-
Verfahren zur Ausscheidung von Natriumkarbonat aus einer Lösung von
kaustischer Soda. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur .\tissclieidting von
Natriumkarbonat aus einer katistische Soda enthaltenden Lösung, wie solche z. B.
bei der Behandlung von Natriumkarbonat mit Kalkliy Brat erhalten wird, unter Zuhilfenahme
von #7alciumkarbonat zur Bil-(iting einer Doppelverbindung von Caicitnn-Natriunikarbonat.
Ein Verfahren dieser Art ist bei G in e 1 i n - K r a ti t beschrieben, wo inan
zur Gewinnung von Doppelcalcitim-Natriumkarbonat Calciuinkarbonat bei -1o l)is 5o'='
c' in-it einer Lösung gleicher :11eiigen 5prozentiger katistischer Soda und gesättigten
N atriunikarbonates behandelt, bis die Unisetzung nach mehreren Lagen vollendet
ist. Dieses Verfahren ist nicht nur unwirtschaftlich, - sondern auch infolge der
Anwendung höherer Temperaturen für den beabsichtigten Zweck ungeeignet, indem bei
solchen Temperaturen ein Teil der Doppelverbindung unter Bildung voit Natriumkarbonat
gespalten wird, das wieder in die Lösung zurückgeht.
-
Die Erfindung bezweckt nun eine möglichst vollständige und sichere
Ausscheidung des Natriumkarbonates, und dieser Zweck wird hierdurch erreicht, daß
die Umsetzung zur Bildung der unlöslichen Doppelverbindung von Calcium-N atriumkar
bonat bei Temperaturen unter 30° C vorgenommen wird.
-
Das von der Flüssigkeit beispielsweise durch Filtrieren getrennte
Calciuni-N ati-iuindoppelkarbonat kann leicht durch Kochen in Wasser auf Rückgewinnung
des N atriunikarbotiates verarbeitet werden. Diie so ge-"vonnene N atritiml;ar bonatlösung
kann gewünschtenfalls zur Darstellung kaustischer Soda verwendet werden.
-
Uni dabei Lösungen von kaustischer Soda mit fast gar keinem Natriumkarbonatgehalt
mehr zti erhalten, kann man den Pest an Natriumkarbonat, der etwa noch in der Lösung
vnn katistischer Soda zurückbleibt, dadurch vollends ausscheiden, daß man jene Lüsting
auf tulgefähr 3o bis 33 Prozent Konzentrationsstärke eindampft und dann auf io his
2o° C abkühlt, wodurch das meiste oder alles Natritunkarbonat aus der Lösung in
Forin feiner Kristalle ausgeschieden wird. Oder alter nian kann das Oxyd oder HN-droxN
(I j-oii Strontiuin oder Barium in der Kälte auf das N atriunikarbonat in der Lösung
einwirken lassen, wobei es genügt, die theoretische Menge dieses Oxyd- oder Hydroxydzusatzes
finit der kalten Lösung bis zur Vollendung der Reaktion zu verrühren. Das gebildete
Strontium- oder Bariunikarbonat kann entfernt, gewaschen und durch Erhitzen oder
auf andere geeignete Weise in das entsprechende Oxyd oder Hydroxyd zurückverwandelt
werden, worauf dieses zti erneuter Verwendung dienen kann.
Beispiele.
i. Zu 'iooTeilen- einer Lösung mit einem Gehalt von ungefähr ig Prozent kaustischer
So(la b und 7 Prozent ' Natriumkarbonat werden bei einer Temperatur von 2o
bis 30' C io Teile fein verteiltes Calciuinkarbonat hinzugefügt. Ist die in Behandlung
stehende Lösung eine solche, in der eine kleine -Menge des vorerwähnten Doppelkarbonates
nicht vorhanden ist, dann wird vorteilhaft die Mischung mit einer kleinen -Menge
dieses Doppelkarbonates versetzt. In dem einen oder anderen Falle wird die -lasse
stellengelassen und. von Zeit zti "Zeit umgerührt, worauf -',Zatriunilcarbonat mit
(lein. Calciumkarbonat als unlösliche Dophc-lverl:,indung (Natritnn-Calciumdoppelkarbonat)
ausfällt. Der Vorgang vollzieht sich gewöhnlich in 1 5 his 2o Stunden, und es entsteht
eine Lösung, die 17,5 bis 18,5 Prozent. kaustische Soda. und nur noch 2,6 bis 3
Prozent Natriumkarbonat enthält.
-
2. 66o Teile Natriumkarbonat -,werden in 2ooo Teilen Wasser aufgelöst,
und die Lösung wird auf go°C erhitzt. DieFlüssigkeitwird umgerührt, währenddem ihr
3oo Teile Kall; allinählich zugesetzt werden, wobei die Realctionswärme genügt,
um die Temperatur aufrechtzuerhalten. Nachdem die Reaktion beendet ist, wird die
Erhitzung fortgesetzt, und die -Mischung wird während einer Stunde unter annähernder
Gleicherhaltung des Volumens kochend erhalten. Nachher läßt man auf 20 bis 30° C
erkalten und fügt eine gerin- Menge des C.'alciuni-Natritimcloppelkarbonates zu.
Beim Stehen und zeitweiligen 1Zühren wird Natriumkarbonat aus der Flüssigkeit in
I# orin des Calcium-N atritini(ioppelkarbonates ausgeschieden, bis die Lösung ungefähr
15,0 bis 15,5 Prozent kaustische Soda und nur noch 2,0 bis 2,5 Prozent Natriumkarbonat
enthält. Die Flüssigkeit kann dann durch I# iltrieren vom Niederschlag getrennt
%t-erden.
-
Will man iin Falle des einen oder anderen Beispieles die Ausscheidung
von NTatriuml;arhonat aus der Lösung noch mehr steigern, so kann man ini weiteren
Arbeitsgang beispielsweise folgendermaßen verfahren: Die Lösung kaustischer Soda,
die noch einen kleinen Prozentsatz Natriumkarbonat enthält, wird bei gewöhnlichem
Luftdruck oder bei Unterdruck gekocht, bis die Konzentration der kaustischen Soda
30 his 35 Prozent erreicht. Dann wird die Lösung auf io bis 2o° C abgekühlt,
worauf die \ atriumkarhonatmasse in Form des Zehnfachlivdrates a= CO ä i o H., O
auskristallisiert. Die Lösung, die man durch Abfiltrieren vom Zehnfachhydrat erhält,
enthält nur noch weniger als i Prozent \ atriunikarbonat.
-
Oder aber die Lösung kaustischer Soda wird während einer halben Stunde
bei gewöhnlicher Temperatur mit einer dem in der Lösung vorhandenen Natriumkarbonat
gleichwertigen Menge Strontium- oder Bar itunoxyd erriihrt. Die Lösung, welche durch
Abfiltrieren vom ausgefällten Strontium- oder Bariumkarbonat erhalten wird, enthält
nur noch weniger als i Prozent Natriumkarbonat.