DE70207C - Elektrische Bogenlampe mit schwingend gelagertem Elektromagneten und feststehendem Anker - Google Patents
Elektrische Bogenlampe mit schwingend gelagertem Elektromagneten und feststehendem AnkerInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Bogenlampe, bei welcher die Regelung
des Lichtbogens durch einen schwingend gelagerten Elektromagneten bewirkt wird, welcher
bei Zunahme des Widerstandes im Lichtstromkreis durch seinen feststehenden Anker zu einem
entsprechenden Ausschlag veranlafst wird und hierdurch das Sperrwerk auslöst, welches die
Bewegung der Kohlen begrenzt.
Die neue Einrichtung zur Regelung des Lichtbogens kennzeichnet sich insbesondere
dadurch, dafs das Kettenrad, um welches die die Kohlenhalter tragende Kette läuft, zwar
mit dem Elektromagneten schwingt, jedoch in solcher Lage mit letzterem verbunden ist, dafs
der Punkt des Kettenrades, an welchem der den oberen Kohlenhalter tragende Kettenschenkel
abläuft, .genau in der Schwingungsachse des Elektromagneten liegt, so dafs also
bei der beim Ausreguliren eintretenden Schwingung des Elektromagneten mit dem Kettenrade
der genannte Punkt des letzteren und damit die obere Kohle vollständig stillsteht und nur
der gegenüberliegende, den unteren Kohlenhalter tragende Kettenschenkel nach Bedarf bewegt
wird, das Ausreguliren des Lichtbogens somit ausschliefslich durch Bewegung der unteren
Kohle allein erfolgt.
Es. wird hierdurch gleichzeitig erreicht, dafs der Leuchtpunkt der Kohlenstäbe constant bleibt.
Die neue Lampe kann — ohne eine Aenderung des Regulirmechanismus — entweder als
Hauptstromlampe oder als Nebenschlufslampe ausgeführt werden.
Im Nachstehenden ist als Beispiel die Anwendung als Nebenschlufslampe im besonderen
erläutert.
Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht:
Fig. ι einen senkrechten Längsschnitt durch die Lampe,
. Fig. 2 eine obere Ansicht der Regulirvorrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Lampe gegen den Anker,
Fig. 4 eine andere Seitenansicht während des Ausregulirens,
. Fig. 5 eine . schematische Darstellung des Stromlaufs,
Fig. 6 die Schaltung bei Ausführung der Lampe als Hauptstromlampe.
Der die obere Kohle a1 tragende Kohlenhalter
bl führt sich mittelst der Stege C1C2C6C*
an den beiden hohlen Stäben Cl1Ci2, aufweichen
die den Regulirmechanismus tragende Platte e befestigt ist. Der obere Kohlenhalter b'
hängt an dem Schenkel^1 der um das Kettenrad g geführten Kette f, an deren zweitem
Schenkel f2 der untere Kohlenhalter b2 mit
der unteren Kohle a2 aufgehängt ist. Der untere Kohlenhalter besteht aus dem in der
hohlen Stange d2 geführten Stab bB und dem
daran befestigten Quersteg b*. Eine an dem Stab bs angebrachte kleine Rolle bs sichert den
Stromschlufs des unteren Kohlenhalters mit der hohlen Stange cP und dient gleichzeitig zur
Erzielung einer leichten und sicheren Bewegung des unteren Kohlenhalters.
