DE639708C - Verfahren zum UEberziehen von Textilgeweben - Google Patents

Description

• Verfahren zum Überziehen von Textilgewveben In Anlehnung an das Celluloid- und Filmgießverfahren zur Herstellung von Folien, Filmen und Tafeln wurde bisher die Imprägnierung von Geweben mit Hilfe von aus Lösungen von Polymerisaten der Viny lgruppe und Mischpolymerisaten des Vinylchlorids mit anderen polymerisierbaren Monomeren sich abscheidenden Filmen oder den vom Block gehobelten Folien vorgenommen. Während nun die aus Cellulosederivaten hergestellten Folien und Filme bald ihre Lösungsmittelreste gänzlich verlieren, halten die aus den Polymerisaten hergestellten Blätter das Lösungsmittel so fest, daß eine dauerndeVeränderung der Festigkeits- und Oberflächeneigenschaften der Folien eintritt, wenn man nicht eine monatelange Trocknung durchführt, die ihrerseits durch die dabei stattfindende Verfärbung und das Brüchigwerden das Gut unverwendbar macht. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, wäßrige Dispersionen von Polymerisaten, beispielsweise Polystyrol, zu verwenden. Jedoch enthalten diese Emulsionen stets organische Lösungsmittel, da das Polymerisat zunächst gelöst und anschließend in Wasser emulgiert wird. Nach der Filmbildung haften naturgemäß diesen Gebilden die gleichen Mängel an, wie wenn die Polymerisate aus reinen Lösungen vergossen sind. Es ist auch schon versucht worden, die Polymerisate oder Mischpolymerisate in Pulverform direkt zwischen polierten Blechen auf Gewebe aufzupressen. Auf diese Weise entstehen aber so beträchtliche Dickenunterschiede, daß eine praktische Verwendung nicht möglich ist. Eine gleichmäßige Verteilung pulverförmigen Polymerisates auf große Textilgewebeflächen, beispielsweise a qm und mehr, ist in Schichten von wenigen zehntel Millimetern mit den verfügbaren technischen Mitteln nicht durchführbar.
• Die Nachteile dieser beiden Arbeitsweisen werden durch das neue Verfahren behoben: Die pulverförmigen Vinylch@oridpolymerisate und beziehungsweise oder Mischpolymerisate des Vinylchlorids mit anderen polymerisierbaren Verbindungen, die als Monomere eine olefinische Doppelbindung aufweisen, vornehmlich den Estern der Acrylsäure, werden mit Wasser zu einer Paste angeteigt. Diese Paste wird durch :Mischen oder Mahlen vollständig homogenisiert, wobei es möglich ist, gleichzeitig Farbstoffe, Pigmente und auch Weichmacher mit einzuarbeiten. Es ist ein besonderer Vorzug des Verfahrens, daß die Paste auch unter Verwendung der als Zwischenprodukte bei der Polymerisation anfallenden wäßrigen Emulsionen hergestellt werden kann, indem man entweder das überflüssige Wasser in geeigneter Weise teilweise entfernt oder pulverförmiges Polymerisat oder Mischpolyrnerisat zufügt.
• Das Überziehen von Textilgeweben wird beispielsweise wie folgt ausgeführt: r. zoo g Mischpolymerisat in der Zusammensetzung von 8o°/, Vinylchlorid und ?o°/0 Acrylsäureesterwerden mit Zoo g Wasser in einer Kolloidmühle zu einer vollständig homogenen Masse verarbeitet. Diese Paste wird dann auf ein Textilgewebe in gleich= mäßiger Dicke aufgebracht, z. B. mit einem Filmgießer aufgegossen. Die ausgegossene Schicht wird anfänglich bei etwa 6o°, später bei bis auf zoo° steigender Temperatur getrocknet, wodurch das Wasser restlos verdampft. Das auf dem Textilgewebe verbleibende Gebilde wird nun unter hohem Druck und Temperaturen von 8o bis 15o° mit dem Gewebe verpreßt.
• Zur Herstellung von z. B. Steifkappenmaterial für Schuhwerk, abwaschbaren Wäschestoffen für Dauerwäsche, Kragen wird eine der obengenannten wäßrigen Emulsionen verwendet, die mit oder ohne Zusatz von Weichmachern und Pigmenten und gegebenenfalls unter Zusatz von festem, pulverförmigem Polymerisat in Tellermühlen zu einer homogenen Paste verarbeitet wird. Die Konsistenz der Paste wird so' eingestellt, daß sie in bekannter Weise auf Gewebe aufstreichbar ist.
• 2. rooo Gewichtsteile der als Zwischenprodukt anfallenden Emulsionen mit einem Gehalt von :2511, Polymerisat gemäß Beispiel r werden mit zoo Teilen Zinkweiß versetzt. Zur Erzielung einer streichbaren Masse setzt man noch 3oo Teile festes, pulverförmiges Polymerisat hinzu. Die so überz@geiaen und getränkten Gewebe werden in 4ata r Weise, z. B. durch Heißluft, ge-''¢ck nd die wasserfreien Schichten, be- .' *"s'teh aus Polymerisat, Pigmenten und Weic machern, durch Heißpressung gemäß Beispiel r auf dem Gewebe befestigt; bei dieser Behandlung muß jede Orintierung der Moleküle der Polymerisate ver ieden werden, da sonst Brüchigkeit in der Richtung der Orientierung eintritt. ' An Stelle der genannten Mischpolymerisate kann auch Polyvinylchlorid verw--ndet werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Überziehen von Textilgeweben, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserunlösliche, mit Wasser angeteigte Vinylchloridpolymerisate und beziehungsweise oder Vinylchloridmischpolymerisate gleichmäßig auf die Unterlagen aufstreicht und nach Verdampfen des Wassers die Schichten unter Anwendung hohen Druckes bei Temperaturen über dem Erweichungspunkt des Polymerisates aufpreßt.