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Fernanlaßeinrichtung zum Anlassen mehrerer Motoren in beliebiger Reihenfolge
mit nur einem Anlaßgerät In dem Hauptpatent ist eine Mehrfachfernanlaßeinrichtung
beschrieben, die das Anlassen mehrerer Motoren mit einem einzigen Fernanlasser ermöglichen
soll. Die anzulassenden Motoren müssen bei Verwendung der vorerwähnten Schaltanordnung
ungefähr gleicher Leistung sein, da sonst durch die erforderliche größere Anzahl
von Widerstandsstufen der Anlasser sehr groß und wegen der selbsttätigen Steuerung
der vielen einzelnen Schaltstufen kompliziert und teuer wird.
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Sollen daher Motoren verschiedener Leistung, etwa von 2o bis 3oo PS,
mit dem gleichen Anlasser angelassen werden, so ist die Verwendung eines motorisch
angetriebenen Anlassers zweckmäßig, der das Fernschalten einer größeren Anzahl Widerstandsstufen
in einfachster Weise in der richtigen Reihenfolge gestattet.
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Es wird erfindungsgemäß so vorgegangen, dali der die Anlaßwiderstände
kurzschließende Ilebelarin über ein Kurvenstück nacheinander -zwei Hilfschalter
betätigt, von denen der erstere den Einschaltstenerstromkreis der übrigen :Motoren
unterbricht und der letztere den angelassenen Motor durch das Betriebschütz auf
die Betriebsleitung umschaltet. Ferner wird erfindungsgemäß die Anlaßzeit bzw, die
Geschwindigkeit des Hilfsmotors durch einen am zugehörigen Anlaßschütz vorgesehenen
Regelwiderstand entsprechend der Größe des jeweils anzulassenden Motors eingestellt,
wobei der Übergang auf die Bereitschaftstellung des Anlassers stets mit toller Geschwindigkeit
erfolgt.
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Es sind zwar motorisch angetriebene Anlasser für mehrere Motoren bekannt,
die jedoch nicht die besonderen Merkmale des vorliegenden Erfindungsgedankens aufweisen.
Bei diesen Mehrfachanlaßsystemen erfolgt die gegenseitige Verriegelung der Motoren,
um also das Anschalten eines weiteren Motors auf den Anlasser während eines bereits
eingeleiteten Anlaßvorganges zu verhindern, durch hintereinandergeschaltete Unterbrechungskontakte
an das Anlaßschütz oder durch besonders gesteuerte Relais in der Druckknopfleitung.
Es ist hier ferner die Anlaßgeschwindigkeit von dem Anlaßstrorn der Motoren abhängig
gemacht, so daß bei dem stark schwankenden Anlaßstrom die Anlaßgeschwindigkeit sehr
ungleichmäßig sein wird.
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In der Zeichnung ist die neue Einrichtung zum Fernanlassen mehrerer
Motoren in
beliebiger Reihenfolge mit nur einem Anlaßgerät als Ausführungsbeispiel
dargestellt: Der Selbstanlasser A ist ein motorisch an--, getriebener Anlasser,
bei dem die Kontak.x bahn der einzelnen Widerstandsgruppen krei ', förmig angeordnet
ist. Der Schalthebel B vvir k, von dem Verstellmotor C angetrieben, wobei die einzelnen
Widerstandsgruppen El, EI, E3 usw. nacheinander kurzgeschlossen werden. Schalthebel
B des Anlassers ist in der Anfangsstellung dargestellt. Er besitzt ein Kurvenstück
F, das für das Öffnen bzw. Schließen der die richtige Betätigung der Schütze sichernden
Hilfschalter G und H entsprechend der jeweiligen Schalthebelstellung dient.
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In der Bereitschaftstellung des Anlassers, also in der gezeichneten
Nullstellung des Schalthebels, liegt der Hilfschalter G auf Kontakt i. Bei der Drehung
des Schalthebels in der eingezeichneten Pfeilrichtung wird das Kurvenstück F den
Hilfschalter G verlassen, der sich unter Wirkung einer Feder dann auf Kontakt 2
umlegt. Nach dem Kurzschließen sämtlicher Widerstandstufen erreicht das Kurvenstück
F den Hilfschalter H und legt. ihn von Kontakt i auf Kontakt 2. Nach einer weiteren
Drehung des Schalthebels in gleicher Richtung wird der Hilfschalter H durch eine
Feder wieder in seine normale Kontaktlage z zurückgezogen, und das Kurvenstück wird
weiter nach dem Hilfschalter G gelangen, den er wieder von Kontakt 2 nach Kontakt
i umlegt. Mit diesem Umlegen des Hilfschalters G hat der Anlasser seine Arbeit beendet,
der anzulassende Motor ist angelassen und über das Betriebschütz an das Netz bzw.
