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Durch Federwerk angetriebenes Fahrspielzeug mit vor Beginn der Fahrbewegung
einstellbarer
umlaufender Steuereinrichtung Die Erfindung erstreckt sich auf ein durch Federwerk
angetriebenes Fahrspielzeug mit vor Beginn der Fahrbewegung einstellbar umlaufender
Steuereinrichtung zur vorher bestimmten zwangsläufigen Trieblenkung des Fahrzeuges
und besteht im wesentlichen in der besonderen Spielzeugdurchbildung derart, daß
die Steuereinrichtung als eine mit Skaleneinteilung und dieser entsprechend versetzbaren
Schalt- oder Kontaktzapfen versehene Steuerscheibe ausgebildet ist, die auf mechanischem
oder elektrischem Weg auf Triebkupplung der beiden angetriebenen Spielzeuglaufräder
wirkt und deren wechselweise Abschaltung vom Antrieb herbeiführt, so daß nur eines
dieser Räder in Wirksamkeit ist und die Drehlenkung hervorbringt.
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Durch entsprechende Versetzung der Schalt-oder Kontaktzapfen in der
Skalenscheibe des Spielzeuges kann jede willkürliche Trieblenkung voraus bestimmt
und festgelegt werden, und bei der Festlegung des. Fahrweges kann auch auf räumliche
Verhältnisse ohne weiteres Rücksicht genommen werden.
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An sich sind Fahrspielzeuge mit selbsttätig wirkender Steuereinrichtung
bekannt, doch sind hierbei Steuerscheiben angewendet, die auf die Steuer- und Einstellbewegung
der Vorderachse oder eines Drehschemels wirken. Die Steuerbewegung erfolgt durch
auf der Steuerscheibe festgelegte Kurvenbahnen, und der Verlauf der Fahrtrichtung
ist immer an diese Nutenform gebunden und kann nicht willkürlich eingestellt und
verändert werden, selbst wenn derartige Steuernuten in zwei-oder dreifacher Anzahl
auf einer Kurvensteuerscheibe vorgesehen sind.
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Bei der Erfindung hingegen kann eine willkürliche Einstellung und
Vorherbestimmung des Fahrweges Platz greifen. Die Steuerung erfolgt nicht durch
Radschwenkung oder Radverstellung, sondern durch die Laufradbeeinflussung im Sinne
einer Triebkupplung oder Abkupplung, die von Skalensteuerscheiben aus betätigt wird.
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Die Lenkbewegung über die Laufräder und Triebkupplung erfolgt genauer
und rascher wie durch Einstellen von Vorderradachsen, die auch einen erheblich größeren
Wendekreis bedingen.
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Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung sichert ein Spielzeug, das
zwanglos auf einen gewollten, aber beliebig veränderlichen Fahrweg eingestellt werden
kann. Der Spielzweck und Spielreiz wird dadurch erheblich gefördert, weil das spielende
Kind die Möglichkeit besitzt, die Fahrwegeinstellung so vorzunehmen, daß das Spielzeug
auf einen bestimmten Punkt, der sogar hinter verschiedenen Hindernissen liegen kann,
hingelenkt wird.
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Außerdem ermöglicht die neuartige Einstellanordnung, das Spielzeug
auch auf kleinem verfügbarem Raum laufen zu lassen, ohne
daß eine
torzeitige Unterbrechung der Fahrbewegung durch Anstoß oder ungewollte Ablenkung
zti befürchten ist.
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Die neue Einstell- und Steuereinrichtung kann bei Fahrspielzeugen
aller Art Anordnung finden, läßt sich aber mit besonderer Spielwirkung bei sogenannten
Kampfspielzeugen, beispielsweise Tanks, anwenden, da die Lenk- und Steuerschaltung
im Sinne der Erfindung durch die bei solchen Spielzeugen üblichen Raupenketten nicht
gestört wird.
