Kesselkohle (etwa 3 Gew.-% Schwefel)
erforderlich sein kann.
Eine besondere Bedeutung weist die Erfindung für die Herstellung
von Roheisen auf, da dies für die Eisenmetallurgie
ein wesentliches Verfahren darstellt.
Üblicherweise wird das primäre eisenmetallurgische Produkt
Roheisen (primär metallisches Eisen) durch Hochöfen hergestellt,
welche nach den Prinzipien der Erzeugung einer reduzierenden
Atmosphäre innerhalb des Ofens betrieben werden.
Diese Atmosphäre, welche das Umwandlungsmittel der Eisenoxidcharge
in metallisches Eisen darstellt, wird durch die
unvollständige Verbrennung eines Koks erzeugt. Der Koks selbst
wird durch Verkokung einer Mischung der richtigen Kohlearten,
der sogenannten verkokbaren Kohlen, hergestellt.
Die vorliegende Erfindung stellt eine radikale Änderung der
tatsächlichen Betriebsweise eines Hochofens dar.
Beim klassischen Verfahren zur Herstellung von Roheisen im
Hochofen mittels Koks oder Holzkohle wird nach vorliegendem
Modell vorgegangen:
Das reduzierende Gas wird am Boden des Ofens mittels Heißgaseinblasen
erzeugt, welches für die unvollständige Verbrennung
des Koks dosiert wird, welcher in Schichten zusammen
mit der metallischen Charge enthalten ist, die aus
natürlichem Erz oder Agglomeraten (Pellets oder Sinter)
oder Mixturen dieser Elemente besteht.
Das erzeugte reduzierende Gas dringt durch die Oxidcharge,
welche im Inneren des Ofens befindlich ist, von unten nach oben
und überträgt auf diese die durch die exotherme Reaktion der
Vergasung des Kokses (C+1/2 O₂→CO) erzeugte Wärme an
diese und reagiert in aufeinanderfolgenden Stufen von der
Reaktion im Gegenstrom bis zur vollständigen Metallisierung und
Schmelzen (Fig. 2). Fig. 2 zeigt einen klassischen Hochofen
mit den verschiedenen Reduktionsstufen.
Die heutzutage angewandte Technologie hängt von der Interaktion
zwischen Gas und Feststoff ab und weist einen begrenzten
Wirkungsgrad aufgrund der Reaktionskinetik auf, einschließlich
der Teilchen und der Ofenatmosphäre.
Zunächst ist die Reaktionsaktivität der Gasphase gering, da
diese durch Vergasung des Koks zu CO durch vorgeheizte
atmosphärische Luft erzielt wird, welche durch die Tuyèrerohre
eingeblasen wird. Auf diese Weise, selbst in Fällen, in
denen die Blasluft mit O₂ angereichert ist, ergibt sich lediglich
ein reduzierender Bruchteil (CO+H₂) von etwa nur 50
Volumen-% des Gesamtvolumens innerhalb des Ofens. Hierdurch
wird der Partialdruck der reduzierenden Phase verringert und
folglich auch der Wirkungsgrad.
Andererseits ist die natürliche Reaktivität des Erzes, insbesondere
solcher Erze, die dichter und reiner sind als z. B. die
brasilianischen Erze, ebenfalls naturgemäß niedrig. Diese
Tatsache führte zu aufeinanderfolgenden technologischen Entwicklungen
in den letzten 20 bis 30 Jahren, welche zu der
generalisierten Erzeugung von Sintern und Pellets führten.
Die Hochöfen in modernen eisenmetallurgischen Anlagen werden
überwiegend mit derartigen Sintern und Pellets beschickt und
nicht mehr mit Erz. Trotz all dieser Anstrengungen bei der
Vorbereitung der Charge, einschließlich der Begrenzung der
Teilchengröße und das Vermeiden von Feinanteilen, wird maximal
lediglich etwas mehr als 50% der Reduktionskraft des
Gases in einem Hochofen genutzt. Dies bedeutet eine kritische
energetische Begrenzung, welche, obwohl diese durch die Wiederverwendung
eines Teiles dieser Energie während des Vorheizens
der Blasluft und in anderen Teilen der Anlage gemildert werden,
zu hohen Investitionskosten und hoher Wärmeverschwendung führt.
