DE65649C - Vorrichtung zur Bogenbildung bei Bogenlampen - Google Patents

Vorrichtung zur Bogenbildung bei Bogenlampen

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DE65649C
DE65649C DE189065649D DE65649DA DE65649C DE 65649 C DE65649 C DE 65649C DE 189065649 D DE189065649 D DE 189065649D DE 65649D A DE65649D A DE 65649DA DE 65649 C DE65649 C DE 65649C
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    • HELECTRICITY
    • H05ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • H05BELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
    • H05B31/00Electric arc lamps
    • H05B31/0081Controlling of arc lamps
    • H05B31/0087Controlling of arc lamps with a thread or chain

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  • Devices For Conveying Motion By Means Of Endless Flexible Members (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. September 1890 ab.
Wenn beim Einschalten der Bogenlampen die Kohlenstäbe durch einmaliges Anziehen eines Elektromagneten aus einander geschoben werden, so bietet dies erfahrungsgemäfs keine volle Sicherheit gegen das Schmoren an den Kohlenspitzen, da diese infolge von Unreinlichkeit u. s. w. auch noch nach ihrem Auseinanderrücken durch eine Strombrücke verbunden sein können, die zuerst durchbrennen mufs, bevor sich ein Lichtbogen bilden kann. Aufserdem aber kann ein solches Schmoren auch dann immer in Bogenlampen festgestellt werden, wenn dieselben zwischen < zwei festen Endspannungen (Glühlampen) hinter einander geschaltet sind, sobald die Länge ihrer Kohlenpaare über eine gewisse Grenze hinaus verschieden sind, weil dann das Potential in den einzelnen Lichtbogen ebenfalls entsprechend verschieden ist.
Alle derartigen Mifslichkeiten sollen durch die Anordnung einer elektrischen Vorrichtung verhindert werden, welche nicht nur überhaupt so lange in Thä'tigkeit ist, als zwischen den Kohlenspitzen eine bestimmte (normale) Spannung besteht, sondern — und dies ist der wesentliche Kernpunkt der vorliegenden Erfindung — ein möglicherweise sich wiederholendes Emporschleudern des oberen Kohlenstabes bewirkt und damit zugleich ein Lockern eines denselben mit dem anderen Kohlenstab verbindenden Zugkraftorgans (Kette, Schnur, Draht, Metallband oder dergleichen) auf dessen = vom Vorschubmechanismus der Lampe festgehaltener ·—■ Antriebsscheibe (Rolle oder Trommel) verursacht, so dafs es auf letzterer rückwärts rutscht und den unteren Kohlenstab niedersinken läfst, bis es von beiden Kohlenstäben wieder auf seiner Antriebsscheibe festgespannt wird.
Diese Einwirkung des neuen elektrischen Mechanismus macht sich · bei Lampen mit grobverstellendem Vorschubmechanismus nicht nur in dem ersten Augenblicke des Brennens bis zur Herstellung des gewöhnlichen Lichtbogens, sondern auch später geltend, wenn besagter Vorschubmechanismus die Kohlenspitzen einander mehr nähert, als es der gewöhnliche Lichtbogen erfordert.
Bei Anwendung eines feinverstellenden Vorschubmechanismus, wie der in Fig. 2, 5 und 5a angedeutete — welcher aus einem durch einen Elektromagneten E mit Selbstunterbrechung schaltend betriebenen Schneckengetriebe besteht —, kommt die Regulirungsfähigkeit des neuen elektrischen Mechanismus während der eigentlichen Brennzeit allerdings weniger in Frage; da die Anwendung dieses neuen Mechanismus aber von dem Vorschubmechanismus völlig unabhängig und somit auch bei Wahl grobverstellender Vorschubmechanismen verwendbar ist, so ist auch auf die Fähigkeit der neuen Vorrichtung, »während des Brennens die Bildung zu kleiner Lichtbogen zu verhindern«, ausdrücklich hinzuweisen, zumal die Vorrichtung auch in dieser Eigenschaft als eine neue Errungenschaft den bisher zum Zweck der relativen Gegenwirkung gegen den Vorschubmechanismus aufgebauten Vorrichtungen gegenüber zu bezeichnen ist, weil diese letzteren ausnahmslos mehr oder weniger von der Wirkung des Vorschubmechanismus abhängig sind, und aus diesem
