DE21645C - Neuerungen an elektrischen Lampen - Google Patents
Neuerungen an elektrischen LampenInfo
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- H05B31/00—Electric arc lamps
- H05B31/0081—Controlling of arc lamps
- H05B31/009—Controlling of arc lamps with tightening devices
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
in NEW-YORK (V. S. A.).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. März 1882 ab.
Diese Erfindung hat auf elektrische Lampen mit Schliefsungsbogen oder auf Lichtregulatoren
Bezug, und ihr Zweck besteht hauptsächlich darin, mittelst eines geeigneten Mechanismus in
Verbindung mit dem Regulirmechanismus eine augenblicklicheWiederherstellung des Schliefsungsbogens
zu erzielen, wenn derselbe infolge einer momentanen Unterbrechung des elektrischen
Stromes oder infolge des Zerbrechens einer der Kohlen oder aus anderen unvorhergesehenen
Ursachen unterbrochen worden ist.
Ein zweiter wichtiger Zweck der Erfindung ist, die obere Kohle frei machen und sie niederfallen
lassen zu können, wenn die Speisungsvorrichtung nicht richtig functionirt und der
Schliefsungsbogen über seine normale Länge hinaus vergröfsert wird.
Die mit Rücksicht auf die Klasse von Lampen, bei denen sie in Anwendung kommen, zu
modificirenden Vorrichtungen stimmen im Princip ihrer Construction sämmtlich mit einander überein
und bestehen im wesentlichen aus einem Elektromagnet, der sich in einer Nebenleitung
an der Lampe befindet, und aus einer Armatur, die mit den Vorrichtungen zum Festhalten oder
Schliefsen des Kohleträgers so verbunden ist, dafs sie das Oeffnen des Trägers bewirkt, wenn
die Anziehungskraft des Magneten einen bestimmten Punkt erreicht.
In Nachstehendem wird die Erfindung in ihrer Anwendung auf die beiden gewöhnlichen
Formen elektrischer Lampen oder Regulatoren erläutert.
Bei der Lampe mit Getriebe und Zahnstange wird bekanntlich das Niedergehen des Kohleträgers
dadurch controlirt, dafs die Getriebe entweder direct oder indirect in den Träger
eingreifen. Durch die vielfältigen Räderübersetzungen oder durch die Verbindung des Getriebes
mit entsprechenden Bremsvorrichtungen wird die Bewegung des Führers so sehr verlangsamt,
dafs eine längere Zeit für eine auch nur kurze Abwärtsbewegung nöthig wird, so dafs, wenn der Schliefsungsbogen plötzlich unterbrochen
werden sollte, der einzige dem Strom bleibende Weg, durch die die Spirale der
gewöhnlichen Nebenleitung bildenden feinen Drahtspulen der Gefahr der Ueberhitzung ausgesetzt
sein würde, während die Kohlen sich einander nähern, falls nicht augenblickliche Vorkehrung
getroffen wird, den Strom über einen besseren Weg abzulenken, als es der durch die
erwähnten Spulen gebotene ist.
Dies wird durch das Freigeben der oberen Kohle bewerkstelligt, und . zwar mittelst eines
in eine Nebenleitung eingesetzten Magneten, der die genannte Kohle auf die untere Kohle
fallen läfst und so den Schliefsungsbogen wieder herstellt und die Spulen des Nebenmagneten
vor dem Verbrennen schützt. Die obere Kohle wird losgelöst, wenn das Getriebe sich festsetzt
oder die Speisungsmagnete nicht functioniren, so dafs ein ungewöhnlich langer oder ein
Schliefsungsbogen, der die Lampe ruiniren könnte, sich nicht bilden kann.
In Fig. ι und 2 der Zeichnungen ist eine praktische Form det Vorrichtung bei einer
Lampe mit Getriebe und Zahnstange veranschaulicht,' und zwar ist Fig. 1 eine Seitenansicht
der operirenden Theile des Speisungsmechanis-
mus, theilweise im Schnitt, und Fig. 2 eine unter rechtem Winkel hierzu aufgenommene Ansicht.