Auf Grund der Tatsache, daß dieses Hochofengas einen niedrigen
Heizwert (etwa 750 kg/Nm³) wegen des hohen N₂-Gehaltes auf
weist, ist dessen Verwendung in Wärmöfen für die eisenmetallur
gische Industrie charakteristisch und gleichzeitig teuer,
da dies zu einem niedrigen thermischen Wirkungsgrad führt,
was die Lösung dieser Probleme nahezu unmöglich macht.
Die niedrige Reaktionskraft des üblichen Hochofens einerseits
wird durch die hohe Verdünnung der reduzierenden Gasanteile
in N₂ von der Verbrennungsluft erklärt und andererseits auf
Grund der Schwierigkeiten der Gasphase beim Eindringen in
Mikroporen der Agglomerate oder des Erzes bis zum Kern, um
dadurch eine richtige Metallisierung der Teilchen zu erreichen,
was letztlich das Ziel dieses Verfahrens ist.
Das Resultat dieser Probleme ist die Notwendigkeit einer
langen Verweilzeit der Teilchen (Sinter, Pellets oder Erz)
in dem Reduktionsofen. Dies bedeutet eine Zeitspanne von 6 bis
7 Stunden zum Durchlaufen vom Oberende des Ofens zum Boden,
zusammen mit einer geringen Nutzung der reduzierenden Gasphase.
Diese geringe Nutzung wird durch einen hohen Koksverbrauch
(etwa 500 kg pro Tonne an erzeugten Roheisen) angezeigt.
Letztere beiden Faktoren führen zu einer niedrigen volu
metrischen Ausbeute der Anlage und zu einer Energieverschwendung.
Das erfindungsgemäße Pellet soll diese Nachteile vermeiden.
Folglich wird vor
geschlagen, die bisher verwendete metallische Charge aus
Sintern, Pellets oder Erz durch kaltgebundene halb oder voll
ständig selbst Flußmittel darstellende und selbstreduzierende
Pellets zu ersetzen. Mit dieser metallischen Charge aus einem
derartigen Einsatz wird der Hochofen in neutraler oder gering
fügig oxidierender Atmosphäre betrieben. Das Lufteinblasen
soll dazu dienen, den Koks vollständig zu CO₂ zu verbrennen.
Die Kohlenstoffatome, welche für die Oxidreduktion erforder
lich sind, werden bei deren Herstellungsvorgang eingeführt und
sind auf diese Weise in der agglomerierten Masse enthalten, so
daß die hauptsächliche Begrenzung einer höheren Produktivität
des Hochofens, d. h. die schwierige Durchdringung der redu
zierenden Atome in den Kern der Teilchen, welcher reduziert
werden soll, beseitigt wird. Auf diese Weise erfolgt die
Reduktion während einer sehr kurzen Zeitspanne (etwas mehr
als 50 Minuten nach Erreichen des Temperaturniveaus von 900°,
welches erforderlich ist eine direkte Reduktion von Fe₂O₃
durch Kohle zu erzielen), da das Reduktionsmittel gleichmäßig
in der agglomerierten Masse verteilt ist.
Die obenerwähnten Beispiele zeigen die Schwierigkeiten beim
Reduzieren eines Oxidteilchens, beispielsweise eines bekannten
Pellets beim Durchgang durch die reduzierende Atmosphäre eines
Hochofens, wobei die erste Behinderung darin besteht, daß die CO-Moleküle
bereits beim Eindringen in die Mikroporen eines
Pellets oder eines Sinters in N₂ verdünnt sind, um mit dem Oxid der auf
einanderfolgenden weiter innen liegenden Schichten derselben
Pellets oder Sinter zu reagieren. Folglich, obwohl die Reaktion
in der Außenschicht des Teilchens vergleichsweise leicht er
folgt, nimmt in tieferen Schichten in Richtung des Kernes die
Reaktionsgeschwindigkeit exponentiell ab, so daß hohe Verweil
zeiten in bekannten Hochöfen erforderlich sind (etwa 6 bis 7
Stunden wie bereits erwähnt). Die Konsequenz dieser Vorgänge
ist, daß nahezu die Hälfte des Reduktionsgases aus dem Ofen
ohne Reaktion nach außen tritt, was durch die Relation CO/CO₂
ausgedrückt werden kann, welche bei bekannten Öfen am Oberende
etwa 1 : 1 beträgt.
CO|22% | |
CO₂ | 24% |
N₂ | 52% |
H₂O und andere | 2% |
Die niedrige Reaktivität der aus natürlichem Erz bestehenden
Charge und die Nachteile von Erzstaub führen zur Entwicklung
von Eisenerzagglomeraten, die als Ersatz zum Erz verwendet
werden. Die Entwicklung der externen Chargenvorbereitung und
deren Konditionierung hinsichtlich der Optimierung der Gas
permeabilität führt zu den Reduktionen in Hochöfen mit großer
"Koksrate", welche zwei Jahrzehnte zuvor berühmt wurden. Die
Möglichkeiten neuer Fortschritte in dieser Richtung sind je
doch nahezu erschöpft.
Die Investitionskosten zusammen mit den Produktionskosten be
züglich der Vorbereitung der Charge eines Hochofens, d. h. die
Verwendung von Sinter oder Pellets an Stelle von Erz sind be
reits Teil der üblichen Abläufe bei der eisenmetallurgischen
Produktion. Diese Vorbereitung zielt jedoch dahin, ein Teil
chen zu erzeugen, welches für ein Reduktionsgas permeabel ist
und welches eine richtige Permeabilität der Gesamtcharge für
dieses Gas garantiert, und zwar auf Grund der gleichbleibenden
Teilchengröße und des Fehlens an Feinstoffen. Mit anderen Wor
ten wird versucht das Gas-Feststoffmodell zu optimieren, wel
ches der bestimmende Faktor zur Zeit der Verwendung von Erz
war, welches jedoch nicht notwendigerweise zur Zeit das rich
tige Modell ist, wenn in Betracht gezogen wird, daß man be
reits mit intensiver Chargenvorbereitung begonnen hat.
Das erfindungsgemäße Pellet vermeidet im Gegensatz hierzu
das Reduktionsgas-Feststoffmodell, welches durch Konstruktion
eines Teilchens ersetzt wird, das bereits die Kohlenstoffatome
enthält, die für die Reduktion erforderlich sind und welches
als individulle reaktive dosierte Packung wirksam wird. Auf
diese Weise wird das Teilchen selbst zur Reduktionsumgebung
und nicht die Festphase-Gasphase innerhalb des Ofens. Die
Reduktion ist autogen, weshalb sie auch im Rahmen der vor
liegenden Erfindung als Selbstreduktion bezeichnet wird.
Resultate aus dieser Änderung der Prozeßkonzeption und der
Strategie der Prozeßführung sind tatsächlich von großer Be
deutung.
Zunächst arbeitet der Ofen lediglich als Schmelzofen, wobei
der Koks vollständig zu CO₂ verbrannt wird, so daß eine reduzie
rende Atmosphäre nicht aufrechterhalten werden muß. Das CO₂
löst sich in dem in der Luft vorhandenen N₂, welches nach
Zuführung zu der als klein zu bezeichnenden Anwesenheit von
Kokspartikeln in der Charge und auf Grund des Luftüberschusses
die Umkehr von CO₂ zu CO auf ein Minimum absenkt.
Die Erfordernisse an Koks zum Schmelzen von Metall und Schrott
und Reaktionschargen bei der Oxidreduktion als Funktion der
vorliegenden Erfindung liegen bei etwa 150-250 kg pro Tonne
produziertem Metall an Stelle von 500 kg pro Tonne nach dem
Stand der Technik.
Die Verweilzeit der Partikel ist extrem kurz, da die Reduktion
nunmehr ein autogener Prozeß ist. Er schreitet, nahezu augen
blicklich vom Umfangsbereich zum Kern fort, so daß die 6- bis
7stündige Verweilzeit auf ein Maximum von 2 Stunden ver
ringert wird. Die Zeit ist lediglich durch die Wärmeübertragung
vom Gas auf die Materialien beschränkt, so daß die Produktions
kapazität mehr als verdoppelt wird, im Vergleich zu Anlagen die
mit reduzierender Atmosphäre betrieben werden. Der für die
Reduktion innerhalb des Partikels erforderliche Kohlenstoff
kann verschiedenen Ursprungs sein. In bereits durchgeführten
Versuchen wurden erfolgreich Kohlestaub, Anthrazitstaub, Holz
kohlestaub und Koksstaub verwendet. Es ist daher möglich, die
Reduktionskosten erheblich zu senken im Vergleich mit dem der
zeitigen Verfahren, bei welchem diese Reduktionsmittel aus auf
bereiteten und teuren Stoffen, wie metallurgischen Koks,
stammen.
