DE65649C - Vorrichtung zur Bogenbildung bei Bogenlampen - Google Patents
Vorrichtung zur Bogenbildung bei BogenlampenInfo
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- H—ELECTRICITY
- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B31/00—Electric arc lamps
- H05B31/0081—Controlling of arc lamps
- H05B31/0087—Controlling of arc lamps with a thread or chain
Landscapes
- Devices For Conveying Motion By Means Of Endless Flexible Members (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Wenn beim Einschalten der Bogenlampen die Kohlenstäbe durch einmaliges Anziehen
eines Elektromagneten aus einander geschoben werden, so bietet dies erfahrungsgemäfs keine
volle Sicherheit gegen das Schmoren an den Kohlenspitzen, da diese infolge von Unreinlichkeit
u. s. w. auch noch nach ihrem Auseinanderrücken durch eine Strombrücke verbunden sein
können, die zuerst durchbrennen mufs, bevor sich ein Lichtbogen bilden kann. Aufserdem
aber kann ein solches Schmoren auch dann immer in Bogenlampen festgestellt werden,
wenn dieselben zwischen < zwei festen Endspannungen (Glühlampen) hinter einander geschaltet
sind, sobald die Länge ihrer Kohlenpaare über eine gewisse Grenze hinaus verschieden
sind, weil dann das Potential in den einzelnen Lichtbogen ebenfalls entsprechend
verschieden ist.
Alle derartigen Mifslichkeiten sollen durch die Anordnung einer elektrischen Vorrichtung
verhindert werden, welche nicht nur überhaupt so lange in Thä'tigkeit ist, als zwischen den
Kohlenspitzen eine bestimmte (normale) Spannung besteht, sondern — und dies ist der
wesentliche Kernpunkt der vorliegenden Erfindung — ein möglicherweise sich wiederholendes
Emporschleudern des oberen Kohlenstabes bewirkt und damit zugleich ein Lockern eines denselben mit dem anderen Kohlenstab
verbindenden Zugkraftorgans (Kette, Schnur, Draht, Metallband oder dergleichen) auf dessen
= vom Vorschubmechanismus der Lampe festgehaltener ·—■ Antriebsscheibe (Rolle oder Trommel)
verursacht, so dafs es auf letzterer rückwärts rutscht und den unteren Kohlenstab
niedersinken läfst, bis es von beiden Kohlenstäben wieder auf seiner Antriebsscheibe festgespannt wird.
Diese Einwirkung des neuen elektrischen Mechanismus macht sich · bei Lampen mit
grobverstellendem Vorschubmechanismus nicht nur in dem ersten Augenblicke des Brennens
bis zur Herstellung des gewöhnlichen Lichtbogens, sondern auch später geltend, wenn
besagter Vorschubmechanismus die Kohlenspitzen einander mehr nähert, als es der gewöhnliche
Lichtbogen erfordert.
Bei Anwendung eines feinverstellenden Vorschubmechanismus, wie der in Fig. 2, 5 und 5a
angedeutete — welcher aus einem durch einen Elektromagneten E mit Selbstunterbrechung
schaltend betriebenen Schneckengetriebe besteht —, kommt die Regulirungsfähigkeit des
neuen elektrischen Mechanismus während der eigentlichen Brennzeit allerdings weniger in
Frage; da die Anwendung dieses neuen Mechanismus aber von dem Vorschubmechanismus
völlig unabhängig und somit auch bei Wahl grobverstellender Vorschubmechanismen verwendbar ist, so ist auch auf
die Fähigkeit der neuen Vorrichtung, »während des Brennens die Bildung zu kleiner Lichtbogen
zu verhindern«, ausdrücklich hinzuweisen, zumal die Vorrichtung auch in dieser Eigenschaft als eine neue Errungenschaft den
bisher zum Zweck der relativen Gegenwirkung gegen den Vorschubmechanismus aufgebauten
Vorrichtungen gegenüber zu bezeichnen ist, weil diese letzteren ausnahmslos mehr oder
weniger von der Wirkung des Vorschubmechanismus abhängig sind, und aus diesem
(2. Auflage, ausgegeben am 4. Dezember
Grunde nicht so vollkommen zu arbeiten vermögen.
