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Gestell oder Ständer für optische Beobachtungsinstrumente Die Erfindung
betrifft Gestelle oder Ständer für optische Beobachtungsinstrumente derjenigen Art,
bei der sowohl. das Gestell als auch das Instrument im Azimut gedreht werden können
und bei der das Instrument für sich zur Höheneinstellung in dem Gestell verstellbar
ist. Im besonderen betrifft die Erfindung solche Instrumente, die eine sehr große
Höheneinstellung möglich machen sollen, wie z. B. Instrumente, die zum Beobachten
von Flugzeugen verwendet werden und zu deren Bedienung der Beobachter in aufrechter
Stellung stehen muß.
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Es sind Beobachtungsinstrumente bekannt, wie z. B. Entfernungsmesser,
bei denen die Azimuteinstellung durch die Bewegung des Körpers des Beobachters hervorgerufen
wird, wobei die Hände des Beobachters frei sind, um den Höhenwinkel im Instrument
einzustellen und dieses richtig zu bedienen. Bei diesen Instrumenten konnten nur
innerhalb eines kleinen Spielraumes die Bewegungen zur Höheneinstellung ausgeführt
werden, und ferner wurde die Azimutkontrolle durch Bewegungen des oberen Körperteiles,
also desjenigen, der oberhalb der Hüften liegt, beispielsweise der Brust oder auch
der Schultern, vorgenommen.
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Steht ein Beobachter in aufrechter Stellung, so wird er, wenn er mit
dem Oberkörper, beispielsweise der Brust, eine Arbeit ausführen muß, allgemein an
freien Bewegungen und an frei spielenden Handgriffen gehindert sein, die am Instrument,
abgesehen von der Azimuteinstellung, ausgeführt werden müssen. Ferner ist der Oberkörper
leicht, besonders an Bord von Schiffen, Schwankungen unterworfen, durch die unbeabsichtigte
Azimutverstellungen des Gestells und des Instruments auftreten können. Durch die
Erfindung wird dieser Übelstand beseitigt, indem das Gestell des Instruments so
ausgebildet ist, daß die Azimuteinstellung durch eine Körperbewegung bewirkt werden
kann, die den Beobachter nicht in eine unbequeme und angespannte und die freien
Bewegungen beeinträchtigende Stellung oder Haltung versetzt und die eine sichere
Kontrolle der Handhabung des Instruments gewährleistet.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Azimuteinstellung durch den unteren Körperteil,
also denjenigen, der unterhalb der Hüften in der Gegend des Oberendes der Schenkel
liegt. Beispielsweise kann die Azimuteinstellung von einer Stelle zwischen den Beinen
abgeleitet werden, und zwar dadurch, daß ein Hebel des Instrumentengestelles zwischen
die Beine des Beobachters ragt, so daß dieser rittlings über dem Hebel steht und
letzteren seitlich mit den Schenkeln verstellen kann. Ferner könnte die Vorrichtung
zur Azimuteinstellung auch von der Außenseite der Beine aus betätigt werden. In
diesem Falle sind zwei Hebel oder eine Gabel am Gestell angebracht und dann steht
der Beobachter zwischen den Hebeln oder in der Gabel. Auch könnte die Azimuteinstellung
nur durch ein Bein erfolgen, dessen Schenkel zwischen die beiden Arme einer Gabel
ragt.
Erfindungsgemäß ist auch die für die Azimuteinstellung dienende Vorrichtung so ausgestaltet,
daß sie beim Nichtgebrauch des Instruments nicht störend im Wege steht, Besteht
beispielsweise die Vorrichtung at einem einzigen Hebel, über dem der Be achter rittlings
steht, so kann der Hebel iri: senkrechter Ebene gegen das Gestell geklappt werden.
Dies kann durch eine Feder oder ein Gewicht erfolgen, das bestrebt ist, den Hebel
in senkrechte Stellung zu schwingen.
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Es können Vorkehrungen vorgesehen sein, um die Vorrichtung der Gestalt
bzw. den Größenverhältnissen des Beobachters anzupassen, und zwar könnte hierbei
sowohl auf die Länge des Beobachters als auch auf den Umfang seiner Gliedmaßen bei
Verwendung einer zweiarmigen Hebelvorrichtung Rücksicht genommen werden. Wird nur
ein einziger Hebelarm zur Einstellung des Azimutes verwendet, so muß sich dieser
Hebel im Schritt, d. h. am Steg zwischen den Beinen des Beobachters, dicht anlegen,
was dadurch erreicht werden kann, daß der Hebel dauernd durch ein Gewicht oder eine
Feder aufwärts gedrückt wird. Man kann in diesem Falle auch noch eine Gleithülse
vorsehen, die der Beobachter je nach seiner Bequemlichkeit vor- oder rückwärts verstellen
kann. Damit ein derartiger Einstellhebel nicht zu schnell sich aufwärts bewegt und
dadurch den Beobachter belästigt, kann eine Bremsvorrichtung vorgesehen sein.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gestells
oder Ständers dargestellt, wobei an dem Gestell ein einziger Einstellhebel für die
Azimuteinstellung vorgesehen ist. Fig. i zeigt das Gestell in Seitenansicht, von
dem Fig. 2 einen Grundriß veranschaulicht. Fig. 3 und 4. zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Gestelles in Vorder- und Seitenansicht. Fig. 5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel
in Seitenansicht und Fig. 6 einen teilweise geschnittenen Grundriß dieses Beispiels,
während Fig. 7 ein viertes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht darstellt.
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In der Zeichnung ist beispielsweise ein Entfernungs- oder Höhenmesser
o. dgl. A an dem Gestell B angebracht, das im Azimut drehbar ist. An dem Gestell
ist ein Hebelarm C in senkrechter Ebene schwingbar um die Achse :2 angelenkt, über
dem der Beobachter rittlings ;s; t. Der Hebelarm C nach den Fig. i und 2 einem Gegengewicht
3 ausgestattet, das das Außenende des Hebels nach ö' en 'gedrückt wird, so daß dieser
Hebel, wenn er nicht im Gebrauch ist, senkrecht steht und somit nicht hindernd im
Wege steht, wenn das Instrument außer Gebrauch ist.
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Nach den Fig. 3 und 4 besteht der Hebelarm C aus zwei Teilen, die
bei 4 zusammengelenkt sind und durch eine Feder 5 aufwärts gedrückt werden. Ist
das Instrument nicht im Gebrauch, so kann der äußere Teil des Hebelarmes umgelegt
werden, so daß er glatt an dem Gestell anliegt und durch die Feder 5 gegen einen
Anschlag 6 gedrückt wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 5 und 6 wird der Hebelarm
C durch Spiralfedern 7 aufwärts gedrückt, während bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 7 auf den Hebelarm C eine Feder 8 einwirkt und eine Bremse 9 bzw. ein Federdämpfer
vorgesehen ist.