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Anordnung für Totalisatoren Die Erfindung .bezieht sich auf Totalisatoren,
bei denen die an einer Wettkasse gekennzeichneten Wettbeträge auf elektrischem Wege
in zentralen Registriereinrichtungen gesammelt werden.
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Da bei derartigen Anlagen große Wettsummen auf dem Spiele stehen,
müssen sie besonders sicher ausgebildet bzw. mit einwandfreien Überwachungseinrichtungen
ausgerüstet sein, um Falschregistrierungen oder sogar ein Versagen der Gesamtanlage
zu verhindern. Trotz solcher Sicherungen kann es jedoch vorkommen, daß sich ein
Versagen der elektrischen Einrichtungen nicht vermeiden läßt, beispielsweise bei
Ausfall der Speis'estromquelle oder bei anderen nicht vorauszusehenden Umständen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, auch bei Störungen der elektrischen
Einrichtungen noch einen einwandfreien Wettbetrieb zu ermöglichen, was dadurch erreicht
wird, daß die bekannten an den Kassen angeordneten, von der Zentrale aus nach Registrierung
des entsprechenden Wettbetrages elektrisch gesteuerten Einrichtungen zur Ausgabe
der Wettkarten mit zusätzlichen Mitteln ausgerüstet ,sind, welche eine Bedienung
der Ausgabeeinrichtungen von Hand ermöglichen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung
dargestellt. Dabei sind die Einrichtungen an ,der Wettkasse und die zur elektrischen
Registrierung dienenden Anordnungen der Zentrale nur so weit schematisch angedeutet,
als es für das Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
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Die Fig. z zeigt links die Einrichtungen einer Wettkasse, in der Mitte,
mit S bezeichnet, einen Sammelschalter, der die an den Wettkassen gekennzeichneten
Meldeleitungen aufsucht und beim Auftreffen auf eine derartige Leitung den jeweiligen
Wettbetrag auf das entsprechende Register Reg überträgt.
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In ider Fig.2 ist eine weitere Ausführungsform für die Sperreinrichtung
und in Fig.3 für die Umschaltung eines elektrischen Zählers an einer Wettkasse dargestellt.
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Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel sei für jeden Wettbewerber an
den Wettkassen eine Taste mit zugehöriger Sperreinrichtung vorgesehen. Diese Sperreinrichtung
besteht aus einem Sperrmagneten F, welcher die gedrückte Taste bis zur elektrischen
Registrierung des entsprechenden Wettbetrages in der Zentrale gesperrt hält und
bei seiner Betätigung die Ausgabeeinrichtung für die Wettkarten freigibt. Der Anker
a dieses Elektromagneten besitzt eine Sperrnase b, hinter die sich beim Betätigen
der Taste T das freie Ende des Hebels h legt. .Zur Begrenzung des Tastendruckes
ist ein Anschlag c vorgesehen. Gleichzeitig wird durch das obere Ende des Hebels
h ein elektrischer Kontakt i, 2 geschlossen, so daß beim Auftreffen
des
dauernd umlaufenden Sammelschalters S in der Zentrale auf die mit diesen Kontakten
verbundene Meldeleitung 3, folgender Stromkreis zustande kommt: Erde, Batterie,
Wicklung des Magneten F, Kontakte 2, z, Leitung 3, Schaltarm I des Sammelschalters
S, Wicklungen I und II -des Relais Z, Erde. Infolge .der hochohmigen Wicklung II
des Relais Z ist der in diesem Kreis fließende Strom zu gering, um den Anker d des
Magneten F anzuziehen. Es spricht daher nur das Relais Z an. Durch öffnen des Kontaktes
42 wird der Stromkreis für den Antriebsmagneten D des Sammelschalters unterbrochen
und durch Schließen des Kontaktes 5 z ein Stromkreis für den Antriebsmagneten Dy
des Registers Reg hergestellt. Der Magnet Dr bewirkt die Fortschaltung des
Schaltarmes R um einen Schritt, so daß über diesen Schaltarm in Stellung z eine
zur Anzeigeeinrichtung verlaufende Leitungsader gekennzeichnet und damit die Registrierung
einer Wetteinheit angezeigt wird. Durch Schließen des Kontaktes 6dr wurde beim Ansprechen
des Magneten Dr über den Kontakt 7 z die hochohmige Wicklung II des Relais Z kurzgeschlossen.
Dies bewirkt eine Verstärkung des über die Meldeleitung fließenden Stromes für den
Magneten F an der Wettkasse, so daß rdieser anspricht und seinen Anker a anzieht.
Die Sperrnase b dieses Ankers .gibt den unter der Wirkung der Feder 8 stehenden
Hebel h frei, worauf dieser in die dargestellte Ruhelage zurückgeführt wird. Es
sei noch erwähnt, .daß beim Betätigen der Taste T der mit dem Hebel h durch
ein Gelenk verbundene Kartenausstoßer g soweit nach links bewegt wurde, daß dessen
Nase l hinter die nächste der in dem Kartenbehälter k aufbewahrten Wettkarten griff.
Bei Freigabe des Hebels 1a und dessen Zurückführung in die dargestellte Ruhelage
wird nun der Ausstoßhebel g mit der erfaßten Wettkarte so weit nach rechts bewegt,
daß sie von dem bedienenden Beamten herausgenommen werden kann. Gleichzeitig wurde
der Kontakt i, 2 geöffnet und damit der eben beschriebene Stromkreis für das Relais
Z und den Magneten F unterbrochen. Das Relais Z fäll ab und schließt über seinen
Kontakt 4 z einen von dem Unterbrecher Un gesteuerten Stromkreis für . den Antriebsmagneten
D des Sammelschalters S. Am Kontakt 5 z wird gleichzeitig der Stromkreis für den
Registriermagneten Dr geöffnet, so daß auch dieser abfällt und die Einrichtung nunmehr
zur Übertragung eines weiteren Wettbetrages bereit ist.
