DE537842C - Verfahren zur Gewinnung wasserarmer oder wasserfreier Sulfate - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung wasserarmer oder wasserfreier Sulfate

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DE537842C
DE537842C DEK113251D DEK0113251D DE537842C DE 537842 C DE537842 C DE 537842C DE K113251 D DEK113251 D DE K113251D DE K0113251 D DEK0113251 D DE K0113251D DE 537842 C DE537842 C DE 537842C
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DE
Germany
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water
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salts
solution
anhydrous
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Expired
Application number
DEK113251D
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English (en)
Inventor
Dr Werner Froehlich
Dr O F Kaselitz
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Kali Forschungs Anstalt GmbH
Original Assignee
Kali Forschungs Anstalt GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F5/00Compounds of magnesium
    • C01F5/40Magnesium sulfates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G1/00Methods of preparing compounds of metals not covered by subclasses C01B, C01C, C01D, or C01F, in general
    • C01G1/10Sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung wasserarmer oder wasserfreier Sulfate j BeiUmsetzungsprozessen in der chemischen Industrie, insbesondere zwischen Salzen durch Konversion, spielt der Kristallwassergehalt der in den Prozeß eingeführten Salze insofern eine erhebliche Rolle, als, zwecks Verwertung der Mutterlaugen, dieses Kristallwasser ganz oder zum Teil wieder verdampft werden muß, und zwar dann, wenn die bei der Konversion gebildeten Salze weniger Kristallwasser auf-«-eisen als die Ausgangssalze. Dieser Fall tritt recht oft ein, besonders dann, wenn das eine der gebildeten Salze bei höherer Temperatur gefällt wird, bei der im allgemeinen Salze auftreten, welche einen geringeren Kristallwassergehalt aufweisen. Es kann deshalb z-#vecl.:mäßig sein, kristallwasserreiche Ausgangssalze vor ihrer Einführung in den Prozeß in eine wasserfreie oder wasserarme Forte überzuführen. Hierfür spricht auch die Frachtersparnis bei dein Bezuge dieses Salzes. Es ist zwar schon bekannt, diese kristallisierten kristallwasserreichen Salze durch Erwärmen ganz oder unvollkommen zu entwässern, und es ist auch bekannt, gewisse Salze in wasserfreier oder wasserarmer Form aus ihren wiisserigen Lösungen abzuscheiden, indem man die Umwandlungstemperatur des kristallwasserhaltigen in das kristallwasserarme Salz etwas überschreitet, z. B. beim atriumsulfat. Demgegenüber soll nach dem vorliegenden Verfahren, entgegen dem allgemein üblichen Verfahren zur Gewinnung von Salzen, bei dem heiß gesättigte Lösungen zwecks Abscheidung der Salze gekühlt werden, die Abscheidung der Salze derart erfolgen, daß konzentrierte Lösungen auf hohe Temperaturen, welche schon einem erheblich höheren als atmosphärischen Druck entsprechen, erhitzt werden, bei dem ihre Löslichkeit stark zurückgeht und sogar praktisch = o werden kann. Das Verfahren ist, soweit beobachtet, bei allen Sulfaten anwendbar, welche bei gewöhnlicher Temperatur einen hohen Kristallwassergehalt aufweisen. `Fenn bei diesen Salzen die Umwandlungstemperatur überschritten wird, so bleibt die Löslichkeit während eines gewissen Temperaturintervalls scheinbar konstant und nimmt zuerst allmählich, später etwas stärker ab und wird schließlich bei hohen Temperaturen sehr gering.
  • Das Verfahren soll an der Hand eines Salzes besprochen werden, das technisch von großer Bedeutung ist. Ausführungsbeispiel I roo kg einer durch Lösen des technischen Kieserits erhaltenen, bei 9o° gesättigten Lösung (etwa 4o°/012g SO,) ergaben beim Erhitzen auf z00° 45 kg des Salzes Mg S O,4 - H=O und 55 kg einer nur etwa 2°/o Mg S04 enthaltenden Lösung. Die Trennung von Salz und Lauge erfolgte unter dem Dampfdruck der Lösung mittels Nutsche. Das erhaltene Produkt entspricht 97,3'/, der angewandten Mg S 0, Menge und enthält auf ioo Teile 13 Teile Wasser gegenüber 51 Teilen des Bittersalzes des gewöhnlichen Mg S04-Handelsprodukts.
  • Der Dampfdruck der 20o° heißen Lösung beträgt etwa 15 Atm. Beim allmählichen Offnen des Ventils sinkt dieser unter Sieden der Flüssigkeit allmählich auf Atmosphärendruck und die Temperatur des Dampfes von Zoo bis ioo°. Die entspannte Mutterlauge von etwa ioo° dient bei einer weiteren Charge zum Lösen neuen Rohmaterials. Die so erhaltene Lösung wird durch den bei der Entspannung austretenden Dampf weitererhitzt und schließlich durch Frischdampf, dessen Verbrauch durch die Wiedergewinnung der Wärme sehr reduziert ist, auf 20o° gebracht.
  • Unter Zugrundelegung der Zahlen des Ausführungsbeispiels soll der Effekt des Verfahrens an der Hand einer Bilanzrechnung näher erläutert werden.