ein Schiffsnetz, an das hier hauptsächlich gedacht ist, gelegt, der Anlasser setzt
sich selbsttätig still und ist für das Anlassen eines weiteren Motors verwendungsbereit:
Der Schalthebel hat sich dabei immer in der gleichen Richtung bewegt.
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Es sind, wie aus der Abbildung ersichtlich, anstatt des im Hauptpatent
verwendeten gemeinsamen Umschaltschützes Einzelschütze benutzt worden, und zwar
ein Anlaßschütz J und ein getrenntes Betriebschütz K, die in der Nähe des zugehörigen
Motors angeordnet werden können. Einzelschütze können leichter für größere Stromstärken
gebaut werden und sind daher für das Schalten größerer Motoren besser geeignet.
Die Schaltung der Anlaßmrrichtungentspricht der der Haupterfindung. Der Stromverlauf
beim Anlassen ist im einzelnen folgender: Durch das Drücken des Druckknopfes »Ein«
wird über den Abhängigkeitskontakt GI am Anlasser die Zugspule L des Anlaßschützes
J erregt und das Anlaßschütz in die Einschaltstellung gezogen. Der Stromverlauf
ist hierbei: Anlaßschiene P1, Leitung a, Hilfskontakt G1; Leitung b, über Einschaltknopf
»Ein« nach Leitung d, durch die Zugspule L des Anlaßschützes J, über Leitung e,
über Über-@4,@ämhilfskontakt N, Ausschaltdruckknopf 5;,Au'si< nach Erde. Nach
Anziehen des Anlaß-@ützes J erhält der Hilfsmotor C von der etriebsleituiig P' =
über Hilfskontakt K" des Betriebschützes K durch Leitung f, Schaltmesser J'= des
Anlaßschützes und Leitung g Strom. Der Hilfsmotor C des Anlassers läuft an und setzt
den Schalthebel B in Umlaufbewegung, hierbei verläßt das Kurvenstück F den Hilfschalter
G, der sich auf Stellung G'-' umlegt. Es ist jetzt nicht möglich, während des Anlaßvorganges
einen zweiten Motor anzulassen, da beim Drücken des Einschaltdruckknopfes »Ein«
:dieses Motors der Stromweg zu dem ihm zugeordneten Anlaßschütz J beim Hilfsschalter
G unterbrochen ist. Die Haltespule L des Anlaßschützes wird nun über Leitung a,
Hilfskontakt Hl, Leitung h, Hilfsl;ontaktJl gespeist und hält das Anlaßschütz J
in der Einschaltstellung. Der Anlassermotor bewegt dann den Hebel über die Anlasserkontaktbahn
weiter und schließt die Widerstände El, E`= USW. nacheinander kurz. I-Iat
das Kurvenstück F den Hilfschalter H erreicht, ' in welcher Stellung sämtliche Widerstandsstufen
kurzgeschlossen sind, so schaltet es diesen von Stellung Hl auf Stellung .H'-' um.
Dieses Umschalten erfolgt ohne Unterbrechung, so daß für einen Augenblick beide
Kontakte Hl und H° parallel geschaltet sind. Der Hilfs'chalter H besitzt eine Freilaufbewegung
und ist so ausgebildet, daß das Kurvenstück F zunächst eine Feder spannt, deren
Vorspannung den Schalter umlegt, so daß der Schalter nicht in der Mittellage ctehenbleiben
kann. Später, nach Vorbeigang des Kurvenstückes F, wird H von einer weiteren Feder
in seine Schaltstellung auf i zurückgelegt. Beim Umschalten auf H= wird über den
Kontakt H'2, Leitung i und den Hilfskontakt J6 die Zugspule O des Betriebschützes
K erregt und schaltet dasselbe ein, worauf es dann über Hilfskontakt KI, K4 und
einen Sparwiderstand i in der Einschaltstellung gehalten wird. Der Motor M= ist
also angelassen und nun direkt an die Betriebsleitung P= gelegt. Beim Abschalten
des Hilfskontaktes Hl wird .dieHaltespule L des Anlaßschützes J stromlos, das Anläßschütz
J fällt ab, und die Stromzuführung für den Hilfsmotor C wird mit dem Schaltmesser
J3 auf die Speisung über den Hilfskontakt G' am: Anlasser gelegt. Der Hilfsmotor
läuft also noch weiter, und zwar bis das Kurvenstück F den Hilfschalter G erreicht
und diesen auf Stellung GI legt. Die Stromzuführung des Hilfsmotors C über den Kontakt
G= wird damit unterbrochen, und der Anlasser bleibt in
dieser Stellung
stehen; es ist dies die Bereitschaftstellung (o-Stellung) für das Anlassen weiterer
Motoren.