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Tritt nun aus irgendeinem Grunde, beispielsweise durch Ausfall des
Speisestromes, eine Störung der elektrischen Einrichtung ein, so legt der davon
benachrichtigte Beamte das Umschaltglied u um 9o° nach oben um, wodurch der Anker
a in die Arbeitsstellung gebracht wird. Der Umschalter kann aus einem auf einer
Achse sitzenden Nocken bestehen. Wird nun die Taste T betätigt, so greift der Kartenausstoßer
g hinter die nächste Wettkarte und wird beim Loslassen der Taste T durch Einwirkung
der Feder 8 auf den Hebel h. sofort nach rechts geführt und gibt damit die Wettkarte
frei. Durch die Anordnung des Umschaltgliedes az wird es also ermöglicht, bei Störung
der elektrischen Einrichtungen eine Ausgabe der Karten von Hand, d. h. unabhängig
von der elektrischen Registrierung zu bewirken. Um auch eine Kontrolle über die
Anzahl der ausgegebenen Wettkarten zu erhalten, kann dei Kartenausgeber g in irgendeiner
Weise mit der Fortschalteinrichtung eines Zählwerkes verbunden sein.
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Zweckmäßig werden die Umschaltglieder u für mehrere oder alle Tasten
auf einer gemeinsamen Achse befestigt, so daß der Beamte nur eine Maßnahme vorzunehmen
braucht, um sämtliche Sperreinrichtungen seiner Wettkasse außer Betrieb zu setzen.
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Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Anordnung
des Umschaltgliedes. Der Unterschied gegenüber der Fig. r besteht darin, daß der
Umschalter nicht direkt auf den Anker d, sondern auf die Rückzugsfeder i dieses
Ankers einwirkt. Das Umschaltglied u1 kann aus einer zylindrischen Achse bestehen,
die eine Einkerbung zur Aufnahme der Blattfeder i besitzt. Wird diese Achse zwecks
Umstellung der Kasseneinrichtungen auf manuellen Betrieb um etwa 9o° gedreht, so
wird die Feder i aus der Einkerbung auf den Zylindermantel herausgedrückt und damit
der Anker a in die Arbeitsstellung gebracht. Die Kartenausgabe kann nun in derselben
Weise wie weiter oben für das Ausführungsbeispiel nach Fig. t beschrieben .ohne
Sperrung des Hebels h direkt von Hand vorgenommen werden.
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Um eine willkürliche Betätigung der Umschaltglieder durch den Kassenbeamten
zu verhindern, kann die diese Umschaltglieder tragende Achse derart ausgebildet
sein, daß sie nur mit Hilfe eines Sicherheitsschlüssels gedreht werden kann.
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Sind die Wettkassen mit elektrisch gesteuerten Einrichtungen zur Zählung
der ausgegebenen Wettkarten ausgerüstet, so kann die Anordnung, wie in Fig. 3 dargestellt,
ausge#bildet sein.
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Normalerweise, d. h. beim elektrischen Betrieb, wird der Zähler Z1
durch die über die Meldeleitung 3 nach Registrierung des Wettbetrages hervorgerufene
Stromverstärkung
(Kontakt 6dr, Fig. i) in Reihe mit dem Sperrmagneten
F über den Kontakt g s und die von der Wettaste gesteuerten Kontakte 1, 2 betätigt.
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Bei dieser Ausführung muß das Relais Z des Sammelschalters S sowie
der Kontakt 6dr der Registriereinrichtung mit dem Minuspol der Batterie verbunden
sein.
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Wird nun bei Störung der Zentraleinrichtungen, beispielsweise beim
Ausfall der Speisebatterie, der Umschalter u um go° gedreht, so erfolgt außer der
Einstellung des Ankers a (Fig. i) in die Arbeitslage auch eine Umschaltung des Kontaktes
s (Fig. 3) . Hierbei wird die Wicklung I des Zählers Z1 durch Öffnen des Kontaktes
g s von der Meldeleitung 3 abgetrennt und durch Schließen des Kontaktes Tos über
eine Hilfswicklung Il an eine Ersatzbatterie EB angeschlos,sen. Die Ersatzbatterie
kann aus einem für die Wettasten einer oder mehrerer Kassen gemeinsamen Akkumulator
oder einer Trockenbatterie bestehen. Wind nach dieser Umschaltung an der Wettkasse
die Taste T gedrückt, so werden die Kontakte i und 2 geschlossen und damit die Wicklungen
I und II des Zählers Z1 über den Kontakt iös eingeschaltet. Die Wicklung 1I von
Z1 dient zur Erzeugung der für die Fortschaltung des Zählers erforderlichen Amperewindungszahl
bei kleiner Spannung. Da eine Sperrung des von der Wettaste betätigten Hebels h
(Fing. i ) nicht eintritt, erfolgt außer der Betätigung des Zählers eine sofortige
Freigabe einer Wettkarte beim Loslassen der Taste T. Damit wird dann auch durch
Öffnung der Kontakte 1, z der vorher beschriebene Hilfsstromkreis für den Zähler
Z1 wieder unterbrochen.