DE1758951C3 - Verfahren zur Herstellung von Eisenschwamm - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von EisenschwammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Eisenschwamm in einer Kombination von Sinterband
und Drehrohrofen, der mit Sintergut beschickt wird.
Die Herstellung von Eisenschwamm erfolgt durch direkte Reduktion von Eisenerzen, denen Reduktionsstoffe beigegeben werden. Bei Verwendung von &o
Feinerzen ist es für eine Weiterverarbeitung des sich bildenden Eisenschwammes erforderlich, diese stückig
zu machen, bevor sie den Reduktionspro/.eB durchlaufen.
Bekannt sind zur Erzeugung von Eisenschwamm eine Reihe von Verfahren, beispielsweise des Wanderrost-Drehrohrofen-Verfahren,
bei dem Grünpellets auf einem Wanderrost bei niedrigen Temperaturen gehärtet
und im Drehrohrofen zu Eisenschwamm reduziert werden. Um bei den verhältnismäßig niedrigen Temperaturen
des Drehrohrofen-Abgases Pellets mit ausreichender Festigkeit auf dem Wanderrost zu erhalten, ist
auch schon vorgeschlagen worden, die Pellets durch die Oxidation von eingebundenem Eisenschwammunterkorn
zu härten.
Neben dem Pelletisieren stellt das Sintern eine weitere Form des Stückigmachens dar. Beide Verfahren,
das Pelletieren wie das Sintern, eignen sich zur Anwendung bei der Erzeugung von Eisenschwamm.
Den Einsatz eines dieser Verfahren bestimmen deshalb überwiegend wirtschaftliche Gesichtspunkte.
Bei der Pelletierung muß das Feinerz aufgemahlen und zu Pellets verarbeitet werden, sodann müsen diese
gebrannt werden. Das Sintern erfolgt unter Verbrennung eines vorher der Mischung beigefügten festen
Brennstoffes. Die Energiekosten werden im wesentlichen durch den Zusatz dieser festen Sinterbrennstoffe
bestimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Erzeugung von Eisenschwamm die bekannten Verfahren
zum Stückigmachen der Erze zu verbessern, vorzugsweise für die Fälle, in denen der Aufwand zum
Aufmahlen und Pelletieren von Feinerzen sowie zum Brennen der Pellets besonders hoch ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, die für den Sintervorgang erforderlichen festen Brennstoffe
zumindest teilweise durch Eisenschwamm-Rückgut aus der Eisenschwammerzeugung selbst zu ersetzen. Als
Rückgut wird das bei der Eisen Schwammherstellung unerwünscht anfallende Feinkorn, das Schwierigkeiten
beim Einschmelzen bereitet, genommen. Dieses Feinkorn müßte, wenn es nicht zur Sinterung zurückgeführt
würde, zur weiteren Verwendung agglomeriert werden. Die Festigkeitseigenschaften des Sinters werden durch
Zusatz von Eisenschwamm der Körnung 0 bis 3 mm nicht nennenswert geändert. Der benötigte Zusatz an
Eisenschwamm berechnet sich aus dem Unterschied der Bildungswärmen von Fe2O3 und CO2 bei der Oxidation
von Eisen und Kohlenstoff.
Das Verfahren kann auf folgende Waise verwirklicht werden:
Es wird eine Sintermischung aus Erz oder Erzmischungen
und Sinterrückgut, ohne oder mit Zuschlägen, zusammengestellt. Dieser Mischung wird ein Wasserzusatz
für die erforderliche Krümelbildung sowie erfindungsgemäß zur Deckung zumindest tmes Teiles des
Wärmehaushalts ein Zusatz von 5% bis 25% an Eisenschwamm beigegeben. Falls zur vollständigen
Deckung des Wärmehaushalts noch erforderlich, kann auch noch ein fester Brennstoff wie beispielsweise
Koksgrus oder Kohle beigemischt werden. Diese Mischung wird in bekannter Weise auf ein Sinterband
gegeben und gesintert. Der Sinterkuchen wird anschließend in einem Walzenbrecher zerkleinert, einei
Heißabsiebung unterzogen, das Rückgut zum Mischet zurückgeführt und der Fertigsinler unter gleichzeitigen"
Zusatz von festem Brennstoff und Entsehwefelungsmit
tel dem Drehrohrofen zur Reduktion aufgegeben. Vor dem erzeugten Eisenschwamm wird die Fraktion untei
J mm durch Siebung und Magnetscheidung abgetrennt und zum Mischer zurückgeführt. Der fertige Eisen
schwamm wird in bekannter Weise z. B. in einerr Niederschachtlichtbogenofen weiterverarbeitet.
