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Gerät für die Krankenuntersuchung mit Röntgenstrahlen.
Die Erfindung betrifft ein Gerät für die Krankenuntersuchung mit Röntgenstrahlen, das ins- besondere die Herstellung von Körperschnittbildern ermöglicht. Für die Herstellung solcher Körper- schnittbilder ist es bekanntlich erforderlich, sowohl die Röntgenröhre als auch den Bildträger um gleiche
Winkel in entgegengesetztem Sinne um eine Achse zu schwenken, die in der Ebene des abzubildenden
Körperschnittes liegt.
Bei den bekannten solchen Geräten sind Röntgenröhre und Bildträger derart beweglich ange- ordnet, dass eine die Röntgenröhre und den Bildträger verbindende Gerade um eine lotrechte Mittellage pendelt. Die Röntgenröhre bewegt sich dabei beispielsweise um einen oberen Scheitelpunkt, der
Bildträger entgegengesetzt um einen unteren Gegenpunkt. Mit diesen bekannten Geräten lassen sich, wie leicht ersichtlich ist, nur waagrecht liegende Körperschnitte zur Abbildung bringen, also
Lungenschnittbilder nur bei liegenden Patienten.
Da, wie bekannt, bei Lungenkranken ein einwandfreies Untersuchungsergebnis nur bei stehender oder sitzender Patientenstellung erzielbar ist, sind die bekannten Anordnungen für die Herstellung von Lungenschnittbildern nur beschränkt brauchbar.
Das neue Gerät ermöglicht nicht nur die Herstellung von Körperschnittbildern im allgemeinen, sondern insbesondere auch die Herstellung von Lungenschnittbildern des stehenden oder sitzenden Patienten in besonders einfacher Weise.
Gemäss der Erfindung sind bei dem im folgenden näher erläuterten Untersuchungsgerät die Röntgenröhre und der Bildträger derart beweglich angeordnet, dass die Verbindungsgerade zwischen Röntgenröhre und Bildträger um eine waagrechte oder ungefähr waagrechte-jedenfalls nicht lotrechte-Mittellage pendeln kann. Die Verbindungsgerade kann also etwa wie die Längsachse eines Waagebalkens in lotrechten Ebenen um eine waagrechte oder ungefähr waagrechte Mittellinie oder etwa wie die Längsachse einer Kompassnadel in waagrechten oder geneigten Ebenen um eine Mittellinie, um die Nordsüdrichtung, pendeln.
Das neue Gerät, wie es als Ausführungsbeispiel in den Fig. 1 und 2 in Ansieht und Draufsicht dargestellt ist, besteht aus dem Stativ a, an dem die Röntgenröhre b verschiebbar gemacht ist, aus dem Stativ e, an dem der Bildträger, z. B. eine Kassette oder ein Leuchtschirm 9, angebracht ist, aus der teleskopartig ausziehbaren oder in Kulissen verschiebbaren, die Röntgenröhre und den Bildträger kuppelnden Kupplungsstange e, die sich zwischen der Röntgenröhre b und dem Bildträger d befindet, und aus dem fest angeordneten Halteteil t für die Kupplungsstange e.
Der Halteteil t ist zwischen den Stativen a und c angeordnet und ermöglicht eine Drehung der Kupplungsstange e um eine waagrechte Achse IJ und ein Pendeln um die waagrechte Mittellage .-B. Ausserdem weist das Gerät eine die Drehung der Kupplungsstange e und damit eine gegensinnige Bewegung von Röntgenröhre bund Bildträger d bewirkende Antriebsvorrichtung auf.
Diese Antriebsvorriehtung kann aus einem Übergewicht h oder einer Feder bestehen, das nach dem Lösen einer Sperrvorrichtung, z. B. einer Klinke i od. dgl., die in der Fig. 3 in grösserem Massstab
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dargestellt ist, den Röntgenröhrenträger k nach oben und damit den Bildträger d nach unten bewegt. Die
Röntgenröhre und der Bildträger gelangen damit in die Stellung b'und d' (Fig. 1).
Es ist ersichtlich, dass eine für die Herstellung von Körperschnittaufnahmen geeignete Bewegung der Röntgenröhre und des Bildträgers auch dann entsteht, wenn die Röntgenröhre von oben nach unten und der Bildträger von unten nach oben geführt wird.
In der Endstellung b'der Röntgenröhre gelangt die in der Fig. 4 in grösserem Massstab dargestellte Stossdämpfungsvorrichtung zur Wirkung. Sie besteht aus einem mit dem Wagen k verbundenen nach oben ragenden Stab m, der von der Schraubenfeder n umgeben ist, die beim Erreichen der oberen Endstellung des Wagens k gegen ein durchlochtes Widerlager o drÜckt und die Wagenbewegung zum
Stillstand bringt. Das obere Ende des Stabes m kann derart gezahnt sein, dass die Klinke p den Stab m und damit den Wagen k und die Röntgenröhre in ihrer oberen Stellung b'festhält.
Um die Röntgenröhre wieder in ihre Ausgangsstellung verbringen zu können, ist es nur erforder- lieh, an dem Handgriff q zu ziehen, wodurch die Klinke p vom Stab abgehoben wird.
Von besonderem Vorteil ist es, das neue Gerät so auszubilden, dass es auch für die allgemeine Untersuchung mit Röntgenstrahlen, insbesondere auch für die Lungenuntersuchung, geeignet ist.
Man kann das neue Gerät beispielsweise durch Entfernen des Übergewichtes h und durch Lösen der zwischen dem Halteteil f und der Kupplungsstange e bestehenden Kupplung in ein für normale Untersuchungen geeignetes Gerät verwandeln. Zur Lösung der Verbindung zwischen den Teilen e und t wird der mit dem Handgriff 'ausgestattete Zapfen s, wie es in der Fig. 2 dargestellt ist, aus dem Zapfenloch t herausgezogen.
Weist das Gerät noch eine verschiebbare Lagerstatt u, z. B. ein Podest, eine Sitzgelegenheit od. dgl., für den Patienten auf, so besteht die Möglichkeit, den Patienten in einfacher Weise so weit zu verschieben, bis die Achse g in die gewünschte Körperschnittebene fällt.
Ausserdem kann man durch Verschieben der Lagerstatt u und damit des Patienten während der Durchleuchtung feststellen, in welcher Schnittebene des Körpers des Patienten ein Krankheitsherd, beispielsweise eine Kaverne od. dgl., liegt ; wenn nämlich bei einer bestimmten Stellung des Podestes u das Abbild des Krankheitsherdes auf dem Bildträger (Leuchtschirm) d während der Röntgenröhrenbewegung von b nach b'nicht wandert, so befindet sich der Krankheitsherd in der Achse g enthaltenden Schnittebene, und man kann bei dieser Patientenstellung die Aufnahme vornehmen.
Es ist ersichtlich, dass es an sich auch zweckmässig sein kann, die Röntgenröhre und den Bildträger um die waagrechte Mittellage A- B von vorn nach hinten bzw. von hinten nach vorn pendeln zu lassen ; auch in diesem Falle würde die Erzielung von Körperschnittbildern aufgerichteter Patienten möglich sein.
In welcher Weise das Gerät auch für normale Untersuchungen, insbesondere für normale Lungenuntersuchungen (Nah-und Fernuntersuehung), geeignet gemacht sein kann, ist an Hand der Fig. 5 und 6 erläutert. In der Fig. 5 ist das Gerät. bei verhältnismässig grossem gegenseitigem Abstand der Stative, in der Fig. 6 bei kleinerem Abstand der Stative dargestellt.
Die Röntgenröhre b ist in bekannter Weise an dem Röntgenröhrenstativ a lotrecht verschieb- bar angeordnet. Das Gewicht der Röntgenröhre b ist durch das Gegengewicht v ausgeglichen, das seinerseits mittels des Zugorgans x (über die Rolle y) mit dem Röntgenröhrenwagen k verbunden ist.
