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Löschen von brennendem Phosphor bzw. brennenden Phosphorlösungen Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Löschen von brennendem Phosphor oder brennender
Phosphorlösungen. Es ist bereits vorgeschlagen worden, Phosphorbrände mittels schwacher
Kupfersulfatlösungen zu bekämpfen- Auch ist bereits Schaum gegen derartige Brände
mit gewissem Erfolg angewandt worden. Beiden Verfahren haften jedoch erhebliche
technische Nachteile an, die zum Teil den Erfolg völlig in Frage stellen. Diese
Nachteile werden bei der vorliegenden Erfindung vermieden.
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Es ist bekannt, daß Phosphor auch auf verschiedene Metallsalzlösungen,
wie Kupfer-, Silber-, Blei-, Zinklösungen usw., unter Bildung von Phosphiden bzw.
unter Reduktion der betreffenden Metallverbindungen zu Metallen einwirkt. Diese
Reaktion tritt auch dann ein, wenn Lösungen von Phosphor, z. B. in Schwefelkohlenstoff,
.mit solchen wässerigen Salzlösungen zusammengebracht werden.
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Der praktischen Anwendung dieser Reaktionen für Feuerlöschzwecke stehen
aber erhebliche Schwierigkeiten entgegen. Phosphor wird durch Wasser nicht genetzt,
so daß wässerige Lösungen von ihm rasch ablaufen.
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Dies gilt auch für Lösungen von mit Phosphor reaktionsfähigen Salzen.
Da ferner die Reaktion des Phosphors mit z. B. Kupfersulfat einige Minuten erfordert,
bis der Phosphor sich mit einer Schutzschicht umgibt, die seine weitere Reaktion
mit der Luft verhindert, so sind derartige Salzlösungen brandtechnisch nicht besonders
wirksam. Der bereits gemachte Vorschlag, Phosphorbrände mittels schwacher Kupfersulfatlösungen
zu bekämpfen, hat sich praktisch nicht bewährt.
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Brandtechnisch wirkungsvoller war es bereits, das Schaumlöschverfahren
gegen derartige Brände anzuwenden. Der mit Schaum bedeckte Phosphor ist am Weiterbrennen
verhindert. Es ist jedoch erforderlich, ihn dadurch unschädlich zu machen, daß man
die gesamte Schaummasse mit den umhüllten Phosphorstücken in ein Gefäß mit Wasser
bzw. Kupfersulfatlösung überführt. Falls der von Schaum umhüllte Phosphor nicht
in dieser immerhin umständlichen Weise unschädlich gemacht wird, ist damit zurechnen,
daß er sofort wieder zu brennen beginnt, wenn nach dem Zergehen des Schaumes die
Luft wieder Zutritt hat.
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Eine wirksame Bekämpfung von Phosphorbränden wird auf folgendem Wege
gewährleistet. Gemäß der Erfindung wird auf mechanischem oder chemischem Wege ein
Schaum in Gegenwart solcher Salze erzeugt, die mit Phosphor unter Bildung von Schutzschichten
(Phosphiden, Metallen u. dgl.) reagieren. Als derartige Salze kommen in Betracht
solche von Kupfer, Blei, Zink, Silber, besonders Kupfersulfat.
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Frei liegender bzw. umhergeschleuderter, in Brand geratener Phosphor
wird durch derartigen Schaum zunächst bedeckt und damit unmittelbar durch Luftabschluß
gelöscht. Darüber hinaus wird aber hier eine besonders nützliche zusätzliche Wirkung
erzielt. Da
sich Schaum geraume Zeit hält, jedenfalls viel länger,-
als zur Bildüng der erwähnten Schutzschichten erforderlich ist, liegt nach dem'
Zergehen---des Schaumes der Phosphqr: in unschädlicher Form vor, da er durch Schutzschichten
seine Reaktionskraft 'gegen'-; über Luft eingebüßt hat. Von besonderer Wichtigkeit
ist der Ums»nd, daß sich mittels derartiger Schäume auch die überaus gefährlichen
Brände phosphorhaltiger Lösungen, wie Lösungen von Phosphor ' in Schwefelkohlenstoff,
bekämpfen lassen. Es wird in diesem Falle einerseits das Lösungsmittel gelöscht,
außerdem wird aber nach dessen Verdunsten auch der Phosphor unschädlich gemacht.
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Besonders vorteilhaft ist die Anwendung von Kupfersulfat. Für chemische
Schaumerze qgung kann man z. B. das Kupfersulfat der sonst üblichen sauren Komponente,
_ z. B. Aluminiumsulfatlösung, verdünnterSchwefelsäure, Gemischen solcher Lösungen
u. dgl., zusetzen.
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Üblicherweise arbeitet man bei chemischen Schaumverfahren derart,
daß die Alkalität der basischen Komponente (Bicarbonat) rechnerisch größer ist als
die Acidität der zugehörigen sauren Komponente. Man erhält so Schäume mit überschüssigem
Alkali und vermeidet auf jeden Fall einen sauren Schaum.
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Um im vorliegenden Falle im erzeugten Schaum nach Möglichkeit überschüssiges
Kupfersulfat- zu haben,, ist es zweckmäßig, hier derart« zu arbeiten, daß die Alkalität
der basischen Lösung geringer ist, als sich rein rechnerisch auf Grund der stöchiometrischen
Verhältnisse gegenüber den sauren Bestandteilen ergeben sollte, d. h. man wählt
z. B. Nätriumbicarbonät und Aluminiumsulfat in -Verhältnissen, die, rein stöchiometrisch
betrachtef, - Neuträlitä_t' gewährleisten sollten, und fügt darüber hinaus noch
der Aluminiumsulfatlösung Kupfersulfat zu. Dieses überschüssige Kupfersulfat, welches
an sich ebenfalls, mit Bicarbonat reagieren könnte, ist dann als überschüssiges
Kupfersulfat nach der Schaumumsetzung noch vorhanden. Derartiger Schaum'besitzt
dennoch gute Beständigkeit;-,.eine Schwächung der Schaumkraft tritt nicht ein. Für
Erzeugung von auf mechanischem Wege hergestelltem Schaum kann man das u r ulfat
in Menge von z. B. z bis 3 °/o, tlo4n;aß hierdurch eine Festlegung auf be-"sfemte
Konzentrationen bzw. Ablehnung @`r ch höherer Konzentrationen ausgesprochen `sean.
soll, der wässerigen, schaumerzeugerhaltigen Lösung beifügen. Man kann hierbei eine
wässerige Lösung verwenden, die Kupfersulfat und gleichzeitig Schaumerzeuger, z.
B._ Saponin, gelöst enthält. Man kann auch das Kupfersulfat wie auch den Schaumerzeuger
getrennt in dosierter Menge einem Wasserstrom zuführen usw. Hier ist der Umstand
besonders wichtig, daß überraschenderweise eine Schwächung der Schaumkraft, z. B.
der Saponine, nicht erfolgt, vielmehr die unter Mitverwendung von Kupfersulfat hergestellten,
mechanisch erzeugten Schäume, z. B. Luftschaum, im Gegenteil von überraschend guter
Konsistenz und hervorragender Beständigkeit sind. Die für die Erzielung der Schutzschichten
auf dem Phosphor erforderliche Dauer der Bedeckung durch den Schaum wird daher um
so mehr gewährleistet.
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Die zur Unschädlichmachung des Phosphors dienenden Stoffe können auch
mit den zur eigentlichen Schaumbereitung verwendeten Stoffen trocken gemischt in
Bereitschaft gehalten werden; dies gilt sowohl für die Schaumherstellung auf chemischem
als auch auf mechanischem Wege.