DE747050C - Gerät zum röntgenographischen Darstellen von Körperschnitten. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum röntgenographischen Darstellen von Körperschnitten bzw. -schichten, bei dem an einem in der Höhe unter Gewichtsausgleich verstellbaren Stativwagen die an den beiden Armen eines Doppelhebels zweckmäßigerweise verschiebbar angebrachten Träger der Röntgenröhre und Bildschicht (Film, Leuchtschirm) um die in der Ebene der darzustellenden Körperschicht liegende Achse des Hebels schwenkbar sind, wobei die Bildschicht stets parallel zur Schnittebene gehalten wird. Bei derartigen Geräten besteht der Wunsch, in an sich bekannter Weise Schnittbilder in vertikaler, horizontaler und beliebiger Schräglage herstellen zu können.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schwenkachse an einer Zwdschenlagerschei'be angebracht wird, die z. B. durch ein Handrad über ein Zahngetriebe beliebig im Umkreis von 360° am Lagerkopf des Stativarmes einstellbar ist. Bei dieser Anordnung können Schnittaufnahmen nicht nur am stehenden, Hegenden oder* zwischen diesen beiden extremen Stellungen beliebig schräg angeordneten Patienten gemacht werden, sondern es kann z. B. beim liegenden Patienten die E öhre sich unterhalb oder oberhalb der Tischplatte befinden. Auch können, ohne den Patienten besonders lagern zu müssen, beliebige Schrägschnitte dargestellt werden, wobei der Körper von vorn oder hinten durchstrahlt werden kann. Durch die Erfindung ist also ein Universal-Schnittaufnahmegerät vollkommenster Form, und zwar mit einfachsten Mitteln, geschaffen worden. Das Gerät kann unter Fixierung des Schwenksystems beliebig auch für gewohnliche Durchleuchtungen und Aufnahmen verwendet werden.

Das neue Gerät ist in einem Ausführungsbeispiel schematisch in den Abbildungen dargestellt.-

Es zeigen die

Abb. ι eine Seitenansicht des Gerätes^ zusammen mit einer umlegbaren Stützwand (Lagerstatt) für den Patienten,

Abb. 2 einen Schnitt durch den Lagerkopf

des Stativarms und das Mittelteil des Schwenksystems,

Abb. 3 und 4 Einzelteile in einer um 90" gegenüber der Abb. 2 gedrehten Ansicht, Abb. 5 den Seilzug zur Führung des Bildschichtrahmens,

Abb. 6 die Anordnung des Gewichtsausgleichs gegenüber der Schwenkachse.

An einem Einsäulenstativ 1, dessen Stativfuß 2 auf einer Schiene 3 läuft und durch den Fußhebel 4 fixiert werden kann und dessen oberes Ende an einer Deckenschiene 5 mit einer Arretierungsmöglichkeit durch den Kettenzug 6 geführt ist, ist ein Wagen 7 unter Gewichtsausgleich durch ein in der Stativsäule hängendes Gegengewicht oder einen Federzug vertikal verschiebbar. Zu beiden Seiten des Wagens liegen, in entsprechenden Führungen horizontal verschiebbar, Rohre 8 eines Stativarms, die in einem Lagerkopf 9 enden.

An dem Lagerkopf 9 sitzt eine durch die Handräder 10 verstellbare Schnecke 11 mit einem Schneckenrad 12, auf dessen Achse 13 ein Zahnrad 14 befestigt ist, das in den Zahnkranz 15 einer Zwischenlagerscheibe 16 eingreift. Die Scheibe ist durch den am L'ager-. kopf 9 befestigten Ring 17 und durch den Zapfen i8^ö geführt. Axial sitzt ah der Scheibe die Achse 18, um die sich das Schwenksystem dreht. Dabei ruht das kastenförmige Mittelteil 19 des Schwenksystems ■auf der Achse 18 und mit e'inem Kugellager

20 auf der Zwischenlagerscheibe 16. Zur Herstellung einer starren Verbindung zwischen der Zwischenlagerscheibe 16 und dem Schwenksystem für gewöhnliche Durchleuchtungen und Aufnahmen ist der Arretierstift

21 vorgesehen.