A und B sind Spiralen, die bezw. in der Hauptleitung der Lampe und in einer davon
abgezweigten Nebenleitung eingeschlossen sind. In Verbindung mit diesen Spiralen sind bewegliche
Kerne angeordnet, die mit einem an Zapfen drehbar befestigten Rahmen L verbunden
sind und die Stellung desselben . controliren. Dieser Rahmen trägt eine entsprechende Anzahl
von mit einander in Eingriff stehenden Getrieben, die in einem Sperrrad oder Stern E
endigen. Eine feststehende Sperrklinke F ist dem Sperrrad E gegenüber so angeordnet, dafs,
wenn die Anziehungskraft der Spiralen A die Anziehung der Spiralen B übertrifft und der
Rahmen L nach oben gezogen wird, die Sperrklinke mit dem Rade E in Eingriff kommt.
R ist eine Zahnstange, an deren unterem Ende die obere Kohle angebracht ist; diese
Zahnstange ist durch das Zahnrad G mit dem obigen Getriebe verbunden.
P ist ein Bremscylinder, um einer zu raschen Bewegung des Rahmens L vorzubeugen, und
T ist eine justirbare Feder, die dazu dient, die Spiralen beim Herabziehen der darin enthaltenen
Kerne zu unterstützen. Die so beschriebenen Theile bilden eine Ausführung einer
elektrischen Lampe, bei der vorliegende Erfindung anwendbar ist, doch kann die specielle
Construction und bezw. Anordnung der einzelnen Theile mehrfach modificirt werden.
Das Zahnrad G sitzt lose auf seiner Welle und wird durch eine Schulter an seiner Bewegung
in der einen Richtung verhindert; an seiner anderen Seite sitzt eine Frictionsmuffe,
die aus einem Ringe H aus Holz, Metall oder anderem Material besteht und sich mit der
Welle dreht. Der Ring H ist theilweise ausgespart und so angeordnet, dafs er unter normalen Verhältnissen durch eine Feder .S gegen
das Getriebe G gedrückt wird und dasselbe so veranlafst, sich mit der Welle zu drehen.
C ist ein kleiner Magnet in derselben Leitung mit der Spirale B Oder in einer unabhängigen
Leitung der Lampe. Vor seinen Polen ist eine Armatur K bei N in Zapfen drehbar befestigt,
die in einen gegabelten Arm K1 ausläuft, der mit dem Ringe H in Eingriff steht. Eine Feder ,S1
dient dazu, die Armatur K zurückzuziehen und sie in einer Lage zu halten, in der sich der
gegabelte Arm K1 aufser Contact mit den Seiten der in den Ring H eingeschnittenen Nuth befindet.
'
Unter normalen Verhältnissen und wenn die Lampe mit geeignet langem Schliefsungsbogen
brennt, genügt die Stärke des durch die Spulen des Magneten C passirenden Stromes nicht, um
die Armatur K gegen die Kraft der Feder .S1
anzuziehen; die bezw. Widerstände der Haupt- und Nebenleitung lassen sich leicht so reguliren,
dafs diese Wirkung erzielt wird.
Sollte der Schliefsungsbogen plötzlich unterbrochen oder zu viel verlängert werden, so
findet eine Ableitung einer genügenden Strommenge momentan statt, um den Magnet C zu
beleben, die Armatur K anzuziehen und den Druck zwischen dem Getriebe G und der
Muffe H aufzuheben. Die Zahnstange R, die vorher in ihrer Abwärtsbewegung durch das
Rädergetriebe controlirt war, wird auf diese Weise freigegeben und fällt in demselben Augenblick
herab. Der Strom wird so durch die Kohlen wieder hergestellt, ehe der Lampe irgend welcher Schaden erwachsen kann.