    40,24 M9S 04 42,z6 H20 = 82,40 Bittersalz
    - -- 27,6o H20 = 27,6o Wasser
    40,24 M9S04 59,76 H20 = Ioo,oo Bittersalzlösung von go°
    I,IO M9S04 53,90 H20 = 55,0o Lösung von 20o°
    39I4 Mg S 04 5,86 H20 = 45,00 Kieserit,
    d. h. 82,4o Teile Bittersalz (MÜ S0., # 7 H20), enthaltend 4o,24Teile Mg S04 und 42,i6 Teile Wasser, werden in 17,6 Teilen Wasser bei go° gelöst. Es werden erhalten ioo Teile Bittersalzlösung mit 4o,24 Teilen Mg S 04 und 59,76 Teilen Wasser. Beim Erhitzen dieser Lösung auf 200°, was natürlich in geschlossenem Gefäß geschehen muß, da der Siedepunkt dieser Lösung erheblich überschritten ist, werden 55 Teile Lösung mit i,ioTeilen Mg SO., und 53,g0 Teilen Wasser und 45 Teile abgeschiedener Kieser it (Mg S 04 #H20) mit 39,14 Teilen Mg S O, und 5,96 Teilen Wasser erhalten. Von den 40,24 Teilen Mg SO, des Bittersalzes werden also 39,4 Teile oder 97,3°/o als Kieserit gewonnen, eines Produktes, das gegenüber dem Bittersalz mit 51,16°/o Gehalt an Kristallwasser von diesem nur 13,02°/o aufweist.
  • Der so erhaltene Kieserit hat gegenüber dem Bittersalz mit seinem hohen Wassergehalt einen höheren Handelswert, er löst sich unter Wärmetönung schnell in Wasser oder Salzlösungen. Gegenüber der Verwendung von Bittersalz ist das Verdampfen größerer Wassermengen unnötig, was sich besonders bei der vielfachen Verwendung von Mg S O, zur Darstellung anderer Sulfate, insbesondere in Konversionsprozessen, durch eine günstigere Durchführung derselben bemerkbar macht.
  • Ein besonderer technischer Fortschritt des neuen Verfahrens gegenüber der Verarbeitung von Bittersalz. auf wasserärmere Produkte durch Trocknung liegt in der wärmewirtschaftlichen Überlegenheit des Verfahrens. Während bei der Austreibung des Wassergehaltes aus dem Bittersalz die ganze für die Austreibung des Wassers aufgewandte Wärme verloren gegeben werden muß, wird die für die Erhitzung von go. bis 20o° aufgewandte Wärme in bekannter Weise wiedergewonnen. Es kann dies geschehen in Gegenstromvorwärmern, in der oben angedeuteten Weise in Form des bei der Entspannung aus-.tretenden Dampfes usw. So kann ein großer Teil der aufgewandten Wärme für den Prozeß oder andere Zwecke wiedergewonnen werden, während der Wärmeinhalt der entspannten Mutterlaugen zweckmäßig beim Lösen neuen Rohmaterials nutzbar gemacht wird.
  • Wesentlich ist dabei noch, daß zur Herstellung der Lösung unreine Ausgangsmaterialien verwendet werden können, daß also gleichzeitig eine Raffinierung eintritt.
  • Ausführungsbeispiel II 5o g einer bei 75° an CdS04 gesättigten Lösung mit 23,3 g CdS0¢ auf 26,79H,0 wurden im Autoklaven auf 20o° (i6 Atm.) erhitzt. Nach Einhaltung dieser Temperatur während i Stunde wurde die Flüssigkeit durch ein Asbestfilter gedrückt und unter Ausschluß von Verdunstung gekühlt. Die Untersuchung der erkalteten .Lösung zeigte, daß voll den ursprünglich in den 26,7 g Wasser gelösten 23,3 g Cadmiumsulfat nur noch o,63 g in dieser Wassermenge gelöst, 22,67 g oder 97,3 °/o also abgeschieden waren.
  • Eine ganze Reihe von Sulfaten wurde auf die Anwendbarkeit des Verfahrens geprüft. So ergaben sich bei Cd S 04, FeS 04, :@'i S O" C O S 04, Mn S O4 Ausbeuten von ungefähr derselben Größenordnung wie beim Mag nesiumsulfat, andere Sulfate zeigten etwas geringere Ausbeuten, aber immerhin noch die technische Brauchbarkeit des Verfahrens. Zur wirtschaftlichen Durchführung des Verfahrens sind im allgemeinen Abscheidungstemperaturen, von etwa 20o° ausreichend.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung wasserartner oder wasserfreier Sulfate, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Atmosphärendruck hergestellten, möglichst konzentrierten Lösungen in geschlossenen Gefäßen auf Temperaturen erhitzt werden, welche über ihrem normalen Siedepunkt liegen und bei denen die Löslichkeit erheblich herabgedrückt ist, daß das erhaltene Salzlaugegemisch ohne Abkühlung und ohne Entspannung getrennt wird und der Wärmeinhalt der heißen Lösung in an sich bekannter Weise für den Wärmeverbrauch des Prozesses nutzbar gemacht wird.
DEK113251D 1929-01-31 1929-02-01 Verfahren zur Gewinnung wasserarmer oder wasserfreier Sulfate Expired DE537842C (de)

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