In dem Mittelteil 19 des Schwenksystems befinden sich die Antriebs- und Steuerorgane. Für den Antrieb des Schwenkhebels ist ein Federsatz 22 vorgesehen, der an einer zwischen zwei im Mittelteil befestigten Rollen 23 geführten Kette 24 angreift. . Das freie Ende der Kette ist an der Zwischenlagerscheibe so befestigt, daß die Feder auf das Schwenksystem im Anfange der Bewegung beschleunigend, am Ende verzögernd wirkt und das Schwenksystem nach beiden Seiten hin zum Ablauf gebracht werden kann. Die Anordnung hat den weiteren Vorzug, daß durch das Hinüberziehen der Kette über eine der Rollen ohne größere Raumbeanspruchung· für den Antrieb eine besonders großeZugkraft der Feder erreicht wird. Ein allgemeines Verstellen der Spannkraft des Federsatzes kann durch die Schraube 25 erfolgen. In der Abb. 4 ist der Federantrieb in einer der Endstellungen des Schwenksysteme wiedergegeben. In den Endstellungen wird das .Schwenksystem durch eine Rastklinke 26 gehalten, die in entsprechende Ausnehmungen 27 (Abb. 3) eines an der Zwischenlagerscheibe 16 angebrachten Segmentes 28 eingreift. Die Auslösung der Rastklinke erfolgt elektrisch (nicht dargestellt,) oder auch von Hand. Für diesen Zweck ist arn Mittelteil 19 ein Hebel 29 angebracht, durch den unter \^rermittlung eines Gestänges 30 die Klinke 20 ausgelöst wird.

Aus dem Mittelteil 19 ragen nach beiden Seiten die beiden Längsrohre 31 des Schwenksystems heraus, an denen auf der einen Seite ein Wagen 32 mit der in einem Schutzgehäuse 33 untergebrachten Röntgenröhre, auf der anderen Seite ein Wagen 34 als Träger des Bildschichtrahmens 35 verschiebbar ist. Damit nun bei einer Änderung des Abstandes Schnittebene — Bildschicht das Abstandsverhältnis von Bildschicht und Röntgen röhre zur Schnittebene unverändert bleibt, man also bei verschiedenem Abstande vei hältnisgleiche Schnitte erhält, sind die beiden Wagen 32 und 34 unter Zwischenschaltung eines Übersetzungsgetriebes durch Ketten züge miteinander gekuppelt. Die Abstandsänderung erfolgt durch das Handrad 36, das über ein Schneckengetriebe auf die am Wagen 34 angreifende, über das Rad 37 geführte endlose Kette 38 einwirkt (Abb. 2). Axial mit dem Rad 37 ist ein zweites Kettenrad 39 mit größerem Durchmesser verbunden, über das die am Röhrenwagen 32 angreifende endlose Kette 40 läuft. Die Übersetzung der beiden Kettenräder ist so gewählt, daß bei jeder Wageneinstellung das Verhältnis des Abstandes Schriittebene — Bildschicht zum .Abstande Schnittebene — Brennfleck immer das gleiche ist.

Zwecks Parallelhaltung der Bildschicht zur Schnittebene während der Schwenkbewegung ist auf das Ende der Schwenkachse 18 ein Ouerstück 41 fest aufgesetzt, an dessen beiden Enden je ein Seilzug 42 angreift, jeder der beiden Seilzüge ist über zwei am um die Achse 43 drehbar gelagerten Bildschichtrahmen 35 angebrachte Rollen 44, 45 geführt und mit seinem freien Ende am Schwenksystem befestigt. Durch die Anordnung wird der Bildschichtrahmen immer uo parallel zur Schnittebene gehalten, wie aus der Abb. S mit stark ausgezogener Mittelstellung und den beiden dünn angedeuteten Seitenstellungen ersichtlich ist.

Für den oben beschriebenen einfachen Federantrieb und den Gleichlauf des Schwenksystems ist es wichtig, daß das System gegenüber der Schwenkachse im Gewicht möglichst ausgeglichen ist. Werden nun der Röhren wagen 32 und der Bildschichtwagen 34 au den Hauptrohren 31 des Schwenksystems in der oben beschriebenen Weise verschoben, so ändert sich die Gewichtsverteilung gegenüber der Schwenkachse. Um die Differenz zwangs-

läufig mit der Verschiebung auszugleichen, ist in den Rohren 31 je ein Laufgewicht 46 untergebracht (Abb. 6), die über je einen endlosen Seilzug 47,48 mit dem Bildschichtwagen 34 gekuppelt sind. Größe und Anordnung der Laufgewichte richten sich natürlich nach der an sich vorhandenen Gewichtsverteilung.