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In der Zeichnung ist ein mit Einrichtung zur Einstellung des Fahrweges
ausgestattetes Spielzeug in zwei Ausführungsformen beispielsweise veranschaulicht,
und zwar ist angenommen, daß das Spielzeug die Form eines Tanks besitzt.
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Von der ersten Ausführungsform zeigt Fig. i eine Seitenansicht mit
im Längsschnitt dargestellten Spielzeugkörper, während Fig. :2 eine Ansicht von
oben gesehen erkennen läßt, bei der das Spielzeuggehäuse aufgeschnitten dargestellt
ist, so daß der Blick auf das Spielzeuginnere freiliegt.
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Fig. 3 zeigt in Seitenansicht das Hinterteil des Spielzeuges mit der
Steuer- bzw. Einstellscheibe.
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Fig.4 und 5 lassen ein Antriebsrad in Seitenansicht und Oberschnitt
erkennen. Fig. 6 bis 8 zeigen verschiedene Trieb- und Schaltstellungen des Antriebsrades
und Fig. 9 gibt in Seiten- und Vorderansicht bei teilweisem Schnitt die Steuerscheibe
wieder, während Fig. io eine abweichende Ausbildung der Steuerscheibe in der gleichen
Darstellungsweise erkennen läßt.
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Die zweite finit elektrischer Fahrwegsteuerung ausgestattete Spielzeugausführung
ist in Fig. i i veranschaulicht, und zwar ist das Spielzeug von oben gesehen hei
aufgeschnittenem Spielzeugkörper dargestellt.
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Fig. 12 gibt in Seiten- und Vorderansicht bzw. Schnitt einen Teil
der . zugehörigen Steuerscheibe wieder.
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Bei beiden Ausführungsformen besteht das Spielzeug aus dein Grundplattenunterteil
i und dein oberen Abdeckgehäuse 2, unter dein auf der Grundplatte i sitzend das
mit Auszugsachse 3 ausgestattete Federtriebwerk sitzt, welches die Triebräderachse
5 antreibt. Diese Triebräderachse @ ist gegenüberliegend mit zwei festen 11litnehnierscheiben
7 besetzt, die eine notenartige Einfallrast besitzen, und trägt weiterhin frei,
also lose drehbar die Antriebsräder 6 sowie die Brems- und Kupplungsscheiben B.
Die Mitnehnierscheiben 7 der Triebachse 5 liegen zwischen den frei drehbaren Antriebsrädern
6 und den Brems-und Kupplungsscheiben B. Die Triebmitnahme der Räder 6 und Scheiben
8 erfolgt durch die Mitnehmerscheiben 7, und zwar unter Vermittlung eines Klinkenhebels
9, der irrfit seinem Auge 9' an dem Antriebsrad 6 befestigt ist und mit einem seitlichen
Führungsstift 9" in einen radialen Schlitz der Brems-und Kupplungsscheiben 8 einfaßt.
Der Klinkenhebel 9 steht unter Wirkung einer Feder 23, die dessen vorderes abgebogenes
Nasenende gegen die Einfallrast der Mitnehmerscheiben 7 eindrängt und mit ihrem
Anschlußende ebenfalls an dein Antriebsrad 6 sitzt.
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Mit jeder der beiderseitigen Kupplungs-und Mitnehmerscheiben 8 wirkt
ein Brems-bzw. Feststellorgan io zusammen, das durch eine Stellstange ii
schwingbar ist, in die zweckmäßig eine Federstrecke 1 2 zum Längenausgleich
eingeschaltet ist.
