DE1928231C3

DE1928231C3 - Feuerlöschmittel und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE1928231C3
Application number: DE19691928231
Authority: DE
Inventors: Pierre L.G.G. Paris Guillemautot
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1969-04-21
Filing date: 1969-06-03
Publication date: 1979-01-25
Also published as: DE1928231B2; FR2041332A5; DE1928231A1

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Feuerlöschmittel für brennendes Magnesium oder für sich ähnlich verhaltende Metalle.

Es ist schwierig, brennendes Magnesium wegen der besonderen Sauerstoffaffinität dieses Metalls zu löschen.

Es ist unmöglich, Wasser zu verwenden, da Magnesium Wasser sofort zersetzt, wodurch eine gefährliche explosive Reaktion ausgelöst und der Brand angefacht wird.

Aus der FR-PS 15 57 049 ist bekannt, zur Löschung von brennendem Magnesium Gemische aus Nairiumsilikaten, Borax, Borsäure, Wasser und gegebenenfalls Alkaliwolframaten zu verwenden. Diese Feuerlöschmittel haben jedoch den Nachteil, daß sie eine zu hohe Viskosität, insbesondere unterhalb Raumtemperatur aufweisen. Dies führt zu einer erheblichen Einschränkung der Verwendung der bekannten Feuerlöschmittel. Aufgabe der Erfindung ist es, Feuerlöschmittel für brennendes Magnesium oder für sich ähnlich verhaltende Metalle zur Verfügung zu stellen, die ein schnelles Erlöschen des Feuers bewirken und jederzeit unabhängig von der jeweiligen Temperatur einsetzbar sind.

Dies wird erfindungsgemäß durch Feuerlöschmittel erreicht, die mindestens ein Alkaliborat, ein Sulfon oder ein Sulfoxid im Gemisch mit Wasser enthalten.

to In einer Ausführungsform der Erfindung verwendet man z. B. Dimethylsulfoxid, das den Vorteil mit sich bringt, gleichzeitig sehr beständig und in Wasser sehr löslich zu sein. Es absorbiert erhebliche Energiebeträge und erniedrigt dadurch die Temperatur der wäßrigen

Lösung des Mittels um ungefähr 25°C bis 40⁰C für eine Menge von 60 bis 100Gew.-% Dimethylsulfoxid,

bezogen auf das Wasser, wenn man das DMSO in kristallinem Zustand zugibt

Versuche haben gezeigt, daß durch das Aufspritzen

einer wäßrigen Lösung mit 40 bis 60 Gew.-% Dimethylsulfoxid mit 10 bis 15Gew.-% eines Gemisches aus Borax und Borsäure — wobei das Verhältnis von Borax zu Borsäure 60% zu 40% beträgt, um in der Wärme Natriumditetraborat zu erhalten, auf die Oberfläche von brennendem Magnesium, das Magnesium mit einer solchen Schnelligkeit gelöscht wird, daß das Freiwerden von nicht-toxischen Schwefelgasen, die bei der Reduktion von Magnesium mit dem Löschprodukt entstehen, nur sehr gering ist Ein derartiges nicht-toxisches

Schwefelgas kann zum Beispiel Methylmerkaptan sein.

Zur Herstellung der Lösung führt man zunächst Borax und Borsäure in siedendes Wasser, vorzugsweise destilliert oder weich gemacht, ein und setzt anschließend Dimethylsulfoxid, vorzugsweise in geschmolzenem Zustand, in kleinen Mengen und unter sehr kräftigem Rühren zu. Es wird weiterhin gerührt und erhitzt, bis die Konglomerate verschwunden sind und eine helle Flüssigkeit erhalten ist

Nach dem Abkühlen setzt man der klaren Flüssigkeit

*o die erforderliche Menge Wasser zu, um das im Verlauf der Herstellung des Produktes verdampfte Wasser zu ersetzen.

Man kann die jeweiligen Verhältnisse der verschiedenen Bestandteile des letzteren Mittels verändern, unter der Bedingung, daß immer mindestens 40% Dimethylsulfoxid in bezug auf das Gesamtgewicht der Lösung verwendet werden und unter der Bedingung, daß immer die vorgenannten jeweiligen Verhältnisse von Borax und Borsäure, die die Erzeugung von Natriumditetrabo-

so rat in der Wärme ermöglichen, eingehalten werden.

Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Feuerluschmittels sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Feuerlöschmittel, das über

5i weite Temperaturbereiche verwendbar ist, löscht brennendes Magnesium und sich ähnlich verhaltende Metalle sehr schnell. Das Feuerlöschmittel bildet auf der Oberfläche des brennenden Metalls eine Schutzschicht, die nur bei höherer Temperatur als der Entzündungstemperatur der genannten Metalle schmilzt.

Claims

Patentansprüche:

1. Feuerlöschmittel für brennendes Magnesium oder für sich ähnlich verhaltende Metalle, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens ein Alkaliborat, ein Sulfon oder ein Sulfoxid im Gemisch mit Wasser enthält.

2. Feuerlöschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Alkaliborat Natriumditetraborat enthält, das durch Umsetzung von Borax mit Borsäure gebildet wird.

3. Feuerlöschmittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 bis 15Gew.-% eines Gemisches aus Borax und Borsäure im Verhältnis von drei Teilen Borax zu zwei Teilen Borsäure enthält.

4. Feuerlöschmittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Sulfoxid Dimethylsulfoxid in einer Menge von 40 bis 60Gew.-%, bezogen auf das Feuerlöschmittel, enthält

5. Feuerlöschmittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es 45 Gew.-% Dimethylsulfoxid, 42,5 Gew.-% Wasser, 7,5 Gew.-% Borax und 5 Gew.-% Borsäure enthält

6. Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschmittels nach den Ansprüchen 1 bis 5 für brennendes Magnesium oder ein ähnliches Metall, dadurch gekennzeichnet daß man in destilliertem oder weich gemachtem, siedendem Wasser die vorgenannten Mengen Borax und Borsäure löst, danach der Lösung Dimeihylsulfoxid, vorzugsweise in geschmolzenem Zustand, in Form von dünnen Fäden uruer kräftigem Rühren zusetzt, die Lösung weiterhin rührt und erhitzt, bis man eine klare Flüssigkeit erhält und nach dem Abkühlen die erforderliche Menge Wasser zusetzt, um das im Verlauf des genannten Herstellungsverfahrens verdampfte Wasser zu ersetzen.