Der Wagen w und der Leuchtschirm d sind an dem Stativ c lotrecht verschiebbar. Deren Gewicht ist durch das Gegengewicht z ausgeglichen, das mittels eines über die Rolle 1 geführten Zugorgans 2 mit dem Wagen w verbunden ist.
Befestigt man an dem Gegengewicht v ein Übergewicht 5 und verbindet man das Gebilde v, 3 mittels des über die Rollen 4 und 5 geführten Zugorgans 6 mit einem dem Übergewicht 3 gleichen, an der Rolle 5 hängenden Übergewicht 7, so lässt sich, durch Heben und Senken des Übergewichtes 7, ein Heben und Senken der Röntgenröhre b bewirken.
Verbindet man das Übergewicht 7 oder das Zugorgan 6 mit dem Wagen w, so bewirkt eine Verschiebung des Wagens w zugleich eine gleich grosse und gleichsinnige Verschiebung des Röntgenröhrenwagens k.
Da die Stative a und c gegeneinander verschiebbar sein können, ist es vorteilhaft, um ein Aufschlagen der Gegengewichte oder deren Übergewichte auf den Boden zu verhindern und insbesondere um die wirksame Länge des Zugorgans 6 konstant zu halten, das Zugorgan 6 mit seinem die Stative a und c verbindenden Teil über mindestens eine Rolle 8 zu führen, die an einem durch ein Gelenk 9 kniek- baren Verbindungssteg angebracht ist, dessen starre Teile 10 und 11 um die Achsen der Rollen 4 und 5 schwenkbar gemacht sind.
Die Röntgenröhre b kann in vorteilhafter Weise mittels der teleskopartig ausziehbaren Richtstange e mit dem Wagen w verbindbar gemacht sein. Dadurch lässt es sich erreichen, dass auch bei Schrägdurchleuchtungen (Fig. 6)-bei denen das Übergewicht 7 oder das Zugorgan 6 nicht mit dem Wagen w gekuppelt ist-die Röntgenstrahlenhauptrichtung stets auf die Mitte des Bildträgers gerichtet bleibt ; durch diese Richtstange ist auch erreicht, dass bei Verstellungen der Röntgenröhre oder des Wagens w Röntgenstrahlen nicht in unerwünschter Weise oberhalb oder unterhalb des Wagens w auf den Untersuchenden treffen,
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An oder innerhalb der Riehtstange e können Vorrichtungen 12 für die Verstellung der Röntgenröhrenblende 13 angeordnet sein ;
auch kann die Richtstange e selbst als Blendeneinstellvorrichtung ausgebildet sein.
Eine einfache Art der Kupplung zwischen dem Übergewicht 7 oder dem Zugorgan 6 und dem Wagen ? lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass an dem Wagen wein lotrechter Handgriff derart angeordnet ist, dass das Zugorgan 6 beim Verschieben des Wagens ? z. B. im Innern des hohlen eine Klemmvorrichtung für das Seil aufweisenden Handgriffes oder z. B. aussen an ihm vorbeigleitet. Beim Umfassen dieses Handgriffes wird das Zugorgan geklemmt. Damit ist die erwähnte Kupplung hergestellt. Zweckmässig ist es dabei, das Zugorgan in dem Verschiebungsbereich des Handgriffes als Kugelkette 14 (vgl. Fig. 1) od. dgl. auszubilden. Die Kugelkette 14 kann in vorteilhafter Weise
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Eine andere vorteilhafte Ausführungsform des neuen Gerätes ist in einem Ausführungsbeispiel in der Fig. 7 in perspektivischer Ansicht schematisch dargestellt.