Die mechanische Construction der Vorrichtungen zum Loslösen der Zahnstange kann vielfach
variirt werden, ohne das Princip dieser Erfindung zu afficiren. Eine der naheliegendsten
Modificationen dieser Construction ist, die Armatur K in der Nähe eines oder beider Pole
des in Nebenschliefsung befindlichen Magneten, der zur eigentlichen Regulirvorrichtung gehört,
anzubringen, oder einen Magnet in der Hauptleitung, an Stelle der Feder S 1 oder der Magnete
und Armatur anzuordnen. Ein ausdehnbarer Platindraht, durch den man den abgezweigten
oder Nebenstrom passiren lafst, könnte vorgesehen werden, um die erforderliche Bewegung
auf die Frictionsmuffe zu übertragen. Wenn, wie es gewöhnlich geschieht, die Verbindung
zwischen dem Rädergetriebe und dem Kohleträger durch eine Schnur hergestellt wird, so
wird der Loslösemechanismus an der Seilrolle' angebracht, die in diesem Falle das wesentliche
Aequivalent für das Zahnrad bildet.
Bei anderen Lampenformen wird die Construction des Loslösungsmechanismus den Erfordernissen
des besonderen Falles entsprechend variirt; dasselbe gilt für die in den Fig. 3, 4
und 5 gezeigten Lampen, in denen der Kohleträger durch einen Ring oder eine Muffe gehoben
wird.
Eine Loslösungsvorrichtung wie die oben beschriebene würde dann unnöthig sein, wenn
die Unterbrechung des Schliefsungsbogens der alleinige Unfall wäre, der die Lampe treffen
könnte. Indefs kommt es bei diesen Lampen vor, besonders wenn sie mit einem sehr kräftigen
Strom arbeiten, dafs die Muffe bei einer Vergröfserung des Schliefsungsbogens nicht
respondirt, so dafs der Träger geschlossen bleibt und so die Bildung eines Schliefsungsbogens
von grofser Länge möglich macht, der die Lampe gefährdet.
Man verbindet deshalb mit der Muffe Vorrichtungen, die den schon beschriebenen im
Princip gleich sind. Fig. 3 ist eine Seitenansicht, theilweise im Schnitt, einer mit solchen
Vorrichtungen versehenen Lampe, Fig. 4 eine unter rechtem Winkel hierzu aufgenommene
Ansicht und Fig. 5 eine modificirte Anordnung der loslösenden Magnete. A A sind die regulirenden
Magnete, von denen in diesem Falle jeder aus einem an einem magnetischen Querstück
angebrachten Kern, einer in die Hauptoder Schliefsungsbogenleitung eingeschlossenen
Spirale von grobem Draht und einer umgekehrt gewickelten Spirale von hohem Widerstände,
die einen Theil einer abgezweigten oder, wie sie hierin bezeichnet ist, Nebenleitung der
Lampe bildet, besteht. D ist eine vor den Polen des Magneten A angeordnete und von
den flachen Federn C C getragene Armatur. Tx ist ein mit der Armatur durch eine Feder T
verbundener Hebel; die Spannung der Feder wird durch eine. Stellschraube regulirt. M ist
eine flache Platte oder Stange, die von dem einen Ende der Armatur D getragen wird.
Diese Platte M ist durchbohrt und bildet die Muffe, indem die Durchbohrung von solchem
Durchmesser ist, dafs sie beim Anschlagen an den Kohleträger R diesen ergreift und ihn hochhebt.
