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Oberschalige Laufgewichtswaage Die Erfindung betrifft eine oberschalige
Laufgewichtswaage mit einer Feststellvorrichtung und einem Justiergewicht.
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Die bekannten Waagen dieser Art sind mit einer voneinander unabhängig
zu betätigenden Feststell- und Justiervorrichtung ausgerüstet. Die Feststellvorrichtung
besteht in der Regel aus einem schwenkbaren Hebel, welcher unter den Wiegebalken
o. dgl. geschwenkt wird und dadurch die Waage feststellt. Die Justiervorrichtung
besteht in der Regel aus einer Spindel, welche bei einer Drehung das Justiergewicht
verschiebt. Für die Betätigung beider Vorrichtungen sind somit mehrere voneinander
unabhängige Handgriffe erforderlich. Durch die voneinander unabhängige Anordnung
dieser Vorrichtungen ergibt sich ein erheblicher Werkstoffaufwand und dadurch eine
teuere Herstellung. Die Verwendung einer Gewindespindel besitzt zudem auch den \'a4#hteil,
daß diese leicht festrostet. Da bei den bisherigen Waagen dieser Art das Justiergewicht
aus einerln massiven Körper besteht, ist es erforderlich, für die gleiche Waage
bei Verwendung einer anderen Schale (Porzellan-, Blech- oder Babyschale), welche
unterein-, ander nicht unbeträchtliche Gewichtsunterschiede aufweisen, ,ein anderes
dem jeweiligen Gewichtsunterschied angepaßtes Justiergewicht vorzusehen, wodurch
sich die Fabrikation äußerst umständlich gestaltet.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die angeführten Mängel zu beseitigen
und die Feststell- und Justiervorrichtung in einer durch einen Handgriff zu betätigenden
Vorrichtung zu vereinigen und für alle Waagen ohne Rücksicht auf die gewählte Lastschalenausführung
nur ein Justiergewicht zu verwenden. Dieses ist gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß das Justiergewicht an dem einen Ende einer am Haupthebel der Waage verschiebbaren
Schiene befestigt ist, deren freies Ende über das Ende des Haupthebels aus dem Waagegehäuse
herausragt. und mit Einrichtungen versehen ist, die zum Handhaben der Einstellschiene
bzw. zum Verriegeln derselben mit festen Waageteilen dienen. Das Justiergewicht
ist dabei als leicht zu öffnender Hohlkörper, etwa in Form eines Blechkästchens
mit einer auf- und zubIegbaren Wandung, ausgebildet, so daß in an sich bekannter
Weise die Füllung des Justiergewichtes veränderbar ist.
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Gegenüber Bekanntem hat diese Anordnung des Justiergewichtes den Vorteil,
daß sowohl die Einstellung als auch die Feststellung der Waage durch ein und dieselbe
durch einen Handgriff zu betätigende Vorrichtung erfolgt. Durch die Vereinigung
beider Vorrichtungen und durch Fortfall der Gewindespindel wird an Baustoff. gespart,
und es können gängige Abmessungen von Flacheisen o. dgl. verwendet werden, so' daß
die Vorrichtung in billiger betriebssicherer Massenfabrikation hergestellt werden
kann. Da bei jedesmaliger Entriegelung der Waage diese ohne besonderen Handgriff
o. dgl. gleichzeitig neu justiert wird, so gewährleistet die Waage auch nach einem
Standornvechsel stets ein genaues Wiegen. Die neue Anordnung des Justiergewichtes
hat aber auch noch den Vorteil, daß durch diese ein großer Meßbereich erzielt wird,
wobei das
justiergewicht verhältnismäßig klein gehalten sein kann,
da bei einer Verrückung der justiergewichtsschiene diese selbst durch die Verlängerung
des Hauptwaagehebels die Ge:-wichtsmasse vergrößert. Die Einstellschienckann weiterhin
vorteilhaft zum Austarieren, etwaiger, das Wiegegut aufnehmender Füll= Behälter
dienen, so daß das eigentliche Laufgewicht lediglich das Nettogewicht des Wiegegutes
angibt, wodurch die sonst umständliche Berücksichtigung des Taragewichtes fortfällt
und lediglich durch entsprechend weiteres Herausziehen derjinstellschiene herbeigeführt
wird.
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Die hohle Ausbildung des justiergewichtes hat den Vorteil, daß dasselbe
in einheitlicher Größe hergestellt und dessen Eigengewicht durch entsprechendes
Einlegen von Füllmasse dem jeweiligen Schalengevichtsunterschied entsprechend geändert
werden kann.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Fig. r eine oberschalige Laufgewichtswaage in schaubildlicher Darstellung,
Fig.2 eine Draufsicht mit abgenommener Wiegeschale, Fig. 3 einen. Längsschnitt durch
das Waagegehäuse, Fig.l einen Querschnitt durch das hohl ausgebildete justiergewicht.
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Der Haupthebel i ist in bekannter Weise durch einen Querarm = mit
der Laufgewichtsschiene ; verbunden. An dem Haupthebel t ist eine zu demselben parallel
verschiebbare Schiene :l angeordnet, an welcher das justiergewicht 5 befestigt ist.
Die justiergevichtsschiene .l ist über das äußere Ende des Hebels i, welcher in
bekannter Weise um die Schneidenachse 6 schwingt, derart hinaus verlängert, daß
ihr Ende durch einen Schlitz ; aus der Gehäusewand 8 herausragt. Dieses aus dem
Waagegehäuse herausragende Ende der Schiene .l besitzt eine Handhabe 4.' und eine
Feststellzunge .l". Durch entsprechendes Verschieben der Schiene 4. wird eine Gewichtsverschiebung
auf dem Haupthebel i herbeigeführt, wodurch eine schnelle und genaue Einstellung
der Waage erfolgt. Wird die Schiene 1 bis in ihre Ausgangsstellung eingeschobe n,
kann man die Feststellzunge der Schiene :l in die Gehäusewand 8 einhängen, wodurch
die Feststellung der Waage erfolgt. Der . Haupthebel i, Schiene q. mit Gewicht 5
und Laufgewichtsschiene 3 nehmen alsdann die in Fig. i bis d punktiert dargestellt
Lage- ein. Gemäß der Fig. q. ist das justiergewicht als leicht zu öffnender Blechhohlkörper
9 ausgebildet, dessen Eigengewicht durch Einlegen %#.on Füllmasse i o entsprechend
dem unterkhiedlichen Gewicht der jeweils verwendeten Schalenausführung veränderbar
ist. Das leichte üifnen des zweckmäßig aus weichem Material bestehenden Blechkästchens
wird erfindungsgemäß durch Auf- und Zubiegen einer seiner Wandungen bewerkstelligt.
Diese Ausbildung hat außer einer billigen Herstellung den Vorteil, daß keine losen
Verschlußteile verlorengehen können.
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Die dargestellte Waage ist ein Ausführungsbeispiel, von dem natürlich
Abweichungen zulässig sind, soweit sie den Rahmen der Erfindung nicht verlassen.
So kann z. B. die Erfindung auch an jede Waage anderer Gattung angewendet werden.
Ferner kann die verschiebbare Einstellschiene auch an anderen beweglichen Waageteilen,
welche mit dem Wiegemechanismus in Verbindung stehen, vorgesehen werden. Ferner
kann die Feststellung der justiergewichtsschiene auch in einer anderen Weise erfolgen.