DE421325C - Verfahren zur Herstellung von Thenardit und Glaubersalz - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Thenardit und Glaubersalz. Vanthoffit wurde b:sher zur Natriumsu:fatherstellung aus leicht löslichem Kieserit oder Bittersalz und Steinsalz gewonnen, wobei die Ausgangsprodukte in solchen Mengen angewandt wurden, daß ein reines Endprodukt entsteht. Eine Verwendung von schwer löslichem Kieserit, so wie er sich bei seiner Fabrikation unmittelbar ergibt, oder von kieserithaltigen Kalisalzlöserückständen war nicht möglich, weil dabei der Vanthoffit und damit das Endprodukt so mit ungelöstem Kieserit, überschüssigem Steinsalz und den sonstigen unlöslichen Bestandteilen verunreinigt war, daß eine Gewinnung von Natriumsulfat auf diesem Wege bisher unmöglich war. Eine Reinigung durch Auflösen des Vanthoffits und eine Weiterverarbeitung der filtrierten Lösung war deshalb nicht möglich, weil bei überschüssigem Steinsalz die Löslichkeit des Natriumsulfats sehr gering ist.
• Das neue Verfahren betrifft eine Reinigung des Vanthoffits und gestattet die wichtige Verwertung der Kalisalziöserückstände zur Natriumsulfatherstellung während des ganzen Jahres in der Wärme, also ohne die Benutzung von Kältemaschinen. Es wird durch die Eigentümlichkeit des Vanthoffits begründet, sich in- so kleinen Kristallen abzuscheiden, daß er von den gröberen Verunreinigungen Kieserit und Steinsalz durch Schlämmen getrennt werden kann. Die Ausführung des Verfahrens gestaltet sich demnach folgendermaßen: Kieserithaltiger Rückstand von beliebiger Zusammcnsetzungoder Steinsalz mit Kieserit in beliebigem Verhältnis wird mit Wasser oder geeigneter Lauge in einem Rührwerk erhitzt. Die Rührzeit hängt von der Löslichkeit des Magnesiumsulfats ab. Alter, verwitterter Rückstand braucht nur etwa 6o Minuten, frischer etwa 75 Minuten gerührt zu werden. D:e Ausbeute steigt zwar im zweiten Falle bei längerem Rühren, aber nur noch so langsam, daß die Apparatur dann schlecht ausgenutzt wird. Die Temperatur ist so hoch wie möglich zu halten, jedoch soll bei direkter Heizung nicht unnötig Kondenswasser eingeführt werden. Der gebildete Vanthoffit scheidet sich schlammig ab und läßt sich leicht von den unzersetzten Ausgangsprodukten trennen, wie es z. B. mit einem Senkheber b°i langsamer Rührgeschwindigkeit geschehen kann. Diese Reste verbleiben im Rührwerk für den nächsten Prozeß, wenn sie noch Kieserit enthalten. Der Vanthoffit wird von der wegzuleitenden Lauge getrennt und in Wasser bei 35 bis q.0° gelöst. Die Lösung wird vom Ungelösten abgenutscht und mit möglichst anhydritfreiem Steinsalz in der Hitze in einem eisenfreien Rührwerk gesättigt. Dabei scheidet sich Thenardit aus, der abgesaugt nach dem Trocknen 96- bis 98prozentiges Natriumsulfat ergibt. Sollte sich Decken nötig erweisen, was jedoch bei gutem Arbeiten nicht der Fall ist, so geschieht es mit der Vanthoffitlösung oder wenig warmem Wasser.
• Aus der Vanthoffitlösung kann auch Glaubersalz durch Abkühlung gewonnen werden, nachdem sie zweckmäßig noch mit Steinsalz verrührt ist, ebenso eignet sich dazu "die Thenarditmutterlauge. Sie wird jedoch vorteilhafter einfach bei dem nächsten Vanthoffitprozeß wieder verwandt. Auch die Deck-und Abspritzlaugen werden in den Prozeß zurückgeführt.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCI'I: Verfahren zur Herstellung von Thenardit und Glaubersalz, gemäß welchem Natriumchlorid und 1VIagnesiumsulfat zu Vanthoffit umgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß Kies,erit auch in schwer löslicher Form mit Steinsalz in beliebigen-Verhältnissen oder kieserithaltige Kalisalzlöserückstände von be:iebiger Zusammensetzung zu Vanthoffit umgesetzt werden und dieser durch Schlämmen von den unzersetzten Ausgangspunkten getrennt und sodann gelöst wird, worauf aus dieser Lösung in an sich bekannter Weise nach Sättigung mit Steinsalz in der Hitze Thenardit oder durch Abkühlung Glaubersalz gewonnen wird.