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Das Nebenschlußfeld des anzulassenden Motors wird bei Einschalten
des AnlaßschützesJ über Leitungyn und Hilfskontakt J4 erregt. Nach Einschalten des
Betriebsch:ützes und Ausschalten des Anlaßschützes erfolgt die Speisung von Anschlußpunkt
P°- über Hilfskontakt I(, des Betriebschützes.
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Das Abschalten der :Motoren erfolgt durch Drücken des Druckknopfes
»Aus«. Durch Drücken eines anderen Einschaltdruckknopfes kann dann ein weiterer
Motor, z. B. 1.T1 oder JIg, angelassen werden.
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Der Selbstanlasser kann nun in bekannter Weise in den einzelnen Anlaßstufen
mit stufenweiser Funkenentziehung ausgerüstet werden, so daß sich jegliche Stromstärke
einwandfrei schalten läßt.
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Es lassen sich ohne Schwierigkeiten auch die zum Anlassen von kleinen
und größeren Motoren erforderlichen Widerstandsstufen im Anlasser unterbringen,
ohne daß der Schaltverlauf geändert -werden muß. Um dabei Motoren größerer Leistung
langsamer anlassen zu können als solche von kleinerer Leistung, können die Umdrehungen
des Hilfsmotors durch der Stromführungsleitung vorgeschaltete Widerstände willkürlich
beeinflußt werden. Solche Einstellungen lassen sich in einfacher Weise der Anlaufeigenschaft
jeder einzelnen Motorengröße anpassen und gleichzeitig am Anlaßschütz J mit Einschalten
des betreffenden Motors zur Wirkung bringen.
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Eine zweckmäßige Beeinflussung der Anlaßzeiten ist eine Nebenschlußregelung
des Hilfsmotors, wie aus dem Schema ersichtlich. Der Hilfsmotor, der als Hauptstrommotor
durchgebildet ist, erhält eine HilfsnebenschlußwicklungM, die an HilfskontaktJ5
des Einschaltschützes angeschlossen ist. Beim Anlassen größerer Motoren wird diese
Hilfsnebenschlußwicklung eingeschaltet und erniedrigt infolge der Feldverstärkung
die Drehzahl des Hilfsmotors. Bei kleineren anzulassenden Motoren bleibt der Kontakt
5 leer, so daß eine Feldverstärkung nicht erfolgt und der Hilfsmotor entsprechend
schneller läuft; die Anlaßzeit wird also entsprechend gekürzt. Durch entsprechende
Einstellung der Regelwiderstände P kann die jeweilig geforderte Anlaßzeit entsprechend
der Größe des anzulassenden Motors festgelegt werden. Die Leerarbeit des Anlassers,
also die Bewegung des Anlaßhebels B von der Hebelstellung des voll eingeschalteten
Anlassers bis zur Bereitschaftstellung (o-Stellung) des Anlassers, wird vom Hilfsmotor
stets nur mit voller Geschwindigkeit ausgeführt, da in diesem Stadium die Hilfsnebenschlußwicklung
nicht eingeschaltet ist. Die Regelung der Anlaßzeit durch diese Regelungsart ist
also zeitlich lediglich auf die eigentliche Anlaßperiode beschränkt, d. h. auf die
Zeit, die erforderlich ist, um die einzelnenWiderstandsstufenkurzzuschließen. Dadurch
erreicht man die kürzeste Zeit für das ordnungsgemäß nacheinander erfolgende Anlassen
der Motoren, was bei einer größeren Maschinenanlage mit vielen Motoren von wesentlicher
Bedeutung ist.