(2. Auflage, ausgegeben am 4. Dezember
Grunde nicht so vollkommen zu arbeiten vermögen.
In der in den Fig. i, 5 und 5a ersichtlichen Ausführung ist die neue Vorrichtung für hinter einander geschaltete Lampen anwendbar, und besteht sie aus einem im Nebenschlufs befindlichen zweispuligen Elektromagneten 2Γ1, welcher in der aus der schematischen Fig. 3 ersichtlichen Weise an die Kohlenelektroden angeschlossen ist.
Der Anker A1 desselben wirkt mechanisch vermittelst einer Zugstange k1, Fig. 5 und 5a, auf einen lose drehbaren Winkelhebel W1, der nur eine leicht drehbare Leitrolle i1 trägt, über welche die die obere Kohle tragende Kette gelegt ist.
Wird die Lampe in den Stromkreis eingeschaltet und die Kohlenspitzen stehen in diesem Augenblicke aus einander, so dafs kein Strom durch sie hindurchgehen kann, so wird der im Nebenschlufs befindliche Elektromagnet E1 erregt, zieht seinen Anker A1 an und bewegt dadurch die Rolle t1 abwärts, wobei die obere Kohle sich etwas senkt. Zugleich wird auch der im anderen Nebenschlufslcreis befindliche, mit Selbstunterbrechung versehene Elektromagnet E erregt, welcher den Vorschubmechanismus in Thätigkeit setzt und dadurch die Kohlenspitzen ganz zusammenbringt.
Ist dies geschehen, so werden die beiden Elektromagnete E sowohl als auch E1 stromlos, weil jetzt der Hauptstrom durch die Kohlen geht, und infolge dessen läfst der Magnet E1 seinen Anker A1 fahren. Derselbe schnellt hierbei die Leitrolle tl plötzlich in die Höhe, lüftet dadurch das über ihr liegende Kettentheil und lockert infolge dessen die Kettenwindungen über der vom Vorschubmechanismus zwangläufig bewegten und bezw. festgehaltenen Antriebsscheibe T, so dafs der untere Kohlenhalter das Uebergewicht erhält, die Kette über der Scheibe T zum Rutschen bringt und selbst etwas herabfällt.
Somit bildet sich also jetzt ein Lichtbogen zwischen den Kohlenspitzen. Damit wächst aber auch die Spannung im Hauptstromkreis und sofort wird der Elektromagnet E1 im Nebenschlufs wieder erregt, so dafs er seinen Anker A1 abermals anzieht und damit den oberen Kohlenstab dem unteren wieder etwas näher bringt und folglich auch die Spannung im Hauptstromkreis etwas herabmindert und den Elektromagneten E1 entsprechend schwächt.
Ist diese Schwächung infolge zu kleinen Lichtbogens oder infolge einer Strombrücke oben erwähnter Art zwischen den Kohlenspitzen so grofs, dafs der Magnet E1 seinen Anker nicht mehr festzuhalten vermag, so wiederholt dieser das Emporschnellen der Rolle tl und bewirkt damit ein weiteres ruckweises Auseinandergehen der Kohlenspitzen, und dieses Spiel wiederholt sich so lange, bis der Elektromagnet E1, der seinen Anker A1 immer wieder anzieht, durch die von letzterem bewirkte geringe Verkleinerung des Lichtbogens nicht mehr so weit geschwächt wird, dafs er den Anker A1 wieder loslassen mufs.
In diesem Fall ist dann auch der Lichtbogen für das gewöhnliche Brennen hinreichend grofs. Wächst derselbe bei fortschreitendem Brennen über eine gewisse Grenze hinaus, so wird der Selbstunterbrecher-Elektromagnet E des Vorschubmechanismus erregt und letzterer in Thätigkeit gesetzt, bis der Lichtbogen die gewöhnliche Länge wieder erreicht hat. Sollten hierbei die Kohlenstäbe etwas zu weit gegen einander geschoben werden, so läfst der Elektromagnet E1 seinen Anker A1 wieder fahren und arbeitet wie oben.
