DE657193C

DE657193C - Herstellung von Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat

Info

Publication number: DE657193C
Application number: DEP70630D
Authority: DE
Original assignee: E H HARRY PAULING DIPL ING DR
Current assignee: E H HARRY PAULING DIPL ING DR
Priority date: 1935-01-19
Filing date: 1935-01-19
Publication date: 1938-02-28

Description

Herstellung von Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat Es ist bekannt, Calcium und Magnesium enthaltende Dpppelverbindungen, insbesondere Dolomit, nach dem Brenneau. mit Zuckerlösung zu behandeln, wodurch das Calcium als Saccharat in Lösung geht, während unlösliches Magnesiiunoxyd zurückbleibt. Aus der Zuckerlösung wird das Calciumsaccharat mittels Kohlensäure gefällt und die Zuckerlösung nach Abscheidung des Calciumca.rbonates erneut zur Auslaugung vön gebranntem Dolomit benutzt.
Die technische Durchführung des Verfahrens hat insofern Schwierigkeiten ergeben, als sowohl die Mag esia als auch der kohlensaure Kalk sich schwer oder gar nicht absetzen. Es wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß die Aufschlämmung und Abscheidung des Magnesiarückstandesebenso die Ausfällung des kohlensauren Kalkes glatt vor sich geht und leicht dekantiexbaxe Niederschläge erhalten werden, wenn sowohl die Lösung des Kalkes zu Saccharat als auch die Zerlegung des Säccharates durch Kohlensäure bei einer zwischen 2o und 3o° liegenden Temperatur vorgenommen wird.
Die Anwendung höherer Temperaturen als 2o° lag nicht nahe, weil hierdurch die Lösungsfähigkeit der Zuckerlösung für Kalk stark herabgesetzt wird. Bekanntlich hat eine Zuckerlösung die Eigenschaft, um so mehr Kalk zu lösen, je kälter unter.sonst gleichen Bedingungen sie ist. Von i oo g einer i o %igen Zuckerlösung werden, z. B. bei o° 2,5 Teile, bei 30° aber nur 1,2 Teile, also knapp die Hälfte Kalk gelöst, d. h., daß bei einer Temp.eratur von 30° die doppelte Lösungsmenge angewendet werden muß, wie bei o°.
Es erschien also geboten, das Verfahren bei möglichst niedrigen Temperaturen durchzuführen, aber die Behandlung der Lösungen macht bei Anwendung niedrigerer Temperaturen solche Schwierigkeiten, daß die technische Durchführung des Verfahrens in Frage gestellt ist.
Die mit der Anwendung höherer Temperaturen in Kauf zu nehmenden größeren Lösungsmengen spielen gegenüber den erzielten, leicht zu behandelnden Lösungen überhaupt keine Rolle. Als praktisch wertvoll erwies sich das Temperaturintervall von über 2o bis 30°. Wegen der geringeren Lösungsfähigkeit der Zuckerlösung ist. es nicht ratsam, darüber hinaus die Temperatur zu steigern, zumal der Erfolg ja schon :bei niedrigeren Temperaturen erreicht wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat aus Doppelverbindungen, insbesondere Dolomit, durch Überführung des Kalkbestandteiles mittels Zuckerlösung in lösliches Saccharat und Fällung des Kalkes mittels Kohlensäure unter Verwendung der Zuckerlösung im Kreislauf, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Lösung des Kalkes zu Saccharat als auch die Zerlegung des Saccharates durch Kohlensäure bei einer zwischen 20 und 30° liegenden Temperatur vorgenommen wird.