DE654838C - Herstellung von fein verteiltem voluminoesem Bariumsulfat - Google Patents

Herstellung von fein verteiltem voluminoesem Bariumsulfat

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DE654838C
DE654838C DEK139947D DEK0139947D DE654838C DE 654838 C DE654838 C DE 654838C DE K139947 D DEK139947 D DE K139947D DE K0139947 D DEK0139947 D DE K0139947D DE 654838 C DE654838 C DE 654838C
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barium sulfate
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DEK139947D
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Dr Carl Grabbe
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Kali Chemie AG
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Kali Chemie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/46Sulfates
    • C01F11/462Sulfates of Sr or Ba

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  • Lubricants (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Herstellung von fein verteiltem voluminösem Bariumsulfat Für manche Verwendungszwecke ist es erforderlich, Bariumsulfat in sehr fein verteiltem voluminösem Zustand herzustellen. So bestehen z. B. für die Verwendung des Bariumsulfats zu medizinischen Zwecken, insbesondere als Kontrastmittel bei Röntgenaufnahmen, bestimmte Vorschriften hinsichtlich einer geringen Sedimentationsgeschwindigkeit des gefällten Bariumsulfats, die mindestens erreicht sein müssen, damit es für den Zweck brauchbar ist (vgl. z. B. Deutsches Arzneibuch tga6, 6. Ausgabe, S. go, Abs. a). Das Bestreben der Technik geht jedoch dahin, die Sedimentationsgeschwindigkeit des Bariumsulfats noch weiter zu verringern.
  • Nach einem bekannten Verfahren .verwendet man zwecks Verringerung der Sedimentationsgeschwindigkeit von Bariumsulfat organische Kolloidträger, durch die das in Suspension befindliche Bariumsulfat in der Schwebe gehalten werden soll. Diese Kolloidträger verdünnen jedoch das wirksame Bariumsulfat, so daß seine Kontrastwirkung darunter leidet. Außerdem flocken die Kolloidträger, wenn sie in den Säure enthaltenden Magen gelangen, wieder aus und werden dadurch unwirksam, üben aber auch als organische Substanzen einen unerwünschten Sekretionsreiz aus.
  • Es wurde gefunden, daß man die Sedimentationsgeschwindigkeit des zu fällenden Bariumsulfats ganz erheblich herabsetzen kann, wenn man das flüssige Fällungsmittel nicht unmittelbar in die zu fällende Lösung einfließen läßt, sondern zunächst durch eine-auf oder unter dem Flüssigkeitsspiegel befindliche Schicht einer organischen Flüssigkeit hindurchwandern läßt, ehe es mit der zu fällenden Lösung zusammentrifft. Hierzu eignen sich leichtflüssige organische Flüssigkeiten, insbesondere leichtflüchtige, wie Äther, Benzin, Tetrachlorkohlenstoff u. dgl., jedoch können .auch nicht oder weniger flüchtige Stoffe, z. B. leichtflüssiges Paraffinöl u. dgl., und gegebenenfalls auch Mischungen leichtflüchtiger und nicht flüchtiger organischer Flüssigkeiten Verwendung finden. Je nach den physikalischen Eigenschaften dieser Stoffe kann die Wirkung im einzelnen graduell verschieden sein. So kann man z. B. bei Verwendung von Äther oder Benzin als Zwischenschicht bei der üblichen Fällung eines fein verteilten Bariumsulfats eine Verringerung der Sedimentationsgeschwindigkeit erzielen, bei der sich das Bariumsulfat in dem vorgeschriebenen Meßgefäß von 50 ccm innerhalb einer Viertelstunde anstatt bis zum Teilstrich 15 entsprechend der zulässigen Grenze nur etwa bis zum Teilstrich 47 absetzt und selbst nach 14tägigem Stehen nicht bis zum Teilstrich 15 herabsinkt. Je nach Auswahl der organischen Flüssigkeit, nach Wahl der Temperaturen und der Konzentration bei der Fällung und der Fällungsgeschwindigkeit kann man die Absitzgeschwindigke,it des Bariumsulfats in jedem Einzelfall regeln. Man kann. z. B. derart' verfahren, daß man in der Kälte bzw. bei ge,., wöhnlichen Temperaturen und sehr starker, bis extremer Verdünnung arbeitet. Es hat sich aber auch gezeigt, daß beim Arbeiten in der Hitze ausgezeichnete Resultate erzielt werden können. So wurde z. B. festgestellt, daß bei Verwendung einer Paraffinölschicht und Temperatur von go bis g5° eine größere Verringerung der Absitzgeschwindigkeit erzielt wird als beim Arbeiten in der Kälte. Die Hitze kann hier auch benutzt werden, um gegebenenfalls die Viscosität der organischen Flüssigkeiten herabzusetzen. Der zu verwendende organische Stoff braucht deshalb bei gewöhnlicher Temperatur überhaupt nicht dünnflüssig zu sein. Er kann sogar fest sein, wie z. B. festes Paraffin mit einem Schmelzpunkt von 5o bis 6o°, das bei höheren Temperaturen von go bis g5° dünnflüssig wird.