Die Platte e ist mit zwei aufrechten Stegen e1
und e2 versehen, auf welchen mittelst Schneiden h1 und h2 ein Rahmen h gelagert ist. Die
Verbindungslinie der Schneiden h1 h2 schneidet
sich mit der senkrechten Kohlenachse und steht senkrecht zu derselben. In den an beiden Enden
des Rahmens h angeordneten Querleisten /ζ3 /ζ4 /ζ5 h6 ist der hufeisenförmige Elektromagnet
il P gelagert. Ferner ist in den beiden Mittelstegen h1 ha des Rahmens eine Welle k
gelagert, auf welcher das Kettenrad g lose läuft. Das Kettenrad ist in solcher Lage angeordnet,
dafs der Punkt g1, an welchem der Kettenschenkel fl von dem Kettenrade g abläuft,
genau im Schnittpunkt der senkrechten Kohlenachse mit der durch die Schneiden/2' h'2
gehenden wagerechten Schwingungsachse des Rahmens h liegt. Hierdurch wird erreicht, dafs
bei der Schwingung des Rahmens h dieser Punkt g·1 und damit der Kettenschenkel/1 mit
dem oberen Kohlenhalter vollständig still stehen bleibt und nur der äufsere Kettenschenkel f'2
mit dem unteren Kohlenhalter in dem Mafse der Schwingung gehoben oder gesenkt wird.
Auf der Scheibe des Kettenrades g ist eine Klinke g2 angeordnet, welche in ein auf derselben
Seite neben dem Kettenrade auf der Welle k befestigtes Sperrrad A:1 eingreift. Der
Eingriff wird durch eine Feder g3 gesichert. Auf der Welle k ist ferner ein Zahnrad k~ befestigt,
welches durch eine mehrfache Räderübersetzung 111 P P /4 auf eine Flügelwelle m
einwirkt, welche ein Sperrrad m1 trägt, in
welches eine Klinke η eingreift, die an einem Hebel n1 befestigt ist, welcher drehbar auf dem
im Mittelsteg h8 des Rahmens h befestigten
Stift n3 sitzt und durch eine am anderen Ende dieses Steges hs befestigte Leiste n* geführt
wird. Der Hebel ruht auf einer an dem Mittelsteg ha verstellbar befestigten, excentrischen
Scheibe n2, so dafs die Tiefe des Eingriffes der Klinke η in das Sperrrad m1 genau geregelt
werden kann.
Auf der Platte e sind zwei Stege 01O2 befestigt,
an welchen der feststehende Anker o3 mittelst Schrauben o4 festgeschraubt ist. Die
Schrauben sind in senkrechten Schlitzen o5
verstellbar.
Ferner ist mit der Platte e ein Anschlag ρ verbunden, welcher bei der Schwingung des
Elektromagneten P P im Sinne des Pfeiles 1 den Hebel nl nach einem gewissen Mafse der
Schwingung aufhält und hierdurch bei der Weiterschwingung des Elektromagneten die
Klinke η ausschaltet, worauf das Uebergewicht des oberen Kohlenhalters bl zur Wirkung
kommen kann.
In der Platte e sitzen die beiden Polklemmen r1 r2. Erstere, welche zur Zuleitung des positiven
Stromes dient, ist isolirt in der Platte e befestigt; die negative Polklemme r2 dagegen
ist leitend mit der Platte e und letztere ebenfalls leitend mit den hohlen Stäben dl cP verbunden.
Der positive Strom führt zu der im oberen Kohlenhalter b1 isolirt befestigten Kohle α1.
Von der Polklemme r1 geht eine Zweigleitung
s ab, welche die Wickelung der beiden Schenkel des Hufeisenmagneten bildet und
deren anderes Ende mit der negativen Leitung verbunden ist.
Ist die Lampe ausgeschaltet, so befindet sich das dem Anker ο3 zugekehrte Ende des Elektromagneten
infolge des auf dieser Seite der Schwingungsachse vorhandenen Uebergewichtes in gesenkter Lage, wie Fig. 1 veranschaulicht.
Der Rahmen h ruht mit dem Fufs/210 auf der
Platte e, das Sperrwerk ist gesperrt.
