DE648913C - Sicherheitsschloss fuer die Zimmertueren von Gasthoefen - Google Patents
Sicherheitsschloss fuer die Zimmertueren von GasthoefenInfo
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- DE648913C DE648913C DER95735D DER0095735D DE648913C DE 648913 C DE648913 C DE 648913C DE R95735 D DER95735 D DE R95735D DE R0095735 D DER0095735 D DE R0095735D DE 648913 C DE648913 C DE 648913C
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- E05B—LOCKS; ACCESSORIES THEREFOR; HANDCUFFS
- E05B35/00—Locks for use with special keys or a plurality of keys ; keys therefor
- E05B35/08—Locks for use with special keys or a plurality of keys ; keys therefor operable by a plurality of keys
- E05B35/10—Locks for use with special keys or a plurality of keys ; keys therefor operable by a plurality of keys with master and pass keys
Description
Für die Schlösser an den Türen der Gastzimmer von Gasthöfen u. dgl. sind regelmäßig
neben den auf die einzelnen Schlösser passenden gewöhnlichen Schlüsseln sogenannte
Hauptschlüssel vorhanden, die entweder auf die Schlösser sämtlicher Zimmertüren oder je auf die Zimmertüren eines
Stockwerkes passen. Diese Schlüssel dienen dazu, dem Dienstpersonal Eingang in das
vom Gast verschlossene Zimmer zu verschaffen, um während der Abwesenheit des Gastes die nötigen Aufräumungs- und Reinigungsarbeiten
vornehmen zu können. Um einerseits zu verhindern, daß das Dienstpersonal
bei Anwesenheit des Gastes eindringt und diesen stört, und um anderseits dem Gast zur Nachtzeit eine größere Sicherheit
zu geben, sind die Zimmertürschlösser in Gasthöfen meist außer mit einer von Hand
zurückziehbaren Falle und einem mittels eines Schlüssels (und zwar sowohl des gewöhnlichen
Türschlüssels als auch des Hauptschlüssels) vor- und zurückschließbaren
Schloß- oder Hauptriegel noch mit einem dritten Riegel, dem sogenannten Zusatzoder
Nachtriegel versehen, ■ der ausschließlich, von der Türinnenseite bedient werden kann,
und zwar meist mittels eines auf dieser Türseite vorgesehenen zusätzlichen Handgriffes.
Ein solcher Zusatzriegel ist für den Gast angenehm. Für den Gastwirt hat er aber den
schwerwiegenden Nachteil, daß ein Eindringen in das Zimmer ohne gewaltsames Aufbrechen
der Tür oder des Schlosses dann nicht möglich ist, wenn der Gast die Tür mittels
des Zusatzriegels verschlossen hat. In manchen Fällen, beispielsweise, wenn dem Gast
ein Unfall zugestoßen ist oder wenn die Polizei Einlaß begehrt, ist es aber notwendig,
die Tür . trotz" der inneren Verriegelung öffnen zu können.
Es wurde deshalb von außen eine Zugriffstelle zu^ dem Antriebsgliede des Zusatzriegels,
beispielsweise einer Schloßnuß mit kantigem Loche, geschaffen, indem an dieser Stelle ein Loch in das Türholz gebohrt
wurde, das dann durch die Langschilder bzw. , Schlüsselschilder mit verdeckt wurde. Es
war daher immer erforderlich, daß, wenn von außen der von innen vorgeschlossene Nachtriegel
geöffnet werden sollte, die Schilder abgeschraubt werden mußten, damit das Zugriffloch
zu dem Antriebsglied des Nachtriegels freigelegt wurde. Diese behelfsmäßige Einrichtung hatte aber große Nachteile,
da durch sie der Schutz des Nachtriegels wiederaufgehoben wurde. Statt daß für den Gast eine größere Sicherheit durch
den Nachtriegel hergestellt wurde, schuf man dem Einbrecher eine gute und leichte Möglichkeit
zum Eindringen in die von innen verschlossenen Zimmer, indem nur das Lang-
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schild abgeschraubt werden mußte, um das Schloß zu öffnen.
Es sind bereits Schlösser für die Zimmertüren von Gasthäusern u. dgl. bekanntgeK
worden, bei denen der Nachtriegel von auffett
mittels eines Sonderschlüssels, des sogenanüj^
ten Notschlüssels, zurückgezogen werden·1 kann. Eines dieser Schlösser' ist so eingerichtet,
daß mit dem Nachtriegel gleichzeitig ίο auch die Falle und der Schloßriegel von
außen mittels des Notschlüssels zurückgeschlossen werden. Die dafür vorgesehene Einrichtung dient gleichzeitig dazu, von der
Türinnenseite mit einem einzigen Handgriff sämtliche Verriegelungsglieder, nämlich Falle,
Hauptriegel und Nachtriegel, zurückziehen zu können. Im Schloßgehäuse ist eine senkrechte
Stange geführt, die bei ihrer entgegen einer Feder stattfindenden Verschiebung mit Hilfe
von Schrägkanten und Stiften die Zuhaltungen des Hauptriegels aushebt und gleichzeitig
Falle, Hauptriegel und Nachtriegel zurückschiebt. Diese Stange kann einerseits mittels
eines vom sogenannten Notschlüssel zu verstellenden Keilschiebers bewegt werden,
andererseits ist sie mit der Nuß des Türdrückers so gekuppelt, daß beim Drehen des
Türdrückers die Stange im Öffnungssinne verschoben wird. Der vom Notschlüssel zu
verstellende Keilschieber befindet sich an einer vom Hauptriegel entfernten Stelle, und
es ist für den Notschlüssel ein von der Einführungsöffnung für den Schlüssel des Hauptriegels
getrenntes Schlüsselloch vorgesehen. Diese bekannte Einrichtung hat mancherlei Mangel. Zunächst läßt das für den Notschlüssel
angeordnete eigene Schlüsselloch das Vorhandensein der Notschlüsseleinrichtung ohne weiteres erkennen, wodurch nicht nur
dem Gast das Gefühl der Sicherheit genommen, sondern wegen der Möglichkeit, durch
den vom Sonderschlüssel zu verstellenden Quer schieber, die Zuhaltungen deS Hauptriegels
auslösen und außer dem Nachtriegel gleichzeitig Falle und Schloßriegel zurückziehen
zu können, di« Sicherheit auch tatsächlich herabgesetzt wird. Denn ein Einbrecher
braucht nur den Keilschieber mittels eines in das Sonderschlüsselloch eingeführten
Nachschlüssels zu verstellen, um alle Verriegelungsorgane auf einmal zurückzuschieben.
Dies ist um so eher möglich, als der Keilschieber bei diesem Schlosse nicht durch
Zuhaltungen gesichert, sondern für seine Bedienung ein einfacher Schlüssel vorgesehen
ist. Weiterhin besteht dadurch, .daß die Steuerstange zum gleichzeitigen Zurückziehen
sämtlicher Riegel durch den Drücker verstellbar ist, der Nachteil, daß lediglich auf der
Türinnenseite ein Drücker angeordnet werden kann, während die Falle von der Türaußenseite
nur mittels des Schlüssels bedienbar ist. Das Schloß muß also auch bei nur vorübergehendem Verlassen des Zimmers von
^kußen stets mit dem Schlüssel bedient werden.
Endlich bedingen der vom Hauptriegel räum-,.Jfch
getrennte Keilschieber und daS Sonder-■schlüsselloch für den Notschlüssel eine Vergrößerung
der Abmessungen des Schlosses.
Bei einem anderen bekannten Schloß mit Sonder- oder Notschlüssel zum Zurückziehen
des Nachtriegels von der Türaußenseite sind der Nachtriegel und der Schloßriegel durch
einen Zwischenhebel gekuppelt und in gegenseitige Abhängigkeit gebracht derart, daß der
Nachtriegel nur bei zurückgeschlossenem Hauptriegel vorgeschlossen werden kann, und
daß er durch Vorschließen des Hauptriegels wieder zurückgeschlossen wird. Dabei ist für
die Bedienung des Hauptriegels lediglich auf §<>
der Türaußenseite ein Zylinderschloß vorgesehen, das mit dem Gastschlüssel, einem
Hauptschlüssel und mit dem Notschlüssel bedient werden kann. Andererseits ist eine mit
einem am Schloßriegel vorgesehenen Auslösehebel für die Zuhaltungen von Schloßriegel
und Nachtriegel zusammenwirkende Sonderzuhaltung vorgesehen, die bei vorgeschlossenem
Nachtriegel den Hauptriegel so sperrt, daß dieser weder mittels des Gastschlüssels
noch mittels des Hauptschlüssels bedient werden kann. Vielmehr kann dann der Schloßriegel nur durch den sogenannten Notschlüssel
vorgeschlossen werden, der sich von den anderen Schlüsseln dadurch unterscheidet,
daß er an seinem verlängerten und durch das Zylinderschloß hindurch in das Gehäuse des
Türschlosses eintretenden Ende einen besonderen Anschlag zum Verstellen der Sonderzuhaltungen
aufweist. Die Sonderzuhaltung dient bei diesem Schloß noch einem zweiten Zweck, und zwar soll sie das Zurückschließen
des Hauptriegels dann verhindern, wenn dieser mit einem zweiten Sonderschlüssel,
dem sogenannten Ausschlußschlüssel, vorgeschlossen worden ist. Dann wird nämlich die
Sonderzuhaltung durch einen am inneren Ende des Ausschlußschlüssels vorgesehenen
Anschlag so eingestellt, daß sie sich an einem Haken des Schloßriegels in einer zweiten
Sperrstellung fängt. Aus dieser Stellung kann sie nur durch den Ausschlußschlüssel
wieder entfernt werden. Dieses bekannte Schloß hat einen schwerwiegenden Mangel insofern, als der Hauptriegel nur von der
Türaußenseite, nicht dagegen von der Innenseite bedient werden kann. Es kann deshalb
vorkommen, daß der Gast von außen einge- % schlossen wird und dann keine Möglichkeit
hat, selbst die Tür wieder zu öffnen und sich 1*0 im Falle der Gefahr, z. B. bei einem Brand, '
Ausgang aus dem Zimmer zu verschaffen.
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Das Einschließen kann dabei nicht nur durch den Notschlüssel und den Ausschlußschlüssel,
sondern bei nicht vorgeschlossenem Nachtriegel sogar durch den im Besitz des Personals
befindlichen Hauptschlüssel geschehen. Außerdem ist dieses bekannte Schloß wegen
der vielen zusätzlichen Glieder und der Anordnung eines Zylinderschlosses verwickelt
und kostspielig. Endlich kann die Schloß-
to falle nur mittels des Drückers zurückgezogen werden. Wenn also der Gast, was vielfach
geschieht, den Türdrüeker feststellt (etwa durch Anbinden oder Unterstellen eines
Stuhles o. dgl.), dano kann die Tür trotz Vorhandenseins
der Notschlüsseleinrichtung nicht geöffnet werden.
Bei dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Sicherheitsschloß für die Zimmertüren
von Gasthäusern mit Falle, Hauptriegel und Nachtriegel sind die Mängel der bekannten Schlösser beseitigt. Das Wesen der
Erfindung besteht darfn, daß bei Vorhandensein eines Hauptriegels mit plattenförmigen
Zuhaltungen für da$ Zurückziehen desNachtriegels von der Türaußenseite ein ausschließlich
mittels eines vom Gastschlüssel und dem Hauptschlüssel in den Bartstufen abweichenden
Sondersehlüssels, des sogenannten Notschlüssels, bedienbares Getriebe vorgesehen
ist, das dem für den Schlüssel des Schloßriegels vorgesehenen Schlüsselloch zugeordnet
und durch dieses Schlüsselloch hindurch bedienbar ist. Durch diese neue Einrichtung
ist das Ziel, den Nachtriegel von der Türaußenseite mittels eines in den Händen des
Gasthausbesitzers oder Geschäftsführers befindlichen Notschlüssels zurückschließen zu
können, mit einfachsten Mitteln erreicht, und es brauchen dabei keine anderen Mangel in
Kauf genommen zu werden. So besteht zunächst gegenüber dem bekannten Schloß mit
einem getrennten Schlüsselloch für den Notschlüssel und einer sowohl durch diesen als
auch durch den Türdrücker verschiebbaren Stange zum gleichzeitigen Zurückschieben
aller Verriegelungsglieder der wesentliche Vorteil, daß das Vorhandensein einer Notschlüsseleinrichtung
äußerlich nicht in die Erscheinung tritt, wodurch dem Gast ein erhöhtes Gefühl der Sicherheit gegeben wird.