Es besteht aus einem die Röntgenröhre 14'tragenden Stativ 15 und aus einem die Bildfläche 16 tragenden Stativ 17. Die die Röntgenröhre 14'mit der Bildfläche 16 gelenkig verbindende Stange 18 ist um das Kugelgelenk 19 nach allen Richtungen drehbar und schwenkbar.
An dem Stativ 15 ist die verstellbare, gegebenenfalls gegen eine andersgeformte Führungsbahn auswechselbare Führungsbahn 20 für die Röntgenröhre 14'angebracht. Die Röntgenröhre 14'wird durch den Wagen 21 getragen. Dieser wird durch Lösen einer Klinkvorrichtung od. dgl. aus seiner in der Figur wiedergegebenen Stellung längs der Stativbahnen 15'durch das Gewicht 22 und das Übergewicht 22'mittels der über Rollen 23 geführten Zugorgane 24 nach oben gezogen. Der an dem Gehäuse der Röntgenröhre 14'befestigte Stift 25 wird in jeder Höhenstellung der Röntgenröhre mittels der Feder 26 an die Führungsbahn 20 gedrückt.
Die Feder 26 ist einerseits an dem die Röntgenröhre 14' tragenden Querarm 27 und anderseits an dem Wagen 21 befestigt, so dass, entsprechend der Krümmung der Führungsbahn 20, der Arm 27 und damit die Röntgenröhre 14'entsprechend der durch die Schablone 20 und den Stift 25 gegebenen Führung seitlich verschoben wird.
Die Verschiebung der Bildfläche in seitlicher Richtung erfolgt durch den Hebel 18 jeweils in einem der Röntgenröhrenversehiebung entgegengesetzten Sinn.
Um zu erreichen, dass in allen nach der Höhe und der Seite verschobenen Stellungen der Röntgen- röhre-M'jeweils ein und derselbe Röntgenstrahl durch ein und denselben Punkt der abzubildenden Körperschnittebene des Patienten, in der auch der Gelenkpunkt 19 liegt, hindurchgeht, kann man an der Stange 18 und an der Röntgenröhre 14'ein Gestänge anbringen, das, entsprechend der Querverschiebung der Röntgenröhre 14', bewirkt, dass die Röntgenröhre um ihre Längsachse A'-B'gedreht wird ; in vielen Fällen ist es auch hinreichend, wenn nur der Strahlenaustrittstubus 28 entsprechend geschwenkt wird.
Um dieses Gerät in bequemer Weise auch für normale Durchleuchtungen benutzen zu können, ist das Übergewicht 22', das ein Hochziehen der Röntgenröhre 14'bei der Herstellung von Körperschnittaufnahmen bewirkt, abnehmbar. Bei abgenommenem Übergewicht 22'ist das aus der Röntgenröhre 14', der Stange M und der Bildfläehe 76 bestehende System schwerlos ausgeglichen.
Dadurch ist erreicht, dass man die Röntgenröhre 14'und die Bildfläche 16 leicht so lange verschieben kann, bis durch entsprechende Änderung des Abstandes zwischen Patient und Bildfläche 16 oder zwischen dem Gelenk 19 und der Bildfläche 16 eine Einstellung erzielt ist, bei der während der Bewegung von Röntgenröhre und Bildfläche jene Stelle im Körper des Patienten auf dem Leuchtschirm nicht mehr wandert, die für die Untersuchung von Interesse ist. Der Patient oder das Gelenk 19 muss dabei senkrecht zur Bildfläche verschiebbar gemacht sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gerät für die Krankenuntersuchung mit Röntgenstrahlen, das die Herstellung von Körperschnittbildern (z. B. Aufnahmen oder Durehleuehtungsbildern der Lunge) ermöglicht, gekennzeichnet durch eine derart bewegliche Anordnung von Röntgenröhre und Bildträger, dass die Verbindungsgerade zwischen Röntgenröhre und Bildträger um eine waagrechte oder ungefähr waagrechte Mittellage pendeln kann, um insbesondere die Untersuchung stehender und sitzender Patienten zu ermöglichen.