Wird die Lampe in den Stromkreis eingeschaltet und haben die Kohlen nicht die zur
Bildung des Lichtbogens geeignete Stellung, so geht der Strom durch die Zweigleitung s,
die Anziehung zwischen Elektromagnet i1 P
und Anker überwindet das vorerwähnte Uebergewicht, der Elektromagnet i1 P kommt zum
Ausschlag, die Klinke 11 wird ausgeschaltet, das Uebergewicht des oberen Kohlenhalters bl tritt
in Wirkung und setzt das Kettenrad g im Sinne des Pfeiles 2 in Drehung. Die Klinke g2
nimmt das Sperrrad kl mit, setzt also die Welle k und damit das ganze Rädergetriebe
k-lll P I3 Z4 m m1 in Drehung. Die beiden
Kohlen kommen schliefslich zur Berührung, so dafs der Strom nunmehr durch die Hauptleitung
geht, was andererseits zur Folge hat, dafs das Uebergewicht ein sofortiges Zurückschwingen
des Elektromagneten in seine ursprüngliche Lage herbeiführt. Hierbei entfernt sich die untere Kohle um ein Entsprechendes
von der oberen Kohle und es findet die Bildung des Lichtbogens statt.
Bei dem Zurückschwingen des Elektromagneten z1 z2 wird gleichzeitig das. Sperrrad ml
durch die Klinke η gesperrt und damit das gesammte Rädergetriebe mit dem Kettenrade g
zum Stillstand gebracht.
Wächst darauf mit dem Abbrennen der Kohlen der Widerstand im Hauptstromkreis,
so geht wieder entsprechend mehr Strom durch den Nebenschlufs, der Elektromagnet Z1^2 wird
stärker erregt, beginnt wiederum seine Schwingung, nähert hierdurch —· ohne dafs hierbei
die Lage der oberen Kohle a' verändert würde —·
die untere Kohle cP der oberen Kohle a\ so
dafs zwischen dem Widerstand im Lichtstromkreis und dem Ausschlag des Elektromagneten
ein Gleichgewichtszustand herrscht und auf diese Weise eine ständige und äufserst feine
Ausregulirung erzielt wird.
Mit wachsendem Abbrande der Kohlen wird der Ausschlag des Elektromagneten immer
gröfser, der Hebel nl legt sich auf den Anschlag
p, unmittelbar darauf findet bei der mit
der zunehmenden Spannung im Lichtbogen eintretenden Weiterschwingung des Elektromagneten
die Auslösung des Sperrrades m1 statt und es tritt nun sofort durch Drehung des
Kettenrades g die erforderliche Nachregulirung ein, wobei beide Kohlen einander derart genähert
werden, dafs der Elektromagnet i1 P infolge der plötzlichen Verminderung des Wider-
Standes im Hauptstromkreise wieder zurückschwingt und das beschriebene Spiel der. Ausregulirung
von neuem beginnt.
Eine Feder u, welche mit dem einen Ende an dem Rahmen h, mit dem anderen Ende an
einem stellbaren Hebel ux befestigt ist, dient
dazu, das auf der einen Seite von der Schwingungsachse'vorhandene
Uebergewicht des Rahmens h mit dem Elektromagneten z'1 z"2 bis zu
einem gewissen Grade auszugleichen, so dafs die Empfindlichkeit der Regulirung nicht beeinträchtigt
wird.
Der Ausschlag des Elektromagneten nach der einen und anderen Seite wird durch Anschläge
begrenzt, welche im dargestellten Falle an dem Rahmen h bei h9 und /210 angebracht
sind.
Um die Lampe bei verdecktem Mechanismus bequem von Hand einstellen zu können, ist
der Anschlag ρ an einem in einer Hülse # geführten Stift pl befestigt, welcher durch eine
entsprechende Bohrung in der Platte e hindurchreicht, so dafs durch Hochschieben des
Stiftes pl die Klinke η ausgeschaltet werden
kann.
Wie aus den obigen Darlegungen hervorgeht, behält der Leuchtpunkt der Kohlenstäbe beständig
seine Lage bei.