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Mit ihrem hinteren Ende schließt die Stellstange i i an einen doppelarmigen
Schalthebel 13 an, dessen freies Ende in die Umlaufbahn von Schaltstiften 14 einragt,
die beiderseits einer Steuerscheibe 15 sitzen, welche mit seitlichen Stecköffnungen
15' versehen ist und an ihrem Umfange eine Maßskala besitzt, welche dein Gesamtweg
entspricht, den das Spiel-zeug während eines Triebwerklaufes zurücklegen
kann. Die Steuerscheibe 15 ist über den Kettenradsatz 16, 17, 18 vom Federtriebwerk
-. aus zwangsläufig mit untersetzter Geschwindigkeit angetrieben, und zwar derart,
daß ihre Umlaufbewegung im Verhältnis zu dein zurückgelegten Weg des Spielzeuges
steht, das heißt, wenn das Spielzeug einen :Meter weit gefahren ist, hat sich auch
die Steuerscheibe von Null auf Eins gedreht.
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Die Fortbewegung des Spielzeuges erfolgt durch Raupenbänder 21, die
über die leerlaufenden Räder i9, 2o hinziehen und von den Antriebsrädern 6 Bewegung
erhalten. Damit die Wende- und Steuerbewegung des Spielzeuges durch zu große Flächenanlage
der Raupenbänder nicht gestört wird, ist das Spielzeug mit einem hinteren Lenkrad
22 ausgestattet, welches die Aufstützung des Spielzeuges bewirkt, so daß die Raupenbänder
nur an der Stelle der Leiträder i 9 gegen den Boden angreifen.
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Statt der seitlichen Stecklöcher zum Einsetzen der Schaltstifte 14
kann die Steuerscheibe 15, wie es in Fig. io veranschaulicht ist, auch seitliche
Notenschlitze 24 aufweisen, in welchen entsprechend der Skalaeinteilung schraubenartige
Schaltstifte 14' festgespannt werden können. Die @@'irkungsweise der mechanischen
Schaltvorrichtung ist wie folgt: Bevor das Spielzeug zur Fahrt angesetzt wird, werden
in die Steuerscheibe 15 ein-oder zweiseitig die Schaltstifte 14 gesteckt,
und zwar auf die Skalamarke, die der Entfernung
entspricht, bei
welcher das Fahrzeug eine Linkswendung oder Rechtswendung ausführen soll. Kommt
nun beispielsweise zuerst der Schaltstift 14 der linken Steuerscheibenseite zur
Wirkung, so drückt dieser auf den doppelarmigen Schalthebel 13 und schwenkt denselben
aus, wodurch die Stellstange i i anzieht und das Bremsorgan io gegen die Brems-
und -Kupplungsscheibe 8 andrückt. Dadurch wird die Scheibe festgestellt, jedoch
treibt die Welle 5 und die Mitnehmerscheibe 7 das Antriebsrad 6 zunächst noch etwas
weiter. Dabei wird der an der Antriebsscheibe befestigte Klinkenhebel g mitgenommen,
wodurch der Führungsstift 9" im Radialschlitz der Scheibe 8 nach einwärts gleitet
und eine Schwenkbewegung des Klinkenhebels hervorruft, so daß dessen Nase aus der
Rast der Mitnehmerscheibe 7 austritt, wodurch die Mitnahmekupplung des.Antriebsrades
6 unterbrochen ist.
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Fig. 4 zeigt die noch wirksame Triebkupplung, Fig. 6 läßt den Augenblick
erkennen, in dem die Abbremsung und Auskupplung wirksam wird, und Fig. 7 zeigt die
Zwischenstellung, die zur Entkupplungslage gemäß Fig. 8 führt. Die aus der Rast
der Mitnehmerscheibe 7 ausgetretene Klinkennase kommt beim Nachlassen der Bremse
io durch den Spannungsausgleich der Feder 23 zum Anliegen an den glatten Rand der
Mitnehmerscheibe 7, so daß sich diese wirkungslos dreht. Antriebsrad 6 und Kupplungsscheibe
8 sind z"om Antrieb stillgesetzt sowie gelöst und werden erst wieder auf Trieb mitgenommen,
wenn die Scheibe 7 eine volle Umdrehung vollendet hat und der Klinkenhebel wieder
in deren Rast einschnappt. Der Antrieb des linken Raupenbandes 2,1 ist damit auf
entsprechende Zeitdauer unterbunden, und da das rechte Raupenband weiterläuft, ergibt
sich um das Leitrad i9 eine Schwenkbewegung des Spielzeuges nach links im Winkel
von 9o°. Ist die Schwenkung vollendet, so hat die Kupplung des linken Antriebsrades
6 wieder platzgegriffen, und das .Spielzeug fährt in der neuen Richtung weiter.