Gleichzeitig wird aber die Sicherheit auch tatsächlich erhöht, da die vom Gast durch
Schloßriegel und Nachtriegel gesicherte Tür nur mittels eines Schlüssels geöffnet werden
kann, der sowohl zur Bedienung des Hauptriegels und seiner Zuhaltungen als auch des
■ Getriebes für den Nachtriegel geeignet ist. Ferner kommen das zweite Schlüsselloch an
der Türaußenseite und die dadurch bedingte Vergrößerung des Schloßgehäuses in Fortfall.
Endlich ist das Getriebe für das Zurückziehen des Nachtriegels vom Drücker für die Falle
unabhängig; Es kann also nicht nur auf der Innenseite, sondern auch auf der Außenseite
der Tür ein Drücker vorgesehen werden, so 6g daß das Schloß bei vorübergehendem Verlassen
des Zimmers ohne Schlüssel, nämlich mittels des Drückers, wieder geöffnet werden
kann.
Gegenüber dem bekannten Schloß mit gekuppeltem Schloß- und Nachtriegel und auf
der Außenseite angeordnetem Zyiinderschloß besteht vor allem der Vorteil,- daß der Schloßriegel
nicht nur von der Außenseite, sondern auch von der Türinnenseite bedient werden kann. Dadurch ist es einerseits dem Gast
möglich, sich nicht nur durch den Nachtriegel, sondern gleichzeitig auch durch Verschließen
des Hauptriegels zu sichern. Ferner kann er, wenn von außen irrtümlich oder absichtlich
der Schloßriegel vorgeschlossen worden ist, die Tür mit dem in seinem Besitz ■befindlichen Gastschlüssel wieder öffnen. Es
ist also nicht möglich, den Gast so einzuschließen, daß er sieh nicht wieder befreien
kann. Ferner ist das Schloß nach der Erfindung
wesentlich einfacher und billiger als das vorbekannte Schloß..
Das durch den Notschlüssel zu bedienende Getriebe zum Zurückziehen des Nacht'riegels
ist erfindungsgemäß vorzugsweise so eingerichtet, daß seine Bedienung nach Art eines
Fallenwechsels über ein am Schloßriegel gelagertes, bei dessen Zurückschließen in eine
wirksame Stellung -gelangendes Zwischenglied erfolgt, während anderseits das Getriebe
durch eine oder mehrere den Zuhaltungen des Schloßriegels zugeordnete Zuhaltungen
gesperrt ist, die lediglich durch den Sonderschlüssel, nicht aber durch den Gastschlüssel
und auch nicht durch den im Besitz des Personals befindlichen Haupt- oder Gruppenschlüssel
eingeordnet werden können.
Um die Tür auch dann öffnen zu können, wenn ein Gast den Türdrücker durch Anbinden,
Unterstellen eines Stuhles o. dgl. festgestellt hat, ist das Schloß so eingerichtet,
daß außer dem Nachtriegel auch die Schloßfalle mittels des ' Notschlüssels zurückgeschlossen
werden kann. Zu dem Zwecke ist erfindungsgemäß ein ausschließlich durch den Notschlüssel zu bedienender Fallenwechsel
vorgesehen. Dieser kann zur Vereinfachung der Schloßeinrichtung mit dem Getriebe für
das Zurückziehen des Nachtriegels vereinigt sein derart, daß ein Hebel dieses Getriebes
gleichzeitig den Wechselhebel oder wenigstens einen wesentlichen Teil des Fallenwechsels
bildet. 1'
Die Einrichtung des Schlosses ist vorteilhaft so gewählt, daß das Hebelgestänge für
das Zurückziehen des Nachtriegels und der
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etwa vorhandene Fallenwechsel außer durch die Sonderzuhaltungen des Hebelgestänges
gleichzeitig durch die für den Schloßriegel vorgesehenen Zuhaltungen gesperrt wird, was
naturgemäß bedingt, daß der Notschlüssel einen sämtliche vorhandenen Zuhaltungen einordnenden
Stufenbart aufweist. Dadurch ist eine sehr hohe Sicherheit gegen unbefugtes
Öffnen der durch den Nachtriegel gesicherten ίο Tür mittels Nachschlüssels, Sperrhakens
o. dgl. gewährleistet.
Vielfach kommt es auch vor, daß zum Zwecke einer vermeintlichen höheren Sicherheit
der Gast den Schlüssel im Schloß steckenläßt und ihn noch um eine halbe Tour dreht,
damit der Schlüssel sich nicht aus dem Schlüsselloch nach innen hinausstoßen läßt.
Hierfür wird, damit der Schlüssel trotzdem von außen nach innen hinausgestoßen werden
ao kann, der Schlüssel des Gastes an der Stirnseite mit einer Zugriffstelle versehen. Dieses
könnte beispielsweise ein Einschnitt oder Loch u. dgl. sein, das eine Zugriffstelle bildet
für einen zweckmäßig verlängerten Notschlüssel, der nach vorn ebenfalls einen Schaft hat, der mindestens der Dicke des vor
dem Schloß sitzenden Holzes entspricht. Diese Verlängerung ist beispielsweise als Schraubenzieher
u. dgl. ausgebildet, je nachdem, was der Gastschlüssel für eine Angriffstelle hat.