In der in den Fig. i, 5 und 5a ersichtlichen Ausführung ist die neue Vorrichtung für hinter
einander geschaltete Lampen anwendbar, und besteht sie aus einem im Nebenschlufs befindlichen
zweispuligen Elektromagneten 2Γ1, welcher
in der aus der schematischen Fig. 3 ersichtlichen Weise an die Kohlenelektroden angeschlossen
ist.
Der Anker A1 desselben wirkt mechanisch vermittelst einer Zugstange k1, Fig. 5 und 5a,
auf einen lose drehbaren Winkelhebel W1, der nur eine leicht drehbare Leitrolle i1 trägt,
über welche die die obere Kohle tragende Kette gelegt ist.
Wird die Lampe in den Stromkreis eingeschaltet und die Kohlenspitzen stehen in diesem
Augenblicke aus einander, so dafs kein Strom durch sie hindurchgehen kann, so wird der
im Nebenschlufs befindliche Elektromagnet E1 erregt, zieht seinen Anker A1 an und bewegt
dadurch die Rolle t1 abwärts, wobei die obere Kohle sich etwas senkt. Zugleich wird auch
der im anderen Nebenschlufslcreis befindliche, mit Selbstunterbrechung versehene Elektromagnet
E erregt, welcher den Vorschubmechanismus in Thätigkeit setzt und dadurch
die Kohlenspitzen ganz zusammenbringt.
Ist dies geschehen, so werden die beiden Elektromagnete E sowohl als auch E1 stromlos,
weil jetzt der Hauptstrom durch die Kohlen geht, und infolge dessen läfst der Magnet E1
seinen Anker A1 fahren. Derselbe schnellt hierbei die Leitrolle tl plötzlich in die Höhe,
lüftet dadurch das über ihr liegende Kettentheil und lockert infolge dessen die Kettenwindungen
über der vom Vorschubmechanismus zwangläufig bewegten und bezw. festgehaltenen Antriebsscheibe T, so dafs der untere Kohlenhalter
das Uebergewicht erhält, die Kette über der Scheibe T zum Rutschen bringt und selbst
etwas herabfällt.
Somit bildet sich also jetzt ein Lichtbogen zwischen den Kohlenspitzen. Damit wächst
aber auch die Spannung im Hauptstromkreis und sofort wird der Elektromagnet E1 im
Nebenschlufs wieder erregt, so dafs er seinen Anker A1 abermals anzieht und damit den
oberen Kohlenstab dem unteren wieder etwas näher bringt und folglich auch die Spannung
im Hauptstromkreis etwas herabmindert und den Elektromagneten E1 entsprechend schwächt.
Ist diese Schwächung infolge zu kleinen Lichtbogens oder infolge einer Strombrücke
oben erwähnter Art zwischen den Kohlenspitzen so grofs, dafs der Magnet E1 seinen Anker nicht
mehr festzuhalten vermag, so wiederholt dieser das Emporschnellen der Rolle tl und bewirkt
damit ein weiteres ruckweises Auseinandergehen der Kohlenspitzen, und dieses Spiel wiederholt
sich so lange, bis der Elektromagnet E1, der seinen Anker A1 immer wieder anzieht, durch
die von letzterem bewirkte geringe Verkleinerung des Lichtbogens nicht mehr so weit geschwächt
wird, dafs er den Anker A1 wieder loslassen mufs.
In diesem Fall ist dann auch der Lichtbogen für das gewöhnliche Brennen hinreichend grofs.
Wächst derselbe bei fortschreitendem Brennen über eine gewisse Grenze hinaus, so wird der
Selbstunterbrecher-Elektromagnet E des Vorschubmechanismus erregt und letzterer in Thätigkeit
gesetzt, bis der Lichtbogen die gewöhnliche Länge wieder erreicht hat. Sollten hierbei
die Kohlenstäbe etwas zu weit gegen einander geschoben werden, so läfst der Elektromagnet E1
seinen Anker A1 wieder fahren und arbeitet wie oben.
Für Lampen mit einfacher Parallelschaltung kann man die Schleuderbewegung des Zugkraftorganes
durch einen im Hauptstromkreis liegenden Elektromagneten E0 von solcher Anordnung
bewirken, wie sie in Fig. 4 schematisch' und in Fig. 6 in der Ausführung veranschaulicht ist.