Für Lampen mit einfacher Parallelschaltung kann man die Schleuderbewegung des Zugkraftorganes durch einen im Hauptstromkreis liegenden Elektromagneten E0 von solcher Anordnung bewirken, wie sie in Fig. 4 schematisch' und in Fig. 6 in der Ausführung veranschaulicht ist.
Da ein solcher Elektromagnet seinen Anker A0 nur dann anzieht, wenn die Spannung im Hauptstrom verhältnifsmäfsig gering ist, so ist die Anordnung hier derart nöthig, dafs der Anzug des Ankers ein Auseinanderspringen der Kohlen verursacht, was dadurch erreicht wird, dafs der Anker einerseits schon während seiner Anzugsbewegung den oberen Kohlenstab anhebt und andererseits zufolge harten magnetischen Anschlages dieses Anheben gleichzeitig schleudernd bewirkt.
Aus diesem Grunde ist der wieder angewendete Winkelhebel W0 hier mit seinem vom Anker erfafsten Ende abwärts gekehrt und der Anker selbst ist zur Herbeiführung des harten Anschlages unmittelbar an dem einen Magnetpol drehbar gelagert und schlägt beim Anziehen gegen den anderen Magnetpol an.
Es ist übrigens keineswegs erforderlich, dafs zur Hervorrufung der Schleuderwirkung die zu schleudernde Leitrolle von einem auf der Achse der Antriebsscheibe T lose sitzenden Winkelhebel getragen werde, wie es bei den bisher betrachteten beiden Ausführungen der Fall ist, vielmehr kann man — wenn man nur die erläuterten Grundgedanken bei der Wahl der Anordnung im Auge behält — dieser Leitrolle auch jede andere bewegliche Lagerung geben.
So z. B. übersieht man leicht, dafs die in den Fig. 7 und 8 angedeuteten Anordnungen, bei welchen die Leitrollen t2 und if3 unmittelbar von einem Arm w'2 bezw. w% des Magnetankers A2 bezw. A3 getragen werden, genau dieselben Wirkungen gewähren, wie die in den Fig. 5 und 6 gewählten.
Aber es ist auch gar nicht einmal nöthig, die zu schleudernde Kette für den oberen Kohlenstab um eine schwingend gelagerte Leitrolle zu legen, sondern jeder abgerundete Körper, über den man eine Kette ,oder ein Band hinwegleiten kann, erfüllt genau dieselben Dienste, sobald er nur so gelagert ist, dafs er durch den Anker eines Magneten in Rüttelbewegung versetzt werden kann —, sei es nun, dafs der Anker damit selbst zwangläufig verbunden ist, wie in den vorgeführten Ausführungen, oder gegen die Lagerung des besagten abgerundeten Körpers oder gegen diesen selbst anschlägt, oder dafs das Anziehen und Loslassen des Ankers eine Feder spannt und freigiebt, durch deren Wirkung die Rüttelung bewirkt wird; denn es handelt sich immer nur darum, ein gespanntes Zugkraftorgan durch eine unabhängig arbeitende elektrische Vorrichtung (Magnet, Solenoid u. s. w.) derart zu lockern, dafs es seiner sonstigen Zwanglä'ufigkeit entzogen und der freien Einwirkung des einen (unteren) Kohlenhalters für einen Augenblick ausgesetzt wird, währenddessen das Gewicht des anderen Kohlenhalters durch Schleuderbewegung unwirksam gemacht wird.

Claims (1)

  1. Pa tent-Ansprüch:
    Bei Bogenlampen für Hintereinanderschaltung mit zwei Nebenschlufs-Elektromagneten, von denen der eine den Lichtbogen bildet, der andere den Nachschub der Kohlenstäbe bewirkt, die Anordnung einer Rolle oder einer anderen ähnlichen Führung, welche durch die Einwirkung des Ankers des den Lichtbogen bildenden Elektromagneten beeinflufst, bei ihrer Bewegung die Kette oder Schnur, die die Kohlenhalter trägt, ruckweise spannt und losläfst und hierbei nicht nur den oberen Kohlenhalter hebt, sondern auch gleichzeitig die Kette oder Schnur auf der Kettenscheibe lockert und infolge des dadurch veranlafsten Rutschens der Kette den unteren Kohlenhalter sinken läfst.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DE189065649D 1890-09-05 1890-09-05 Vorrichtung zur Bogenbildung bei Bogenlampen Expired DE65649C (de)

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