Natürlich wird dafür Sorge getragen, daß die Eingriffstelle an der Stirnseite des Gastschlüssels
so fein ist, daß ein anderes Werkzeug an diesen feinen Eingriffstellen abbrechen
würde, falls ein Versuch unternommen würde, mit einem Werkzeug den im Schloß steckenden Schlüssel zu drehen, um
das Schloß zu schließen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Dabei zeigen die
Fig. ι bis 3 je eine Ansicht des Schlosses bei abgenommener Decke und bei verschiedenen
Stellungen der Schloßteile und Fig. 4 eine Seitenansicht eines Notschlüssels.
ι ist die, wie üblich, mit einem Schrägknopf versehene Schloßfalle, 2 der Hauptriegel
und 3 ein zusätzlicher Riegel, der lediglich von der Türinnenseite ohne Schlüssel
bedient werden kann.
Die Falle 1 steht unter Wirkung einer Vorschubfeder 4, die als schraubenförmige Druckfeder
ausgebildet ist und auf einer amSchloßboden geführten Stange 5 sitzt, wobei sie sich
mit ihrem oberen Ende an einem festen Anschlag 6 und mit dem unteren Ende an einem
Bund 77der Stange abstützt. Die Stange 5 ist an einem am Schloßboden gelagerten einarmigen
Hebel 8 angelenkt, der in einen Ausschnitt des Fallenschaftes 1' eingreift und
unter dem Einfluß der Feder 4 die Falle vorschiebt. Stange 5 und Hebel 8 bilden gleichzeitig
einen Teil des später noch zu beschreibenden Fallenwechsels. Zum Zurückziehen der Falle 1 dient die mit Hilfe von zwei auf
entgegengesetzten Türseiten angeordneten Drückern zu drehende Drückernuß 9, deren
Arm 9' am umgebogenen Ende des Fallenschaftes 1' angreift. Die Nuß 9 steht unter
Wirkung einer sie in der Ruhestellung haltenden Feder 10, die ebenfalls als schraubenförmige
Druckfeder ausgebildet ist. Die Feder sitzt auf einer zweiten am Schloßboden geführten Stange 11, die über einen
doppelarmigen Hebel 12 und eine Gelenkstütze 13 auf den Nußarm 9' drückt.
Der unterhalb der Falle angeordnete Schloßriegel 2 ist im Beispiel zweihubig ausgebildet.
Er kann mittels eines Schlüssels vor- und zurückgeschlossen werden.
Ini Beispiel geschieht der Riegelantrieb über eine am Schloßboden gelagerte Drehscheibe
14, die einen Schlitz 14' zum Eingriff einer Endstufe des Schlüsselbartes aufweist
und an ihrem Rande mit einem Zahn 14" versehen ist, der mit einer am Riegelschaft 2'
vorgesehenen Zahnung 15 zusammenwirkt.
Dem Riegel 2 sind senkrecht auf und ab bewegliche Schließplatten 16, 17 zugeordnet,
die durch Federn 18 in einer unteren Endlage gehalten werden urad durch den Stufenbart
eines Schlüssels angehoben und eingeordnet werden können. Von diesen Zuhaltungen dient
ein Teil zur Sperrung des Schloßriegels, ein anderer Teil dagegen zur Sperrung eines noch
zu beschreibenden Getriebes zum Zurückschließen des Zusatzriegels und der Schloßfalle.
Im Beispiel ist angenommen, daß nur die in den Figuren vorn liegende (der Schloßdecke benachbarte) Zuhaltung 17 für
den letzteren Zweck herangezogen wird, während die übrigen, in den Figuren durch die plattenförmige Zuhaltung 17 verdeckten
Zuhaltungen 16 den Riegel 2 sperren. Die Sperrung des Riegels geschieht dabei
durch die Zuhaltungen nicht unmittelbar, sondern über ein als Riegelzuhaltung ausgebildetes
Zwischengetriebe. Dieses besteht aus einem am Schloßboden gelagerten, in den Figuren nur teilweise sichtbaren Winkelhebel
19, dessen gegen den Stülp gerichteter Arm eine (nicht sichtbare) Keilnase trägt,
die mit dreieckigen Aussparungen 20 an der Oberkante des Riegelschaftes 2 zusammenwirkt.
Im Beispiel sind drei solcher Aussparungen 20 vorgesehen; die Keilnase 19' des
Hebels 19 greift je nach der Stellung des Riegels in die eine oder andere Aussparung
ein und sperrt dadurch den Riegel. Mit dem aufwärts gerichteten Arm des Winkelhebels
ist ein aus einem Stahlblechstreifen be-
stehender waagerechter Sperrschieber 21 gekuppelt, der in einem Schlitz einer am
Schloßboden befestigten Leiste 22 geführt ist. Dieser Schieber ist bestimmt, mit den
Zuhaltungen 16 zusammenzuwirken, und zwar in der Weise, daß er bei richtig eingeordneten
Zuhaltungen in schmale Schlitze eintritt, die in oberen Verlängerungen 16' der Zuhaltungen
16 vorgesehen sind (in den Figuren nicht sichtbar). Beim Verschieben des Riegels
2 wird die Keilnase des Hebels 19 aus der jeweils von ihr besetzten Aussparung 20
des Riegelschaftes 2' verdrängt und dadurch der Sperrschieber 21 gegen die Zuhaltungen
bewegt. Sind die Zuhaltungen 16 nicht richtig eingeordnet, dann kann ein Drehen des als
Riegelzuhaltung wirkenden Winkelhebels nicht stattfinden, so daß der Riegel gesperrt
bleibt. Sperrschieber 21 und Winkelhebel 19 stehen unter Wirkung einer Feder, welche
diese Teile in die Sperrlage drückt, in der die Keilnase des Hebels 19 in eine als Sperrraste
dienende Aussparung 20 des Riegelschaftes eingreift. Die auf der Zeichnung nicht sichtbare Feder ist in einer Bohrung
der Führungsleiste 22 untergebracht und drückt auf den Sperrschieber 21, mit dem der
Winkelhebel 19 in beiden Richtungen kraftschlüssig gekuppelt ist. Diese Einrichtung
zur mittelbaren Sperrung des Riegels durch Zuhaltungen ist an sich bekannt.
