DE658187C - Verfahren zur Umsetzung von Ammoniumnitrat mit Alkalichlorid - Google Patents

Verfahren zur Umsetzung von Ammoniumnitrat mit Alkalichlorid

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DE658187C
DE658187C DEI49449D DEI0049449D DE658187C DE 658187 C DE658187 C DE 658187C DE I49449 D DEI49449 D DE I49449D DE I0049449 D DEI0049449 D DE I0049449D DE 658187 C DE658187 C DE 658187C
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Germany
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alkali
nitrate
chloride
ammonium
ammonium nitrate
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DEI49449D
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Dr Walter Geisler
Dr Philipp Osswald
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/08Preparation by double decomposition
    • C01D9/10Preparation by double decomposition with ammonium nitrate

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Umsetzung von Ammoniumnitrat mit Alkalichlorid Es ist bekannt, daß man das durch Umsetzung von Alkalichlorid mit Ammoniumnitrat erhältliche Gemisch von Ammoniumchlorid ;und Alkalinitrat auf mechanischem Wege, z. B. durch Schlämmung, trennen kann. Der Erfolg und die Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens der mechanischen Trennung ist nun in starkem Maße von der Beschaffenheit des Kristallgutes abhängig, insbesondere davon, daß die Komponenten nicht miteinander verwachsen und daß die Salpeterkristalle in derben Individuen ausgebildet sind. Die günstigste Ausgestaltung der Kristallisationsbedingungen bildet den Inhalt der vorliegenden Erfindung.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß für günstige Kristallausbildung die Auswahl unter den vielen für den Umsatz von Alkalichlorid mit Ammoniumnitrat möglichen Lösungskonzentrationen außerordentlich eng ist. Es führt nämlich bei einer jeweiligen biestimmten Temperatur der Umsetzung jeweilig nur eine einzige Konzentration der Salzkomponenten in der Umsatzflüssigkeit zu der optimalen Kristallausbildung. Diese Konzentration ist die der Monovarianten, an dein drei Salzen Alkalinitrat, Ammoniumchlorid und Alkalichlorid gesättigten Lösung, im folgenden Dreisalzlösung genannt. Die Dreisalzlösung hat folgende Zusammensetzung: In 1 ooo g Wasser sind gelöst:
    Temperatur N H4 N 03 NI-'4C' N.a N 03 Dichte
    20'. 370 37 0 1010 1372
    3o" 630 407 1100 1387
    400 1000 437 1210 1401
    50° 1520 440 1390 -
    Das Salzpaar Ammoniumchlorid und Alkalinitrat .bildet bekanntlich eine inkongruente Lösung, d. h. beim Lösen in wenig Wasser scheidet sich Alkalichlorid aus, während die entsprechende Menge an Ammoniumnitrat in Lösung geht. Die Dreisalzlösung ist analytisch dadurch charakterisiert, daß ihr Gehalt an gelöstem Ammoniumnitrat eine nur von der Temperatur abhängige Höhe hat. Beim Eintrag von Alkalichlorid erfolgt zunächst keinerlei Umsatz, da das gelöste Ammoniumnitrat ja mit dem in Lösung befindlichen Alkalichlorid im Gleichgewicht steht. Dieser Umstand bildet die Grundlage des hier beschriebenen Verfahrens. ' Man suspendiert unter guter Rührung gemahlenes Alkalichloridin Dreisalzlösung. Dabei kann man entweder den ganzen Bedarf an Alkalichlorid vorlegen oder das Alkalichlorid in Teilmengen während des Umsatzes zuführen. Auf jeden" Fall` aber ist dafür Sorge zu tragen, daß die Alkalichloridkomponente während des Umsatzes stets im übex;.. schuß zugegen ist. In dem Maße, wie dann die Gegenkomponente, das Ammoni nitrat, zugeführt wird, erfolgt dann der Uni-' satt und damit die Kristallausscheidung. Man kann also mit der Ammoniumnitratzufuhr die Ausscheidung der Kristalle ebenso regeln, wie, man in der sonst üblichen Weise durch allmähliche Abkühlung warmgesättigter Lösung die Ausscheidung der Kristalle regeln und damit auf grobe Individuen hinarbeiten kann.
  • Es wurde ferner gefunden, daß @es unzweckmäßig ist, das Ammoniumnitrat in fester Form der Umsetzung zuzuführen. Zweckmäßigerweise löst man es vielmehr zuvor in Dreisalzlösung auf, deren Temperatur man zwecks Vermeidung von Ausfällungen vorteilhaft um etwa io bis 2o-` steigert, und führt es in dieser gelösten Form den Kristallisiergefäßen zu, die mit :einer wirksamen Rührvorrichtung versehen sind, um das vorgelegte Alkalichlorid sowie die Umsetzungsprodukte Alkalinitrat und Ammoniumchlorid in guter Suspension zu halten -und um das zugeführte Ammoniumnitrat auf die gesamte Alkalichloridmenge zur Einwirkung zu bring n,.
  • Es ist ratsam, während der Umsetzung die Kristallisationswärme fortlaufend durch Kühlschlangen abzuführen, so daß die Kristallisation bei praktisch konstanter Temperatur ausgeführt wird. Diese Temperatur liegt praktisch bei Raumtemperatur oder etwas darüber, und es stellt sich automatisch ein Gang mit der Jahreszeit ein.
  • Es hat sich schließlich gezeigt, daß es für die Qualität des Kristallgutes vorteilhaft ist, während der Kristallisation in der Volumeinheit der Mutterlauge reichlich viel Salpeterkristalle zu suspendieren und neu zu erzeugen. Vor Beginn eines neuen Umsatzes suspendiert man deshalb zweckmäßigerweise einen reichlichen Anteil an grobkörnigem Alkalinitrat in dem Kristallisiergefäß. Es handelt sich dabei nicht um eine Impfung im gewöhnlichen Sinne, da ein Zusatz von kleinen Mengen Alkalinitrat ohne Wirkung auf die Korngröße des erzeugten Salpeters bleibt.
  • Nachdem die vorhandene Menge an Alkalichlorid völlig in Alkalinitrat umgesetzt ist; geht natürlich bei weiterer Zufuhr von ammoniumnitrathaltiger Umsatzlauge die Konzentration an Ammoniumnitrat über die Zusammensetzung der Dreisalzlösung hinaus, was man leicht analytisch nachweisen kann. Das Salzgemisch aus Alkalinitrat und Ammoniumchlorid ist jetzt für die =mechanische Trennung bereitgestellt. Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von dem bekannten, im Patent 476254 beschriebenen Verfahren dadurch, daß als @ . usgangslösung eine an den drei Salzen @triumnitrat, Natriumchlorid und Ammoümchlorid gesättigte Lösung verwendet wird, '--Mährend bei dem bekannten Verfahren von einer nur an zwei Salzen, nämlich an Natriumnitrat und Ammoniumchlorid, gesättigten Lösung ausgegangen wird. Das Verfahren gemäß Erfindung zeichnet sich gegenüber dem Bekannten außer der ob@engenannten günstigen Kristallausbildung besonders dadurch aus, daß wesentlich geringere Laugenm:ngenerforderlich sind.
  • Beispiel Die für die Umsetzung von Kochsalz zu Natronsalpeter benötigte Dreisalzlösung hat für 20'' folgende Zusammensetzung: Auf i ooo kg Wasser etwa i o i o kg Natriumnitrat, 370 kg Ammoniumchlorid, 37o kg Ammoniumnitrat. Man erhält diese Lösung automatisch durch Auflösen von Natriumnitrat und Ammoniumchlorid bis zur Sättigung. Es scheidet sich dabei Kochsalz aus, so daß die Lösung in der geforderten Weise mit Natriumnitrat, Ammoniumchlorid und Natriumchlorid -aufgesättigt ist und weiterhineingetragene Anteile dieser Stoffe unverändert läßt.
  • In ein mit Rührwerk und Kühlschlange ausgerüstetes Gefäß von 12 cbm Inhalt werden 3 cbm Dreisalzlösung von obiger Zusammensetzung eingeführt, darauf etwa i t grober Natronsalpeter und i t gemahlenes Kochsalz. Es dürfen jetzt noch keine Ausscheidungen erfolgen. Durch kräftiges Rühren werden diese Zusatzstoffe in der Dreisalzlösung fein suspendiert. Darauf läßt man auf etwa i o bis 2o° über Raumtemperatur erwärmte Dreisalzlösung, welche Ammoniumnitrat gelöst enthält, in langsamem Strom, je Stunde etwa i cbm, zufließen und führt damit der Reaktion je Stunde etwa 6oo kg Ammoniumnitrat in wirksamer Form zu. Nach der ersten und zweiten Stunde wird jeweils i t Steinsalz nachgegeben, so daß im ganzen 3 t Kochsalz umgesetzt werden zu 4,4t Natronsalpeter und 2,7t Ammoniumchlorid. Nach etwa 6 Stunden ist das erforderliche Ammoniumnitrat zugelaufen und das Kochsalz damit fertig umgesetzt. Das Ende der Reaktion ist sowohl mikroskopisch als auch analytisch durch Prüfung des Ammoniumnitratgehaltes der Laugen erkennbar. Man erhält auf diese Weise Natronsalpeterkristalle von i bis 2 mm Korngröße, die sich vorzüglich vom Salmiak abtrennen lassen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Umsetzung von Arnmoniumnitrat mit Alkalichlorid in wässeriger Lösung unter Erzeugung eines für mechanische Trennung gut geeigneten Salzgemisches von Alkalinitrat und Ammoniumchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkalichlorid in einer an Alkalinitrat, Ammoniumchlorid und Alkalichlorid gesättigten Lauge suspendiert und zweckmäßigerweise unter Rühren und Kühlen das in einer Lauge gleicher Zusammensetzung gelöste Ammoniumnitrat der Alkalichloridsuspension zufügt, wobei dafür Sorge zu tragen ist, daß in der zufließenden Ammoniumnitratlösung kein Alkalinitrat als Bodenkörper ausgeschieden ist und daß die Alkalichloridkomponente während der Umsetzung stets im Überschuß zugegen ist. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man vor Beginn und während der Umsetzung reichliche Mengen an grobkörnigem Alkalinitrat in der Umsatzlauge suspendiert hält.
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