DE726269C - Verfahren zur Verbesserung plastischer Massen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung plastischer Massen Es ist bereits bekannt, durch Zumischung von Polyvinyl.verbindungen, z. B. Polyvinylacetat, die Eigenschaften schmelzbarer plastischer Massen zu verbessern, indem durch diesen Zusatz z. B. der Nerv von Acetaldehydharz als Bindemittel enthaltenden Massen so weit erhöht werden sollte, daß mit derartigen Massen Preßkörper genauer Prägung, z. B. Schallplatten, hergestellt werden könnten. Die so erhaltenen Preßkörper waren jedoch bei der Verwendung von niedrigpolymerem Vinyl.-acetat in bezug auf ihre Festigkeit vollkommen ungenügend. Außerdem war der Erweichungspunkt derartiger Massen zu niedrig, da sich dieselben bereits bei Temperaturen unter ¢5° deformierten, während ähnlich Preßkörper, z. B. Schallplatten mit Schellackgehalt, Temperaturen bis zu 55" aushalten und höhere Festigkeitsmodule besitzen.
• Ersetzte man aber das niedrigpolymere Vinylaeetat durch ein höherpolymeres, so erreichte man bei derartigen Massen zwar eine bessere Wärmebeständigkeit, jedoch keine höhere Festigkeit, wenn nicht der Gehalt an Polyvinylverbindungen im starken Maße erhöht wurde, wodurch aber wiederum die Plastizität der Masse vermindert wurde, dieselbe eine zu zähe Konsistenz erhielt und eine genaue Herstellung einwandfreier Preßkörper fast unmöglich war.
• Es wurde dann vorgeschlagen, Polyvinylaeetal, insbesondere das des Acetaldehydes, in Lösungsmitteln zu lösen und den Kunstharzmassen aus Acetaldehydharz bei ihrer Herstellung im Schmelzfluß zuzufügen, wobei sich aber :ergab, daß zwar das Lösungsmittel im wesentlichen rasch verdunstete, daß aber beim Pressen durch die Erhitzung immer noch Reste des Lösungsmittels verdunsteten und Blasen in dem Preßkörper entstanden.
• Bei den Versuchen, die zu der vorliegenden Erfindung geführt haben, hat sich ergeben, daß diese Nachteile der genannten Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern vermieden werden, wenn den Massen mit Acetaldehydharz als Bindemittel, gegebenenfalls mit einem Zusatz von Benzylcellulose vor oder während dem Mischen auf heißen Walzen kleine Anteile von Polyvinylestern geeigneter Dicarbonsäuren zugefügt werden, die durch' Zusammenschmelzen von Polyvinylestern--1#iit überschüssigen Mengen von Dicarbonsäuren erhalten worden sind. Als geeignete Dicarbonsäure hat sich insbesondere Adipinsäure bewährt. Es können aber auch Maleinsäure und Phthalsäure verwendet werden. -Es hat sich ergeben, daß sich die Bruchfestigkeit der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Preßkörper um i9 bis 39% und mehr gegenüber der Festigkeit der nach den bisherigen Verfahren erzeugten Preßkörper erhöht und somit z. B. die Festigkeit von Preßkörpern mit Schellackgehalt erreicht. Die Wärmefestigkeit der nach dem neuen Verfahren hergestellten Massen übertrifft sogar diejenige von Massen mit Schellackgehalt.
• Beispiel Man walzt auf dem heißen Walzwerk i goo g einer Schmelze von 2o% Benzylcellulose und 8o% Acetaldehydharz mit 2oog Ruß, ioog Baumwolle und ¢ooog Schiefermehl oder Baryt zusammen und setzt während des Mischers oder vorher 25g einer 25 o;oigen Lösung des Adipinsäureesters des Polyvinyls in geschmolzener Adipinsäure zu und verwalzt damit. Aus "der Masse werden in gewöhnter Weise Schallplatten gepreßt. Die erwähnte Lösung des Polyvinyladipinsäureesters in Adipinsäure erhält man durch Schmelzen von 75g Adipinsäure und 25g polymerem Vinylacetat und 5- bis 6stündiges Erhitzen der Schmelze auf i 8 o`' unter Rühren.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung plastischer Massen mit Acetaldehydharz als Bindemittel, gegebenenfalls mit Zusatz von Benzylcellulose, dadurch gekennzeichnet, daß während oder vor dem Mischen der Massen auf dem heißen Walzwerk kleine Mengen von Polyvinylestern von Dicarbonsäuren zugefügt werden, die durch Zusammenschmelzen von Polyvinylestern mit überschüssigen Mengen von Dicarbonsäuren erhalten worden sind.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Dicarbonsäure Adipinsäure verwendet wird.