Für die Bedienung des Schloß- oder Hauptriegels 2 sind, wie üblich, neben dem zum
Schloß gehörigen gewöhnlichen Schlüssel ein sogenannter Hauptschlüssel oder ein noch
weiterer Generalschlüssel vorgesehen, die auf eine ganze Reihe von Schlössern des Gasthofes
passen. Diese Schlüssel sind so ausgebildet, daß sie die Drehscheibe 14 antreiben
und nur die Zuhaltungen 16 einstellen können, wohingegen sie die Zuhaltungen
17 unbeeinflußt lassen. Zu dem Zwecke sind bei ihnen die Endstufen des Schlüsselbartes
entsprechend verkürzt. Die Schlüssel können wahlweise von der Innen- und von der Außenseite in das Schloß eingeführt
werden. Die Zuhaltungen 16 sind, je nachdem, ob für die Bedienung des Schlosses neben dem'
ge\vöhnlichen Schlüssel ein Hauptschlüssel oder ein Hauptschlüssel und ein Generalschlüssel
vorhanden sind, an ihren Verlängerungen 16' mit zwei oder drei Schlitzen für
den Eingriff des Sperrschiebers 21 versehen, von denen bei der Bedienung mit dem einen
oder anderen Schlüssel jeweils der eine oder andere auf den Schieber 21 eingestellt wird.
Der unterhalb des Schloßriegels 2 angeordnete, nur von der Innenseite der Tür ohne
Schlüssel bedienbare Zusatz- oder Nachtriegel 3 steht unter Wirkung einer ihn zurückschließenden
Feder 23, die ähnlich wie die anderen Schloßfedern als schraubenförmige Druckfeder ausgebildet und auf ;einer am
Schloßstulp befestigten Stange 24 geführt ist (Fig. 3). Zum Vorschließen des Zusatzriegels
ist eine Nuß 25 vorgesehen, deren Arm 25' in einen Ausschnitt 26 am Schaft 3'
des Riegels 3 eingreift. Die Nuß 25 ist mittels eines auf der Türinnenseite angeordneten
kleinen Drückers oder Knaufes drehbar; sie wird über den Riegel 3 durch dessen Rückziehfeder
23 in der Ruhelage gehalten. Die dem Stülp benachbarte Ausschnittkante 26'
des Riegel schaftes ist nach unten verlängert, und der bei zurückgezogenem Riegel (Fig. 2)
nach oben zeigende Nußarm 25' wird beim Vorschließen des Riegels 3 entgegen dem
Uhrzeiger bis unter die waagerechte Lage gedreht, so daß er seine Totpunktlage mit
Bezug auf den Riegel überschreitet, wodurch der Riegel 3 entgegen seiner Rückzugfeder 23
in der vorgeschlossenen Stellung gesperrt wird (Fig. 1). Eine Anschlagkante 27 am
Riegelschaft 3' begrenzt die Drehung der Nuß 25.
Auf dem den Winkelhebel 19 für die Sperrung des Riegels 2 tragenden Zapfen 28 des
Schloßbodens ist ein zweiter flacher Winkelhebel 29, 30 gelagert, der dazu dient, den Zusatz-
oder Nachtriegel 2 von außen zurückzuschließen. Der Hebel 29, 30 weist an seinem
nach dem Stülp hin gerichteten Arm 29 eine an der Hebelunterkante sitzende Nase 29'
auf, unter die sich bei vollständig zurückgezogenem Schloßriegel 2 ein am Riegelschaft
2' drehbar gelagerter Hubdaumen 31 legt. Dieser Hubdaumen trägt eine Mitnehmernase
31', die bei zurückgeschlossenem " Riegel 2 im Bereich des Zahnes 14" der Drehscheibe
14 liegt, so daß der Daumen 31 dann mittels des Schlüssels 'und der Drehscheibe
entgegen dem Uhrzeiger gedreht werden kann, was zur Folge hat, daß der Hubdaumen
31 den Arm 29 des Winkelhebels 29, 30 aufwärts dreht. Am freien Ende des
Hebelarmes 29 ist eine nach unten gehende flache Stange 32 angelenkt, die sich am
Schloßstulp so führt, daß ihr oberes Ende die durch die Drehung des Hebels 29, 30 bedingte
kleine seitliche Schwingbewegung auszuführen vermag. Die Stange 32 ist am unteren Ende winklig gestaltet und so zu
einem Haken 33 ausgebildet, der bei vorgeschlossenem Nachtriegel 3 unter den dann
gegen den Stülp zeigenden Flügel 25' der
Nuß 25 greift (Fig. 1). Bei der Aufwärtsdrehung des Winkelhebels 29, 30 nimmt deshalb
der Haken 33 der dann aufwärts bewegten Stange 32 den Nußarm 25' mit, wodurch dieser bis über seine Totpunktlage zum
Riegel 3 aufwärts gedreht wird. Dadurch wird die Sperrung des Nachtriegels ausgelöst, was
zur Folge hat, daß der Riegel durch seine Feder 23 selbsttätig zurückgezogen wird
(Fig. 3).
Der das Zurückschließen des Nachtriegels herbeiführende Hebel 29, 30 steht unter der
Einwirkung der an der Sperrung des Schloßriegels 2 unbeteiligten Zuhaltung 17. Zu dem
Zwecke ist an dem aufwärts gerichteten Arm 30 des Winkelhebels ein gegen eine Verlängerung
\f der Zuhaltung 17 gerichteter schmaler, flacher Finger 30' vorgesehen, während
die Verlängerung 17' der Zuhaltung 17 einen bogenförmigen Schlitz 17" zum Eingriff
des Fingers 30' enthält. Der Winkelhebel 29, 30 kann also nur dann gedreht werden, wenn
die Zuhaltung 17 eingeordnet ist. Dies kann nur mit einem Sonderschlüssel geschehen, der
eine auf die Zuhaltung 17 passende Bartstufe hat. Dieser Schlüssel ist der im Besitz des
Wirtes oder Geschäftsführers des Gasthofes befindliche sogenannte Notschlüssel (in Fig. 3
mit eingezeichnet).