In Verbindung mit dem „ beschriebenen Schnittgerätstativ wird eine von ihm sonst

»° unabhängige Stützwand bzw. Lagerstatt für den Patienten benutzt, wie sie in Abb. 1 beispielsweise dargestellt ist. Die Stützwand 49 ruht, von der vertikalen in die horizontale Lage- schwenkbar und beliebig fixierbar, auf

'5 dem Grundgestell 50. Die Einstellung erfolgt an Hand einer Winkelteilung. Eine gleiche Teilung ist am Schnittgerätstativ selbst, beispielsweise in Verbindung mit dem Querstück 41, das die Richtung der bei der jeweiligen Einstellung dargestellten Schnittebene angibt, vorhanden. In Abb. 1 steht das Schwenksystem in einer der Endstellungen des Schwenkweges. In der zweiten Endstellung ist das Röhrenschutzgehäuse gestrichelt angegeben.

Die Mittelstellung, in \velcher der Zentralstrah'l des Röntgenstrahlenkegels stets senkrecht zum Querstück 41 und zur Bildschicht steht, ist nur durch Einzeichnen der Strahlenrichtung angedeutet.

Claims (6)

1. Patentansprüche:

   I. Gerät zum röntgenographischen Darstellen von vertikal, horizontal oder beliebig schräg liegenden Körperschnitten bzw. -schichten, bei dem an einem in der Höhe unter Gewichtsausgleich verstellbaren Stativwagen die an den beiden Armen eines Doppelhebels zweckmäßiger weise verschiebbar angebrachten Träger der Röntgenröhre und Bildschicht (Film, Leuchtschirm) um die in der Ebene der darzustellenden Körperschicht liegende Achse des Hebels schwenkbar sind, wobei die Bildschicht stets parallel zur Schnittebene gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (18) an einer Zwischenlagerscheibe (16) sitzt, die z. B. durch ein Handrad (10) über ein Zahngetriebe (11 bis 15) beliebig im Umkreis von 360⁰ am Lagerkopf (9) des Stativwagens (7) einstellbar ist.
2. 2. Gerät nach Anspruch 1 mit Federantrieb' für die Schwenkbewegung, dadurch gekennzeichnet, daß der im drehbaren Mittelteil· (19) des Schwenksystems untergebrachte Federsatz (22) an einer zwischen zwei am Mittelteil (19) angebrachten Rollen (23) geführten Kette (24) angreift, deren freies Ende an der Zwischenlagerscheibe (16) so befestigt ist, daß die Feder (22) auf das Schwenksystem im Anfange der Bewegung beschleunigend, am Ende verzögernd wirkt und daß das Schwenksystem nach beiden Seiten hin zum Ablauf gebracht werden kann.
3. 3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Entstellungen des Schwenksystems eine im Mittelteil (19) -angeordnete Rastklinke (26) in entsprechende Ausnehmungen (27) eines an der Zwischenlagerscheibe (16) befestigten Segmentes (28) eingreift und eine elektrische und/oder Handauslösung (29, 30) der Rastklinke (26) vorhanden ist.
4. 4. Gerät nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Schwenkachse (18) ein Ouerstück (41) befestigt ist, an dessen beiden.Enden je ein Seilzug (42) angreift, von denen jeder über zwei am drehbar gelagerten Bildschichtrahmen (35) angebrachte Rollen (44,45) geführt und mit seinem freien Ende am Schwenksystem befestigt ist, wobei die Gesamtanordnung so getroffen ist, daß die Bildschicht (35) bei der Schwenkbewegung immer parallel zur Schnittebene bleibt.
5. 5. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am'Schwenksystem ein Handrad (36) angebracht ist, das auf go an dem Röhrenträger (32) und dem Bildschichtträger (34) angreifende Seilzüge (38, 40) unter Zwischenschaltung eines im Mittelteil (19) angeordneten Übersetzungsgetriebes (37, 39) derart einwirkt, daß in bekannter Weise bei Änderung des Abstandes Schnittebene — Bildsc.hicht selbsttätig der Abstand Schnittebene — Brennfleck im gleichen Verhältnis geändert wird.
6. 6. Gerät nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Längsrohren (31) des Schwenksystems entsprechend gewählte Laufgewichte (46) derart angeordnet und durch endlose Seilzüge (47, 48) mit dem Bildschicht- bzw. Röhrenträger (34 bzw. 32) derart gekuppelt sind, daß bei jeder beliebigen Einstellung des Bildschicht- bzw. Röhrenträgers (34 bzw. 32) am Schwenksystem sein Gewichtsausgleich gegenüber der Schwenkachse (18) 11c möglichst erhalten bleibt.

   Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen