DE612744C - Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat, insbesondere fuer Duengezwecke, aus synthetischem Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat, insbesondere fuer Duengezwecke, aus synthetischem Ammoniak

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DE612744C
DE612744C DEK126803D DEK0126803D DE612744C DE 612744 C DE612744 C DE 612744C DE K126803 D DEK126803 D DE K126803D DE K0126803 D DEK0126803 D DE K0126803D DE 612744 C DE612744 C DE 612744C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/248Preventing coalescing or controlling form or size of the crystals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat, insbesondere für Düngezwecke, aus synthetischem Ammoniak Bei seiner Herstellung durch Einleiten von sYntlietischemAmmoniakgas inSchwefelsäure entsteht das Ammonsulfat als feines Kristallnielil. Dieses Mehl ist weder haft- noch streufähig und verweht leicht auf dein Acker. Ferner besitzt es die unangenehme Eigen-Schaft, beim Lagern unter der Eigenlast zusainmenzubacken und hart zu werden.
  • Man bat verschiedene Wege v orgeschlagen, tini grobkristallines Amnionsulfat herzustellen, so ist es z. B. bekannt, das Kristallwachstum durch langsames Abkühlen der Salzlauge ini Ruhezustand zu begünstigen oder die Kristallisation durch gleichmäßige Bewegung der Lauge in Schüttelrinnen zu fördern usw. Alle diese Verfahren schließen die kontinuierliche Arbeit im Sättiger aus oder erfordern kostspielige Anlagen.
  • Es wurde auch vorgeschlagen, die Kristallbildung von Aminonsulfat durch Zusatz von Fremdstoffen, wie Naphthalin, aromatische Sulfosiitire, Lehm usw., in den Sättiger zu begütistiZ#ell. Diese Verfahren ergeben ein verunreinigtes Amnionsulfat. Bei seiner Verwendung als Düngemittel kommt es in Betracht, daß die bisher vorgeschlagenen Zusatzstoffe keine bzw. keine günstigen pflanzenphysiolo-ischen Eigenschaften besitzen und ciadurcll deti Düngewert des Ainmonsulfats herabsetzen.
  • Es wurde nun gefunden, tlaß man zu Amnionstilfat in groben Kristallen gelangt, wenn man die Kristallisation unter bestimmten Konzentrationsbedingungen und untergleichzeitigem Zusatz von Harnstoff vornimmt. Man kann den Harnstoff der Schwefelsäure vor der Sättigung oder der Ammonsulfatlauge vor dein Beginn der Kristallisation zusetzen. Es hat sich aber gezeigt, daß ,dieser Zusatz unter bestimmten Konzentrationsbediriuungen eine besonders günstige Wirkung hat.
  • Es empfiehlt sich z. B. so zu arbeiten, daß die Lauge bei Beginn der Kristallisation ioo Teile Salz auf ioo Teile Wasser und bis S Teile freie Säure enthält. Es ist besonders günstig, zu dieser Lauge 2 bis 3 Teile Harnstoff hinzuzusetzen. Dann wird die Lauge eingedampft. Man kann diese Verdampfung auch in, Vakuum vornehmen. Man kann weiterhin auch derart vorgehen, daß cler Mutterlauge, sobald sich Kristalle abscheiden, kontinuierlichrhwefelsüure. Aminoniah und Wasser zugeführt wird. Die zuzuführenden -Mengen dieser Stoffe müssen stets so bemessen sein, tlaß sie dein abgezogenen Ainnionsulfat und dein verdampfenden Wasser äquivalent sind, so tlaß die Lauge ihre Zusammensetzung dauernd beibehält. Die \eutralisationswärme bewirkt das Verdampfen <des Wassers. Im Bedarfsfall kann nian überdies durch gewöhnlichen oder überhitzten Wasserdainhf die L östing auf cler ge-Wünschten Temperatur halten, jedoch ist (lieserZVärmezusatz nicht uiibediii,#t erforderlich. Beim .Arbeiten unter diesen Bedingunyen erliiilt man ein grobkristallines Aninionstilfat, (las kontinuierlich aus dem Siitti@er abgelassen oder betausgehebert Das trockene Ammonsulfat stellt große, -fit aus-(rebildete Kristalle dar und besitzt hervorragende Haft- und Streufähigkeit. Der zu-Iresetzte Harnstoff bleibt größtenteils in der Jlittteriatige gelöst und inuß nur von Zeit zu Zeit ersetzt werden. Die abgeschiedenen Atnnionsulfatkristalle enthalten Harnstoff in Mc#n(len von o,T bis o,5 °(o. Beispiel i Einem Siittiger, der mit einer Schwefelsäure von 6o° Be und konzentriertem Amnloiliakgas so betrieben wurde, daß die Lauge kontinuierlich Sogfreie. Säure im Liter enthielt, setzte man. auf ioo Teile Laug;. 2 Teile Harnstoff hinzu. Das Ammonsulfat fiel grobkristallin an.' Gleiche. Arbeitsweise ohne Zusatz von Harnstoff lieferte da-egen feines Kristallmehl. Beispiel e In einem Sättiget wurde eine Lauge verarbeitet, die auf ioo Teile Ammonsttlfat i io Teile Wasser, 2 Teile Schwefelsäure und Teile Harnstoff enthielt. Der Lauge wur-@den kontinuierlich äquivalente Mengen von Schwefelsäure und Ammoniak zugeführt. Das sich ausscheidende Ammonsulfat bestand zum großen Teil aus großen, gut ausgebildeten Kristallen. Beispiel 3 In einem Sättiget wurde eine Lauge verarbeitet, die auf ioo Teile Salz ioo Teile Wasser, q. Teile Säure und 3 Teile Harnstoff enthielt. Der Sättiget arbeitete mit Überdruck. Die Menge des sich ausscheidenden Salzes entsprach etwa der Menge des verdampfenden Wassers. Ammoniak und verdünnte Schwefelsäure wurden der Lauge in äquivalenten Mengen nachgeliefert. Das erhaltene Arnmonsulfat stellte- grobe Kristalle dar. Beispiel 4 Voll einer Lauge, die auf 1 1 Wasser 1075 g Ainmonsulfat, Sog freie Schwefelsäure und 2o g Harnstoff enthielt, wurden 175g Wasser bei io5° C abgedampft. Die Lauge wurde bei 1o5° C filtriert und die erhaltenen iSo g Ammonstilfat einer Siebprobe unterworfen. S2 % des Salzes wurden von einem Dinsieb mit o,49 inm Maschenweite zurückgehalten.
  • Es ist aus den französischen Patentschriften G37 977 und 638 997 bekannt, di: Kristallisation von Aninionsulfat im S:ittiger l)ei (fei= Verarbeitung von synthetischem Ammoniak dadurch zu beeinflussen, daß man (1;e in (leg Schwefelsäure vorhandenen, durch die Förderung der Bildung feiner Kristalle schädlich wirkenden Ferrisalze durch Zusatz der im Kokereigas enthaltenen Stoffe reduziert oder dein Siittigerbad Ferrosalz, (las .die Bildung derber Kristalle begünstigt, zusetzt. Im Gegensatz hierzu beschreiben die englischen Patentschriften 33o 945 und 3.30 9.I.;, daß die Salze cies dreiwertigen Eisens, des Chroms und des Aluminiums auf die Gestaltung der Alnnionstllfatkristalle eine vom Standpunkt der Lagerfähigkeit günstige Wirkung ausüben. Schließlich hat S o j i r o O k a (Journ. soc. chem. Ind. Japan [Suppl] 35 55-S6 B und Ch. Z. B1. I932 1I. 3254) fest-@e stellt, daß das Wachstum von Ammonsulfatkristallen durch die Gegenwart von Aluminium- oder Ferriionen nicht beeinfluft wird. ZV ährend demnach der Einfluß von metallischen Kationen auf »das Wachstum und die Kristallform der Amnionsulfatkristalle stark umstritten ist, übt der erfindungsgemäß vorgeschlagene Zusatz von Harnstoff einen hervorragenden, stets gleichbleibenden Einfluß auf das Wachstum von Ammonsulfatkristallen der verschiedensten Form aus. Die Kristallform hängt hierbei von der Kristallisationstemperatur, der Konzentration der Lösung, der Abkühlungsgeschwindigkeit, .dem Säuregehalt der Lösung und anderen Bedingungen ab. Außerdem unterscheidet sich der Harnstoff vorteilhaft von anderen Zusatzmitteln dadurch, claß er keine zweifelhaften oder schädlichenpflanzenhhysiologischen Eigenschaften besitzt, sondern sogar selbst einen hervorragenden Dünger darstellt. Zudem wirkt Harnstoff, wie aus den nachfolgenden Versuchsergebnissen ersichtlich, vorteilhafter als Ferrosulfat in geringer Konzentration auf die Ausbildung großer Ainmonstilfatkristalle.
  • Es wurde Ammonstilfat hergestellt durch kontinuierlichen Zusatz von stöchiometrischen Mengen <ttigasförmigentAmmoniak,Scliwefelsäure und Wasser zu einer Lösung, die auf ioo Teile Ammonsulfat ioo Teile Wasser, ¢ T eile Schwefelsaure und 3 Teile Harnstoff enthielt. Das 1?rgebnis der Siebanalyse ist in der Spalte I der nachfolgenden Tabelle ersichtlich. Spalte 1I bezieht sich auf ein Amniolnstilfat, (las unter gleichen Bedingungen, jedoch unter Anwendung von 0,3 Teilen Fcr rosul fat statt 3 Teilen I-Iarnstoff, erhalten wurde. Die Spalten III und IV betreffen Ammonsulfat, das nach den Bedingungen des Beispiels ", hergestellt ist.
  • Die Spalte IV erläutert dabei. das Ergebnis, :las ,durch Ersatz des Harnstoffs durch o.; Teile: Ferrosulfat erhalten wird.
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    Das nach vorliegendem Verfahren- gewonnenegrobkristalline Ammonsulfatistdurch keinerlei Fremdstoffe verunreinigt, die seine Verwendung zu Düngezwecken beeinträchtigen könnten, und dabei haft- und streufähig.

Claims (1)

  1. PATr_NTAN SPRÜ CIIE: I. Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem _@mtnonsulfat, insbesondere für Düngezwecke, aus sl,nthetiscllem Ammoniak durch Kristallisation cles =\mmonsulfats aus seiner wäßrigen Lösung unter "Zusatz von kristallisationsbeeinflussenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß Harnstoff als Zusatzangewendet wird. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 unter Zuführung von _1mlnoniak imd Schwefelsäure zur Ammonsulfatlösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffe in solchen 'Mengen zugeführt werden, daß die Konzentration, die- die Lauge bei beginnender Kristallisation besitzt, dauernd erhalten bleibt. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Lösung auf Zoo Teile Ammonsulfat, Ioo Teile Wasser, 2 bis 8 Teile freie Schwefelsäure und 2 bis 3 Teile Harnstoff enthält.
DEK126803D 1932-08-30 1932-08-30 Verfahren zur Herstellung von grobkristallinem Ammonsulfat, insbesondere fuer Duengezwecke, aus synthetischem Ammoniak Expired DE612744C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2415772A (en) * 1937-06-09 1947-02-11 Directie Van De Staatsmijnen D Production of ammonium sulfate

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2415772A (en) * 1937-06-09 1947-02-11 Directie Van De Staatsmijnen D Production of ammonium sulfate

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