Mit diesem Schlüssel kann auch die Falle 1 zurückgeschlossen werden, wenn der Türdrücker
z. B. dadurch, daß er von der Innenseite durch Anbinden oder in anderer Weise festgestellt worden ist, von außen nicht benutzbar
ist. Zu dem Zwecke wird der die Auslösestange 32 für den Nachtriegel 3 bewegende
Winkelhebel 29, 30 gleichzeitig als Wechselhebel für die Falle benutzt. Dies ist
im Beispiel dadurch erreicht, daß die bereits oben beschriebene, die Fallen vor schubfeder 4
tragende, an dem mit der Falle 1 gekuppelten Hebel 8 angelenkte Stange 5 so angeordnet
ist, daß sie mit ihrem unteren Ende in ein Loch eines nach dem Schloßboden hin umgebogenen
Lappens 29" des freien Endes des Hebelarmes 29 eingreift und der Lappen 29" bei der Aufwärtsdrehung dieses Armes an
den Bund 7 der Stange 5 stößt, wodurch diese aufwärts bewegt und dadurch der Hebel 8 im
Sinne des Zurückziehens der Fall 1 gedreht wird (Fig. 3).
Während man, wie schon erwähnt, mit dem gewöhnlichen, im Besitz des Gastes befindlichen
Schlüssel und mit dem im Besitz des Dienstpersonals befindlichen Hauptschlüssel nur den Schloßriegel 2 bedienen kann, ist
man, wie ersichtlich, mit dem Notschlüssel in der Lage, die Tür auch dann zu entriegeln,
wenn der Gast sich durch Vorschließen des Zusatz- oder Nachtriegels 3 eingeschlossen
hat, und ferner auch dann, wenn der Gast die Tür noch weiterhin dadurch gesichert hat,
daß er die Türklinke durch irgendwelche Hilfsmittel, wie Anbinden, Unterstellen eines Stuhles o. dgl., festgestellt hat.
Der den Schloß- oder Hauptriegel 2 sperrende Winkelhebel 19 kann, wie gezeichnet,
an seinem aufwärts gerichteten Arm nach vorn verkröpft sein derart, daß dieser Arm den zum Stülp zeigenden Arm 29 des
Winkelhebels 29, 30 übergreift. Es wird : %
dann bei der Drehung des Winkelhebels 29, 30 gleichzeitig auch der Winkelhebel 19 gedreht, was bedingt, daß der Notschlüssel auch ■ ■
die übrigen Zuhaltungen 16 des Schlosses ein-. ordnen muß. Dadurch ist eine größere
Sicherheit gegen unbefugte Verstellung'des
zum Zurückschließen des Nachtriegels und. der Falle dienenden Winkelhebels 29, 30
insofern geschaffen, als dieser Winkelhebel nicht mittels eines lediglich auf die vordere
Zuhaltung 17 und die Drehscheibe 14 einwirkenden Schlüssels oder Hakens bedient
werden kann. Vielmehr ist dazu ein Schlüssel (nämlich der Notschlüssel) notwendig, der
neben den auf die Zuhaltung 17 und die Drehscheibe 14 einwirkenden Bartstufen gleich-zeitig
auch die zur Einstellung der Schließe platten 16 erforderlichen Bartstufen aufweist.
Diese Bartstufen sind beim Notschlüssel schon deshalb vorhanden, weil .
dieser selbstverständlich auch zum Zurückschließen des Schloßriegels 2 benutzbar
sein soll.
Die zum Einstellen der Zuhaltungen 16 > dienenden Bartstufen des Notschlüssels können den Bartstufen des Hauptschlüssels ent-:
sprechen. In diesem Falle ist für jede Gruppe von Schlössern, für die ein Hauptschlüssel
vorgesehen ist, ein eigener Notschlüssel notwendig. Wenn jeder Hauptschlüssel nur auf ·
einen Teil der vorhandenen Schlösser, beispielsweise auf die Zimmertüren nur eines
Stockwerkes des Gasthofes paßt, wird in der Regel noch ein sogenannter Generalschlüssel·
vorgesehen, der auf die Zimmertüren ; aller Stockwerke paßt. Die Zuhaltungen 16 für die
Sicherung des Schloßriegels 2 erhalten dann ' in ihren Verlängerungen 16' einen dritten
Schlitz, der bei Bedienung des Schlosses mit dem Generalschlüssel auf den Sperrschieber
21 eingestellt wird. Weisen die Schlösser diese sogenannte Generalschlüsseleinrichtung
auf, dann kann der Generalschlüssel gleichzeitig Notschlüssel sein, indem er mit den
für die Bedienung der Zuhaltung 17 erfordere liehen Endstufen versehen wird. Es kann aber no
auch ein lediglich für die Bedienung des · Schloßriegels 2 aller Schlösser geeigneter
Generalschlüssel und ein davon getrennter Notschlüssel vorhanden sein.
Der in Fig. 4 für sich herausgezeichnete Sonderschlüssel weist zweckmäßig in bekannter Weise einen nach vorn verlängerten
Schaft auf. Die vordere Schaftverlängerung 34, deren Länge je nach der Türdicke;-zu- >
wählen ist, ist an ihrem Stirnende beispiels-i»o weise zu einem feinen Schraubenzieher aus-;
gebildet, indem hier eine kleine Schneidens
angeformt ist. Die den Gästen ausgehändigten Schlüssel weisen am vorderen Schaftende je
einen feinen Schlitz auf, in den die Schneide 35 paßt. Dadurch ist es möglich, den vom
Gast von der Innenseite der Tür in das Schloß eingeführten Schlüssel aus dem Schloß zu entfernen, um dieses für das Einführen
des Notschlüssels frei zu machen. Man kann nämlich mit dem vorderen Ende des
ίο Schaftes des Notschlüssels den im Schloß
steckenden Schlüssel erfassen und so drehen, daß er aus dem Schloß herausgestoßen werden
kann. An Stelle der Schneide 35 könnten am verlängerten Schaft des Notschlüssels
auch andere kleine Vorsprünge z. B. in Form feiner Stifte vorgesehen sein, während die
Gastschlüssel darauf passende Aussparungen, z. B. feine Bohrungen, zum Eingriff - der
Stifte erhalten.