Mit dem verdoppelten volumetrischen Output und dem durch
gängigen halbreduzierten Verbrennen von Koks ist die Ver
wendung von Koks mit hohen Aschegehalten als Reduktionsmittel
möglich. Die Steigerung der Produktivität, welche sich aus
der Verringerung der Verweilzeit auf Grund höherer Reaktions
geschwindigkeiten ergibt, ist sicher höher als die Verringe
rung der Produktivität auf Grund des hohen Aschegehaltes des
Reduktionsmittels und des verwendeten Brennstoffs. Anderer
seits ermöglicht der gleiche Output an volumetrischer Produk
tivität die Verwendung schlechterer Koksarten als solcher wie
sie tatsächlich erforderlich sind. Dies bedeutet, daß es sogar
möglich wäre, diese Kokssorten aus einer Mischung verkokbarer
und nicht verkokbarer Kohlen herzustellen.
Das Gichtgas, welches im Vergleich zur vorliegenden Praxis
auf etwa 1/3 verringert ist, weist ebenfalls einen verringer
ten CO₂-Gehalt von 6 bis 8% im Vergleich von 22 bis 24%
wie bisher, auf, so daß die bisherige Verschwendung von CO
im Ofen nahezu auf 10% verringert wird. Dieses Gas kann in
dem Hochofen in den Regeneratoren oder Cowpern verwendet
werden, wo eine vorgeheizte Luft niedriger Temperatur er
zeugt wird.
Durch die vorliegende Erfindung kann ferner eine der
Spitzen des Wärmeverbrauchs im klassischen Kreis der traditionellen
integrierten Eisenmetallurgie vermieden werden, nämlich die
Agglomeratproduktion, da die erfindungsgemäßen selbstredu
zierenden Einsatzstoffe kalthärtend sind. Die Bedeutung des hohen
Wärmeverbrauchs bei der Koksproduktion wird ver
ringert, und zwar auf Grund der Verringerung des Koksbedarfes
auf 1/3.
Hierdurch wird ebenfalls viel Energie eingespart.
Auf Grund der Tatsache, daß die vorhandenen Anlagen leicht
der vorliegenden Erfindung angepaßt werden können und gleich
zeitig die Produktionskapazität der Hauptanlagen der Re
duktionsverfahren vervielfacht werden kann, kann das beschriebene
Verfahren innerhalb kürzester Zeit eingeführt werden. Lager
kosten werden gleichzeitig verringert und wegen der anschlie
ßenden Ersparnisse ist mit hoher Rentabilität zu rechnen.
Claims (6)
1. Kaltpellet zur Roheisenerzeugung, welches aus einer Mi
schung von Oxiden, Reduktionsmittel und Bindemittel be
steht, gekennzeichnet durch fol
gende Zusammensetzung:
- a) Eisenoxide in Gehalten zwischen 50 und 85 Gew.-%,
- b) Reduktionsmittel bestehend aus Kohle, Holzkohle oder Koks oder einer Mischung dieser Stoffe im Bereich zwischen dem ein- bis zweifachen der stöchiometrisch erforderlichen Menge zur Oxidreduktion und
- c) Zement in Gehalten zwischen 2 und 10 Gew.-%.
2. Kaltpellet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eisenoxide aus Pyritabbrand, Eisenerzfeinanteilen, Ei
senoxidstaub aus der Staubsammlung von eisenmetallurgischen
Öfen, Zunder und Mischungen dieser Oxide in beliebigen Zu
sammensetzungen bestehen.
3. Kaltpellet nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Reduktionsmittel aus verschiedenen Koksarten,
Holzkohle und Kohle zusammengesetzt ist, einschließlich
solcher mit hohem Aschegehalt.
4. Kaltpellet nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichent, daß das Bindemittel aus Hochofen-
Portland-Zement, Pozzuolan-Portland-Zement, Portland-Ze
ment, Kohlenaschen mit pozzuolanischen Eigenschaften und
Mischungen letzterer besteht.
5. Kaltpellet nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Pellet oberflächlich mit
einer dünnen Schicht eines in Wassersuspension befindlichen
Bindemittels überzogen ist, welches aus Zement, Kalk, Ben
tonit oder Natriumsilicat - einzeln oder in Mischung - be
steht, wobei in der Wassersuspension der Anteil an Binde
mittel 5 bis 50 Gew.-% und an Eisenoxidstaub bis zu 30
Gew.-% beträgt.
6. Verwendung des Kaltpellets nach den Ansprüchen 1 bis 5
als Beschickungsmaterial für Hochöfen bis zu 100 Gew.-%,
bezogen auf den eisenhaltigen Einsatz.
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