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Fernanlaßeinrichtung zum Anlassen mehrerer Elektromotoren in beliebiger
Reihenfolge mittels einer für alle Motoren gemeinsamen Anlaßeinrichtung Auf Schiffen
gelangen in weitestem Maße motorische Antriebe zum Einbau; z. B. werden in besonders
hervortretender Anzahl Schiffsraumlüfter und die verschiedenen Pumpen durch Elektromotoren
aller Größen angetrieben. Die in großer Zahl auf den oberen Decks angeordneten Antriebsmotoren
der Lüfter werden durch Fernanlasser, die an den Motorgehäusen angebaut oder in
der Nähe ihrer Motoren in besonderen Räumen untergebracht sind, von einer im Hauptmaschinenraum
befindlichen Zentralstelle angelassen, während den in den Haupt- bzw. Hilfsmaschinenräumen
aufgestellten Antriebsmotoren der Pumpen in deren unmittelbarer Nähe meist Handanlasser
normaler Bauart zugeordnet sind. Die Unterbringung der Fernanlasser an den Lüftermotoren
erfordert große wasserdichte Gehäuse, bei ihrer Unterbringung unter Deck müssen
besondere Räume in Anspruch genommen werden. Die in den Maschinenräumen verschieden
verteilten Anlaßstellen der Pumpenmotoren sind in betriebstechnischer Hinsicht von
Nachteil.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fernanlaßeinrichtung zum Anlassen
mehrerer Elektromotoren in beliebiger Reihenfolge mittels einer für alle Motoren
gemeinsamen Anlaßeinrichtung, an die jeder Motor zum Anlassen angeschlossen und
von der jeder Motor nach dem Anlassen selbsttätig abgeschaltet und auf die Betriebsleitung
umgeschaltet wird. Erfindungsgemäß setzt ein jedem Motor zugeordnetes Umschaltschütz
mit zwei Steuerspulen in der Anfahrstellung bei Erregung der einen Steuerspule durch
einen Anfahrdruckknopf die selbsttätige Anlaßeinrichtung in Gang, welche die Anlaßwriderstände
nacheinander abschaltet und in der letzten Stufe einen Umschalter ansteuert, durch
den die andere Steuerspule des Umschaltschützes erregt, dieses in die Betriebsstellung
umgelegt und hierdurch der Motor von der Anlaß- auf die Betriebsleitung umgeschaltet
wird.
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Hierdurch wird neben einer Ersparnis an Gewicht, Raum usw. eine einfachere
Gestaltung und Bedienung der Anlagen sowie eine höhere Betriebsbereitschaft erzielt.
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Als Fernanlasser können bekannte Ausführungen benutzt werden, die
mittels eines magnetischen Stufenschalters oder in Abhängigkeit von -dem Ansteigen
der Ankerspan-. nung o. dgl. arbeiten.
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Das Umschaltschütz kann zwei um einen gemeinsamen Drehpunkt sich bewegende
Schaltarme aufweisen, die jeder für sich durch ihre Zugspule gesteuert werden; es
läßt sich aber auch, ohne daß das Wesen der Erfindung geändert wird, durch zwei
Einzelschütze ersetzen.
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Abb. z stellt ein Anwendungsbeispiel der Mehrfachanlaßeinrichtung
für Lüftermotoren dar. Stromverlauf und Schaltvorrichtung sind dabei folgende: Jeder
Lüftermotor besitzt ein Umschaltschütz A (A1... As) und zwei Druckknöpfe
Afz und Ah auf der Anlaßtafel im Maschinenraum.
Falls erforderlich,
können auch Regler zur Änderung der Drehzahl sowie Stromzeiger und Kontrollampen
vorgesehen werden, die den Betriebszustand des entfernt aufgestellten Motors erkennen
lassen. Der für eine größere Anzahl Lüftermotonen vorgesehene Fernanlasser wird
zweckmäßig mit den Umschaltschützen der einzelnen Motoren auf einem gemeinsamen
Gerüst aufgebaut. Durch Drücken des Druckknopfes An an der Anlaßtafel wird
über Abhängigkeitskontakt PI am Umschaltschütz A1 Zugspule Z I erregt und der Schaltarm
B in Kontaktstellung SA gezogen. Die Zugspule Z I wird dann über den Kontakt P1'
gespeist.