Im Rahmen der Erfindung sind mancherlei Abänderungen des dargestellten Beispiels
sowie andere Ausführungen möglich. So könnte der Nachtriegel 3 so eingerichtet sein,
daß er in beiden Richtungen von Hand schließbar ist. Ferner könnte für ihn an Stelle
eines Drehgriffes und einer Nuß ein unmittelbar mit dem Riegelschaft 3' gekuppelter und
mit seinem Schaft in einem Schlitz des Schloßbodens geführter Handgriff vorgesehen
sein. Beim Fehlen einer Rückzugfeder für den Nachtriegel kann derselbe durch die »am
Winkelhebel 29, 30 angelenkte Stange 32 zwangsläufig zurückgeschoben werden, und
zwar beispielsweise mit Hilfe einer am hakenförmigen Stangenende 33 vorgesehenen
Schrägkante, die mit einem Mitnehmerstift am Riegelschaft 3' zusammenwirkt. Natürlich
fällt dann die Sperrung des Riegels 3 durch die Drückernuß 25 fort, und diese Nuß
muß so angeordnet werden, daß ihr Arm 25' in beiden Endlagen schräg nach oben zeigt.
Der Fallenwechsel könnte anders als gezeichnet ausgebildet werden. So könnten die
Stange 5 und der Hebel 8 fortfallen und der Arm 29 des Winkelhebels 29, 30 am vorderen
Ende mit einem nach oben gerichteten Finger versehen sein, der unmittelbar in den Ausschnitt
des Fallenschaftes 1 eingreift. Der Schloßriegel 2 kann statt zweihubig einhubig
sein, und seine Bewegung könnte unter Fortfall der Drehscheibe 14 unmittelbar durch den
Schlüsselbart erfolgen, der dann auch unmittelbar auf den Hubdaumen 31 einwirkt.
Die Anordnung ist aber deshalb nicht so vorteilhaft wie das Beispiel, weil dann der Notschlüssel
nicht zum Schließen des Schloßriegels 2 benutzt werden kann, so daß beim öffnen der vom Gast von innen verriegelten
Tür neben dem -Notschlüssel noch ein Hauptschlüssel für< die Bedienung des Riegels 2 erforderlich
ist. Für die Sicherung des den Nachtriegel 3 zurückziehenden Winkelhebels 29, 30 könnten an Stelle einer Zuhaltung auch
mehrere Zuhaltungen benutzt werden, wobei natürlich bei gegebener Gesamtzahl der Zuhaltungen
die Anzahl der zur Sicherung des Schloßriegels 2 dienenden Zuhaltungen entsprechend
kleiner wird. Der zwischen dem den Riegel-2 sperrenden Winkelhebel 19 und
den Zuhaltungen 16 eingeschaltete Sperrschieber 21 könnte fortfallen und der aufwärts
gerichtete Arm dieses Hebels für das Zusammenwirken mit den Zuhaltungen 16
ähnlich wie der Arm 30 des Winkelhebels 29, 30 einen an ihm festen, flachen Finger aufweisen.
Schließlich ist es auch möglich, den durch den Riegel 2 zu verdrängenden, seinerseits
durch die Zuhaltungen 16 verblockteii Sperrhebel 19 wegfallen zu lassen und die
Zuhaltungen so anzuordnen, daß ein Teil (16) derselben unmittelbar auf einen Tourenstift
am Riegelschaft als Riegelzuhaltungen einwirkt, während die restliche Zuhaltung oder
restlichen Zuhaltungen 17 den Hebel 29, 30 für das Zurückschließen des Nachtriegels 3
und der Falle 1 sperren. An Stelle des aus dem Hebel 29, 30 und der Stange 32 bestehenden
Getriebes für das Zurückziehen des Nachtriegels 3 könnte gegebenenfalls auch ein anderes Getriebe oder Hebelgestänge an- go
geordnet werden, das einerseits mit einer oder mehreren Zuhaltungen und andererseits mit
einem beim Zurückschließen des Riegels 2 in Bereitschaftsstellung kommenden Hubdaumen
zusammenwirkt. Ferner kann an Stelle des drehbaren Hubdaumens 31 am Schloßriegel 2
ein anderes Zwischenglied, z. B. ein geradlinig auf und ab beweglich geführter Schieber,
vorgesehen sein, der durch die Drehscheibe 14 oder unmittelbar durch den Bart
des Notschlüssels bedienbar ist.
Schließlich ist das vorbeschriebene Schloß auch noch für anderen Gebrauch als nur
Gasthöfe u. dgl. verwendbar. So könnte z. B. bei der Anwendung eines Schlosses mit
nur einem Riegel dieser neben dem gewöhnlichen Schlüssel unter die Wirkung des Notschlüssels
gesgtzt werden. Es läßt sich dann damit das Schloß für das Verschließen von
Wertfächern u. dgl. einrichten, indem der Riegel einen Hub von dem gewöhnlichen Schlüssel und der zweite Hub von dem
Sonderschlüssel geschlossen wird. Den letzteren Schlüssel würde dann der Einleger von
Wertsachen erhalten, während der erste n5
Schlüssel im Besitz der Bank usw~ verbleibt, so daß immer nur von zwei Personen das
Schloß geschlossen werden kann.