  • Das Verfahren darf nicht verwechselt werden mit bekannten Maßnahmen, bei denen man organische Lösungsmittel verwendet, wie z. B. Alkohol, mit denen die Reaktionsflüssigkeiten leicht mischbar sind. - Durch Vermischen der Reaktionsflüssigkeiten mit Alkohol u. dgl. wird die Sedimentationsgeschwindigkeit nicht verringert, sondern erhöht. Der Niederschlag ist in diesem Fall wohl fein, aber verhältnismäßig nur wenig voluminös. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen handelt es sich um die Verwendung solcher organischer Flüssigkeiten, die entweder auf der Oberfläche der zu fällenden Flüssigkeiten schwimmen oder, wenn sie schwerer als die Flüssigkeit sind, unter die Flüssigkeit herabsinken und eine getrennte Schicht zu bilden vermögen, durch die das flüssige Fällungsmittel leicht durchzudringen vermag und sich dabei- in Form von Schlieren oder emulsionsartigen Gebilden aufteilt.
  • Eine Verringerung der Sedimentationsgeschwindigkeit läßt sich bereits dadurch erzielen, daß man das flüssige Fällungsmittel durch eine ruhende, genügend hohe Schicht von beispielsweise Äther einfließen läßt. Zweckmäßig verfährt man jedoch derart, daß man auf die zu fällende Flüssigkeit eine Schicht der organischen Flüssigkeit gibt, durch ein Rührwerk die Lösung samt der auf ihr schwimmenden organischen Flüssigkeitsschicht in nicht zu heftige Rotation versetzt und das flüssige Fällungsmittel aus geringer Entfernung in die Schicht langsam einlaufen läßt.
  • Rührgeschwindigkeit, Schichthöhe der organischen Flüssigkeit, Fallhöhe und Einlaufgeschwindigkeit des Fällungsmittels können für jeden Einzelfall auf günstigste Verhältnisse eingestellt werden.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß das abgeschiedene Bariumsulfat längere Zeit mit .heißem oder kochendem Wasser und sogar 1Heißen dünnen Säuren, z. B. io°/oiger Essigsäure, behandelt werden kann, ohne daß seine geringe Sedimentationsgeschwindigkeit irgendwie wesentlich beeinträchtigt wird. Diese Feststellung ist wichtig, da sich diese Behandlung auf den Reinheitsgrad des Produktes sehr günstig auswirkt.
  • Das Abtrennen der organischen Flüssigkeitsschicht von der wässerigen Suspension nach beendeter Umsetzung sowie das Auswaschen des Bäriumsulfats kann bei vorliegendem Verfahren mit den üblichen Hilfsmitteln geschehen. .
  • Ist die Reaktion beendet und das Rührwerk abgestellt, so stellt die organische Flüssigkeitsschicht eine gesonderte Schicht dar, die nach der bei der Trennung organischer, mit Wasser nicht mischbarer Flüssigkeiten von wässerigen Flüssigkeiten bekannten Art und Weise, z. B. in einem Scheidetrichter oder durch ähnliche Vorrichtungen von der wässerigen Suspension getrennt wird. Bei Verwendung von bei gewöhnlichen Temperaturen festem Paraffin und Arbeitlen in der Hitze kann man die Trennung auch in der Weise vornehmen, daß man das Reaktionsgemisch erkalten läßt und die Paraffinschicht als feste Masse von der, wässerigen Suspension abhebt. Die wässerige Suspension wird dann; wie bei derartigen Niederchlägen üblich, durch Dekantieren in hohen Absitzgefäßen mit Wasser ausgewaschen, bis die Flüssigkeit keine Verunreinigungen mehr enthält. Das Bariumsulfat wird abfiltriert und der Rückstand getrocknet, z. B. bei 8o bis i30°.