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Durch den Kontakt P1' wird gleichzeitig die Spannungsspule C des Fernanlassers
erregt, wodurch der Magnetkern des Anlassers angezogen wird und den Anlaßvorgang
des Motors einleitet. Bei Erregung der Spannungsspule wird Schalter i eingeschaltet,
so daß der StromwegP über Anlaßwiderstände I, TI, III, IV, SA, MA, Motor i hergestellt
ist. Die Abschaltung der Anlaßstufen des Fernanlassers erfolgt durch die Schalter
2, 3 und 4 infolge Aufwärtsbewegung des Magnetkernkopfes D. Nach Beendigung der
Anlaßperiode (Schließung des Kontaktes 4) wird durch Umschalter U der Kontakt Z
I unterbrochen und Kontakt P2 eingeschaltet. Hierdurch wird Zugspule Z I stromlos
und über Kontakt P2' Zugspule Z 11 erregt. Das Schütz A wird umgeschaltet
und dessen Schaltarm E in der Kontaktstellung SP mit einer direkten Anschlußleitung
P' an das Netz gelegt.
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Der Motor wird jetzt über P', SP, MA direkt mit Strom versorgt und
in Betrieb gehalten. Zugspule Z II verbleibt über P2' N,
Druckknopf
Ab (a. d. Anlaßtafel) in dieser Stellung eingeschaltet. Das Abstellen
des Motors erfolgt durch den Druckknopf Ab;
der Stromkreis der Haltespule
Z II wird unterbrochen, und das Schütz fällt in seine Ausgangsstellung zurück. Bei
Ausbleiben der Spannung im Netz tritt dieses Zurückfallen des Schützes in seine
Ausgangsstellung ebenfalls ein, so daß auch dann der Motor vom Netz abgeschaltet
wird.
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Beim vorstehend beschriebenen Umschaltvorgang des Schützes ist außerdem
die Spannungsspule C des Fernanlassers stromlos geworden, wodurch der Fernanlasser
seine Ruhestellung wieder :eingenommen hat und zum sofortigen Anlassen eines anderen
Motors bereit ist.
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Der beschriebene Schaltvorgang wiederholt sich beim Einschalten jedes
weiteren Motors. Durch Anordnung von Druckknöpfen An und Ab am Umschaltschütz
kann ein Anlassen und Abschalten des Lüftermotors anstatt von der Anlaßtafel im
Maschinenraum auch in dem in unmittelbarer Nähe des Motors befindlichen Unterbringungsraum
für die Anlaßeinrichtung vorgenommen werden. :,;;.-Abb. 2 zeigt als Beispiel ein
Schalterwerk-Ke-#üst für 15 Lüftermotoren, auf dem ein l@Zrnanlasser mit
Anlaßwiderständen, die Um-'schaltsch.ützen mit Steuerdruckknöpfen sowie die Sicherungen
angeordnet sind.
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Die Anschlüsse von Fernanlasser und Widerstandselementen haben hierbei
noch eine besondere Ausbildung erfahren. Die Benutzung und Beanspruchung eines Fernanlassers
für eine größere Anzahl von Motoren bedingt eine Reserve für den evtl. eintretenden
Fall eines Defektwerdens des Fernanlassers oder Durchbrennens der Widerstandselemente.
Es können automatische und von Hand bediente Umschaltmöglichkeiten auf einen zweiten
Reservefernanlasser vorgesehen werden, oder es, sind Vorkehrungen zu treffen, die
ein schnelles Auswechseln dieser beanspruchten Teile ermöglichen. Zu diesem Zwecke
sind die Anschlüsse der Verbindungsleitungen derart ausgeführt, daß am Fernanlasserrahmen
Schaltmesser F angebracht sind, die beim Ansetzen des Fernanlassers an das Schaltwerkgerüst
mit U-förmigen Kontaktklemmfedern G, die sich an. der Gerüstplatte befinden, in
Eingriff kommen und somit sämtliche Anschlußverbindungen herstellen. Beispielsweise
geschieht das Auswechseln eines defekten Fernanlassers, indem derselbe nach Lösiep:
der ihn haltenden Klappriegel mit den seitlichen Handgriffen Hg von der Gerüstplatte
abgezogen wird -und ein anderer äüf die Führungsbolzen gesteckt, gegen die Gerüstwand
gedrückt und durch die Klappriegel gehalten wird. Bei diesem Auswechselvorgang werden
durch die beschriebenen Meisseranschlüsse und Kontaktklemmfedern gleichzeitig die
Anschlußverbin@dungen hergestellt.
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Die Einrichtung zum Anlassen von Pumpenmotoren usw. ist nach dem gleichen
Prinzip auszuführen; das Schaltwerkgerüst kann als dein Feld der Hauptschalttafel
ausgeführt werden oder es werden auf der Hauptschalttafel nur die Druckknöpfe und
Stromzeiger für die verschiedenen Motoren sowie etwaige Regler untergebracht.