Claims (13)
- Patentansprüche:i. Sicherheitsschloß für die Zimmer- türen von Gasthöfen u. dgl. mit einer vonbeiden Türseiten mittels Drückers bedienbaren Falle, einem von beiden Türseiten durch einen Schlüssel bedienbaren Schloßoder Hauptriegel mit plattenförmigen Zuhaltungen und einem von der Türinnenseite mittels einer Handhabe bedienbaren Zusatz- oder Xachtriegel, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zurückziehen des Xachtriegels (3) von der Türaußenseite her ein ausschließlich mittels eines vom gewöhnlichen Schlüssel und dem Hauptschlüssel in den Bartstufen abweichenden Sonderschlüssels (des sogenannten Xotschlüssels) bedienbares Getriebe(z. B. 29 bis 33) vorgesehen ist, das dem für den Schlüssel des Schloßriegels (2) vorgesehenen Schlüsselloch zugeordnet und durch dieses Schlüsselloch hindurch bedienbar ist.
- 2. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (29 bis 33) für das Zurückziehen des Xachtriegels (3) nach Art eines Fallenwechsels über ein am Schloßriegel (2) gelagertes Zwischenglied (z.B. 31) bedienbar ist, das durch Zurückschließen des Schloßriegels in wirksame Stellung gelangt.
- 3. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (29 bis 33) für das Zurückziehen des Xachtriegels (3) durch eine oder mehrere an der Sperrung des Hauptriegels (2) unbeteiligte Sonderzuhaltungen (17) gesperrt ist.
- 4. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonderzuhaltungen (17) mit den Zuhaltungen (16) für den Schloßriegel (2) zu4-0 einer Zuhaltungsgruppe vereinigt sind.
- 5. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonderzuhaltung oder -zuhaltungen (17) für das Getriebe (29 bis 33) zum Zurückziehen des Xachtriegels (3) an der Schloßdecke liegen, während am Schloßboden eine in ihrer Dicke der oder den Sonderzuhaltungen entsprechende, mit einem Schlitz (14') für den Eingriff des Schlüssels und einem Mitnehmerzahn (14") versehene Drehscheibe (14) bekannter Art für den Antrieb des Schloßriegels (2) und des Getriebes (29 bis 33) gelagert ist.
- 6. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (29 bis 33) zum Zurückschließen des Xachtriegels (3) aus einem oberhalb des Schaftes (2') des Nachtriegels (2) gelagerten Winkelhebel (29, 30) besteht, an dessen dem Stülp zugekehrten Arm (29) eine nach unten zum Xachtriegel (3) gehende Stange (32) angelenkt ist, während sein aufwärts gerichteter Arm (30) einen Finger (30') trägt, der mit einer einen Schlitz (17") für den Finger (30') aufweisenden Verlängerung (17') der Sonderzuhaltungen (17) zusammenwirkt.
- 7. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (29 bis 33) zum Zurückschließen des Nachtriegels (3) gleichzeitig unter der · Einwirkung der Zuhaltungen (16) des · Hauptriegels (2) steht.
- 8. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 bis 7, bei dem der Schloß- oder Hauptriegel mittels eines mit einer Keilnase in Kerben des Riegelschaftes eingreifenden Winkelhebels gesperrt ist, der seinerseits unmittelbar oder über einen flachen Sperrschieber mit Verlängerungen der Zuhaltungen zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der aufrechte Arm des winkligen Sperrhebels (19) nach vorn verkröpft ist und den Hebel (29, 30) des Getriebes zum Zurückziehen des Nachtriegels (3) übergreift.
- 9. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachtriegel (3) unter Wirkung einer Rückzugfeder (23) steht und durch eine Nuß (25) vorgeschlossen wird, deren Flügel (25') den Riegel (3) in der vorgeschlossenen Stellung abstützt, und daß dabei die Stange (32) des Getriebes zum Zurückziehen des Nachtriegels (2) an ihrem unteren Ende einen gegen die Nuß (25) gerichteten Ansatz (33) aufweist, der bei vorgeschlossenem Nachtriegel unter den Nußflügel (25') greift, so daß die Stange (^2) bei ihrer Aufwärtsbevvegung die Nuß (25) dreht und dadurch der Nachtriegel (3) zum selbsttätigen Zurückschließen durch die Feder (23) freigegeben wird.
- 10. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung eines in beiden Richtungen von Hand verschiebbaren Nachtriegels (3) die Stange (32) des Getriebes (29 bis 33) mit einer .Schrägkante versehen ist, die bei Aufwärtsbewegung der Stange (32) im Zusammenwirken mit einem Mitnehmer am Nachtriegel (3) diesen zurückschiebt.
- 11. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem Getriebe (29 bis 33) für das Zurückziehen des Nachtriegels (3) ein ebenfalls durch den Sonderschlüssel bedienbarer Fallenwechsel (z. B. 29, 5, 8) vorgesehen ist. iao
- 12. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß derHebelarm (29) des Getriebes (29 bis 33) zum Zurückziehen des Nachtriegels gleichzeitig als Wechselhebel für die Falle (2) dient.
. - 13. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelann (29) über eine Schubstange (5) mit einem in einen Ausschnitt des Fallenschaftes (1') eingreifenden Hebel (8) gekuppelt ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER95735D DE648913C (de) | 1936-03-10 | 1936-03-10 | Sicherheitsschloss fuer die Zimmertueren von Gasthoefen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER95735D DE648913C (de) | 1936-03-10 | 1936-03-10 | Sicherheitsschloss fuer die Zimmertueren von Gasthoefen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE648913C true DE648913C (de) | 1937-08-12 |
Family
ID=7419420
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER95735D Expired DE648913C (de) | 1936-03-10 | 1936-03-10 | Sicherheitsschloss fuer die Zimmertueren von Gasthoefen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE648913C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE867066C (de) * | 1940-12-18 | 1953-02-16 | Yale & Towne Mfg Co | Sicherheitsschloss |
DE947683C (de) * | 1952-06-07 | 1956-08-23 | Josef Rietner | Schloesser fuer Zimmertueren, insbesondere von Gasthoefen |
-
1936
- 1936-03-10 DE DER95735D patent/DE648913C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE867066C (de) * | 1940-12-18 | 1953-02-16 | Yale & Towne Mfg Co | Sicherheitsschloss |
DE947683C (de) * | 1952-06-07 | 1956-08-23 | Josef Rietner | Schloesser fuer Zimmertueren, insbesondere von Gasthoefen |
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