Um für alle Fälle eine leitende Verbindung zwischen dem unteren Kohlenhalter b'2 und der
einen oder anderen Führungsstange d1 bezw. d2 zu sichern, kann der Halter, wie Fig. 4 veranschaulicht,
durch ein dünnes Kupferblech ^, welches die Bewegung des Halters nicht behindert,
mit der einen oder anderen Führungsstange verbunden sein.
Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, kann die Lampe auch als Hauptstromlampe
für Parallelschaltung ausgeführt werden. Der Regulirmechanismus bleibt hierbei derselbe,
wie bei der oben beschriebenen Nebenschlufslampe, nur mit dem Unterschiede, dafs der feststehende
Anker o3, wie Fig. 6 veranschaulicht, statt nach oben nach unten gerichtet ist, und
dafs der Elektromagnet z'1 z2 anstatt mit feinem
Draht mit starkem Draht bewickelt wird, durch welchen der ganze Strom hindurchfliefst. Entsprechend
der entgegengesetzten Stellung des Ankers befindet sich hier der hinter der Schwingungsachse liegende Theil des Elektromagneten
nebst zugehörigem Mechanismus im Uebergewicht, welches am zweckmäfsigsten durch eine entsprechend kräftige Feder u'2 hervorgerufen
wird.
Der Strom tritt wie bei der Nebenschlufslampe an der isolirten positiven Polklemme ein,
wird von hier durch eine isolirte biegsame Leitung nach dem positiven Kohlenhalter geführt,
welcher ebenfalls isolirt ist, geht dann durch die Kohlenstifte und theilt sich nun der
gesammten Lampe mit, wird durch eine an letztere angeschlossene biegsame Leitung dem
Elektromagneten zugeführt und von hier durch eine ebenfalls isolirte und biegsame Leitung zu
der in diesem Falle isolirten negativen Polklemme geleitet.
Die Feder ic2 ist so stark, dafs, wenn die
Lampe ausgeschaltet ist, der Elektromagnet hinten nach abwärts gezogen ist, so dafs das
Sperrwerk sich in ausgelöstem Zustande befindet und die Kohlenstifte somit zusammengehen
müssen.
Wird die Lampe eingeschaltet und der Elektromagnet hierdurch erregt, so schwingt derselbe
mit dem vorderen Ende durch die Anziehung gegen den tiefer stehenden Anker nach abwärts,
wobei gleich zu Anfang die Sperrklinke η einfällt, während bei der weiteren Schwingung
sich der allein in Bewegung gesetzte negative Kohlenhalter b'2 noch mehr senkt, bis der
Lichtbogen der gewöhnliche ist. In dem Mafse, wie darauf beim Brennen der Lampe die Stromstärke abnimmt, wird auch die Kraft
des Elektromagneten schwächer, so dafs die Feder u- denselben mehr und mehr von dem
Anker o3 abzieht und hierdurch die Ausregulirung bewerkstelligt, bis bei fortgesetzter Rückschwingung
des Elektromagneten das Sperrwerk ausgelöst, beide Kohlen einander genähert,
und durch die hierbei sofort eintretende Kräftigung des Elektromagneten dieser wieder gegen
den Anker schwingt und wieder der gewöhnliche Lichtbogen hergestellt wird.
Claims (2)
1. Eine elektrische Bogenlampe, bei welcher der zur Auslösung des die Bewegung der
Kohlen begrenzenden Sperrwerks dienende Elektromagnet zusammen mit dem Regelungsmechanismus
um eine Achse schwingt, welche durch den Punkt des Kettenrades hindurchgeht, an welchem der den oberen
Kohlenhalter tragende Kettenschenkel abläuft, zu dem Zwecke der Ausregulirung des Lichtbogens durch alleinige Bewegung
der unteren Kohle.
2. Bei einer Bogenlampe nach Anspruch 1.
die Anordnung eines von aufsen zu handhabenden Anschlages zur Auslösung des die
Bewegung der Kohlen begrenzenden Sperrwerkes.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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