P ist ein Bremskasten, dessen Kolbenstange mit der'Armatur in Verbindung steht und
dieselbe amVibriren hindert. Diese Theile bilden
den jetzt leicht verständlichen ' eigentlichen Speisungscontrolirmechanismus. C1 C1, Fig. 4,
bezeichnen einen Elektromagnet, welcher mit, einem Draht umwunden ist, der einen Theil
einer Nebenleitung von hohem Widerstände an der Lampe bildet. Vor diesem Magnet ist ein
Kniehebel drehbar befestigt, dessen einer Arm Dx
vori weichem Eisen ist und als Armatur dient. Der andere Arm F ist von Eisen oder beliebigem
anderen Material und hat an seinem Ende eine Stellschraube F1, deren Spitze auf die Grundplatte
des den Speisungsmechanismus enthaltenden Kastens drückt; diese Schraube dient dazu,
den niedrigsten Stand des Armes F zu bestimmen. Eine Feder Sx wird angewendet, um
die Armatur D1 von den Polen des Magneten C'
abzuziehen. Das freie Ende der Platte M ruht auf dem Arm F.
Die Function der Mechanismen ist wie folgt: Angenommen, die Lampe wäre im Betrieb, so
ist die Armatur D hochgehoben und die Platte M dadurch angeschlagen, so dafs der Kohleträger R
dadurch festgehalten ist. Sollte die Armatur D nun aus irgend einer Ursache bei einer Verlängerung
des Schliefsungsbogens versagen, herabzugehen, so fängt die Kraft des Magneten C1
an, sich infolge der durch die Spulen passiren-' den gröfseren Strommenge zu vermehren; die
Folge hiervon ist, dafs die Armatur Dλ hinübergezogen
wird, sobald die Anziehungskraft einen Punkt · erreicht hat, bei dem sie* die genau
justirte Spannung der Feder S1 überwindet, und dafs der Arm F gehoben und die Platte M in
eine horizontale Lage gebracht wird. Sowie dies geschieht, fällt der Träger R sofort durch
die Muffe hindurch nach unten, und die schädlichen Einflüsse eines ungewöhnlich langen
Schliefsungsbogens, werden vermieden.
Wie oben bemerkt, kann der Magnet, dessen Spulen in der Schliefsungsbogenleitung liegen,
an Stelle der Feder S1 angewendet werden. Der aus den beiden Armen D' F gebildete
Kniehebel kann verschieden modificirt und auch ganz fortgelassen werden, indem das Ende der
Platte oder Muffe M als Armatur nutzbar gemacht oder mit einer Armatur versehen wird,
falls sie" selbst aus nichtmagnetischem Metall besteht.
Claims (4)
1. Die Combination des Zahnrades G und einer durch eine Feder gegen dasselbe gedrückten
Frictionsmuffe mit einer geschlossenen Nebenleitung von hohem Widerstände, einem darin
eingeschlossenen Elektromagnet und einem Armaturhebel, der durch diesen Magnet in
Thätigkeit gesetzt wird und dadurch die Muffe von dem Zahnrade abzieht.
2. Die Combination des Rahmens Z, des Getriebes G mit Frictionsmuffe H und des
Kohleträgers R mit einer Nebenleitung von hohem Widerstände, durch deren Magnet C
der Kohleträger freigegeben wird, wenn infolge eines zu langen Schliefsungsbogens
der Magnet C genügend erregt wird, um die Armatur K anziehen zu können.
3. Die Combination des Kohleträgers R und der denselben umfassenden Klampe oder
Muffe M mit einem in die Nebenleitung eingeschalteten Elektromagnet C1, der, wenn
er infolge zu langen Schliefsungsbogens genügend erregt wird, mittelst der Armatur £>l
und des Hebelarmes F so auf die Klampe M einwirkt, dafs dieselbe hochgehoben wird
und den Kohleträger freigiebt.
4. Die in Fig. 5 dargestellte Anordnung des Hauptmagneten und des Nebenleitungsmagneten,
derart, dafs sich zwischen ihnen eine Armatur befindet, welche den Kohleträger festhält oder freigiebt, je nachdem
der eine Magnet der Länge des Schliefsungsbogens entsprechend stärker erregt ist als
der andere.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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