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Abschlammvorrichtung für Dampfkessel Zum Abschlämmen von Dampfkesseln
ist es notwendig, die Abschlammvorrichtung mehrmals täglich in bestimmten Zeitabständen
zu bedienen. Erfahrungsgemäß wird aber das Abschlämmen vom Kesselwärter sehr oft
vernachlässigt und entweder überhaupt nicht .oder nur einmal am Tage durchgeführt.
Es ist deshalb notwendig, die Betätigung der Abschlammvorri:chtung zu überwachen
und damit den Heizer zur Durchführung des regelmäßigen Abschlämmens zu zwingen.
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Man hat bereits ' versucht, dieses überwachen der Abschlam@mvorrichtung
dadurch zu ermöglichen, daß man das Abschlammventil mit einem Zählwerk ausrüstet,
welches die Anzahl der Betätigungen des Ventils auf einem der bekannten Zählwerke
aufzeichnet. Diese bekannten Ausführungen haben jedoch den grundsätzlichen Nachteil,
daß der Heizer die Überwachung dadurch wertlos machen kann, daß er einfach das Abschlammventil
mehrmals hintereinander betätigt und sich dadurch der Verpflichtung weiteren Abschlämmens
entledigt. Wenn z. B. die Vorschrift lautet, daß fünfmal täglich abgeschlämmt werden
soll, braucht der Heizer einfach nur den Betätigungshebel des Ventils fünfmal hintereinander
herunterzudrücken, um die gewünschte Zahl auf dem Zählwerk zu .erhalten. Da der
Betriebsleiter ja meistens nur einmal am Tage seinen Kontrollgang ausführen kann,
ist ihm bei Anwendung solcher Zählwerke keine Möglichkeit gegeben, eine wirkliche
Überwachung durchzuführen.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß die
Rückwärtsbewegung des Zählerhebels innerhalb des nach dem Schließen des Abschlammventils
zwischen Zählwerk und Ventilgestänge entstehenden toten Hubes in an sich bekannter
Weise ganz langsam erfolgt. Die Verzögerung bzw. Verlangsamung der Rückbewegung
des Zählwerkshebels wird hierbei künstlich erzeugt, und zwar durch ein Uhrwerk,
eine Flüssigkeitsbremse, Bremsflügel o. dgl. Die Rückbewegung selbst erfolgt durch
ein Gewicht, durch Federkraft, einen Magneten oder auf ähnlichem Wege.
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Bei dem in, Abb. i dargestellten AusführungsbeispIel ist die Achse
b des Zählwerkes a
bzw. der Schalthebel c desselben unmittelbar mit
einem Zahnsegment d versehen, welches in das Rädergetriebe eines Uhrwerkes derart
eingreift, daß beim Betätigen des Abschlammventils, welches durch das Zuggestängen
mit dem Zählwerk verbunden ist, die Federe des Uhrwerkes gespannt wird. Während
dieses Aufziehens des Uhrwerkes ist durch eine Rutschkupplung o das eigentliche
Räderwerk von dem Aufzugswerk abgeschaltet. Nach Beendigung des Abschlämmens, also
nach Loslassen des Betätigungshebels oder Zurückschrauben der Ventilspindel wird
durch die Feder p das Zuggestänie n wieder in seine ursprüngliche Lage hochgezogen,
während der Hebel c des Zählwerkes durch das Uhrwerk in seiner Rückbewegung, welche
durch die Federe erfolgt, stark abgebremst wird. Durch den Schlitz g in dem Zuggestänge
n wird diese zu verschiedenen Zeiten stattfindende Rückbewegung, wie Abb.
z zeigt, ohne weiteres ermöglicht. Aus der in Abb. 2 gezeigten Stellung
bewegt
- sich der Hebel c des Zählwerkes also nur ganz langsam wieder zurück, so daß das
Zählwerk selbst nach geraumer Zeit erst wieder arbeitsbereit ist. Die -Gangdauer
des. Uhrwerkes kann natürlich durch Zwischenschaltung .entsprechender Räder beliebig
ge= wählt werden. Im allgemeinen dürfte es genügen, wenn das `Uhrwerk eine Gang-
dauer von io Minuten hat, so daß also' nach i o Minuten wieder eine neue Betätigung
des Zählwerkes möglich ist..
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Abb.3 stellt eine Draufsicht des Zählwerkes dar.
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Es ist klar :ersichtlich, -däß durch diese erfindungsgemäße Ausbildung
des Zählwerkes .eine Umgehung der überwachung unmöglich gemacht ist. Der Heizer
kann sich nicht mehr der Pflicht des wiederholten Abschlämmens dadurch entledigen,
daß er das Abschlamrnventil kurz hintereinander mehrmals öffnet; denn :ein derartiges
mehrmaliges Betätigen wirkt sich infolge der durch das Uhrwerk bedingten Ausschaltung
auf das Zählwerk .gar nicht aus. Der Hebel c des Zählwerkes greift erst dann wieder
in das Klinkgesperpe der Zahlenrollen, wenn er sich ganz bis in seine Anfangsstellung
zurückbewegt hat. Erst dang. klinken also die Mitnehmerhebel ein und haben ein erneutes
Betätigen des Zählwerkes und ein Verschieben der Zahlenrolle zur Folge. Solange
der Hebel c also noch nicht in seine ursprüngliche Stellung zurückgelangt ist, kann
der Heizer das Ventil so oft. betätigen, wie er will, ohne daß er damit :eine Einwirkung
auf das Zählwerk erzielt. Eine neue Schaltung findet erst nach i o Minuten statt
und ist ges dem Heizer natürlich unbequem, diese io Minuten abzuwarten, um nochmals
eine Schaltung zu bewerkstelligen, "nochmals weiteren io Minuten nochmals usw. Da
ein derartiges Verfahren unbequem ist, wird er veranlaßt, das Betätigen des Abschlammventils
in den vorgeschriebenen Zeitabständen vorzunehmen. Es besteht natürlich auch die
Möglichkeit, das Uhrwerk mit längerer Gangdauer auszustatten, -so daß es beispielsweise
i Stunde Laufzeit hat., Der Heizer müßte dann zwangsläufig mindestens i Stunde warten,
bevor das Schlämmen wieder gezählt wird.
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Die Einrichtung, gemäß der Erfindung ermöglicht :es also mit unbedingter
Sicherheit, eine einwandfreie' Überwachung des Abschlammvorganges durchzuführen.
Der Betriebsleiter kann *sich auf einen täglichen Kontrollgang beschränken; ja sogar
bei wöchentlichen Kontrollgängen ist ihm ohne weiteres eine Zutreffende Überwachung
möglich.
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Eine Bedienung des Uhrwerkes ist nicht erforderlich, da es sich bei
Betätigen des Abschlammventils j@edesmal von, selbst aufzieht.
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Bei dem in Abb. q. dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel wird
die V_ erzögerung des Hebels c durch eine ölbremse bewirkt. Diese ölbremse besteht
aus einem Kolben p, welcher m einem Zylinder s dicht schließend geführt ist. Der
Zylinder selbst ist mit Öl gefüllt. $eim Abwärtsgang des Kolbens, also während des
öffnens der Abschlammvorrichtung, .öffnet sich das kleine Rückschlagventil t, so
daß das unter dem Kolben befindliche öl in den Raum über dem Kolben gelangen kann.
Beirr Rückwärtsgang des Zählwerkes schließt sich das Rückschlagventil t wieder,
'und das Öl kann nur durch eine feine Bohrung u ganz langsam entweichen, so daß
sich ebenfalls eine stark verzögerte Rückbewegung ergibt.