Da ein solcher Elektromagnet seinen Anker A0 nur dann anzieht, wenn die Spannung im Hauptstrom
verhältnifsmäfsig gering ist, so ist die Anordnung hier derart nöthig, dafs der Anzug
des Ankers ein Auseinanderspringen der Kohlen verursacht, was dadurch erreicht wird, dafs
der Anker einerseits schon während seiner Anzugsbewegung den oberen Kohlenstab anhebt
und andererseits zufolge harten magnetischen Anschlages dieses Anheben gleichzeitig
schleudernd bewirkt.
Aus diesem Grunde ist der wieder angewendete Winkelhebel W0 hier mit seinem vom
Anker erfafsten Ende abwärts gekehrt und der Anker selbst ist zur Herbeiführung des harten
Anschlages unmittelbar an dem einen Magnetpol drehbar gelagert und schlägt beim Anziehen
gegen den anderen Magnetpol an.
Es ist übrigens keineswegs erforderlich, dafs zur Hervorrufung der Schleuderwirkung die
zu schleudernde Leitrolle von einem auf der Achse der Antriebsscheibe T lose sitzenden
Winkelhebel getragen werde, wie es bei den bisher betrachteten beiden Ausführungen der
Fall ist, vielmehr kann man — wenn man nur die erläuterten Grundgedanken bei der Wahl
der Anordnung im Auge behält — dieser Leitrolle auch jede andere bewegliche Lagerung
geben.
So z. B. übersieht man leicht, dafs die in den Fig. 7 und 8 angedeuteten Anordnungen,
bei welchen die Leitrollen t2 und if3 unmittelbar
von einem Arm w'2 bezw. w% des Magnetankers
A2 bezw. A3 getragen werden, genau
dieselben Wirkungen gewähren, wie die in den Fig. 5 und 6 gewählten.
Aber es ist auch gar nicht einmal nöthig, die zu schleudernde Kette für den oberen
Kohlenstab um eine schwingend gelagerte Leitrolle zu legen, sondern jeder abgerundete
Körper, über den man eine Kette ,oder ein Band hinwegleiten kann, erfüllt genau dieselben
Dienste, sobald er nur so gelagert ist, dafs er durch den Anker eines Magneten in Rüttelbewegung
versetzt werden kann —, sei es nun, dafs der Anker damit selbst zwangläufig verbunden
ist, wie in den vorgeführten Ausführungen, oder gegen die Lagerung des besagten abgerundeten Körpers oder gegen diesen
selbst anschlägt, oder dafs das Anziehen und Loslassen des Ankers eine Feder spannt und
freigiebt, durch deren Wirkung die Rüttelung bewirkt wird; denn es handelt sich immer nur
darum, ein gespanntes Zugkraftorgan durch eine unabhängig arbeitende elektrische Vorrichtung
(Magnet, Solenoid u. s. w.) derart zu lockern, dafs es seiner sonstigen Zwanglä'ufigkeit
entzogen und der freien Einwirkung des einen (unteren) Kohlenhalters für einen Augenblick
ausgesetzt wird, währenddessen das Gewicht des anderen Kohlenhalters durch
Schleuderbewegung unwirksam gemacht wird.
Claims (1)
- Pa tent-Ansprüch:Bei Bogenlampen für Hintereinanderschaltung mit zwei Nebenschlufs-Elektromagneten, von denen der eine den Lichtbogen bildet, der andere den Nachschub der Kohlenstäbe bewirkt, die Anordnung einer Rolle oder einer anderen ähnlichen Führung, welche durch die Einwirkung des Ankers des den Lichtbogen bildenden Elektromagneten beeinflufst, bei ihrer Bewegung die Kette oder Schnur, die die Kohlenhalter trägt, ruckweise spannt und losläfst und hierbei nicht nur den oberen Kohlenhalter hebt, sondern auch gleichzeitig die Kette oder Schnur auf der Kettenscheibe lockert und infolge des dadurch veranlafsten Rutschens der Kette den unteren Kohlenhalter sinken läfst.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE65949T | 1890-09-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE65649C true DE65649C (de) | 1892-11-25 |
Family
ID=339417
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189065649D Expired DE65649C (de) | 1890-09-05 | 1890-09-05 | Vorrichtung zur Bogenbildung bei Bogenlampen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE65649C (de) |
-
1890
- 1890-09-05 DE DE189065649D patent/DE65649C/de not_active Expired
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