  • An die Auswaschung mit kaltem Wasser kann man vorteilhafterweise noch eine Auswaschung mit heißem Wasser anschließen oder von vornherein mit heißem Wasser auswaschen oder die Suspension nach dem Auffüllen mit Wasser auf höhere Temperaturen, z. B. 8o°, erwärmen, absitzen lassen, dekantieren, mit Wasser auffüllen und die Maßnahmen wiederholen. Den höchsten Grad von Reinigungswirkung erzielt man durch Auswaschen in der Wärme mit heißer verdünnter Säure, z. B. . i oo/o-iger Essigsäure. und Nachwaschen mit heißem Wasser. Alle diese Maßnahmen können je nach Bedarf in zweckentsprechender Weise variiert werden.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren herzustellenden Produkte sind nicht nur als medizinische Präparate verwertbar, sondern können auch für die verschiedensten technischen Zwecke verwendet werden, bei denen es auf Bar iumsulfat in sehr fein verteiltem voluminösem Zustand ankommt, z. B. bei der Verwendung des Bariumsulfats in der Farbtechnik. Ein nach vorliegendem Verfahren hergestelltes Bariumsulfat besitzt z. B. verhältnismäßig sehr gute Farbkraft.
  • Ausführungsbeispiele i. Eine Lösung von 36o g Mg S 04 # 7 H2 O in 36oo ccm Wasser wurde in einem Stutzen von etwa 23 cm Durchmesser mit einer Ätherschicht von etwa 2 bis 3 cm Höhe bedeckt. Unter Rühren der Lösung bei mäßiger Rotation der auf ihr schwimmenden Ätherschicht, z. B. 3o bis 5o Umdrehungen in der Minute, wurde eine Lösung von 320 g Ba C12 # 2 H20 in 36oo ccm Wasser in feinem Strahl aus einer Entfernung von etwa 1o cm Abstand zugeführt. Das ausgefallene Bariumsulfat wurde in üblicher Weise mit Wasser, vorzugsweise aber mit heißer io°/oiger Essigsäure, wiederholt behandelt und dann mit Wasser nachgewaschen. Das getrocknete Produkt sedimentierte bis zum Teilstrich :13 nach D. A. B. 6.
  • 2. Das gleiche Verfahren mit dünneren Lösungen von 36o g Mg S 04 # 7 H2 O in 7000 ccln Wasser und 320 g Ba Cl2 # 2 H2 O in 7ooo ccm Wasser unter Verwendung einer Benzin- oder Ätherschicht durchgeführt ergab ein Produkt, das bis zum Teilstrich 47 nach D. A. B. 6 absetzte.
  • 3. Der gleiche Versuch nach Beispiel 2 wurde unter Verwendung einer Paraffinöl-Benzin-Mischung (2: i) durchgeführt. Das Bariumsulfat setzte bis zum Teilstrich .42 nach D. A. B. 6 ab; bei Verwendung von Paraffinöl allein bis zum Teilstrich 38. Wurde die Fällung in der Hitze bei etwa 90 bis 95' vorgenommen, so setzte der Niederschlag nur bis zum Teilstrich 45 ab. Eine Verwendung von festem Paraffin (F. P. 5o bis 6o°) hatte hierbei den gleichen Erfolg.
  • 4.. In eine Tetrachlorkohlenstoffschicht von etwa 3 cm Höhe ragt das Ende eines Scheidetrichters, dessen Rohr bis zum Verschlußhahii zunächst mit Wasser gefüllt war. Über die Tetrachlorkohlenstoffschicht wurde eine Magnesiumsulfatlösung wie im Beispiel e aufgegeben. Durch Rühren der Lösung wurde die unterste Schicht mit in Rotation versetzt und die Bariumchloridlösung aus dem Scheidetrichter langsam zugeführt. Das erhaltene Produkt setzte bis zum Teilstrich 41 nach -D. A. B. 6 ab.
  • 5. Eine klare Lösung von 300 g Ba(O H), in 7000 ccm Wasser wurde mit einer Ätherschicht bedeckt und durch Rühren der Lösung die schwimmende Schicht in Rotation versetzt. Der Ätherschicht wurden 2000 ccm Schwefelsäure von 5" B6 unter langsamem Einlaufenlassen zugeführt. Das Produkt sedimentierte nach D. A. B. 6 bis zum Teilstrich 47.

Claims (3)

  1. PATENT ANSPI:I.`CH13: i. Verfahren zur Herstellung von fein verteiltem voluminösem Bariumsulfat durch Fällung aus Ba- und S 04 Ionen enthaltenden Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man das flüssige Fällungsmittel durch .eine über oder unter dem Flüssigkeitsspiegel der zu fällenden Lösung befindlichen Schicht einer leicht beweglichen organischen Flüssigkeit hindurchtreten läßt, nach beendeter Umsetzung die Schicht der organischen Flüssigkeit von der wässerigen Suspension abtrennt, das Bariumsulfat durch Auswaschen von vorhandenen Verunreinigungen befreit, filtriert und trocknet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Hitze fällt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man organische Stoffe verwendet, die erst in der Hitze dünnflüssig werden. q.. Verfahren nach Anspruch i, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Waschflüssigkeit heißes oder kochendes, gegebenenfalls säurehaltiges Wasser verwendet.
DEK139947D 1935-11-12 1935-11-12 Herstellung von fein verteiltem voluminoesem Bariumsulfat Expired DE654838C (de)

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