Als Zusatz von festem Brennstoff werden irr Drehrohrofen bei der Eisenschwammerzeugung vor
z. gsweise Braunkohlen oder andere feste Brennstoff«
mit Gehalten an verflüchtigungsfähigen Bestandteilen
im Überschuß eingesetzt Der vom Eisenschwamm abgetrennte Schwelkoks kann in der Fraktion unter
3 mm als Brennstoff für die Sinterung eingesetzt werden, wenn nur ein Teil des für die Sinterung
benötigten Brennstoffes durch Eisenschwamm ersetzt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung sei im folgenden durch zwei Ausführungsbeispiele erläutert.
Es wurde eine Mischung von Kiruna-Erz mit 20%
Sinterrückgut, 8% Wasser. 3% Koksgrus und 10% Eisenschwamm-Rückgut hergestellt und gesintert Der
Unterkornanteil <10mm nach der Micum-Trommel- '5
prüfung betrug 23,5%, also nach Literaturwerten einer
ausreichenden Sinterfestigkeit entsprechend. Die anschließende Reduktion im Drehrohrofen lieferte einen
Eisenschwamm mi; 75,5% Feg« und 693% Femel, also
mit einem Metallisierungsgrad von 92%, Der Unterkornanteil unter 3 mm betrug 7,8% und unter 5 mm
14,8%.
Es wurde eine Mischung von Kirma-Erz mit Γ0%
Sinterrückgut, 8% Wasser und 20% Eisenschwamm-Rückgut hergestellt und gesintert Der Unterkornanteil
unter 10 mm nach der Micum-Trommelprüfung betrug
27%. Die Reduktion lieferte einen Eisenschwamm mit 77,2% Feg„ und 71,9% Fe„e, entsprechend einem
Metallisierungsgrad von 93,1%. Der Unterkornanteil unter 3 mm betrug 8,3% und unter 5 mm 16,1%.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht im wesentlichen darin, durch zumindest teilweisen Ersatz
des festen Sinterbrennstoffes durch im Verfahren unerwünscht anfallendes Eisenschwammunterkorn die
Kosten für die Sinterung erheblich zu senken.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Eisenschwamm in einer Kombination von Sinterband und Drehrohrofen,
dadurch gekennzeichnet, daß zur S Beschickung des Drehrohrofens Sintergut verwendet
wird, zu dessen Herstellung bei der Sintermischung durch zumindest teilweisen Ersatz des festen
Sinterbrennstoffes Eisenschwamm der Körnung 0 bis 3 mm in solchen Mengen zugesetzt wird, daß die
Oxidationswärme des Eisens die zumindest teilweise Verminderung des Zusatzes an festem Brennstoff
deckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Sinter im Drehrohrofen in bekannter Weise mit festem
Reduktionsmittel, vorzugsweise Braunkohle oder anderen festen Brennstoffen mit Gehalten an
verflüchtigungsfähigen Bestandteilen, reduziert wird, dadurch gekennzeichnet daß bei der Eisenschwammbildung
anfallendes Eisenschwammunterkorn der Körnung 0 bis 3 mm zur Sinterung zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bei der Eisenschwammherstellung
im Drehrohrofen in bekannter Weise aus dem *5 Einsatz von Braunkohle oder anderen festen
Brennstoffen mit Gehalten an verflüchtigungsfähigen Bestandteilen anfallende Schwelkoks in der
Fraktion 0 bis 3 mm der Sintermischung beigegeben wird, wenn bei dieser der Brennstoff nur teilweise
durch Eisenschwamm ersetzt ist und die Fraktion des Schwelkokses über 3 mm im Drehrohrofen
aufgegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Drehrohrofen zur Reduktion
beigegebene Braunkohle oder die anderen festen Brennstoffe mit Gehalten an verflüchtigungsfähigen
Bestandteilen in einem Röhrentrockner durch die Abgaswärme des Drehrohrofens getrocknet und
vorgewärmt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß c'ie dem Drehrohrofen zur Reduktion
beigegebene Braunkohle oder die anderen festen Brennstoffe mit Gehalten an verflüchtigungsfähigen
Bestandteilen in einem Schwelaggregat durch die Abgaswärme des Drehrohrofens verschwelt werden
und die Schwelgase zur Beheizung des Drehrohrofens und zur Zündung der Sintermischung verwendet
werden.
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