Kommt dann der Schaltstift 14 auf, der rechten Seite der Steuerscheibe zur Wirkung,
so wiederholt sich das gleiche Spiel auch für diese Antriebsseite, und das Spielzeug
macht eine Drehschwenkung um 9o ° nach rechts.
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Je nachdem Schaltstifte gesteckt sind, fährt das Spielzeug aus der
Geraden eine Wendung nach links oder rechts, um dann wieder in gerade Fahrt zu gehen.
Jedenfalls hat es der Spielende in der Hand, den Fahrweg von vorneweg zu bestimmen
und festzulegen, den das Spielzeug dann auch einhält.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i i ist Aufbau und Wirkungsweise
in Übereinstimmung mit der Ausführung nach Fig. i. Der Unterschied liegt nur darin,
daß dort die Fahr- und Lenkbewegung mechanisch geschaltet wird, während sie hier
durch elektrische Betätigung erfolgt. Die Steuerscheibe 15 ist bei der zweiten
Ausführungsart Fig. i i mit einem mittleren Kontaktkranz 26 ausgestattet, der in
der Scheibennute 26' eingesenkt liegt und als Schraubenfederbandage ausgebildet
sein kann. Die Bandage greift in die Seitenlöcher 15' der Steuerscheibe ein
und kommt dadurch in Berührung mit den Kontaktstiften 1q.", die zur Steuerung der
Fahrbewegung in die Scheibe 15 eingesetzt werden. Mit dieser wirken zwei seitliche
Kontaktfedern 28 zusammen, gegen die die Köpfe der Kontaktstifte i4" durchlaufen.
Gegen die Federbandage 26 liegt eine Schleiffeder 27 an, die über einen Kontaktstreifen
27' mit dem einen Pol einer Trockenbatterie verbunden ist, welche in fi.n sich bekannter
Weise am Fahrzeugunterteil Befestigung findet. Der andere Pol der Trockenbatterie
25 ist an Körperleitung gelegt. Kontakte 28 und die Schleiffeder 27 sind mittels
Isolierplatte 32 auf der Fahrzeuggrundplatte i befestigt.
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Am Spielzeugvorderteil sind zwei Magnetspulen 29 angeordnet, deren
Kerne gegen die Kupplungsscheiben 8 anwirken. Die Magnetspulen stehen über die Leitungen
30, 31 mit den Kontakten 28 in Verbindung und liegen andererseits an Körperleitung,
so daß für jede Bedienungs- bzw. Schaltseite ein Stromkreis gesichert ist, der über
die Kontaktstifte i4" und die Kontaktfedern 28 schließt, und in diesem Falle eines
der Magnete 29 ansprechen läßt, um die Kupplungsscheibe 8 festzustellen und dadurch
den Auskupplungsvorgang, wie er bei der mechanischen Schaltbetätigung bereits beschrieben
ist, in die Wege zu leiten, der dann zu einer Drehschwenkung des Fahrzeuges um 9o°
führt.
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Es ist natürlich selbstverständlich, daß man im Rahmen der Erfindung
die Übertragungsorgane auch in entsprechender Abweichung und Änderung ausführen
kann und daß man beispielsweise zur Steuerbetätigung des Spielzeuges von der einstellbaren
Steuerscheibe aus eine zum Teil elektrisch, zum Teil mechanisch wirkende Kupplungsschaltung
anwenden kann.